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Eventide Riptide Test

Mit dem Eventide Riptide präsentiert sich eine Kombination aus Overdrive/Distortion und Chorus/Vibrato, die sich klanglich am legendären Shin-ei Uni-Vibe orientiert. Beide Effekte verfügen über zwei Voicings, lassen sich in beliebiger Reihenfolge verwenden und können bei Bedarf in Stereo ausgegeben werden. Das digitale Pedal hat dabei einige Zusatz-Features wie Preset-Speicher oder Momentary-Switching an Bord und kann mit externen Fußschaltern, Expression-Pedalen oder per MIDI gesteuert werden. Ob der kultige Modulations-Klassiker im modernen Gewand zu überzeugen weiß, zeigt unser Praxistest.

Eventide Riptide TEST

Eventide Riptide – das Wichtigste in Kürze

  • Uni-Vibe + Overdrive
  • Stereo In/Out
  • 2 Effekt-Voicings pro Seite
  • 5 Preset-Speicher
  • MIDI- und Editor-Steuerung

Aufbau und Bedienelemente des Eventide Riptide

Das Riptide sitzt in einem leicht abgeschrägten Gehäuse mit den Maßen (BxHxT) 102 x 60 x 115 mm, bringt 493 g auf die Waage und beherbergt alle Anschlüsse an der Stirnseite des Gehäuses. Das Pedal verfügt über zwei Ausgangsbuchsen, die das modulierte Signal bei Bedarf im Stereo ausgeben. Die einzelne Eingangsbuchse lässt sich per TRS-Kabel ebenfalls in Stereo ansteuern. Für die Einbindung externer Fußschalter oder Expression-Pedale steht eine EXP-Buchse bereit und über einen Mini-USB-Anschluss lässt sich das Riptide mit dem Eventide Device Manager verwalten und updaten. Die MIDI-Steuerung (CC- und PC-Messages) kann mit entsprechenden Adaptern wahlweise über den USB- oder den EXP-Anschluss vollzogen werden und mit einem Standard-9V-Netzteil (300 mA – im Lieferumfang enthalten) erfolgt die Stromzufuhr ebenfalls über die Stirnseite.

Eventide Riptide Verzerrer
Fotostrecke: 7 Bilder Mit dem Eventide Riptide präsentiert sich eine Kombination aus Overdrive/Distortion und Chorus/Vibrato,…

Auf der Pedaloberfläche hat jede Effekt-Sektion drei Potis zur Steuerung der Effektparameter. Beim Uni-Vibe sind dies das Verhältnis aus Chorus, Vibrato und trockenem Signal (Vibe), die Geschwindigkeit der Modulationen (Speed) und die Effekttiefe (Intensity), während die Drive Sektion über das klassische Trio aus Drive (Verzerrung), Tone (Klangregelung) und Level (Ausgangslautstärke) verfügt. Ein kleiner LED-Taster neben der Vibe-Sektion entschiedet dabei über die Effektreihenfolge (Vibe->Drive/Drive->Vibe) und mit zwei ähnliche Tastern über den Soft-Switch-Fußschaltern lassen sich unabhängig voneinander die beiden Grund-Voicings (grün/rot) von Uni-Vibe und Overdrive anwählen. Durch Halten des Vibe-Fußschalters operiert das Riptide wahlweise im Perform-Modus (zwei unabhängige Effektsektionen) oder im Preset-Modus (Fußschalter wählen und aktivieren die Presets). Das Erstellen von Presets sowie die Verwaltung von MIDI-, Expression- und Bypass-Optionen können ebenfalls mithilfe der Bedienelemente oder per Software-Editor gesteuert werden.   

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Das Eventide Riptide vor dem Amp

Getestet wird das Eventide Riptide mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X. Für alle Stereobeispiele kommt das Pedal im Zusammenspiel mit einem Line 6 HX Stomp zum Einsatz.

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Mehr Informationen

Wir beginnen den Praxistest mit drei Beispielen im Stereomodus, bei denen jeweils beide Effektsektionen in Betrieb sind. Das Riptide überzeugt dabei mit den klassischen, stets etwas unberechenbaren Uni-Vibe-Modulationen irgendwo zwischen Chorus, Vibrato und Flanger und erweitert das bekannte Klangbild um eine atmosphärische Dimension im Stereobild. So entstehen mal subtilere, mal extremere Settings, die sich alleine aus der Kombination von Effekt-Voicing und Effektreihenfolge ergeben. Die Overdrive-Sektion überzeugt dabei mit hohen Gain-Reserven und zwei gut gewählten Grund-Voicings, wirkt aber im Low-Gain-Bereich teilweise etwas steril und unterrepräsentiert in den Mitten. Wie immer gibt es alle exakten Pedal-Settings im dazugehörigen Video zu bewundern.

