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Gibraltar Stealth G Drive Bass Drum Pedale Test

Praxis

Zwei Dinge haben mich bei den Stealth Pedalen natürlich besonders interessiert. Erstens: Hält die schwarze Beschichtung an solch kritischen Stellen wie der Trittplattenoberseite tatsächlich auch im harten Spielbetrieb? Zweitens: Wie funktioniert die Spannreifenklemmung an verschiedenen Bassdrums? Die Antwort auf die zweite Frage lautet: Gut, solange das Pedal nicht an einer stark geneigten Bassdrum montiert wird. An meiner – von einem Riser angehobenen – 18er Bassdrum kommt es beim Drehen zum Kontakt zwischen Flügelschraube und Fell. An anderen Bassdrums kommt die Schraube zwar bis auf einige Millimeter an das Fell heran, berührt dieses aber nicht. Hier funktioniert das System dann auch wirklich gut und bequem. Auch empfindliche, lackierte Reifen werden sanft „in die Zange genommen“. Im Spielbetrieb fällt mir auf, dass die Maschinen zwar sauber und geräuscharm arbeiten, allerdings weniger satt auf dem Boden stehen als andere Modelle in der Preisklasse. Bei schnellen Doppelschlägen oder auch im Doublebass-Betrieb ist die Bewegung des Rahmens auch deutlich sichtbar.  Eine DW 5000, eine Pearl Eliminator oder meine Tama Speedcobra geben hier eine wesentlich überzeugendere Vorstellung ab. 
Obwohl es insgesamt sicherlich in die Kategorie Geschmacksache fällt, sagt mir auch die Übersetzung der Umlenkrolle nicht wirklich zu. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ein Teil meiner eingesetzten Energie in der Pedalkonstruktion verschwindet. Dies liegt nicht an den Schlägeln, eine DW 5000 geht hier trotz schwererer Version deutlich fokussierter und effizienter zu Werke. Schnellspieler, die Wert auf eine möglichst verlustfreie Energieübertragung legen, sind bei den Stealth Pedalen also nicht unbedingt an der richtigen Adresse. 

Fotostrecke: 4 Bilder Sanft zum Reifen: Die Klemmvorrichtung ist dick gummiert.

Die schwarze Beschichtung erweist sich als nicht besonders haltbar

Schattenseiten (im wahrsten Sinne des Wortes) gibt es auch bei der schwarzen Lackierung. Natürlich sieht schwarze Hardware elegant aus, man sollte sich allerdings vor dem Kauf im Klaren darüber sein, dass sie mit besonderer Vorsicht behandelt werden muss, wenn man lange einen makellosen Anblick genießen möchte. Was an Trommeln selbst noch machbar ist, wird allerdings bei einem Metallteil, welches man buchstäblich mit Füßen treten muss, zum Problem. Schon beim Herumschrauben an der Maschine fallen mir die diversen kleinen Lackpartikel auf, die danach auf dem Fußboden zu finden sind. Ein versehentlich herunter gefallener Stimmschlüssel hinterlässt bereits ein kleines Loch in der Beschichtung einer Trittplatte. Welch verheerende optische Wirkung ein Steinchen haben wird, das sich im Profil der Schuhsohle verklemmt hat, lässt sich erahnen, nach der Testphase weisen die Trittplatten schon deutliche Kratzspuren auf. Hier sollte man abwägen, wie wichtig einem die Optik ist, auch unter Gesichtspunkten wie der Tour-Tauglichkeit und dem Wiederverkauf.  

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