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Genelec 8330 Pack (APM / AWM) Test

Genelec ist einer der Platzhirsche unter den Studiomonitor-Herstellern. Und mit dem Genelec 8330 haben wir heute die digitalisierte Variante der uns bereits sehr gut bekannten 8030 im Test, welche unseren „Testmarathon Nahfeldmonitore bis 1000 Euro“ eindeutig dominierte. 

Genelec_8330_01_Aufmacher


Das digitale Innenleben mit seiner DSP-Steuerung und der eingebauten Raumkorrektur ist uns allerdings ebenfalls nicht ganz unbekannt, haben wir es doch bereits bei der 8260 für gut befunden. Genelec hat das GLM System nun jüngst überarbeitet, und so werden wir uns hier auch ein wenig mehr mit dem „Genelec Loudspeaker Management 2.0“ beschäftigen. Und nun hinein ins Getümmel!

Details


Aktiv und Digital 


Der Genelec 8330A ist ein aktiver, digitaler Zwei-Wege-Nahfeldmonitor mit einer integrierten DSP-basierten Raumkorrekturfunktion. Er ist mit einem 5 Zoll großen Tieftöner und einem 3/4 Zoll Metallkalotten-Hochtöner ausgestattet, welche beide durch ein Metallgitter geschützt sind. Wie auch das etwas günstigere, „analoge“ Pendant 8030 handelt es sich dabei um einen Bassreflexlautsprecher, dessen Port sich auf der Rückseite befindet.

Die Genelec 8330 in weiß
Die Genelec 8330 in weiß

Als aktiver Lautsprecher bringt dieser Speaker natürlich integrierte Endstufen mit, welche sich selbstverständlich im Signalfluss nach der Frequenzweiche befinden. Getrennt wird bei 2,9 kHz und verstärkt mit jeweils 50 Watt. Somit werden 104 dB Peak SPL pro Paar in einem Meter mit Musikmaterial erreicht, was durchaus etwas unter dem Leistungsvermögen der analogen Version liegt. Dafür ist dank des digitalen Filterings der Übertragungsverlauf deutlich glatter und somit mit innerhalb der ± 1.5 dB Marken mit 58 Hz – 20 kHz beziffert. Nicht schlecht.

Äußerlichkeiten

Das Aluminium-Druckgussgehäuse erinnert auch weiterhin an ein Metall-Ei, was nicht nur schick aussehen soll, sondern vor allem pragmatische Designziele verfolgt. So können an den runden Gehäusekanten unter anderem weniger Turbulenzen und Reflexionen entstehen. Die elliptische Vertiefung um den Hochtöner wiederum dient der optimierten Schallabstrahlung, wodurch der Hochtöner besser an das Gehäuse angekoppelt wird, was sich neudeutsch „Waveguide“ nennt und bei Genelc als DCW-Features abgekürzt wird (Directivity Control Waveguide). Das rundliche Design an sich wird übrigens liebevoll mit MDE bezeichnet, was wiederum für „Minimum Diffraction Enclosure“ steht. 

Fotostrecke: 2 Bilder Der Hochtöner mit dem Waveguide

Im Gegensatz zur 8030 besitzt die 8330 übrigens keine frontseitigen Volume-Regler und auch keinen Ausschalter mehr. Die Front schmückt somit nur noch die grüne Power-LED, welche im Übersteuerungsfall rot warnend leuchtet. Aktuell gibt es die Box im bekannten Genelec-Anthrazit, sowie – unschwer an unserem Testexemplar zu erkennen – auch in Weiß. 
Weiterhin sind die Speaker einzeln sowie im „Stereo-Vorteilspack“ mit dem GLM 2.0 Roomkit, dem kabelgebundenen Lautstärkeregler und einem Messmikro erhältlich.
Für eine Größe von 189 x 299 x 178 mm (BxHxT) vermittelt das Gehäuse mit 5,5 kg eine ordentliche Portion Schwere. Weiterhin steht das Ei auf eine Art Gummifuß namens Iso-Pod, welcher eine feine Ausrichtung des Speakers im Neigungswinkel zulässt und ihn vom Untergrund entkoppelt. Außerdem kann der Fuß an die Seite angeschraubt werden, so dass die Speaker auch horizontal ausgerichtet werden können. Aufgrund des elliptischen Waveguides ist dies allerdings nur im Ausnahmefall zu empfehlen. Zusätzlich gibt es noch weitere Spezialstative und Wandhalterung zu erstehen, die meisten davon stammen aus der Fertigung von K&M.

Fotostrecke: 2 Bilder Dank des ISO-Pods …

Bezüglich des fehlenden vorderseitigen Ausschalters sei auf dem Umstand hingewiesen, dass Genelec nun auch eine Abschaltautomatik verbaut, welche auf den galaktischen Namen ISS hört, was an dieser Stelle jedoch für „Intelligent Signal Sensing“ steht. Diese bietet übrigens verschiedenste Zeitparameter für die automatische Abschaltung, welche von fünf Minuten bis hin zu vier Stunden reicht. Praktisch. 

Anschlüsse

Betrachten wir die Rückseite: Hier findet sich zunächst ein IEC-Kaltgeräteanschluss sowie der Hauptschalter. Weiterhin gibt es einen analogen Audioeingang auf symmetrischer XLR-Basis und zwei XLR-Anschlüsse für den AES/EBU Digitaleingang. Logischerweise ist die weibliche Buchse für die Zuführung gedacht und die männliche Buchse für den Loop-Thru zur rechten oder linken Box (AES SingleWire). Die RJ45-Anschlüsse dienen hingegen zur Verkabelung mit dem GLM 2.0 Roomkit, wodurch auch die Kalibrierung der Speaker auf den Raum vorgenommen werden kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Bassport befindet sich rückseitig.

Spezielle Software und zugehörige Hardware

Die Definition von L/R erfolgt mit der GLM 2.0 Software, wozu ein proprietäres Hardwareterminal gehört. Dieses wird mit einem Netzwerkkabel verbunden. Alle weiteren zum Set-Up gehörigen Lautsprecher werden indes in Reihe verkabelt, wodurch sich auch der zweite Netzwerkanschluss an der Box erklärt. 
In Verbindung mit der GLM 2.0 Software kann man nun bis zu 25 Speaker sowie 5 Subwoofer verwalten, was vor allen bei größeren Surround-Setups Sinn macht. Weiterhin kann man mit dem kleinen kabelgebundenen Drehregler, welcher an das GLM-Terminal angeschlossen wird, alle Lautsprecher gemeinsam und digital in ihre Lautstärke regeln – inklusive Subwoofer versteht sich (falls dieser ebenfalls von Genelec ist). 

Fotostrecke: 4 Bilder Die kleine kabelgebundene Volume-Fernbedienung.

An das GLM-Terminal kann außerdem das mitgelieferte Messmikro angeschlossen werden, wodurch die Speaker eingemessen werden können. Dies bedeutet, dass die internen digitalen Filtern automatisch so eingestellt werden, dass sich der Klang am Messpunkt linearisiert. Besonders schön ist dabei, dass man sich nicht allein auf die Software verlassen muss, sondern auch händisch korrigieren kann. Einen akustisch-schwierigen Raum auf Biegen und Brechen mit Filtern geradlinig bekommen zu wollen, ist nämlich meist keine gute Idee. Ferner ist die Software auch in der Lage Laufzeitunterschiede auszugleichen, wenn die Boxen nicht alle gleich weit weg vom Hörpunkt aufstellbar sind. Was die Software übrigens noch so alles kann, das schauen wir uns aber lieber im Praxis-Teil genauer an!

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