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Epiphone Jared James Nichols Old Glory Les Paul Outfit Test

Die Epiphone Jared James Nichols Old Glory des amerikanischen Gitarristen ist ein Les Paul Signature-Modell, das speziell auf seine Bedürfnisse und Spielweise zugeschnitten ist. Auffälliges Merkmal ist dabei die Pickup-Bestückung, denn die Gitarre hat lediglich einen Seymour Duncan P-90 Pickup in der Stegposition.

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Ein Hals-Pickup wird nicht benötigt, sodass sich die Gitarre auf den ersten Blick sehr spartanisch präsentiert. Aber laut Hersteller steckt in dem Instrument, das für nur wenig mehr als 600 Euro über die Ladentheke wandert, eine Menge an Klangpotential. Ob das stimmt, wird der folgende Test zeigen.

Jared James Nichols

Jared James Nichols gehört zur Generation der jüngeren US-Blues-Rock-Spieler und eines seiner Markenzeichen hat er mit Jeff Beck, Mark Knopfler oder Richie Kotzen gemeinsam: Er schlägt die Saiten fast ausschließlich mit den Fingern der rechten Hand an – daher auch die Konzeption mit nur einem Pickup an der Stegposition. Da der Anschlag mit den Fingern generell etwas weicher im Ton ist, klang ihm der Hals-Pickups bei den meisten seiner Instrumente zu muffig und kam nur sehr selten zum Einsatz. Außerdem ist er ein großer Fan von P90 Pickups. Eine seiner Lieblings Les Pauls, eine Custom Shop von 2010, hatte bereits nur einen P90 und in einem Interview mit dem Magazin Music Radar sagte er, dass diese Limitierung auf nur einen Pickup ein entscheidender Wendepunkt für sein Spiel war. Die Kombination einer 1955er Les Paul Custom mit einem P90 Pickup in der Stegposition wurde dann auch die Grundlage für das Epiphone Signature Modell.

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Details

Die Gitarre wird mit einem stabilen und leichten Softcase geliefert, dazu kommt das benötigte Werkzeug in Form von Inbus-Schlüsseln. Der Korpus in Les Paul Singlecut-Form ist aus Mahagoni gefertigt und in einem matten Schwarz lackiert (Aged Ebony Gloss). Die Decke umsäumt ein siebenlagiges Schwarz-Weiß-Binding, Korpus-Rückseite und Kopfplatte ein fünflagiges.

Fotostrecke: 4 Bilder Epiphone Jared James Nichols Old Glory Les Paul Outfit – da hat sich bei der Namensgebung wieder mal jemand in der Produktabteilung ausgetobt 😉

Die Bestückung entspricht eher einer Les Paul Junior, denn es gibt den bereits erwähnten P-90 Pickup mit zwei Regelmöglichkeiten und eine Lightning-Bar Wraparound-Bridge, die in der Höhe und mit zwei Inbus-Schrauben auch horizontal zur Einstellung der Oktavreinheit justiert werden kann. Der P-90 Dogear-Pickup wird von Seymour Duncan gefertigt und mit einem Volume- und einem Tone-Regler eingestellt. Hier sind die schwarzen Top-Hat-Knobs mit silberner Oberseite und Zahlenbeschriftung von 0 bis 10 im Einsatz. Die Anschlussbuchse ist wie gewohnt an der Zarge montiert und selbstverständlich hat diese Les Paul auch einen eingeleimten Hals.

Fotostrecke: 5 Bilder Auffälliges Merkmal ist die Pickup-Bestückung, denn die Gitarre hat lediglich einen Seymour Duncan P-90 Pickup in der Stegposition.

Dieser ist ebenfalls aus Mahagoni gefertigt und hat ein Ebenholzgriffbrett mit Block-Griffbretteinlagen zur besseren Orientierung. Weiterhin befinden sich schwarze Punktmarkierungen auf der weißen Halskante. Bestückt ist er mit 22 Medium Jumbo Frets und bietet Freunden kräftiger Profile, die gerne beim Spielen etwas in der Hand halten, ein massives Stück Holz. Die offizielle Bezeichnung lautet 50’s Style Rounded C, der Griffbrettradius beträgt 12 Zoll und die Mensur kommt Gibson-typisch mit 628 mm. Die Saiten laufen über einen Kunststoffsattel zu den Grover Rotomatics Tunern, beidseitig an der Kopfplatte angeordnet, die mit einer Übertragung von 18:1 für einen sauberen Stimmvorgang ohne Hänger oder tote Punkte sorgen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Epiphone Jared James Nichols Old Glory ist ein Single-Cut Modell, also mit einem Cutaway ausgestattet.

