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Focusrite Scarlett 2i2 4th Gen Test

PRAXIS: Scarlett 2i2 – Cleane Optik, simple Nutzung

Die Optik der Focusrite Scarlett 2i2 ist cleaner geworden und damit übersichtlich. Da ist vor allem ideal für Anfänger, weil sie so keine Verwirrungen stiftet! Verbunden wird sich auch ganz unkompliziert per USB-C, bus-powered bis 900 mA. Ein weiterer USB-C Anschluss unterstützt ggf. mit zusätzlichen Netzteil-Betrieb. Mitgefeiert wird allerdings nur ein USB-C- auf USB-A-Kabel.

Grundsätzlich braucht man für das Focusrite 2i2 keine Treiber, weil es class-compliant arbeitet. Die Latenz-Werte sind dabei typisch für ein CC-Interface. Es ist trotzdem eine gute Idee, Focusrite Control 2 zu installieren, weil man so Funktionen fernsteuern und ggf. Firmware-Updates installieren kann. Auch Samplerates jenseits der 48 kHz funktionieren erst mit Installation von Control 2.

Funktionale Optik-Updates

Die Preamp-Optionen werden auch mit Tastern aktiviert. Über SELECT wählt man, die erste oder zweite Beschriftung der Preamps leuchtet entsprechend grün. 48V,  INST. (Impedanz), AUTO, SAFE und AIR könnt nun für den aktiven Input anschalten. Langes drücken von Select linked die Preamps – allerdings nur mit identischen Gain.

Focusrite Scarlett 2i2 4th Gen Test
Die gesamte Beschriftung ist gut beleuchtet und signalisiert sehr klar, welche Funktion gerade aktiv ist.

Guter Klang

Klanglich überzeugt mich das Focusrite Scarlett 2i2 – besonders für seine Preisklasse. Die Preamps sind kräftig und lange rauschfrei, lösen präzise auf und lassen so Raum für den Charakter der Mikros. Safe und Auto-Level sind gute Dreingaben, die besonders Anfängern helfen, den richtigen Pegel zu finden. Ich persönlich empfand den Auto-Level-Zeitraum von 10 Sekunden etwas zu lang und Safe konnte mir in besonders kritischen Szenarien auch nicht helfen. Trotzdem gut, dass beides erstmal dabei ist.

Audio Samples
0:00
FET47 – Air 0 FET47 – Air 1 FET47 – Air 2 SM57 – Air 0 SM57 – Air 1 SM57 – Air 2 Stereo – Air 0 Stereo – Air 1 Stereo – Air 2

Ähnliches gilt auch für die AIR-Funktion, die mehr „Luft nach oben“ verspricht, weil sie einen leichten Presence-Boost nach sich zieht. Mir fehlt der Vergleich zum Vorgänger, ich bilde mir aber ein, dass der Effekt hier noch etwas stärker geworden ist. Hinzu kommt die etwas nervige Gain-Erhöhung bei Aktivierung, was ich in den Aufnahmen manuell mit ca. 2,5 dB kompensiert habe. 

Mir persönlich hat der pure Klang ohne Air ausnahmslos besser gefallen. Für Podcaster bzw. Sprecher, die direkt streamen wollen und keine Nachbearbeitung wünschen, ist es trotzdem ein gutes Add-On, um die Sprachverständlichkeit instant zu erhöhen. Dennoch, so ein kleiner Compressor wie bei den teureren Volts von UA ist dann noch besser.

Der Kopfhörerausgang ist wirklich gut und liefert auch “leisen” Exemplare ausreichend Dampf bei lauten Basis. Er bleibt dabei auch weitestgehend verzerrungsfrei. Besonders laut ist er dennoch nicht, was bei leisen Signalen stören könnte. Man kann das Mischungsverhältnisse aber eventuell in der Foscurite Control 2 Software noch weiter nach oben zwirbeln – lässig. Zumal das selbst bei teureren Interfaces, wie beispielsweise Volt von UA, nicht besser gelöst ist.

Focusrite Solo – das sind die Alternativen

Scarlett SoloScarlett 2i2Scarlett 4i4
Mic-Preamp1x AIR2x AIR2x AIR
Line In1x Mono1x Stereo2x Stereo
Line-Out 1x Stereo1x Stereo3x Stereo
ExtrasMIDI-IO
Direct MonitoringJaJaJa
Preis138 €205 €299 €
TestLINKLINKfolgt …
Thomann-AffiliateFocusrite SoloFocusrite 2i2Focusrite 4i4

Name Dropping

Laut eigener Aussage nutzt Scarlett die selben Wandler wie die teure Rednet-Serie. Und das mag richtig sein, allerdings sind die „Chips“ – egal ob ESS oder AKM – nur die halbe Miete, die analoge Implementierung drumherum – die macht am Ende das Audiophile-Aha-Erlebnis!

Ohne nun allzu philosophisch zu werden, klingt die „alte“ und teure Clarett Serie schon hinsichtlich der D/A Wandlung sortierter, wärmer und insgesamt musikalischer. Das Scarlett bleibt in den Höhen harscher und hat nicht ganz so straffe und tiefen Base, auch klingt das Stereofeld etwas künstlicher.

„Normale“ Menschen hören sicherlich gar kein Unterschied und einen Hit vom Flop hat das auch noch nie getrennt. Insofern lehrt uns das mal wieder: Zahlen sind schön, Hören ist besser. Und wer was richtig Geiles will, zahlt locker das 10-fache. 

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