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Praxisbeispiel Drive + Vibe, Stereo (Strat) Praxisbeispiel Drive + Vibe, Stereo (Tele) Praxisbeispiel Drive + Vice, Stereo (Les Paul)

Das Riptide liefert klassische Uni-Vibe-Sounds im modernen (Stereo-)Gewand

Weiter geht es mit einem Direktvergleich der beiden Drive-Modi. Während das grüne Voicing ein recht moderates Fullrange-Overdrive-Feeling im Stile des Boss Blues Drivers transportiert, reicht der rote Modus mit einer weiteren Beschneidung der Mitten schon in Distortion-Gefilde hinein. Im Zusammenspiel mit Drive- und Tone-Poti ergeben sich so eine Menge verschiedener Zerrsounds, die ihrem Grundcharakter allerdings immer treu bleiben. Etwas schade ist, dass das integrierte Noisegate (gut hörbar am Ende des Tone-Poti-Demos) nicht abschaltbar ist und auch mit keinem Wort im Manual erwähnt wird.

Audio Samples
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Drive, Green Voicing, off/on (Les Paul) Drive, Red Voicing (Les Paul) Tone-Poti, Green Voicing (Tele) Drive-Poti, Red Voicing (Les Paul)
Das Eventide Riptide ist dank seiner zwei Effekt-Voicings klanglich breit aufgestellt.

Die Drive-Sektion des Eventide Riptide operiert zwischen Fullrange-Overdrive und Distortion

Auch die Vibe-Sektion deckt mit ihren zwei Modi eine breite Palette an Sounds ab, wobei das rote Voicing eine etwas tiefergehende, extremere Version des traditionellen Uni-Vibe-Sounds bietet. 

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Drive + Vibe, Green Voicing, Mono (Les Paul) Drive + Vibe, Red Voicing, Mono (Les Paul)

Im Expression-Modus lassen sich zwei beliebige Einstellungen am Riptide auf der Fersen- und Zehenposition eines angeschlossenen Pedals speichern und anschließend stufenlos ineinander überblenden (Morphing). Wir hören ein Praxisbeispiel mit verschiedenen Speed- und Intensity-Settings.

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Praxisbeispiel Expression-Pedal (Tele)

Die Uni-Vibe-Sektion steckt beim Riptide ein weites Feld an Stereo-Modulations-Sounds ab

Weiter geht es nun in Stereo mit einer Gegenüberstellung der Effektreihenfolge und einem Überblick über die Effektparameter der Uni-Vibe-Sektion. Auch wenn das Riptide schon in Mono mit klassischen Vintage-Vibe-Sounds überzeugen konnte, entwickelt das Pedal in Stereo noch einmal seinen ganz eigenen Charme.

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Vibe->Drive vs. Drive->Vibe, Stereo (Les Paul) Vibe-Poti, Green Voicing, Stereo (Tele) Intensity-Poti, Red Voicing, Stereo (Tele) Speed-Poti, Green Voicing, Stereo (Strat) Speed-Poti, Red Voicing, Stereo (Strat)

Abschließend hören wir das Eventide Riptide noch einmal im Songkontext mit Schlagzeug und Bass auf verschiedenen Gitarrenspuren.

Audio Samples
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Song
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Das Eventide Riptide bietet klassische Uni-Vibe-Sounds, gepaart mit einer eigenständigen Overdrive/Distortion-Sektion, und ist dank seiner zwei Effekt-Voicings klanglich breit aufgestellt. Besonders spannend sind die weiten und sphärischen Modulationen, die sich im Stereobetrieb ergeben, und auch die digitalen Steuerungsoptionen wie Preset-Speicher und Expression-Pedal-Morphing wissen zu überzeugen. Vielleicht hätten der teilweise etwas steril klingenden Overdrive-Sektion, insbesondere im Low-Gain-Bereich, ein paar mehr Mitten gut gestanden und das integrierte Noisegate sollte mit dem nächsten Software-Update abschaltbar sein. Ansonsten hat Eventide mit dem Riptide einen vielseitigen modernen Klassiker in gewohnt hoher Fertigungs- und Klangqualität im Angebot.

Mit dem Riptide betritt ein hochwertiges Kombipedal aus dem Hause Eventide die Bühne und weiß sich mit Overdrive und authentischen Uni-Vibe-Sounds in Szene zu setzen.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • authentische Uni-Vibe-Sounds
  • Stereobetrieb
  • Preset-Speicher
  • Expression/Switching-Optionen
  • Software-Editor
Contra
  • Drive-Sektion wirkt teilweise etwas steril
  • Internes Noisegate nicht abschaltbar
Artikelbild
Eventide Riptide Test
Für 379,00€ bei
  • Hersteller: Eventide
  • Modell: Riptide
  • Typ: Uni-Vibe/Overdrive
  • Herkunft: USA
  • Anschlüsse: In, Out 1, Out 2, Exp, Mini-USB, Netzteil
  • Regler/Schalter: Vibe, Speed, Intensity, Drive, Tone, Level, Swap, Drive-Mode, Vibe-Mode, Mono/Stereo, Guitar/Line Level
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 300 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 102 x 60 x 115 mm
  • Gewicht: 493 g
  • Ladenpreis: 379,00 Euro (November 2023)
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