Anzeige

Flamma FS22 Ekoverb Test

Das Flamma FS22 Ekoverb ist ein Kombi-Pedal, das Delay und Reverb im Angebot hat und zusätzlich mit diversen Features aufwarten kann. Der chinesische Hersteller von Effektpedalen und weiterem elektronischen Zubehör für Musiker liegt mit seinen Produkten preislich eher im Budget-Bereich. Die Effektpedale der Marke sind fast alle unter 100 Euro zu haben, die Mini-Pedale auch für unter 50 Euro.

Produktfotos_523369_Flamma_FS22_Delay_&_Reverb
Vier Potis auf der linken Hälfte steuern das Delay, weitere vier auf der rechten Hälfte den Reverb.


Unser Testmodell, das FS22 Ekoverb-Pedal, ist mit einem Preis von 98 Euro im Portfolio der Marke schon eher in der Oberklasse angesiedelt. Der Zwitter aus Hall und Echo kann dafür auch mit drei unterschiedlichen Delay/Reverb-Algorithmen und insgesamt acht einstellbaren Parametern aufwarten. Darüber hinaus sind Tap-Tempo und eine Freeze-Funktion an Bord. Klingt schon mal nicht schlecht, aber ob es auch tatsächlich klingt, erfahrt ihr in diesem Test.

Details

Das Pedal kommt in einem rot lackierten Stahlblechgehäuse mit den Maßen 90 x 122 x 50 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 370 g. Die Anschlüsse sind an beiden Seiten geparkt, rechts der Eingang und links die beiden Ausgänge in Richtung Amp. Das Pedal kann also komplett stereo betrieben werden und es ist möglich, einen Stereo-Modulationseffekt oder Ähnliches vorzuschalten. Auf der Oberseite sind acht Potis in zwei Reihen versammelt, allesamt mit schwarzen Knöpfen und weißen Markern, deren Einstellungen sehr gut erkennbar sind. Hinter den Reglern befindet sich ein Dreifach-Kippschalter, mit dem der Delay/Reverb-Algorithmus angewählt wird. Die beiden Fußschalter (Relais) sind wie gewohnt in der hinteren Hälfte positioniert, umgeben von den dazugehörigen Status-LEDs. Das Ekoverb ist mit einer True-Bypass-Schaltung ausgestattet und kann nur per Netzadapter betrieben werden. 

Fotostrecke: 3 Bilder Das Flamma FS22 Ekoverb vereint zwei klassische Effekte in einem Gehäuse, nämlich Hall (Reverb) und Delay.

Die üblichen 9 V (Center Negativ) sind hier angesagt und das Pedal benötigt einiges an Strom – das 1Spot mA Meter zeigt im Betrieb 199 mA an. Die Anschlüsse, Schalter und Regler machen einen vertrauenswürdigen Eindruck und nicht den Anschein, als würden sie nach einigen Wochen im Bühneneinsatz den Dienst quittieren. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Flamma FS22 Ekoverb ist in Stereo ausgelegt,…

Bedienung

Die Bedienung läuft komplett auf einer Ebene, es gibt keine versteckten Zusatzfunktionen, was das Ganze natürlich recht übersichtlich gestaltet. Mit dem Kippschalter kann der Grundsound ausgewählt werden, bei dem folgende Algorithmen verfügbar sind:
1: Reverse Delay & Swell Reverb
2: Real Echo & Mod Reverb
3: Analog Delay & Shimmer Reverb
Außerdem gibt es vier Regler für jeden Effekt, in der linken Hälfte wird der Delay-Effekt mit folgenden Parametern eingestellt:
Level: Effektanteil
Time: Verzögerungszeit
Tone: Klangfarbe
Feedback: Anzahl der Echowiederholungen
Beim Reverb werden diese Parameter mit den Reglern auf der rechten Seite eingestellt:
Level: Effektanteil
Decay: Länge der Hallfahne
Tone: Klangfarbe
Pre-Delay: Verzögerungszeit bis zum Einsetzen des Hall-Effekts

Fotostrecke: 3 Bilder Vier Potis auf der linken Hälfte steuern das Delay, weitere vier auf der rechten Hälfte den Reverb.

