Universal Audio Apollo x16 Test

Die neuen Apollos sind da! Und mit ihnen das Kürzel x im Namen von Universal Audios Premium-Interfaces sowie auch eine neue Variante. Alle vier, Apollo x6, x8, x8p und x16, sind jetzt auch gleich mit sechs UAD-2 DSPs versehen, denn eine Wahlmöglichkeit wie vorher (Duo und Quad) gibt es nicht mehr.

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Weil die Preamps bekannt und in den neusten Geräten (wie dem UA Arrow) faktisch gleich sind, haben wir das Universal Audio Apollo x16 einem Test unterzogen. Der Dynamikumfangs von 133 dB und das mit -129 dB bewertete Eigenrauschen sprechen da eine deutlich Sprache, was die Qualität der Wandler angeht!

Details

Universal Audio Apollo x16: Allgemeines

Das Universal Audio Apollo x16 ist ein Audiointerface für Mac und Windows mit 18 Ein- und 20 Ausgängen, das mit bis zu 24 Bit und 192 kHz aufnimmt. Wie alle UA-Interfaces besitzt auch das x16 DSPs, auf denen proprietären UAD-2 Plug-ins berechnet werden können. Dies geschieht faktisch ohne Latenz, wodurch diese Effekte für das Monitoring und auch das Recording einsetzbar sind.

Mit fast allem und Hexacore

Das x16 gehört zur neuen Familie der „Apollo x“-Interfaces und kommt ohne Preamps aus – trotzdem ist es das teuerste Gerät der Reihe und besitzt die meisten analogen I/Os. Sechszehn mal rein und raus, um genau zu sein (+4 dBu oder -10 dbV). Verbunden wird mit Sub-D-25, darüber hinaus steht ein zusätzlich adressierbarer XLR Main Out (Monitor) zur Verfügung.
Fotostrecke: 2 Bilder Das Apollo x16 ist in der dritten Generation nun grau…

Digitales wird beim x16 in Form eines einzelnen AES/EBUs zugeführt. Das ist zu wenig, ein vierer AES/EBU auf DB-25 wäre angemessener. ADAT war am 16er noch nie ein Thema, gibt es aber weiterhin beim neuen x6, x8 und x8p, die übrigens jeweils auch über zwei, vier oder acht Preamps und zwei Kopfhörerausgänge verfügen. 
Zur Sicherheit nochmal in aller Deutlichkeit: Das x16 hat keine Preamps, keine Instrumenteneingänge und keinen Kopfhöreranschluss. Nichts davon! Ein Talk-Back ist das einzige Extra. Ebenfalls bemerkenswert: Das x16 erreicht den hervorragenden Dynamikumfang von 133 dB und das faktisch nicht vorhandene Eigenrauschen mit -129 dB THD+N. Es ist leicht besser als die anderen Units, weil eben keine Schalter, Preamps und Ähnliches vor die Wandler gesetzt wurden. Damit ist es ideal für Besitzer einer analogen Konsole, die ohnehin über genügend Preamps sowie sonstige Peripherie verfügen und wirklich nur reines AD-DA benötigen.

Fotostrecke: 3 Bilder Klare Ansage: vier DB-25 für 16 Line-I/Os, einmal Stereo-Out auf XLR und noch ein weiterer, digitaler I/O auf AES/EBU (XLR, Stereo) sind es in der Summe.
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Das Kaskadieren, also das Verschalten von mehreren Interfaces, wird nun rein über den neuen „Multi-Unit“-Thunderbolt-Treiber möglich. Bis zu vier Units können dabei für bis zu 128 Kanäle rein und raus (inklusive virtueller Kanäle) gleichzeitig angesprochen werden. Das zuvor proprietär verwendete und nun redundant gewordene MADI zur Überbrückung entfällt. Der BNC Wordclock I/O und der zweite Thunderbolt-3-Anschluss unterstreichen das neue Konzept.
Das Netzteil ist wie bei allen Universal Audio Gerätschaften extern und wird mit einem 4-Pin XLR-Stecker verbunden. Das Netzteil selbst versteht sich mit Kaltgeräte-Steckern und Spannungen von 100 bis 240 Volt. Im Prinzip ist das Netzteil neben der mitgelieferten Zettelwirtschaft das einzige Zubehör, wenn man vom Softwarepaket absieht. Apropos Netzteil: Das x16 liefert über den TB3/USB-C Anschluss auch bis zu 15 Watt Power und kann somit auch das Arrow betreiben.

Darf Sünde teuer sein?

Verarbeitung und Haptik des soliden 192/1HE-Metallkastens sind auf einem äußerst hohen Niveau. Nicht nur die „fancy“ Verpackung, auch das „Space Grey“ der Front erinnern an die aktuell Generation Mac Books. Verbunden wird mit dem neuen Thunderbolt 3 und einem USB-C Stecker. Das passende Kabel ist allerdings nicht dabei. Ältere Systeme brauchen damit noch einen Adapter von Thunderbolt 2 auf 3. Das kostet zusammen rund 100 Euro! Universal Audio und Apple waren noch nie günstig, von daher lohnt es sich erst gar nicht, hier zu motzen.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Hardware-Bedienkomfort hält sich in Grenzen, das sollte aber die wenigsten avisierten Nutzer stören.

Die Bedienmöglichkeiten am Gerät halten sich in Grenzen, aber das ist okay – siehe avisierter Verwendungszweck mit einer Recording-Console. Trotzdem kann man Monitore auch direkt anschließen, sie laut und leise machen sowie zwischen drei paar Speaker bei Bedarf toggeln und „talkbacken“.

Realtime Analog Classics Plus Bundle

Alle Apollo Interfaces kommen mit dem Realtime Analog Classics Plus Bundle, welches 16 UAD-Plug-ins kennt. Dazu gehören aktuell UA 610‐B, Marshall Plexi Classic Amplifier, Fairchild 670 Legacy, Teletronix LA‐2A Legacy, UA 1176LN Legacy, UA 1176SE Legacy, Pultec EQP‐1A Legacy, Pultec Pro Legacy, Precision Channel Strip, Precision Reflection Engine, Precision Delay Modulation, Precision Delay Modulation L, UA Precision Enhancer Hz, Raw Distortion, Ampeg SVT-VR Classic Bass Amp und RealVerb‐Pro.

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