Die große Epiphone-Kopfplatte trägt den Schriftzug oben und in der Mitte das Split Diamond-Inlay. Den Zugang zum Halsstellstab verschließt die typische glockenförmige Kunststoffplatte, und an der weißen Rückseite versteckt sich die Signatur des Künstlers.

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Praxis

Die Gitarre wird für den Praxistest vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box, die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Für die Zerrsounds sind diverse Pedale zwischengeschaltet, die beim jeweiligen Audio erwähnt werden. Wir fangen aber erst einmal ganz zivilisiert an und testen den Cleansound der Les Paul.
Der Seymour Duncan P90 hat keinen sehr scharfen Ton, da gibt es weitaus bissiger klingende Pickups und für den Einsatzbereich als einzigem Pickup in einer Gitarre macht dieser Sound auch Sinn. Man erhält mit voll aufgedrehtem Tone-Regler einen brillanten Ton, der nach Bedarf durch Zurückdrehen entschärft werden kann. Das funktioniert hier sehr gut, die Höhen können auf diese Weise sehr dosiert abgesenkt werden. Ihr hört im ersten Beispiel zuerst den Tone-Regler voll aufgedreht (10), bei der zweiten Strumming-Runde wurde er auf 5 zurückgedreht. Für richtig weiche, jazzähnliche Sounds geht es weiter zurück auf 3, das ist dann im zweiten Beispiel zu hören.

Audio Samples
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Clean: Picking & Strumming (Tone zuerst 10 dann 5) Clean: Tone 3 – Volume 10

Unter der Lupe betrachtet fällt ein leichtes Defizit in der Saitentrennung auf. Beim ersten Beispiel kommen die hohen Saiten nicht so klar durch, wie man es sich vielleicht wünscht und wie es zum Beispiel bei anderen Gitarren mit P90 Pickups im direkten Vergleich der Fall ist. Aber für nur wenig mehr als 600 Euro für die Gitarre darf man fairerweise keinen Boutique-Pickup erwarten.

Jetzt geht es weiter mit den Overdrive-Sounds und einem Okko Diablo als Zerrgenerator. Meines Erachtens ist diese Klangkategorie – Overdrive bis Mid-Gain-Sounds – der sinnvollste Grundsound für die Gitarre. So praktiziert es Jared James Nichols ebenfalls, die Zerrgrade und Klangabstufungen werden komplett mit den beiden Reglern an der Gitarre eingestellt und das funktioniert auch sehr gut. Man sollte allerdings nicht allzu empfindlich auf Einstreuungen reagieren, denn wenn eine amtliche Verzerrung eingestellt ist, nimmt der Pickup schon einiges an Nebengeräuschen auf. Aber das ist normal bei Gitarren mit einspuligen Tonabnehmern. Ihr hört nun verschiedene Abstufungen von Volume- und Tone-Regler.

Audio Samples
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Overdrive: Volume 4 – 6 – 8 – 10 – Tone 10 Overdrive: Tone 0 > 5 > 10 – Volume 10
Die Epiphone ist klanglich etwas limitiert und fühlt sich vor allem im im Blues/Rock-Bereich zuhause.
Die Epiphone ist klanglich etwas limitiert und fühlt sich vor allem im im Blues/Rock-Bereich zuhause.

Der Zerrgrad lässt sich sehr gut mit dem Volume-Poti zurückregeln, der Pegel fällt dabei nicht drastisch ab, auch nicht bei weit zurückgenommenem Regler. Daher ist die komplette Bandbreite von ca. 2,5 bis 10 praktisch nutzbar, womit sich durchaus einiges anstellen lässt. Das klappt auch mit Fuzz-Effekten bei etwas härterem Zerrgrad. Im ersten Beispiel hört ihr ein Red Witch Fuzzgod und beim zweiten ist das Analog Man Astrofuzz im Einsatz.

