Triad-Orbit IO-Vector, T-ES, IO-A2A, O2X, GB-3 Grav Bags Test

Sicher, mit dem bisherigen Arsenal aus Triad-Orbits Produktrange ließ sich schon so einiges anstellen.

Triad_Orbit_Music_1

So ist das Basissystem aus Stativen, Auslegearmen, Couplern und dergleichen im Studio und auf der Bühne eine eindeutige Bereicherung. Durch Tiltfunktionen, Kombinationsmöglichkeiten und Doppelgalgen wie dem TO O2 sind sogar einige Sonderfälle gut abgedeckt, wie der ursprüngliche Test des Triad-Orbit-Systemszeigt. Doch Triad-Orbit erweitert fleißig weiter. Neben dem Kleinstständer TO TM gibt es beispielsweise den kleinen Stereocoupler TO IO-Vector und verschiedene Distanzstangen, um mit dem TO-System Mikrofone weit über Drumsets, Chöre, Orchester oder hoch in Kirchenschiffe zu bugsieren. Auch der erweiterte Doppelgalgen O2X mit verschieden langen Auszugsstangen kann in der Produktion sehr hilfreich sein.  

Details

Triad-Orbit IO-Vector

Es ist zwar ein nur kleines Ding, aber der IO-Vector hat es in sich. Dieser Adapter ermöglicht es, auf einem Quickrelease-Flansch (beispielsweise eines T3) ein Stereo-Mikrofonpärchen zu installieren. Dabei ist es nicht nur möglich, mit 180 Grad zu arbeiten, sondern auch die Halter anderweitig einzuschrauben. Das Mittelteil erlaubt nämlich nicht nur das Einschrauben der Quickrelease-Halterungen auf der Seite, sondern auch vorne, hinten und oben. Dadurch sollten die wesentlichen One-Point-Stereofonieverfahren mit den meisten Mikrofonen hinzubekommen sein. Auch für ORTF-, NOS- und vergleichbare Verfahren scheint IO-Vector die ideale Grundlage zu sein. 

Fotostrecke: 3 Bilder Klein, aber äußerst flexibel: Triad-Orbit IO Vector, der multifunkitonale Halter.

Triad-Orbit T-ES

Über die T-ES ist nicht so irrsinnig viel zu berichten: Dieses Produkt besitzt Flansch und Stecker des Quick-Coupler-Systems und dazwischen einen Meter Rohr. Die maximale Höhe eines T3 kann dadurch von 180 auf 380 cm erhöht werden.

Langer Lulatsch: Der Triad-Orbit T-ES verlängert ganz schlicht.
Langer Lulatsch: Der Triad-Orbit T-ES verlängert ganz schlicht.

Triad-Orbit IO-A2A

Mit flexibler Länge arbeitet der Auszugsarm IO-A2A. Knapp 40 sind das Minimum der Verlängerung, der größte Auszug beträgt 62 Zentimeter. Für Stereoanwendungen und zur Reproduktion ist am Auszugsrohr eine Skala angebracht.  

Anders als der T-ES ist der IO-A2A in der Länge variabel. Aber eben nicht so lang.
Anders als der T-ES ist der IO-A2A in der Länge variabel. Aber eben nicht so lang.

Triad-Orbit O2X

Als erweiterte Version des bereits getesteten TO O2 gibt es den O2X-Doppelgalgen. Mit zwei verschiedenen, aber frei kombinierbaren Auslegerpärchen (A1 und A2) kann eine Länge von 24 bis 63 cm erreicht werden. Triad-Orbit liefert wie bei allen relevanten Produkten stabile, schwarze Reduzieradapter auf Dreiachtelzoll mit – für die Nutzer deutscher Mikrofone mit eingebauten Gewinden oder entsprechender Mikrofonklemmen. Natürlich ist aufgrund des Quick-Release-Systems Triad-Orbits und den vielen verfügbaren Adaptern auch die Nutzung von Kameras, Dauer- und Blitzlicht und vieler weiterer Anwendungen denkbar. 

