Behringer Eurolight LC2412 Test

Das Behringer Eurolight LC2412 stellt sich zum Test. In der gesamten Ausführung von der Konstruktion über die internen Features bis zur haptischen Bedienbarkeit hat es sich ein prominentes Vorbild genommen. Den Lightcontroller von MA-Lighting. Stellt sich die Frage, ob es auch gleichermaßen gut funktioniert oder aufgrund des günstigen Preises Abstriche zu erwarten sind …

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Details

Aufbau / Konstruktion

Das Behringer Eurolight LC2412 ist ein klassisches Pult im 19 Zoll Format. Das Gehäuse besteht aus Metall mit rechteckiger Oberfläche. Das Lichtsteuerpult hat die Maße von ca. 106 x 442 x 278 mm und bringt dabei Gewicht von 3,8 kg auf die Waage. Betrieben im Rack belegt das Gerät drei Höheneinheiten. Das Rack-Mount-Kit ist bei der Auslieferung bereits montiert.
Die Bereiche auf der Oberseite sind in die Sektionen Preset, B Memory-Sektion mit Bank-Display sowie Sound-to-Light, die Flash-Tasten, Programmiersektion, die Main- und die Chase-Sektion aufgeteilt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Sinnvoll aufgeteilte Sektionen für komfortable Bedienbarkeit

Oberseite / Bedienfeld

Am oberen Rand sind zunächst der Ein-/Ausschalter verbaut, etwas weiter mittig dann der BNC-Anschluss für die optionale Schwanenhalslampe. Darunter befindet sich die Preset-Sektion mit 12 Fadern. Via Druck auf die Upper-Taste werden die Preset -Kanäle 13 bis 24 angewählt. 

Für den Anschluss einer Schwanenhalsleuchte vorbereitet
Für den Anschluss einer Schwanenhalsleuchte vorbereitet

Preset-, Memory- und Sound-to-Light-Fader

Unter der Preset-Sektion ist das Feld mit den ebenfalls 12 Memory-Fadern platziert, mit denen die Helligkeit von ganzen Gruppen von Kanälen im Verhältnis zueinander gesteuert wird. Die Fader 9 bis 12 haben eine Doppelfunktion. Wird das Gerät im Sound-to-Light-Modus gefahren, steuern diese Fader die Helligkeit abhängig von den jeweiligen Frequenzbereichen.

Flash-Tasten, teils mit Doppelfunktion

Unmittelbar darunter befinden in einer Reihe die Flash-Tasten. Auch hier sind es wiederum 12 und auch hier haben die Tasten 9 bis 12 eine Doppelfunktion. Auf den Speicherplätzen mit Doppelfunktion können Chases oder Memories abgespeichert werden.
Die Programmiersektion weist die Tasten „Memory“ für den Speichervorgang der Bühnenbilder und „Chase“ für die Programmierung von Lauflichtern auf. Hinzu kommen „CTM (Chase to Memory)“, mit dem komplett programmierte Chases in den Speicher geladen werden können. Unmittelbar in den Programmier- und Editiermodus geht es über die Tasten „Utility 1“ und „Utility 2“, die jeweils in ein anderes Sub-Menü führen.

Fotostrecke: 3 Bilder Ab in die Programmierfunktionen und Sub-Menüs

Live, Solo, Channel-Flash

Es folgt ein weiteres Feld mit der Live-Taste, mit der einzelne Schritte von Lauflichtern direkt an den Pultausgang geschickt werden, um die Steps live beurteilen zu können. Die Solo-Taste bezieht sich auf die Flash-Tasten. Fehlt noch die Channel-Flash-Taste, mit der einzelne Kanäle auf Maximum geschaltet werden.

Display und Datenrad

Unmittelbar unter diesem Feld ist das Display mitsamt Kontrasteinstellregler verbaut. Daneben befindet sich das DATA-Wheel, über das die Parameter beim Programmieren veränderbar sind.