Audio Samples
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Fuzz: Tone 10 > Tone 0 – Volume 10 Fuzz: Volume 5 > Volume 10 – Tone 6

Auch mit der Einstellung des Tone-Reglers kann in einem gewissen Rahmen Einfluss auf den Zerrgrad genommen werden. Als nächstes ist ein Bogner Ecstasy Red Pedal mit ordentlicher Zerrkeule zwischen Gitarre und Amp geschaltet und wenn man Volume auf 5 und Tone auf 3 dreht, dann ist der Sound fast clean. Die Verzerrung nimmt direkt zu, wenn der Tone-Regler aufgedreht wird – ein schöner Crunchsound ist das Ergebnis – und das volle Brett kommt, wenn man Volume auf 10 dreht. Wer gerne seine Sounds mit Volume und Tone an der Gitarre einstellt, wird hier seinen Spaß haben.

Audio Samples
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Distortion: Tone 3 Volume 5 > Tone 10 > Volume 10

Auch die Klanggestaltung mit dem Anschlag der rechten Hand funktioniert sehr gut, der Pickup überträgt alle Feinheiten, besonders beim Anschlag mit den Fingern. Hier ist ein Beispiel dazu und als Overdrive kommt der Vertex Ultraphonix zum Einsatz.

Audio Samples
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Overdrive: Fingeranschlag – Volume 10 Tone 10
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Fazit

Die Epiphone Jared James Nichols Old Glory Les Paul Custom Outfit, wie sie mit vollem Namen heißt, ist ein ganz auf die Bedürfnisse eines speziellen Gitarristen zugeschnittenes Instrument – und nach seinen Vorgaben auf das Wesentliche reduziert. Mit nur einem Pickup ist man auf den ersten Blick etwas limitiert, aber erforscht man die Sounds, die diese Gitarre zu bieten hat, dann fehlt schon nach relativ kurzem Spielen eigentlich nichts mehr. Vor allem, wenn man sich im Blues/Rock-Style bewegt. Hierfür ist die Gitarre mit dem satten Ton gemacht und zeigt sich mit einer sehr guter Anschlagsdynamik und den Steuerungsmöglichkeiten über Volume- und Tone-Poti von ihrer besten Seite. Allerdings hat der Pickup leichte Defizite in Sachen Saitentrennung und Transparenz, und die Oktavreinheit lässt sich mit der eingebauten Wraparound-Bridge nicht für alle Saiten optimal einstellen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • kräftiger Hals – gute Bespielbarkeit
  • ausgewogener Regelweg bei Volume & Tone
  • Charakter-Instrument
  • werkseitige Einstellung von Hals und Saitenlage
Contra
  • Oktavreinheit mit der Wraparound-Bridge
  • Pickup mit leichtem Transparenz-Defizit
Artikelbild
Epiphone Jared James Nichols Old Glory Les Paul Outfit Test
Für 688,00€ bei
Sie ist speziell, die Epiphone Jared James Nichols Old Glory Les Paul Custom Outfit, macht aber im Blues/Rock-Bereich eine gute Figur.
Sie ist speziell, die Epiphone Jared James Nichols Old Glory Les Paul Custom Outfit, macht aber im Blues/Rock-Bereich eine gute Figur.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Epiphone
  • Model: Jared James Nichols Old Glory Les Paul Custom Outfit
  • Typ: E-Gitarre, 6-str.
  • Finish: Aged Ebony Gloss
  • Korpus: Mahagoni
  • Hals: Mahagoni
  • Profil: 50’s Style Rounded C
  • Griffbrett: Ebenholz (Radius: 12“)
  • Halsbr.Sattel: 43 mm
  • Halsbr. 12.Bd.: 54 mm
  • Mensur: 628 mm
  • Bünde: 22 Medium Jumbo Bünde
  • Mechaniken: Grover Rotomatics
  • Pickup: Seymour Duncan P-90
  • Regler: 1x Volume, 1x Tone
  • Brücke: Wraparound „Lightning Bar“
  • Gewicht: 3,6 kg
  • Zubehör: EpiLite Softcase
  • Verkaufspreis: 679,00 Euro (Dezember 2019)
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Der Korpus in Les Paul Singlecut-Form ist aus Mahagoni gefertigt und in einem matten Schwarz lackiert (Aged Ebony Gloss).

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