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Two Notes Torpedo C.A.B. M Test

Beim Two Notes Torpedo C.A.B. M des französischen Herstellers handelt es sich um einen digitalen Speaker-Simulator im Pedalformat, der mit Impulsantworten arbeitet und so konzipiert ist, dass man ihn zwischen Amp und Lautsprecherbox schalten kann, um sich das mitunter lästige Mikrofonieren zu sparen. An Bord sind bereits 32 virtuelle Cabs, dazu kommen acht Mikrofon- und Raumsimulationen.

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Alternativ dazu kann das Gerät auch im Pedalboard mit Preamps oder Overdrive-Pedalen verwendet werden, um das Signal beispielsweise direkt und ohne lauten Amp an das Mischpult zu schicken. Vorteil von beiden Varianten ist ein sauberes und immer gleichbleibendes Gitarrensignal für den Tontechniker, das Ganze ohne Übersprechung von anderen Instrumenten. Klingt vielversprechend, und der Preis von runden 300 Euro ist ebenfalls überschaubar. Dass sie ihr Handwerk beherrschen, haben die Spezialisten von Two Notes bereits mit diversen hochkarätigen Entwicklungen bewiesen. Mal sehen und hören, was das kleine Kästchen alles kann.

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Details

Gehäuse/Optik

Der Torpedo C.A.B. M kommt im soliden, weiß lackierten Stahlblechgehäuse mit den Maßen 100 x 121 x 63 mm (B x T x H) und bringt 450 Gramm auf die Waage. Auf der Oberseite gibt es ein kleines Display (OLED) und darüber zwei Regler mit Drucktastern (Preset/Parameter, Volume/Value). Das Pedal steht rutschfest auf vier Gummifüßen, die man leicht entfernen kann, um die Unterseite für die Befestigung im Board mit Klettband zu bekleben. Alternativ dazu können auch Mounting-Plates an den Gehäuseschrauben befestigt werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Two Notes Torpedo C.A.B. M bietet Speakersimulationen im Pedalformat an,…

Alle Anschlüsse sind an den Seiten positioniert, rechts der Amp-Input (vom Lautsprecherausgang des Amps) und der Speaker-Output (zur Lautsprecherbox), beide mit 6,3 mm Klinkenanschluss. Wichtig zu wissen, dass der Torpedo C.A.B. M keine Load-Funktion hat. Wenn man einen Röhrenamp benutzt, sollte immer eine Lautsprecherbox oder separate Loadbox an den Speaker-Out angeschlossen sein. Der Amp-Input kann auch als Eingang für Line-Signale genutzt werden, zum Beispiel, wenn das Gerät im Pedalboard hinter einem Preamp oder Zerrpedal platziert ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten verteilen sich auf die beiden Gehäuseseiten.

Zur Pegelanpassung gibt es einen Schiebeschalter mit drei Stufen: -24 dB, 0 dB, +12 dB. Außerdem findet man an der rechten Seite noch den Anschluss für das mitgelieferte Netzteil (12V DC, 200 mA) und eine USB-Buchse. Mit ihrer Hilfe kann man den Torpedo C.A.B. M mit einem Computer verbinden und die Einstellungen bequem mit der Torpedo Remote-Software vornehmen. An der linken Seite stehen DI-Out (XLR) und Line-Out (6,3 mm Klinke) parat, außerdem gibt es einen Line-In und einen Kopfhöreranschluss, beide im Miniklinkenformat. Das Pedal ist zum Eliminieren von eventuellen Brummschleifen mit einem Ground-Lift-Schalter ausgestattet.

Bedienung am Gerät

Wie bereits erwähnt, kann der Torpedo C.A.B. M zwischen Amp und Box oder hinter einen Preamp oder die Zerrpedale im Pedalboard angeschlossen werden. Mit Perform- und Menu-Mode gibt es zwei unterschiedliche Settings. Im Perform-Mode wählt man mit dem linken Regler die Presets an und mit dem rechten die Lautstärke. Der Torpedo C.A.B. M verfügt über 99 Speicherplätze für vorgefertigte Einstellungen (Presets). Im Menu-Mode kann tiefer in die Materie eingetaucht werden. Aktiviert wird er, indem man auf den linken Regler drückt und anschließend mit beiden Potis die Sounds des angewählten Presets verändert. Das linke wählt die einzelnen Parameter an, das rechte verändert sie. Es gibt im Menü sechs verschiedene Sektionen:

  • Mode – Auswahl zwischen Simulation, Arcade (vereinfachter Modus mit weniger Parametern) und IR Loader
  • Power Amp – Simulation von verschiedenen Endstufen inkl. Röhrentyp und EQ
  • Miking – Auswahl vom Cabinet und zwei Mikrofonen, die in Lautstärke, Position (Axis, Distance) und Phase eingestellt werden können
  • EQ – 5-Band-Grafik-Equalizer
  • Reverb – 8 verschiedene Raumsimulationen
  • Level – Gesamtlautstärke

Die Bedienung am Gerät ist nicht sehr aufwendig, und auch ohne Computer sind die Speaker Simulations-Sounds recht bequem einzustellen. Allerdings bietet die Torpedo Remote-App eine bessere Übersicht und lässt ein entspanntes Editieren zu.

