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Mooer Baby Water Test

Das Mooer Baby Water ist ein Delay- und Choruspedal speziell für den Einsatz mit akustischen Gitarren, mit dem der chinesische Hersteller das noch frische Jahr 2016 einläutet. Der durch seine Bodentreter im Mikro-Format bekannt gewordene Elektronikspezialist bleibt auch mit dem Baby Water seinem Prinzip treu, obwohl unser Testkandidat gleich fünf Soundmodi unter der Haube hat.

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Eine ganze Reihe von Mooer Audio Pedalen hat sich inzwischen einem bonedo-Test unterzogen, allesamt mit einem recht respektablen Ausgang. Mal sehen, wie sich der Frischling schlägt.

Details

Auch beim Baby Water hat Mooer am grundlegenden, sehr kompakten Design nichts geändert. Trotzdem hält sich das nur 145 Gramm leichte Pedal dank seiner gummierten Unterseite sicher auf dem Boden. Auf der rechten Seite findet der Spieler die Eingangsbuchse, schräg gegenüber auf der linken Seite wird das Signal weiter an den Verstärker geschickt. Wie alle Mikro-Pedalen kann auch dieser Schützling nur mit einem 9V-Netzteil betrieben werden, das an der Stirnseite angeschlossen wird, allerdings nicht zum Lieferumfang gehört.

Fotostrecke: 3 Bilder Das kompakte Pedal bietet zwei Effekte unter einem Dach…

Auf der Oberseite thront ein großer Wahlschalter zur Aktivierung von fünf separaten Soundmodi. Drei kleinere Regler sind für den Effektlevel, die Chorus- bzw. die Delaygeschwindigkeit sowie die Effekttiefe des Chorus oder die Anzahl der Wiederholungen zuständig. Bei den Potis, von denen jedes für zwei Parameter zuständig ist, hängt die jeweilige Aufgabe vom angewählten Modus ab. Mehr dazu gleich im Praxisteil.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Akustikgitarre steht hier im Fokus

Unter den fünf Soundmodi findet der Spieler auf den ersten beiden Plätzen einen klassischen Chorus sowie einen tiefer gehenden TriChorus. Weiterhin gibt es unter der Bezeichnung Echo ein Delay mit einem – wie der Hersteller verspricht – warmen Sound zu entdecken. Die letzten beiden Plätze sind für zwei Kombinationen aus Delay und Chorus reserviert. Der erste davon beherbergt einen mit Delay versehenen Chorus-Sound, der letzte Modus ein Delay mit Chorus in den Wiederholungen. Auch dieses Pedal arbeitet mit einem True Bypass und wird über einen deutlich hörbaren Fußschalter aktiviert. Die Verarbeitung des Geräts ist tadellos.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Eingang liegt auf der rechten Gehäuseseite
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Praxis

Ich nutze für den heutigen Test meine Sigma JRC 40-E Akustikgitarre, die mit einem Fishman Presys+ Pickup-System ausgestattet ist. Das Gitarrensignal geht durch das Mooer Pedal weiter in eine Lehle Sunday Driver DI-Box und wird danach von meinem Motu Interface digital gewandelt.
Wir starten mit dem ersten Chorus-Modell.
Zuerst das pure Pickup-Signal meiner Gitarre, dann schalte ich im zweiten Durchlauf den Chorus hinzu. Alle Potis stehen dabei vorerst auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Classic Chorus Bsp. 1

Laut Hersteller verbirgt sich hinter diesem Modus ein klassischer Chorus-Sound, was ich nach dem ersten Hören bestätigen kann. Für ein solches Modell typisch werden die Höhen etwas gedämpft und dem Signal ein wenig seiner Direktheit genommen. Durch diesen Umstand und die dazugehörige Modulation erklingt ein sehr weicher und geschmeidiger Sound, der sich sehr gut mit dem Pickupsignal meines Instrumentes verträgt. Das Pedal addiert einzig ein leichtes Rauschen, das aber in den meisten Situationen kein Problem darstellen sollte.
Ich spiele noch einmal dieselbe Phrase, habe aber jetzt Level- und Rate-Poti weiter aufgedreht, die Effekttiefe dagegen etwas zurückgenommen.

Audio Samples
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Classic Chorus Bsp. 2

Wie man hören kann, nimmt hier mit Hinzunahme des Effektlevels auch der Höhenverlust zu, was ich aber in diesem Fall keinesfalls als störend empfinde, da sich so sehr schön der “Smoothness-Faktor” des Signals beeinflussen lässt.
Ich schalte weiter in den TriChorus Modus. Alle drei Potis stehen wieder auf 12 Uhr und es flimmert TriChorus-typisch schon deutlich mehr. Auch diese Ausgabe finde ich sehr gelungen.

Audio Samples
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TriChorus Bsp. 1

Hier noch ein weiteres Beispiel. Level- und Depth-Poti zeigen nun auf 15 Uhr, die Effektgeschwindigkeit liegt bei 9 Uhr.