Main-Fader Bedientasten für Direktzugriff

Die Fader darunter, aufgeteilt in zwei Bereiche sind es insgesamt 6 Fader, übernehmen gewissermaßen die Master-Steuerung des Pultes, also die Steuerung der Helligkeit von Flash-, Memory-Sektion und des Gesamt-Outputs. Ebenso die Intensität der Chases, den Fading-Faktor und die Ablaufgeschwindigkeit. Weiterhin verfügt das Lichtsteuerpult über Tasten für Shift, Soft-A, Soft-B und Quit, mit denen es zu den internen Programmierfunktionen geht bzw. der Vorgang abgeschlossen wird. Obendrein sind noch diverse Taster für den direkten Zugriff auf Flash, Memory, für Blackout, Geschwindigkeit, Überblendfunktionen oder den Programmzugriff per angewählten Nummern verbaut.

Fotostrecke: 3 Bilder Tasten für das direkte Live-Szenario

Rückseite mit Anschlussfeld

Rückseitig befindet sich das Anschlussfeld. Von links nach rechts angeordnet sind hier zunächst die 5-polige DMX512-Ausgangsbuchse als digitaler Ausgang, an den das Dimmerpack angeschlossen wird. Für die analoge Steuerung der als Sub-D-Anschluss ausgeführte Analog-Out und die MIDI-Out- sowie MIDI-In-Buchse. Es folgen der analoge Input und der Anschluss für einen optionalen Fußschalter, jeweils als 6,3 mm Buchse. Komplettiert wird das Anschlussfeld auf der Rückseite durch den IEC-Stromanschluss

Fotostrecke: 4 Bilder Übersichtliche Aufteilung des Anschlussfeldes

Seitenansichten links und rechts

Die Gehäuseseiten weisen keinerlei Besonderheiten auf, stattdessen befinden sich hier lediglich die Rack-Mount-Aufnahme bzw. die dort bereits montierten Rack-Aufnahmen, außerdem im hinteren Bereich jeweils Kühlauslassschlitze für die interne Gerätekühlung.

Fotostrecke: 2 Bilder Rack-Mount-Kit bereits bei Auslieferung montiert

Unterseite

Auf der Unterseite ersichtlich sind die Stellfüße, mit denen die Lichtsteuerung stehend platziert werden kann. Ebenso zeigt sich hier, dass wie beim gesamten Gerät auf übertriebene Schrauben verzichtet wurde.

Lieferumfang

Geliefert wird das Behringer Eurolight LC2412 mit einem IEC-Netzkabel. Außerdem ist im Lieferumfang die mehrsprachige Bedienungsanleitung enthalten, bei der es sich um einen rudimentären Quick-Start-Guide handelt, letztlich eine Kurzbeschreibung der Bedienelemente.

Fotostrecke: 2 Bilder Unterseite mit kleinen Stellfüßen

Praxis

Display mit veränderbarer Kontrasteinstellung 

Sämtliche Funktionen und Parameter können über das Display abgelesen werden. Eine Komponente, die sich mit Abstrichen als praxistauglich erweist. Zunächst ist das Display relativ klein gehalten. Außerdem werden die Ziffern, Zeichen und Buchstaben wenig kontrastreich dargestellt. Zwar ist ein Drehregler vorhanden, mit dem der Kontrast auf die jeweilige Arbeitssituation angepasst werden kann. Wirklich deutlich sichtbar werden die Parameter damit nicht.

Fotostrecke: 2 Bilder Display mit individueller Kontrasteinstellung

Haptik und Bedienbarkeit der Fader und Knöpfe

Die Fader fahren smooth, die Knöpfe zeichnen sich durch einen guten und gesunden Druckpunkt aus. Allerdings sind die Fader und Knöpfe auch relativ leicht und machen haptisch nicht unbedingt einen besonders roadtauglichen Eindruck.

Programmierung, Editieren und Abrufen von Chases und Lauflichtern

Insgesamt 5 Chaser kann man mit dem Eurolight LC2412 von Behringer laufen lassen, 4 davon über die Memories 9-12, einen über den rechten „konventionellen“ Chaser, der weiterhin nutzbar ist. Das Patchen von DMX-Kanälen ist auf maximal 3 DMX-Kanäle pro Fader beschränkt. Insgesamt kommt das Lichtsteuerpult auf 78 steuerbare DMX-Kanäle.
Integriert ist eine Preview-Funktion, wodurch während eines Live-Events die Memories und Chases diskret überprüft und gegebenenfalls unauffällig nachgebessert bzw. manuell gesteuert werden können.