Mit dem Tap-Tempo-Schalter kann die Verzögerungszeit für das Delay auch per Fuß eingetippt werden, die Einstellung des Reglers wird dann übergangen. Man muss hierbei aber den gewünschten Notenwert eintippen, eine Einteilung in Subdivisions gibt es nicht. Hält man den Tap/Hold-Schalter gedrückt, wird die Freeze-Funktion aktiviert. Dabei wird der aktuelle Effektsound „eingefroren“, solange man den Schalter gedrückt hält, und man kann über die erzeugte Delay/Reverb-Wolke spielen. Beim Ekoverb ist die Konzeption so, dass das Direktsignal immer in voller Lautstärke vorhanden ist und man den Effekt per Level-Regler hinzumischt. Dadurch erhält man einen soliden Grundsound mit der Gitarre und schaltet man den Effekt aus, klingt die Delay-/Hallfahne nach und natürlich aus (Trails On).

Anzeige

Praxis

Für den Praxisteil wird das Pedal in Stereo über zwei Amps betrieben. Hier ist das Setup:
Amp 1: Sovtek MIG-50H – 1×12 Cab (Greenback) – Neumann TLM-103
Amp 2: Sovtek MIG-50 – 1×12 Cab (Alnico Blue) – Beyer Dynamic M-160
Wir werden erst einmal jeden Effekt einzeln unter die Lupe nehmen, es geht los mit dem Reverb und den drei unterschiedlichen Grundsounds.

Audio Samples
0:00
Reverb: Mode 1 – Swell Reverb – L12 – D15 – T12 – P7 (ES 335) Reverb: Mode 2 – Mod Reverb – L12 – D15 – T12 – P7 (ES 335) Reverb: Mode 3 – Shimmer Reverb – L12 – D15 – T12 – P7 (ES 335)

Die Hall-Algorithmen gehen ganz klar einen eigenen Weg, typische Brot-und-Butter-Hallsounds wie Spring, Hall oder Plate gibt es nicht. Hier geht es eher in die experimentelle Sparte, man erhält üppige Hallfahnen, die sehr atmosphärisch klingen können. In Relation zum Preis ist die Klangqualität sehr gut, zu den Oberklasse-Reverbs von Strymon, Walrus Audio oder Universal Audio fehlt es noch etwas an klanglicher Tiefe. Leider gibt es je nach Einstellung ein paar Artefakte, ein leichtes wiederholtes Knacken, das man bei klingenden Saiten wahrnehmen kann. Ist der Ton abgestoppt und der Hall klingt alleine aus, wird es geringer. Vornehmlich tritt der Fehler in Mode 2 auf. Wahrscheinlich wird bei solchen Aktionen der Prozessor an seine Grenzen gebracht. Bei einem Strymon Nightsky im direkten Vergleich war alles stabil. Man kann eben für weniger als 100 Euro keine Boutique-Qualität erwarten. Aber generell liefert das Pedal einen ansonsten sehr sauberen und abgerundeten Reverb-Sound, der mit niedrigen Tone-Einstellungen und höheren Pre-Delay-Werten ganz angenehm im Hintergrund klingen kann. Ihr hört in den nächsten beiden Beispielen die Bandbreite der Nachhallzeit, zuerst Minimum, dann Maximum, und das ist sehr lange. 

Audio Samples
0:00
Reverb: Mode 1 – Minimum Decay – L12 – D7 – T15 – P7 (ES 335) Reverb: Mode 1 – Maximum Decay – L12 – D17 – T9 – P14 (ES 335)
Die Schokoladenseite des Flamma FS22 Ekoverb sind klar die etwas fülligeren Effekte mit langer Nachhallzeit, unterstützt von langen Delays.
Die Schokoladenseite des Flamma FS22 Ekoverb sind klar die etwas fülligeren Effekte mit langer Nachhallzeit, unterstützt von langen Delays.