Fotostrecke: 2 Bilder Anders als der normale Doppelgalgen kommt der TO-O2X mit zwei verschieden langen Ausziehgalgen – für jede Seite.

Triad-Orbit GB-3 Grav Bags

Die Triad-Orbit GB-3 vergrößern das Gewicht von Triad-Orbit-Stativen dort, wo es wichtig ist: am Fuß. 1,5 Kilogramm wiegt ein einzelner der Nylonsäcke, die mit nichtrostendem Schüttmaterial aus Metall gefüllt sind. Mit Klettbändern können sie einzeln um Füße herumgewickelt oder gemeinsam um den zentralen Sockel herumgelegt werden.

Praxis

Triad-Orbit IO-Vector ist ein super Helfer

Triad-Orbits neues Werkzeug gefällt. Das liegt vor allem daran, dass es sehr offensichtlich durch genaues Beobachten der Notwendigkeiten im Produktionsalltag entstanden ist. Neben dem Tisch IO-Desk ist es vor allem der IO-Vector, in den ich mich verliebt habe. Ich bin zwar durchaus Fan des Shure A27M (Link zum Produkt im Thomann-Shop), aber das Triad-Orbit-Teil ist (vor allem in Zusammenarbeit mit den Kugelgelenken Micro M1 und Micro M2) eine wahre Wonne. Sowohl beim Ausrichten für Kleinmembraner für ein XY oder ORTF, zum Einrichten meines „Lieblings-MS“ aus Audio-Technica AT5045 für das M- und Schoeps CMC68xt für das S-Signal, als auch für „große“ Aufgaben wie Doppelmikrofonierung aus MG UM 92.1S und Coles 4038 – das geht alles. Irgendwo lässt sich das Grundteil einschrauben und mit Kugelgelenk so ausrichten, dass es passt. Ein wenig dreidimensionale Vorstellungskraft hilft dabei und verringert die Fehlerquote beim Ausprobieren. Halten tut alles sehr gut, da der IO-Vector wirklich massiv ist. Ich hatte auch einen kleinen Ausleger an einer Seite befestigt, als Alternative zum O2X.

  

Fotostrecke: 2 Bilder Am TO IO-Vector lässt sich überall etwas anschrauben und erweitern.

Es liegt auf der Hand, dass der IO-Vector alleine nicht viel bringt. Aber in Kombination mit den vielen anderen Accessoires ist das kleine Ding ein tolles Allzwecktool. Ob für Kleinmembraner, Großmembraner, Side- oder End-Fire-Mikrofone, auf einem T3 mit T-ES hoch über dem Drumkit oder am TM mit zwei Bassdrum- oder Amp-Mikrofonen wird das Ding zum genialen Helfer. Ein Schnäppchen ist es mit aktuell 89 Euro beileibe nicht, preiswerter als ein zweites Stativ oder so manche ordentliche Stereoschiene aber allemal.

Fotostrecke: 3 Bilder Kompaktes MS mit dem Triad-Orbit IO-Vector, einem AT5045 und einem CMC68xt.

Nicht zu unterschätzen: die Verlängerungen von Triad-Orbit

Das Maß an Innovationskraft ist bei den beiden Verlängerungen naturgemäß etwas geringer als beim grundsätzlichen Stativsystem selbst. Während der T-ES ein einfaches „Höher“ erlaubt, um beispielsweise einen T1 oder sogar TM auf eine größere Betriebshöhe zu bringen oder – dank der Tilting-Fähigkeiten – auch ohne Ausleger leichtere Mikrofone weit über das Drumset oder andere Instrumente bringen kann, ist IO-A2A ein wirklich an vielen Stellen einsetzbares Stück Metall. Die flexible Höhe erlaubt die erweiterte Nutzung von TM und T1, in Verbindung mit dem Orbit Arm V2 wird er zum Ausleger. Auch mit Wand- oder Tischadapter IO-W und dem Orbit Arm kann die Verlängerung ganze Dienste leisten.  