Fotostrecke: 7 Bilder Auf der Oberseite gibt es ein kleines Display (OLED) und darüber zwei Regler mit Drucktastern (Preset/Parameter, Volume/Value).

Bedienung mit der Torpedo Remote App

Man hat sich bei der grafischen Gestaltung der App viel Mühe gegeben, um das Klangerlebnis aus Cab, Mikrofon und Raum auch optisch entsprechend darzustellen – das Auge hört bekanntlich mit … Dementsprechend sieht man in der rechten Hälfte den Raum mit Gitarrenbox, die wichtigen Elemente zum Einstellen findet man auf der linken Seite in einem stilisierten Effektrack. Dort erhält man die Übersicht über die vorher genannten Sektionen und kann bequem mit der Maus editieren. Firmware-Updates werden auch über die Torpedo-Remote-App installiert, was ebenfalls komplett problemlos funktioniert. Ist das Gerät verbunden und die App geöffnet, erhält man direkt eine Nachricht, wenn ein neues Firmware-Update verfügbar ist. Voraussetzung ist natürlich, dass der Computer mit dem Internet verbunden ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Torpedo Remote App Simulationen
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Praxis

Ich habe den Torpedo C.A.B. M für den Praxisteil zwischen meinen Sovtek MIG-50H und die Marshall 4×12 Box (Celestion G12M) geschaltet und führe das Signal direkt in das Audio-Interface. Die Marshall-Box wird mit einem Neumann TLM-103 abgenommen und natürlich möchte ich herausfinden, wie nah ich mit dem Torpedo C.A.B. M dem mikrofonierten Signal kommen kann. Klar, einen identischen Sound wird man nicht hinbekommen, weil sich Gitarrenboxen, Mikrofone und viele weitere Faktoren unterscheiden, aber mir geht es darum zu wissen, ob der Klangcharakter in etwa reproduzierbar ist. Es geht los mit einem Cleansound, zuerst das Mikrofonsignal, dann der Torpedo C.A.B. M, bei dem ich eine 4×12 Box mit Greenbacks und ein virtuelles Neumann U87 genommen habe.

Audio Samples
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Clean Sound – Mikrofonsignal Clean Sound – C.A.B. M (Cnd 87)

Respekt! Die Soundunterschiede sind beim Cleansound wirklich minimal. Das ist tatsächlich besser, als ich erwartet habe. Es geht weiter mit einem angezerrten Sound, der mit einem Himmelstrutz Fetto Overdrive (vor den Amp geschaltet) erzeugt wird. An dieser Stelle trennen sich die Wege leicht, beide Sounds sind nicht mehr so nah, das Mikrofonsignal hat für mein Empfinden etwas mehr Definition. Man kann allerdings noch etwas nachhelfen, denn ich habe ja beim Torpedo C.A.B. M die Möglichkeit, ein zweites Mikrofon hinzuzunehmen. Tatsächlich bringt das virtuelle SM 57 bringt einen etwas definierteren Sound, wenn es mit dem Cnd 87 kombiniert wird. Ich kann jetzt schon bescheinigen, dass man mit dem Torpedo C.A.B. M für Bühne und Recording eine praktikable und klangliche Alternative zur Verwendung eines Mikrofons hat. Hier sind die drei Ergebnisse.

Audio Samples
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Crunch Sound – Mikrofonsignal Crunch Sound – C.A.B. M (Cnd 87) Crunch Sound – C.A.B. M (Dyn 57 & Cnd 87)

Jetzt hat man bei unserem Testmodell auch noch die Qual der Wahl, was die Gitarrenboxen und Mikrofone anbetrifft. 32 Cabs sind an Bord, im Two Notes Online-Store können weitere virtuelle Gitarrenboxen gekauft werden. Mit der Auswahl von 8 Mikrofonen, die übrigens je nach Cab variieren, ist man sehr gut aufgestellt. Weiterhin kann die Position (Axis, Distance) des Mikrofons stufenlos verändert werden, das Mikrofon lässt sich sogar auf die Rückseite des Lautsprechers stellen. Das wird gerne bei der Abnahme von Combos praktiziert. Hier sind ein paar Audio-Beispiele zu den Einstellungsmöglichkeiten.

Audio Samples
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Cab Check (6 verschiedene 4×12 Cabs) Mic Check (4 verschiedene Mikrofone) Axis – 0 > 50 > 100 Distance – 0 > 50 > 100
Klanglich kann das komplette Konzept absolut überzeugen und stellt eine klare Alternative zur Mikrofonierung dar.
Klanglich kann das komplette Konzept absolut überzeugen und stellt eine klare Alternative zur Mikrofonierung dar.

Der Raum spielt bei Aufnahmen auch eine große Rolle, hier werden gleich acht verschiedene per Impulsantwort geliefert, die ganz einfach mit dem Dry/Wet-Regler eingestellt werden. Sie geben dem Gitarrensound vor allem bei Aufnahmen etwas mehr Dimension und einen authentischen, räumlichen Klang.