Audio Samples
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TriChorus Bsp. 2
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Weiter geht’s in der Echo-Abteilung. Rate- und Depth-Poti bekommen hier neue Funktionen zugewiesen und sind nun für das Tempo der Wiederholungen sowie für deren Länge verantwortlich. Mit dem Level-Poti lässt sich außerdem die Stärke des Delays regulieren. Um dem Signal etwas Raum zu geben, hatte ich in den ersten Beispielen einen leichten Reverb hinzugemischt. Nun hört ihr aber selbstverständlich nur das Delay. Im nächsten Beispiel kommt folgendes Setting zum Einsatz: Level: 12 Uhr, Time: 12 Uhr, Feedback: 9 Uhr

Audio Samples
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Echo Bsp. 1

Auch diese Ausgabe macht eine gute Figur und wirkt durch den Abfall der Höhen in den Wiederholungen ebenfalls sehr weich.
Um die Möglichkeiten des Delay-Tempos aufzuzeigen, drehe ich im Folgenden das Time-Poti in vier Stufen auf.

Audio Samples
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Echo Bsp. 2

Man kann gut hören, wie das Delay zusätzlich zum Höhenverlust ein wenig zu bröckeln anfängt und dadurch den analogen Charme noch verstärkt. Das Feedback-Poti steht dabei übrigens erst bei 12 Uhr. Hier geht also, wenn gewünscht, auch noch deutlich mehr.
Im “CH-DL”-Modus hören wir, dass der Chorus Sound zusätzlich mit einem Delay angereichert wird. Mit den kleinen Potis kann der Anwender dabei weiterhin Einfluss auf das Delay nehmen, was auf der anderen Seite aber auch bedeutet, dass man hier keinen Zugriff auf die Intensität des Chorus hat. Auch hierzu ein Audiobeispiel. Alle Potis stehen wieder bei 12 Uhr.

Audio Samples
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CH-DL Modus

Im letzten “DL-CH” Modus geht es modulationstechnisch deutlich gemäßigter zu, da der Chorus nur zu den Wiederholungen hinzuaddiert wird. Steuern lässt sich weiterhin nur das Delay. In letzten der nächsten beiden Aufnahmen, habe ich wieder zusätzlich eine Prise Hall hinzugemischt.

Audio Samples
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DL-CH Modus Bsp.1 DL-CH Modus Bsp.2

Auch wenn dieser Bodentreter laut Hersteller für Akustikgitarren optimiert wurde, möchte ich abschließend trotzdem noch wissen, wie sich das Pedal im Zusammenspiel mit einer E-Gitarre verhält. Dafür schalte ich das BabyWater vor meinen Engl Gigmaster 15 und nehme meine Strat zur Hand. Wie sich herausstellt, kann sich auch diese Kombination sehen lassen. Ihr hört abschließend ein Funk Riff im Clean Channel, bei dem ich im zweiten Durchlauf den Tri Chorus hinzuschalte.

Audio Samples
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TriChorus /w Stratocaster
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Fazit

Mit dem neuen BabyWater Pedal aus dem Hause Mooer bekommt die Gitarristengemeinde ein wirklich schön klingendes Chorus-Delay-Pedal geboten, dass aufgrund seiner fünf Soundmodi zudem eine gewisse Variabilität mitbringt. Auch wenn der Hersteller das Effektgerät laut eigener Aussage für Akustikgitarren optimiert hat, lohnt es sich meiner Meinung nach ebenso, das BabyWater auch in einem E-Gitarren-Setup auszuprobieren.
Wer in Sachen Delay auf eine Tap-Tempo-Funktion verzichten kann, der erhält mit diesem Pedal die Möglichkeit, auf engstem Raum zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • zwei Effekte in einem Bodenpedal
  • Sound
Contra
  • keins
Artikelbild
Mooer Baby Water Test
Für 69,00€ bei
2 in 1 auf engstem Raum
2 in 1 auf engstem Raum
Technische Spezifikationen
  • Effektpedal für Akustik Gitarre
  • Chorus-Delay
  • digital
  • Delayzeit: 50 ms – 1 s
  • Metallgehäuse
  • True Bypass
  • Status LED
  • Regler für Level, Rate/Time, Depth/FB und Mode
  • 5 Modi verfügbar:
  • Chorus, Tri-Ch (Triple Chorus), Echo, CH-DL (Chorus + Delay), DL-CH (Delays mit Chorus), Chorus
  • 6,3 mm Mono-Klinken Ein-/Ausgang
  • Stromversorgung über 9 V DC Netzteil (nicht im Lieferumfang enthalten)
  • Stromverbrauch 110 mA
  • Maße (T x B x H): 93,5 x 38 x 49 mm
  • Gewicht: 145 g
  • Preis: 94,00 Euro UVP
Hot or Not
?
...und bringt schlanke 145 Gramm auf die Waage

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Kommentieren
Profilbild von Daniel

Daniel sagt:

#1 - 08.03.2020 um 17:59 Uhr

0

Hallo,kann ich das Water Baby prinzpiell auch mit einem Synthesizer verwenden? Hab da jemand Erfahrung?

Profilbild von Daniel

Daniel sagt:

#2 - 08.03.2020 um 18:00 Uhr

0

Hallo,
kann ich diese Pedal eigentlich auch für Synthesizer verwenden? Hat jemand erfahrung damit?
Danke vorab

    Profilbild von Michael Behm (bonedo)

    Michael Behm (bonedo) sagt:

    #2.1 - 09.03.2020 um 10:36 Uhr

    0

    Hallo Daniel,es spricht erstmal nichts dagegen, dieses Pedal auch mit einem Synthesizer zu verwenden. Typischerweise bietet das Baby Water allerdings nur eine Mono-Signalführung. Auf unserem "Bonedo Synthesizers" YouTube Kanal findest Du übrigens einige Demos zu Synthesizern und Gitarrenpedalen:
    https://www.youtube.com/use...Viel Spaß und viele Grüße
    Michael Behm

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