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Fender FXA7 Pro In-Ear Monitors Gold Test

Mit den FXA7 Pro IEM Gold bietet Fender handgefertigte In-Ears an. Ja, richtig gelesen: handgefertigte In-Ears von Fender. Die beiden Ohrknöpfe wollen unsere Gehörgänge dank patentierter Zweiwege-Technik mit differenziertem Sound versorgen. Das ist natürlich nicht zum Schnäppchenpreis möglich. Wir checken, ob bei diesen In-Ears Preis und Leistung in gesundem Verhältnis zueinander stehen.

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Nanu, seit wann stellt Fender Kopfhörer her? 2011 gründete Mastering-Experte Dale Lott in den USA die Kopfhörerschmiede Aurisonics, die handgefertigte Geräte selbst entwickelte. Fender kaufte die in Nashville ansässige Firma kurzerhand auf — Fenders und Lotts Einstieg in die Massenproduktion von Kopfhörern. Anders als beispielsweise Marshall produziert Fender vornehmlich für den ausübenden Musiker. So sind auch die FXA7 Pro IEM professionelle In-Ear-Monitore mit Fender-Logo.

Details

Auch wenn die FXA7 Pro beim Unboxing ein wenig wie das schlafende Schneewittchen im Glassarg daher kommen, steckt ordentlich Leben in der Transportbox. Denn in der kleinen Kiste ist reichlich Stauraum für den Lieferumfang. Das Etui, zum Beispiel, ist ein wahres Platzwunder. Es enthält sechs Paar Wechsel-Ohrpassstücke (SureSeal-Tips) in verschiedenen Größen, einen vergoldeten Klinkenstecker-Adapter sowie ein samtenes Transporttäschchen. Sogar ein Reinigungstool und ein Paar Akustikohrstöpsel liegen bei. Außerdem sind eine Kurzanleitung mit Piktogrammen und eine Garantiekarte enthalten. Auf dieser Karte wird unter anderem ein handschriftlicher Nachweis von Herstelldatum und Qualitätskontrolle geführt. Hier zeigt sich deutlich Fenders Anspruch an Qualität und Exklusivität. Nebenbei erwähnt, werden die FXA7 Pro IEM tatsächlich in den USA gefertigt und nicht nur geprüft, nachdem sie aus Fernost versandt wurden.

Fotostrecke: 6 Bilder Fender FXA7 Pro Gold IEM Auspackstrecke

Aufbau

Die flache Form der In-Ears bezeichnet Fender als Low-Profile-Design. Die Form soll helfen, die In-Ears über einen längeren Zeitraum ermüdungsfrei tragen zu können. Tausende von Hörkanälen wurden laut Fender analysiert, um eine Passform zu finden, die den meisten Anwendern gerecht wird. Die schließlich realisierte Form soll daher fast ebenso gut passen wie maßgefertigte In-Ears.
Einen Pluspunkt heimsen die im 3D-Drucker gefertigten Gehäusehälften ein, weil sie servicefreundlich verschraubt sind. Die FXA7 müssen also bei Defekten nicht entsorgt werden, sondern können zur Reparatur auf die Krankenstation. Daumen hoch! Das silberbeschichtete Kabel der FXA7 Pro ist abnehmbar. Für die Steckverbindungen von Zuleitung und Buchse kommen MMCX-Verbinder zum Einsatz. Das verspricht relativ sicheren Sitz und einfache Handhabung. Außerdem verfügt das Kabel über eine biegbare Ummantelung im Ohrbereich, um das Kabel zur Zugentlastung über die Ohrmuschel legen und an ihre Form anpassen zu können.
Nebenbei sei erwähnt, dass die goldene Farbgebung der FXA7 Pro IEM Gold nicht jedem gefallen muss. Alternativ können die In-Ears in Kürze auch in Metallic-Schwarz erstanden werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Fender FXA7 Pro Gold IEM.

