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Alesis Strike Amp 12 & Strike Amp 8 Test

Ein Schwerpunkt im Produktkatalog des Herstellers Alesis ist das breit aufgestellte Sortiment an E-Drums aus allen Preisklassen. Mit dem Strike Amp 12 und seinem jüngst hinzugekommenen kleinen Bruder, dem Strike Amp 8, bietet das in den USA ansässige Unternehmen nun auch zwei passende Zweiwege-Aktivmonitore mit einem 12-Zoll- bzw. einem 8-Zoll-Tieftöner, die konkret auf die Bedürfnisse von Elektrotrommlern zugeschnitten sein sollen.

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Die Frage, inwieweit diese Bedürfnisse von den allgemeinen Ansprüchen an eine Monitorbox abweichen, ist natürlich nicht unberechtigt. Ein im gesamten hörbaren Spektrum möglichst ausgewogener Klang und hohe Lautstärkereserven sind in den meisten Bereichen erwünscht. Eine Spezialisierung auf E-Drums lässt sich oftmals durch zusätzliche Ausstattung und ein für diesen Anwendungsfall besonders praktikables Design erkennen. Aber auch wenn eine Box derlei Vorzüge nicht bieten sollte, kann sie durchaus als ein funktionaler E-Drum-Monitor durchgehen. Im Review sehen wir, wie sich die beiden Strike Amps in dieser Rolle schlagen.

Details

Design eines Multifunktionslautsprechers

In ihrem äußerlichen Design wirken der Alesis Strike Amp 12 und der Strike Amp 8 wie typische Multifunktionslautsprecher, die sowohl als Monitorboxen als auch als PA-Speaker genutzt werden können. Die solide verarbeiteten Gehäuse sind aus Kunststoff-Polymer gefertigt und können entweder vertikal (stehend) oder auch horizontal abgewinkelt (liegend mit einem Abstrahlwinkel von ca. 60 Grad) aufgestellt werden. Zur vertikalen Montage auf einem Boxenstativ findet sich zudem bei beiden Modellen ein Hochständerflansch mit zugehöriger Arretierungsschraube. Als E-Drum-Monitore werden sie in der Regel in der horizontal abgewinkelten Variante auf dem Boden neben dem E-Drumset positioniert, aber auch die weiteren Optionen zur Positionierung können natürlich je nach Gegebenheit sinnvoll sein und erweitern die Anwendungsmöglichkeiten.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Alesis Strike Amp 12 ist mit seinen Maßen von 60,5 x 35,4 x 35 cm und einem Gewicht von 16,3 kg ein ziemlicher Brummer, lässt sich dank vierer Tragegriffe aber problemlos transportieren.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Die Unterschiede zwischen dem Strike Amp 12 und seinem kleinen Bruder liegen vor allem im Durchmesser des verbauten Tieftöners und daraus folgend natürlich auch im Design bzw. der Größe und dem Gewicht des Gehäuses. Der Strike Amp 12 kommt mit einem 12-Zoll-Tieftöner, misst 60,5 x 35,4 x 35 cm und wiegt stolze 16,3 kg. Der Transport wird in diesem Fall von vier Tragegriffen verhältnismäßig komfortabel gestaltet. Der kleine Bruder mit seinem 8-Zoll-Tieftöner ist dagegen wesentlich handlicher gebaut und bringt bei 43,4 x 25,6 x 24,5 cm nur 9,2 kg auf die Waage. Als Hochtöner kommt bei beiden Modellen ein 1,4 Zoll großer Neodymium-Tweeter zum Einsatz. Die Treiber werden von einem stabilen und sauber verarbeiteten Boxengitter geschützt, das durch eine zusätzliche Schaumstoffschicht gedämpft wird, um Vibrationen zu minimieren.

