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Hotone Nano Legacy Purple Wind Test

Mit seinen Miniatur-Amps und -Effektpedalen hat sich der chinesische Hersteller Hotone inzwischen einen soliden Namen in der Szene erarbeiten können. Einige der Mini-Verstärker und diverse seiner Pedale haben ihre bonedo-Feuertaufe bereits hinter sich, durchweg mit guten bis sehr guten Ergebnissen.

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Für das Purple Wind Mini Topteil stand laut Hersteller kein geringerer Pate als der legendäre Marshall Plexi Super Lead aus dem Jahr 1959, ein Klassiker der Verstärkergeschichte. Ob der violette Wind tatsächlich auch aus dem Winzling weht, soll unser Test zeigen.

Details

Optik/Verarbeitung

Das Topteil ist baugleich mit seinen vier Brüdern und unterscheidet sich optisch allein durch die Farbe der Front, in diesem Falle Violet. Mit seinen 128 mm x 60 mm x 75 mm (BxHxT) und 440 Gramm ist der Purple Wind-Verstärker ausgesprochen handlich, tadellos gefertigt und liefert ganze fünf Watt aus der integrierten Transistorendstufe. Das schwarz lackierte Gehäuse besteht aus Metall, dessen diverse Lüftungsschlitze das Innere vor Überhitzung schützen.
Links und rechts an der Front befinden sich zwei Metallbügel, die dem Verstärker als Tragegriffe und zusätzlichen Schutz dienen. Ein Blick auf die Bedienelemente zeigt fünf Potis, die mit Bass, Middle, Treble, Gain und Volume beschriftet sind. Cremeweiße Plastikknöpfe samt schwarzem Skalenstrich zeigen die exakte Reglerstellungen an und lassen ein genaues Justieren zu. Das Instrument wird links an der Front mit dem Verstärker verbunden, der An/Aus-Schalter sitzt rechts außen und bringt, einmal aktiviert, eine kleine gelbe LED zum Leuchten.

Fotostrecke: 4 Bilder Optisch ein waschechtes Kind der Nano Legacy Serie

Für den benötigten Strom sorgt das mitgelieferten 18-Volt-Netzteil, dessen Anschluss sich natürlich an der Rückseite des Mini-Amps befindet. Und wo wir gerade dort sind, entdecken wir neben dem Boxenanschluss noch zusätzlich einen Kopfhörerausgang und einen seriellen Effekteinschleifweg. Das verwundert ein wenig, denn den erwarte ich bei dem geringen Verkaufspreis nicht unbedingt, aber weil er den Nutzwert des Winzlings um einiges steigert, wird er natürlich gerne genommen.
Der Amp kann übrigens auch ohne Box, also für die Umwelt geräuschlos nur mit Kopfhörer betrieben werden. Soll eine Box angeschlossen werden, lässt der entsprechende Ausgang ein Betreiben von 4-16 Ohm Cabinets zu.

Fotostrecke: 2 Bilder Das benötigte 18-V Netzteil wird selbstverständlich mitgeliefert

Der Marshall Plexi Super Lead ist bekanntlich ein wahrer Klassiker der Britischen Amp-Schmiede, der von Musikern wie Angus Young, Eddie Van Halen, Jimi Hendrix, Jimmy Page, Ace Frehley, Matt Bellamy und zahllosen anderen verwendet wurde. Dabei liefert der originale Amp satte 100 Röhrenwatt, die die Bühnen dieser Welt, aber auch zahlreiche Trommelfelle nachhaltig haben erzittern lassen. Und weil nicht wenige Kollegen dieser Tatsache bleibende Schäden zu verdanken haben, kommt mir so ein 5-Watt-Amp gerade recht. Ob der Winzling mir allerdings tatsächlich den legendären Marshallsound in klein bieten kann, wird sich zeigen.

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Praxis

Sound

Ich schließe das Purple Wind Topteil an eine 2×12″ Box mit Vintage 30 Speaker an, die mit einem SM57 aus dem Hause Shure abgenommen wird. Und natürlich werden die Audiofiles anschließend nicht weiter klanglich bearbeitet!
Los geht es mit einer Telecaster und den Reglern des Topteils in der 12-Uhr-Position bis auf Gain, der auf 9 Uhr steht.

Audio Samples
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Rhythmus Sound: Gain 9 Uhr – Telecaster

In der Tat, der Sound ist definitiv von einem Marshall beeinflusst, denn das kehlige und trockene Klangbild zeigt deutlich in diese Richtung. Der Purple Wind Amp zeigt sich antrittsschnell und liefert einen knackigen, mittigen Rhythmus-Sound.
Im nächsten Beispiel bringe ich den Gainregler ebenfalls in die Mittelstellung.

Audio Samples
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Gain Check: Gain 12 Uhr – Telecaster
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Der Unterschied zum vorherigen Beispiel fällt kaum auf, ist aber beim Spielen spürbar, da sich der Sound größer anfühlt. Die paar Gramm mehr Verzerrung verändern die Spielweise durchaus und lassen den Ton etwas länger stehen.
Auf unserer Reise in Richtung Maximalstellung pausiere ich im nächsten Beispiel auf der 15-Uhr-Position des Gainreglers.

Audio Samples
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Scoop Sound: Gain 15 Uhr – Telecaster

Jetzt ist der Unterschied natürlich deutlich hörbar und der Klang kann mit frechen Höhen und dreckigem Gain gefallen. Mir kommt der etwas rohere Sound entgegen, den das Topteil erzeugt und der zum Anschlagen offener Akkorde einlädt.
Und jetzt mit maximalem Gain.

Audio Samples
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Maximum Gain – Telecaster

Mit zunehmendem Gain wird der Sound mittiger, was sich in diesem Beispiel deutlich zeigt.
Mir persönlich könnte der Anschlag des Plektrums noch etwas mehr herausgearbeitet werden, aber wenn ich mir den Preis noch einmal schnell vor Augen führe, dann finde ich es schon sensationell, was aus dem kleinen Teilchen tatsächlich herauskommt.

Abschließend ein kleiner Song, den ich mit dem Purple Wind aufgenommen habe.

Audio Samples
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HoTone Purple Wind Song
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Fazit

Natürlich kann man für wenig mehr als hundert Euro keinen authentischen Marshall-Sound erwarten, wer aber auf der Suche nach einem äußerst handlichen, mit Marshall-Genen versehenen Mini-Amp ist, der ist hier richtig. Der sauber verarbeitete und sogar mit einem Effekteinschleifweg bestückte Amp kann überzeugen und gehört auf jeden Fall in die nähere Auswahl. Und was den Preis anbelangt: Günstiger wäre geschenkt.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Sound
  • Verarbeitung
  • Konzept
Contra
  • keins
Artikelbild
Hotone Nano Legacy Purple Wind Test
Für 79,00€ bei
Es gibt Produkte, die machen einfach nur Spaß!
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Hotone
  • Modell: Purple Wind
  • Typ: Miniatur-Topteil
  • Made in China
  • Leistung: 5 Watt
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteil, Line-/Kopfhörer, Aux in, Send, Return, Lautsprecher
  • Regler: Volume, Gain, Treble, Middle, Bass
  • Schalter: Netzschalter
  • Stromversorgung: 16 Volt DC, Netzteil liegt bei
  • Abmessungen: 128mm x 60mm x 75mm (BxHxT)
  • Gewicht: 440 Gramm
  • Preis: 219,90 Euro UVP
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