Technik

Um Musikerohren mit einer besonders gelungenen Klangabstimmung zu verwöhnen, hat sich Fender etwas einfallen lassen: Im Innern der In-Ears befinden sich jeweils zwei Tweeter sowie ein 9,25-Millimeter-Treiber. Ergänzt wird dieser Aufbau durch eine kleine Bass-Reflex-Röhre. Diese HDBA genannte Technologie hat sich Fender patentieren lassen. Auf eine Frequenzweiche können die FXA7 übrigens verzichten. Stattdessen sorgen Aufbau und Abstimmung der Komponenten für die entsprechende Frequenztrennung.
Bei den technischen Werten liegen die FXA7 gut im Rennen. Die In-Ears besitzen eine sehr geringe Impedanz von 16 Ohm und eine hohe Empfindlichkeit von 110 dB. Der von 6 bis 24.000 Hz reichende Frequenzgang deckt von tiefsten Sub-Bässen bis zum Hochtonbereich ein deutlich breiteres Spektrum ab, als das Durchschnittsohr zu hören vermag. Gegenüber den kleineren FXA6 sind sie vor allem im Hochtonbereich besser aufgestellt.

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Praxis

Verarbeitung & Handling
In der Hand wirken die In-Ears relativ schwer, vermitteln dadurch aber auch ein Gefühl von Wertigkeit. Aufgrund der tollen Passform bemerkt der Nutzer dieses Gewicht beim Tragen allerdings nicht. Die Passform der FXA7 ist spitzenmäßig: Ein wenig am Ohrläppchen gezogen, Stöpsel hinein — und passt. Im Zusammenspiel mit den biegbaren Drähten in der Kabelummantelung ist der Sitz phänomenal sicher. Dank Passform und anpassbaren Ohrbügeln sind Kopfdrehen, Vornüberbeugen und selbst Headbangen kein Problem.
Der Komfort beim Tragen von Knopfkopfhörern ist untrennbar mit den Ohrpasstücken verbunden. Wenn es hier zwickt oder drückt, ist die gute Passform des Geräts selbst im Grunde egal. Die SureSeal-Tips der FXA7 Pro IEM hinterlassen hingegen einen sehr guten Eindruck. Sie sind weich und anpassungsfähig und lassen sich über einen längeren Zeitraum ebenso bequem wie ermüdungsfrei tragen. Optimal beispielsweise für Musiker in Cover-Bands, die über mehrere Stunden auf der Bühne für gute Stimmung sorgen möchten.
Weniger gut gefällt mir der steckbare Klinkenadapter. Der sitzt zwar relativ sicher, dennoch hätte ich bei professionellen In-Ears einen schraubbaren Adapter erwartet. Gerade auf der Bühne sollte die Sicherheit der Signalkette an erster Stelle stehen. Die MMCX-Stecker an den In-Ear-Gehäusen stellen weniger ein Problem dar, da die Zuleitungen als Ohrbügel genutzt werden und die Ohrmuschel so als natürliche Zugentlastung fungiert.
Gut für die Bühnentauglichkeit: An allen neuralgischen Punkten des Kabels wurden zumeist flexible Knickschutze verbaut. Durch die MMCX-Verbindung ist die Kabelverbindung zudem drehbar, was für zusätzliche Flexibilität beim Anpassen von Kopfhörer, Kabel und Ohren sorgt. Auf den In-Ears wird die Stereoseite mit farblich unterschiedenen Buchstaben angezeigt (L/R), die allerdings mikroskopisch klein aufgedruckt wurden. Da die Passform Seitenverwechslungen ausschließt, ist das aber kein Problem. Analog dazu tragen die MMCX-Stecker ebenfalls entsprechende Farbpunkte (blau/rot).

Fotostrecke: 4 Bilder Fender FXA7 Pro Gold IEM.

