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Grover Performance Snare System Club Bright / Club Dark Test

Praxis

Zuerst finden beide Teppichmodelle den Weg aus der Verpackung unter die gute alte Ludwig-Snare, und zwar mit den Nylonschnüren befestigt und selbstverständlich nacheinander. Schnell wird deutlich, was die Vorteile der besonderen Bauart sind. Die Tatsache, dass hier nicht die üblichen Spiralen verwendet wurden, sorgt für eine größere Auflagefläche des Teppichmaterials insgesamt. Tatsächlich erzeugen die 15 Drähte einen sehr voluminösen und ausgewogenen Sound, wie man ihn sonst eher von 24-spiraligen Modellen erwartet. Gleichzeitig sorgt die größere Auflagefläche für eine äußerst direkte Ansprache, was besonders im unteren Dynamikbereich große Freude bereitet. Wer also gerne auch mal ein paar Ghostnotes mit den Fingern einstreut, ist mit diesen Eierschneidern gut beraten. Die Soundcharakteristik der Supraphonic Snare bleibt bei sämtlichen Teppichspannungsgraden sehr gut erhalten, wobei die “Range” der Abstufungen deutlich kleiner als bei Spiralteppichen ist.

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GroverPro Dark Ludwig stramm GroverPro Dark Ludwig locker GroverPro Bright Ludwig stramm GroverPro Bright Ludwig locker

Alle Schwingungen werden sauber und prägnant übertragen, und das äußerst ungeliebte Nachrascheln, meist ausgelöst durch sich reibende Obertöne, wird offenbar durch die eher geringe Anzahl der Drähte und deren besserer Auflage sehr nachhaltig eingedämmt. Außerdem erzeugt die höhere Materialdichte einen weniger blechernen und metallischen Klang als herkömmliche Spiralteppiche. Um die klangliche Eigenständigkeit der GroverPro Teppiche zu verdeutlichen, besteht jedes Soundfile aus einer Schlagfolge auf ungedämpftem Schlagfell und darauf folgend auf einem, mittels eines handelsüblichen Spültuches, vollflächig gedämmten Fell. Darüber hinaus habe ich dieses Prozedere jeweils mit einem festgezurrten  und dann mit einem nur leicht gespannten Teppich durchgeführt. Die Stimmung der Snaredrums wurde nicht verändert. Die Ergebnisse bei fester Spannung empfinde ich als durchweg positiv, hauptsächlich weil sich beide Teppiche kaum in den Vordergrund spielen und auch die gefühlte Lautstärke der Trommel nicht so deutlich anheben, wie so manch anderer Teppich-Vertreter. Auch der Noble & Cooley Snare bleibt dadurch der warme, holzige Sound erhalten.

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GroverPro Club Dark N&C stamm GroverPro Club Dark N&C locker GroverPro Club Bright N&C stramm GroverPro Club Bright N&C locker

In der vom Hersteller für diese Modelle empfohlenen mittleren Anschlagsstärke überzeugen die beiden Testprobanden auf ganzer Linie. Wer allerdings den lang anhaltenden, scheppernden Klang eines locker gespannten, vielspiraligen Snareteppichs bevorzugt, sollte sich anderweitig umsehen – kaum sitzen die Grover Pros etwas lockerer, ist von den beiden nur noch ein lasches Hüsteln zu vernehmen.
Die hier getesteten GroverPro Modelle unterscheiden sich ausschließlich im verwendeten Material, wobei Nickel und Silber eher “bright” und Bronze eher “dark” klingen soll. Das ist im Einzeltest deutlich hörbar und kann im musikalischen Kontext, besonders in vielschichtigen Umgebungen wie einem Orchester, eventuell sogar den Ausschlag geben. 

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