Audio Samples
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Reverb (5 verschiedene Raumsimulationen)

Hier sind nochmal drei verschiedene Beispiele mit unterschiedlichen Zerrsounds. Man hat beim Torpedo C.A.B. M eine große Palette an Cabs und Mikrofonen parat, um mit einem Gitarrenamp den gewünschten Sound zu erhalten.

Audio Samples
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Low Gain Blues High Gain Metal High Gain Alternative Rock

Zum Abschluss hört ihr noch ein Beispiel mit dem Torpedo C.A.B. M ohne Gitarrenamp, direkt hinter ein Overdrive-Pedal (Okko Diablo) geschaltet. Der Torpedo C.A.B. M kann auf jeden Fall mit einem Preamp oder Overdrive-Pedal befeuert werden, die Endstufensimulation leistet hier gute Dienste und sorgt auch für ein authentisches Spielgefühl. Vom Sound gefällt mir die Kombination mit Amp zwar besser, aber wenn mal kleines Besteck angesagt ist oder der Amp abraucht, dann ist der Gig noch lange nicht gelaufen.

Audio Samples
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C.A.B. M nach Overdrive Pedal (kein Amp)
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Fazit

Der Two Notes Torpedo C.A.B. M liefert eine sehr flexible Speakersimulation im Pedal, die sich sehr gut für Bühne und Studio eignet, wenn man sich das Mikrofonieren sparen möchte bzw. einen Amp nicht laut aufdrehen kann. Im Angebot sind eine große Bandbreite an Cabs und Mikrofonen, deren Position wie im realen Leben verändert werden kann – mit dem Unterschied, dass kein Bühnenarbeiter oder Mitmusiker das sorgfältig eingestellte Mikrofon umwirft. Der integrierte Reverb hilft dabei, den Gitarrensound für Aufnahmen etwas plastischer darzustellen, und mit dem 6-Band-EQ lassen sich Feineinstellungen im Frequenzbild vornehmen. Das Einstellen mit der Two Notes Remote-App funktioniert problemlos und intuitiv. Klanglich kann das komplette Konzept absolut überzeugen und stellt eine klare Alternative zur Mikrofonierung dar. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • solides und kompaktes Gehäuse
  • authentische Cab- und Mikrofonsounds
  • großes Angebot an Cabs und Mikrofonmodellen
  • realistische Einstellmöglichkeiten
  • intuitive Bedienung mit der Remote App
  • guter Reverb
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
Two Notes Torpedo C.A.B. M Test
Für 199,00€ bei
Der Two Notes Torpedo C.A.B. M lässt sich intuitiv bedienen, erspart das Mikrofonieren und eignet sich sehr gut für Bühne und Studio.
Der Two Notes Torpedo C.A.B. M lässt sich intuitiv bedienen, erspart das Mikrofonieren und eignet sich sehr gut für Bühne und Studio.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Two Notes
  • Modell: Torpedo C.A.B. M
  • Typ: Speaker-Simulator im Pedalformat
  • Regler: Parameter/Preset, Volume/Value
  • Schalter: Ground Lift, Input Level
  • Anschlüsse: Amp In, Speaker Out, USB, 9V DC, Headphones, Aux In, DI Out, Line Out
  • Cab Sim: 32 virtuelle Lautsprecherboxen, 8 Mikrofontypen, 8 Endstufensimulationen, 8 Raumsimulationen
  • AD/DA Wandlung: 24 Bit, 96 kHz
  • Stromaufnahme: 200 mA
  • Spannung: 12V DC
  • Display: OLED
  • Speicher: 100 Presets
  • Maße: 103 x 121 x 64 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 448 Gramm
  • Verkaufspreis: 287,00 Euro (Juni 2019)
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Klanglich kann das komplette Konzept absolut überzeugen und stellt eine klare Alternative zur Mikrofonierung dar.

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Profilbild von Marcus Schroeer

Marcus Schroeer sagt:

#1 - 23.07.2023 um 09:43 Uhr

0

Moin, einen Kritikpunkt gibt es doch und der trübt den Spass sehr: Um die Torpedo Remote App auf dem IPAD zu nutzen, muss man mit dem Internet verbunden sein, sonst startet die App erst gar nicht. Das ist zuhause erst mal nicht das Problem, weil dort das IPAD in der Regel mit dem Heimnetzwerk verbunden ist. Aber im Proberaum, oder live halt nicht. Kleine Änderungen sind dann nicht über die App möglich.

    Profilbild von Estephan Caballero

    Estephan Caballero sagt:

    #1.1 - 22.09.2023 um 21:17 Uhr

    0

    Moin moin, Es gibt das Offline-Verfahren für Torpedo Remote und das Offline-Verfahren für Torpedo Wall of Sound. Laden Sie die Dateien "LicensePackage" und ihr "WoSCabinetsPackage" herunter, um Ihre Dyn IR- Boxen mit Torpedo Remote oder Torpedo Wall of Sound auf einem Computer zu verwenden, der nicht mit dem Internet verbunden ist.

    Antwort auf #1 von Marcus Schroeer

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