Kräftige Endstufen und zwei getrennt regelbare Eingänge

Die in den beiden Strike Amps verbauten Aktivmodule sind vollständig identisch und arbeiten mit separaten Class-D-Endstufen (Bi-Amping) für den Tieftöner (650 Watt) und den Tweeter (350 Watt). So kommen beide Boxen auf eine Gesamtleistung von 1000 Watt, was für einen E-Drum-Monitor sehr beachtlich ist. Alesis wirbt sogar mit einer Leistung von 2000 Watt, wobei es sich hier um den generell höheren Peak-Wert handelt, der gerne zu Marketing-Zwecken herangezogen wird.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Alesis Strike Amp 12 in Rückansicht.

Zwei Eingänge pro Box

Ein in vielen Fällen vorteilhafter Punkt ist, dass das Modul zwei Mono-Eingänge in Form von symmetrischen XLR/Klinke-Kombibuchsen mit separater Lautstärkeregelung bietet. So lässt sich zusätzlich zu den E-Drums beispielsweise ein Monitorsignal aus einem Mischpult wiedergeben, was unter anderem im Proberaum eine feine Sache ist. Der Mix aus beiden Eingangssignalen wird über einen XLR-Ausgang ausgespielt, was den Anschluss weiterer Monitorboxen erlaubt. Zur rudimentären Klangregelung findet sich eine feste EQ-Schaltung, die als Contour benannt ist und im Sinne einer Badewannen-Frequenzkurve die Bässe und Höhen um 3 dB anhebt. Mögliche Probleme mit Störgeräuschen lassen sich über eine Ground-Lift-Schaltung beheben, während eine kleine LED bei hohen Pegeln über den Einsatz des internen Clip-Limiters aufklärt.

Dass die Anschlüsse und Bedienelemente auf der Rückseite untergebracht sind, ist für die Anwendung als E-Drum-Monitor nicht ideal. Durch die Positionierung der Anschlüsse sollte man bei horizontal abgewinkelter Aufstellung XLR-Stecker in Winkelausführung verwenden.
Dass die Anschlüsse und Bedienelemente auf der Rückseite untergebracht sind, ist für die Anwendung als E-Drum-Monitor nicht ideal. Durch die Positionierung der Anschlüsse sollte man bei horizontal abgewinkelter Aufstellung XLR-Stecker in Winkelausführung verwenden.

Vorsicht beim Verkabeln!

Dass die Aktivmodule mit ihren Anschlüssen und Bedienelementen auf der Rückseite der Lautsprecher sitzen, ist für den alltäglichen Gebrauch am E-Drumset nicht ganz optimal. Die meisten spezialisierten E-Drum-Monitore bieten dafür eine Leiste am oberen Rand der Frontseite, was zum Beispiel das Anpassen der Lautstärke von der Sitzposition aus deutlich vereinfacht. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sich bei horizontal abgewinkelter Aufstellung nur der zweite der beiden Eingänge mit einem normalen Klinken- oder XLR-Stecker bepflanzen lässt. Beim kleineren Strike Amp 8 kommt wegen der Nähe zum Boden auch in diesem Fall schon bedenklich viel Gewicht auf den Stecker und die Buchse (siehe Foto). Wer den ersten Eingang in dieser Aufstellung nutzen möchte, der muss abgewinkelte Stecker verwenden.

Erstaunliche Ähnlichkeiten zur TS-Serie von Alto

Der Alesis Strike Amp 12 und der Alesis Strike Amp 8 entsprechen in vielerlei Hinsicht der Alto TS 312 bzw. der kleineren Alto TS 308. Das Gehäusedesign ist abgesehen von einigen Kleinigkeiten identisch, und auch im Hinblick auf Ausstattung und Specs zeigen die Modelle der beiden Hersteller ausgeprägte Parallelen. Dies lässt sich zum Teil damit erklären, dass sowohl Alesis als auch Alto unter dem Dach des Mutterkonzerns inMusic arbeiten. Dass in solchen Zusammenschlüssen erfolgreiche Entwicklungen verwandter Unternehmen übernommen werden, ist keine Seltenheit. Nach einer Rückfrage zu den konkreten Unterschieden kam von Alesis die Aussage, dass die Strike Amps schlicht und einfach besser auf E-Drums „getunt“ seien. Konkretere Details ließen sich dem Hersteller nicht entlocken.