Sound

Beim ersten Hören fällt mir die geringe Impedanz der FXA7 Pro auf und deren hohe Empfindlichkeit. Damit eignen sie sich zwar nur bedingt für Kopfhörer-Amps, sehr wohl aber für weniger kraftvolle Kopfhörerausgänge, etwa Taschensender oder Smartphones. Durch die optimierte Passform soll auch die Außengeräuschdämpfung entsprechend hoch sein, die vom Hersteller angegebenen 22 dB hauen mich aber nicht vom Hocker. Dennoch bieten die In-Ears eine ausreichende Isolation.
Bei Popmusik, insbesondere basslastigen EDM-Tracks, fällt sofort das Frequenzbild auf. Es wirkt, wie von Fender versprochen, ausgesprochen ausgewogen. Selbst clubtauglicher Tiefbass klingt eindrucksvoll, aber keineswegs überladen. Der Bassbereich besitzt druck, nimmt aber nie überhand. Dadurch kommen auch Mitten und Höhen zur Geltung, die von manchen bassfreundlichen In-Ears gerne verdeckt werden.
Bei den Mitten sorgen die FXA7 für transparenten, feinen Sound, der Klang wirkt sehr präzise und detailreich. Sänger und Gitarristen können aufatmen, sie hören ihre Monitorsignale wunderbar präsent und differenziert. Diese In-Ears dürften auch den Geschmack mancher Hi-Fi-Enthusiasten treffen. In den Höhen gefallen mir die Fender-Kopfhörer ebenfalls sehr gut, der bis 24.000 Hz reichende Frequenzgang der FXA7 Pro sorgt für viel Luft nach oben. Ich kenne wenige In-Ears, die über den ganzen Frequenzbereich derart analytisch arbeiten. Gängige Probleme wie das Überzeichnen von Zischlauten sind diesen In-Ears unbekannt; so wünscht man sich ein professionelles Abhörwerkzeug.

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Fazit

Mit den FXA7 Pro IEM Gold ist Fender ein tolles Bühnen-Tool gelungen. Der Preis mag auf den ersten Blick hoch erscheinen, doch der Käufer bekommt ein handgefertigtes, grundsolides Monitoring-Werkzeug ohne nennenswerte Schwächen. Einzig den nicht verschraubbaren Klinkenadapter und die geringe Außengeräuschdämpfung kann man kritisieren. So heißt es Daumen hoch für Robustheit und Fertigungsqualität. Durch Features wie Tragebeutel und Etui sind diese Monitore bestens für den Live-Alltag gerüstet. Dank wechselbarem Kabel, aufschraubbaren Gehäusen, Reinigungstool und Ersatz-Ohrpasstücken sind sie zudem wartungsfreundlich, so dass einem langen Leben nichts im Weg steht. Die Passform der In-Ears ist spitzenmäßig.
Die drei größten Pluspunkte der FXA7 Pro heißen jedoch Klang, Klang und nochmals Klang. Der Sound ist wunderbar ausgeglichen und unaufgeregt, deckt ein ultraweites Frequenzspektrum ab und dürfte mit seinem Detailreichtum auch Hi-Fi-Fans begeistern. Dem Anspruch, hohe Qualität mit bester Usability zu verbinden ist Fender hervorragend gerecht geworden. Daher geht auch das Preis-Leistungs-Verhältnis in Ordnung. Wer das nötige Kleingeld hat und auf der Suche nach komfortablen, präzise klingenden In-Ears von hoher Qualität ist, kommt um die FXA7 Pro IEM kaum herum.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hervorragender Klang
  • Lieferumfang
  • Kabel abnehmbar
  • Robustheit und Fertigungsqualität
  • wartungsfreundlich verschraubte Chassis
Contra
  • Außengeräuschdämpfung gering
  • Klinkenadapter nicht verschraubbar
Artikelbild
Fender FXA7 Pro In-Ear Monitors Gold Test
Für 259,00€ bei
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Features
  • abnehmbares Kabel
  • 3,5-mm-Stereoklinke
  • inkl. verschiedener Ohrpolster und Transport-Case
  • Funktionsprinzip: dynamisch
  • Treiber: 9,25 mm (+ Tweeter)
  • Bauform: In-Ear / Generic Fit
  • Impedanz: 16 Ohm
  • Maximalpegel: 110 dB
  • Frequenzbereich: 6 – 24.000 Hz
  • Außengeräuschdämpfung: ca. 22 dB
Preis: 445,- € UVP
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