Jetzt geht es weiter mit dem Delay und auch hier gibt es die drei unterschiedlichen Modes mit einer mittleren Einstellung aller Regler. 

Audio Samples
0:00
Delay: Mode 1 Reverse Delay – L12 – Ti12 – To12 – F12 (ES 335) Delay: Mode 2 Real Echo – L12 – Ti12 – To12 – F12 (ES 335) Delay: Mode 1 Analog Delay – L12 – Ti12 – To12 – F12 (ES 335)

Mode 2 und 3 liegen recht nah beieinander, beim Reverse-Delay hat der Prozessor wieder etwas zu arbeiten, was mitunter leicht verstolperte Sounds zur Folge hat. Ansonsten macht das Delay einen soliden Eindruck und liefert Echosounds mit leichter Höhenabsenkung. Mit dem Tone-Regler kann man noch etwas Feinkosmetik betreiben und den Echo Effekt etwas dezenter oder präsenter machen. Hier sind Minimum und Maximum des Tone-Reglers.  

Audio Samples
0:00
Delay: Mode 3 – Tone Minimum – L12 – Ti12 – To7 – F12 (ES 335) Delay: Mode 3 – Tone Maximum – L12 – Ti12 – To17 – F12 (ES 335)

Jetzt kommen Delay und Reverb gemeinsam. Damit lassen sich noch etwas fülligere Soundscapes und eigenständige Sounds basteln. 

Audio Samples
0:00
Delay & Reverb Mode 1 (ES 335) Delay & Reverb Mode 2 (ES 335) Delay & Reverb Mode 3 (ES-335)
Anzeige

Fazit

Das Flamma FS22 Ekoverb ist eine gute Kombination von Delay und Reverb und konzeptionell eher für üppigere und experimentelle Sounds geeignet. Standards wie Analog-Delay oder einen kürzeren Hall hat es zwar auch im Programm, aber die Schokoladenseite sind klar die etwas fülligeren Effekte mit langer Nachhallzeit, unterstützt von langen Delays. Dabei bleibt der Hallsound immer dezent im Hintergrund, das Direktsignal ist klar der Chef im Ring und das ist auch in Ordnung so. Bei der Klangqualität muss man im Vergleich zur Oberklasse der Delay/Reverb-Pedale ein paar Abstriche machen – in manchen Einstellungen tauchen Artefakte auf (leichtes Knacken), wahrscheinlich, weil der Prozessor hart arbeiten muss. Aber generell liefert das Ekoverb im Verhältnis zum Preis einen guten Sound für atmosphärische Delay/Hall-Einsätze. 

Das Flamma FS22 Ekoverb bietet drei Grundsounds und variable Einstellmöglichkeiten, ist aber eher für üppigere und experimentelle Sounds geeignet.
Das Flamma FS22 Ekoverb bietet drei Grundsounds und variable Einstellmöglichkeiten, ist aber eher für üppigere und experimentelle Sounds geeignet.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Flamma
  • Modell: FS22 Ekoverb
  • Typ: Delay/Reverb Effektpedal
  • Regler Delay: Level, Time, Tone, Feedback
  • Regler Reverb: Level, Decay, Tone, Pre-Delay
  • Schalter: Mode
  • Fußschalter: Tap/Hold, Bypass
  • Anschlüsse: 2x Input, 2x Output
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 199 mA
  • Spannung: 9 V DC (Center Negativ)
  • Maße: 90 x 122 x 50 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 370 g
  • Verkaufspreis: 98,00 Euro (Februar 2022)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • variable Einstellmöglichkeiten
  • Stereo In, Stereo Out
  • drei Grundsounds
  • Delay & Reverb in einem Pedal
  • Tap-Tempo
  • sehr lange Nachhallzeit
Contra
  • Artefakte (leichtes Knacken) bei manchen Einstellungen
Artikelbild
Flamma FS22 Ekoverb Test
Für 79,00€ bei
Hot or Not
?
Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!