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Praxis

Klangvergleich: Alesis Strike Amp 12 vs. Alesis Strike Amp 8 vs. the box MA120 MKII

Zum Klangtest wurde zunächst eine kurze Performance auf einem E-Drumset (2Box DrumIt Five) aufgenommen, die dann im Sinne von Reamping durch den Strike Amp 12 und den Strike Amp 8 wiedergegeben und erneut aufgenommen wurde. Um einen Bezug nach außen zu schaffen, wurde zudem der the box MA120 MKII in den Vergleich miteinbezogen, der als sehr kostengünstiger E-Drum-Monitor durchaus beliebt ist und als Sieger im Bereich Preis/Leistung aus unserem Vergleichstest E-Drum-Monitore hervorgeht.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Alesis Strike Amp 12 beim Klangtest. Alle Monitore wurden über ein Paar Telefunken M60 FET Kleinmembran-Kondensatormikrofone in XY-Konfiguration mit ca. 70 cm Abstand aufgenommen.

Bei mittlerer Lautstärke liefern sowohl der Strike Amp 12 als auch der Strike Amp 8 ein für ihre Preisklasse ausgesprochen rundes Klangbild mit kräftigem Tiefbass und präsenten, aber nicht zu aufdringlichen Höhen. Der Strike Amp 12 präsentiert sich im Direktvergleich noch etwas stimmiger als sein kleiner Bruder, der im Bassbereich erwartungsgemäß etwas weniger stark aufgestellt ist, sich aber auch in den Höhen zurückhaltender verhält und damit einige Resonanzen in den Mitten deutlicher hervortreten lässt. Der Kandidat von the box fällt mit seinem vergleichsweise flachen und mittenbetonten Klang dagegen deutlich ab und kann seine Konkurrenten von Alesis nur mit seinem vorbildlich geringen Grundrauschen übertreffen. Auch die beiden Strike Amps bewegen sich in dieser Hinsicht aber noch im akzeptablen Bereich

Audio Samples
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Alesis Strike Amp 12 (mittlere Lautstärke) Alesis Strike Amp 8 (mittlere Lautstärke) the box MA120 MKII (mittlere Lautstärke) Alesis Strike Amp 12 (Contour, mittlere Lautstärke) Alesis Strike Amp 8 (Contour, mittlere Lautstärke)

Bei erhöhter Lautstärke gelingt es dem Strike Amp 12, seinen Vorsprung deutlich auszubauen, und selbst bei sehr hohen Pegeln flacht der Bassbereich nur geringfügig ab. Der Strike Amp 8 gerät dagegen schon verhältnismäßig früh ins Straucheln und beginnt bei kräftigen Bassdrum-Signalen mit der Membran des Tieftöners zu flattern. Bei aktivierter Contour-Schaltung verstärkt sich dieser Effekt natürlich, da hier Bässe und Höhen weiter angehoben werden. Eine etwas differenziertere Klangregelung, die es ermöglicht, ein wenig Tiefbass für verzerrungsfreie Wiedergabe bei erhöhter Lautstärke zu opfern, wäre in diesem Fall durchaus wünschenswert. Dass der the box MA120 MKII bei vergleichbarer Lautstärke stabiler als der Strike Amp 8 bleibt, ist vermutlich der Tatsache zuzuschreiben, dass er sich im Tiefbass ohnehin zurückhaltend gibt. Für die Audiobeispiele wurden alle Aufnahmen nachträglich normalisiert, um einen neutralen Vergleich zu ermöglichen.