Sound-to-Light frequenzabhängig steuerbar

Die Musiksteuerung kann entweder auf den Bass mit Komplett-Input erfolgen. Komfortabel ist allerdings die Möglichkeit, die Sound-to-Light-Funktion unmittelbar auf die verschiedenen Frequenzbänder auszurichten. Zur Verfügung stehen dafür Tasten für Höhen, Mitten, Bass, bei denen die Empfindlichkeit separat zugewiesen werden kann. Die Musiksteuerung funktioniert ohne Abstriche bestens.

Sanfte Überblendfunktion und bankübergreifendes Crossfading

Angenehm ist die frei einstellbare Überblendzeit, wodurch sich extrem sanfte Übergänge zwischen den verschiedenen Bühnenbildern fahren lassen. Die Aus- und Überblend-Funktionen überzeugen durch hohe Flexibilität bei der manuellen Bedienung wie auch den automatisierten Abläufen.
Ebenso kann man über die Bankwahl eine andere Bank bzw. einen anderen Speicherplatz anwählen, während der aktuelle Chase läuft und – im Gegensatz zu manch anderen Pulten – Chases aus verschiedenen Bänken crossfaden. Auch die Möglichkeit, zusätzliche Cues einzufügen, funktioniert bestens und ist für diesen Preisbereich durchaus ungewöhnlich.

Fotostrecke: 3 Bilder Übersichtlich und flexibel bedienbar

DMX-Kanalangebot begrenzt, aber erweiterbar

Das Eurolight LC2412 von Behringer ist hinsichtlich der DMX512-Kanäle auf insgesamt 78 begrenzt. Für das zurückhaltende Setup bei kleineren Events wird das häufig ausreichen. Wer die Konsole allerdings erweitern möchte, kann die Link-Funktion nutzen und dadurch zwei der Pulte miteinander kombinieren und zu einer 48-kanaligen Lichtsteuerung mit dann 156 DMX-Kanälen machen. Die einfache Kanalansteuerung funktioniert hervorragend.

Diverse Memories abspeicherbar

Kreative Lichtszenarien lassen sich unkompliziert abspeichern und abrufen. Insgesamt können 120 Memories konfektioniert und auf 10 verschiedenen Bänken gespeichert werden. Das funktioniert einwandfrei und reicht dem Lichttechniker auch aufgrund des Crossfadings über die Banken hinweg für ausreichend Variationsmöglichkeiten.
Lauflichter können in jeweils maximal 650 Schritten entworfen werden, wobei die Anzahl der Lauflichter auf insgesamt 99 beschränkt ist. Unkompliziert können die editierten Lauflichter im Live-Betrieb in Ablaufgeschwindigkeit, auch in der Intensität bzw. Helligkeit beeinflusst werden. Das funktioniert unmittelbar über die Anwahl per Knopfdruck und Speed-Fader.

Fazit

Das Lichtsteuerpult Eurolight LC2412 der Marke Behringer ist eine gute und leicht bedienbare Lösung für kleine bis mittelgroße Events, das gemessen am äußerst günstigen Preis die Erwartungen an die Funktionalität deutlich übertrifft. Dass Behringer existierende Produkte teilweise kopiert und das Ergebnis zu einem sehr günstigen Preis auf den Markt bringt, ist keine Neuigkeit. Manche empfinden das als negativ. Andere freuen sich über das daraus resultierende äußerst gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Und so hat auch das Behringer Eurolight LC2412 ein prominentes Vorbild, nämlich den Lightcommander 12/2 von MA Lighting, der allerdings deutlich teurer ist. Wer ein günstiges Lichtpult mit hoher Funktionalität sucht, darf getrost einen Blick auf das Behringer Eurolight LC2412 werfen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • frei einstellbare Überblendzeit für sanfte Übergänge
  • zusätzliche Cues können eingefügt werden
  • Sound-to-Light-Funktion frequenzabhängig steuerbar
  • große Anzahl programmierbarer Lauflichter und Lauflichtschritte
  • bis zu 3 DMX-Kanäle pro Fader zuweisbar
Contra
  • kein Drehregler für Audioanpassung vorhanden
  • Fader und Flash-Tasten: keine wertige Haptik
  • keine USB-Schnittstelle
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Behringer Eurolight LC2412 Test
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