Audio Samples
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Alesis Strike Amp 12 (erhöhte Lautstärke) Alesis Strike Amp 8 (erhöhte Lautstärke) the box MA120 MKII (erhöhte Lautstärke) Alesis Strike Amp 12 (Contour, erhöhte Lautstärke) Alesis Strike Amp 8 (Contour, erhöhte Lautstärke) Alesis Strike Amp 12 (sehr hohe Lautstärke) Alesis Strike Amp 12 (Contour, sehr hohe Lautstärke)

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Mehr Informationen
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Machen wir uns nichts vor: Beim Alesis Strike Amp 12 und dem Strike Amp 8 handelt es sich keineswegs um von Grund auf für E-Drums entwickelte Monitore. Der Hersteller hat hier zwei erfolgreiche Multifunktionslautsprecher eines verwandten Unternehmens geringfügig angepasst, um eine Marktnische zu bedienen. Vor allem die Tatsache, dass die Anschlüsse und Bedienelemente im Zuge dieser Anpassung auf der Rückseite des Gehäuses verblieben sind, ist nicht optimal, denn so muss man als E-Drummer zumindest einige Verrenkungen anstellen, um die Lautstärke zu verändern. Und auch dass sich bei horizontal abgewinkelter Aufstellung, wie sie für E-Drum-Monitore am gängigsten ist, wegen des zu geringen Abstands zum Boden keine klassischen XLR- bzw. Klinkenstecker für beide Kanäle verwenden lassen, wirkt etwas unausgegoren.
Im Hinblick auf den Klang können die beiden Strike Amps dagegen absolut überzeugen – und dabei übertreffen sie viele aktuell erhältliche, auf E-Drums spezialisierte Monitore bei weitem. Der Strike Amp 12 bietet enorme Lautstärkereserven, präsentiert sich aber schon bei mittlerer Lautstärke mit einem ausgewogenen Klang, der auch im Tiefbass nicht viel vermissen lässt. Der Strike Amp 8 ist dagegen eine gute Wahl, wenn man einen Verstärker fürs Wohnzimmer sucht und nicht plant, deutlich über die Zimmerlautstärke hinauszugehen. Ein Pluspunkt für beide Modelle ist zudem, dass sie sich vielseitig einsetzen lassen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • kostengünstige Full-Range-Aktivmonitore mit gutem Klang
  • leistungsstarke Endstufen
  • hohe Lautstärkereserven beim Strike Amp 12
  • zwei getrennt regelbare Eingänge
  • vielseitig einsetzbare Multifunktionslautsprecher
Contra
  • Anschlüsse und Bedienelemente auf der Rückseite
  • bei abgewinkelter Aufstellung kein Platz für einfache XLR- bzw. Klinkenstecker
  • Strike Amp 8 beginnt bei erhöhter Lautstärke zu zerren
Artikelbild
Alesis Strike Amp 12 & Strike Amp 8 Test
Für 298,00€ bei
Kraftvolle Sounds für E-Drummer: Der Strike Amp 8 und der Strike Amp 12 im Gruppenbild.
Kraftvolle Sounds für E-Drummer: Der Strike Amp 8 und der Strike Amp 12 im Gruppenbild.

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: Alesis
  • Herkunftsland: China
  • Zweiwege-Aktivboxen (Bi-Amped)
  • 12-Zoll-Tieftöner und 1,4-Zoll-Tweeter (Strike Amp 12)
  • 8-Zoll-Tieftöner und 1,4-Zoll-Tweeter (Strike Amp 8)
  • Ausgangsleistung: 1000 W (650 W Tieftöner + 350 W Hochtöner)
  • Frequenzgang (+/-3dB):
  • 53 Hz – 20 kHz (Strike Amp 12)
  • 62 Hz – 20 kHz (Strike Amp 8)
  • Contour-Schaltung (+3 dB in Bässen und Höhen)
  • 2 getrennt regelbare Eingänge
  • XLR-Link-Ausgang
  • Clip-Limiter mit LED
  • Maße und Gewicht:
  • 60,5 x 35,4 x 35 cm, 16,3 kg (Strike Amp 12)
  • 43,4 x 25,6 x 24,5 cm, 9,2 kg (Strike Amp 8)
  • Preise (Verkaufspreise März 2022):
  • Strike Amp 12: € 419,–
  • Strike Amp 8: € 298,–

Seite des Herstellers: https://alesis.de

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