Um auch mit einem TO T3 auf eine große Höhe für Chor-, Orchester- oder Orgelaufnahmen zu kommen, ist der T-ES sehr praktisch.
Um auch mit einem TO T3 auf eine große Höhe für Chor-, Orchester- oder Orgelaufnahmen zu kommen, ist der T-ES sehr praktisch.

Super praktisch ist die Skala – besonders dort, wo es auf Symmetrie ankommt, also beispielsweise bei Stereoaufnahmen. Was ich mir wünsche, ist eine Skalierung wirklich überall. Bei Kugelgelenken mag das zwar schwierig sein, doch wäre es sicher nicht verkehrt, ein „Total Recall“-Prinzip zu haben und somit Mikrofonpositionen wieder herstellen zu können. Übrigens: Mit drei Verlängerungsrohren und einem IO-Vector bekommt man einen stabilen Decca-Tree aufgebaut! Von „preiswert“ will ich bei beiden eigentlich nicht reden. In Relation zu den anderen TO-Preisen sind weniger als 50 Euro jedoch fast schon Schnäppchen.

Fotostrecke: 2 Bilder Es ist zur Wiederherstellung oder im Stereobetrieb verdammt angenehm, eine Skala zu haben.

Beschwerde: GB3 Grav Bags

Das gilt nicht unbedingt für das „GB3“-Bundle, denn über 50 Euro für drei Gewichte ist nicht gerade preiswert. Dafür gibt es die gewohnte Triad-Orbit-Funktionalität und -Qualität. Funktionalität? Genau: Die Möglichkeit zum Anbringen außen an den Füßen, an der Mitte oder aber mehrerer auf der Gegenseite beim Tilting der T-Stative ist schon praktisch. Und man kann im Zweifel sogar sechs GB3 anbringen – das sind dann 9 kg „Beschwerde“! Wichtig auch zu wissen, dass der Inhalt der Säcke „ruhig“ bleibt. Da raschelt, klingelt oder resoniert nichts.

Um wirklich sehr hoch hinaus zu kommen, erscheint mir eine große Standfläche vertrauenserweckender als ein schweres (oder sogar beschwertes) TO-System, weshalb ich mich von meinen K&M 20811 mit den 21231-Auszügen nicht so recht trennen will. Diese, eventuell sogar nicht mit zwischen den drei Beinen angebrachtem Zusatzgewicht versehen, erlauben eine enorme Höhe, bei Bedarf durch das große Gegengewicht auch mit Ausleger. Ein Gegengewichtsystem im klassischen Sinne kennt Triad-Orbit nicht, da Positionierung jenseits des Schwerpunktes entweder über Tilting geschieht (bei extremen Höhen nicht empfehlenswert) oder aber mit dem Auslegearm (O1), der über das Orbitalsystem mit dem Ball verfügt und ein „eingebautes“, kleines Gegengewicht besitzt. Auch hier könnte man improvisieren. Allerdings hat Triad-Orbit durch Kauf und Modernisierung ein Stativ wiederbelebt, welches vor allem auf Fotos der 50er und 60er zu sehen ist und dort über viele Meter schwere Mikros wie Neumänner, AKGs oder die dicken Bändchenmikrofone von RCA positioniert: den Starbird. Dieser ähnelt dann auch auf den ersten Blick einem Werkzeug aus dem Geräteschuppen von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk oder dem städtischen Bauhof und kostet in den USA weit über 1000 Dollar. Und fragt nicht nach Transportkosten!

Fotostrecke: 3 Bilder Triad-Orbit O2X mit Wechselarmen

Triad-Orbit O2X mit Ansage

… Ansage? Genau. Denn zum Triad-Orbit O2X muss ich feststellen: 359 Euro Straßenpreis sind wirklich eine Ansage! Zum Set gehören natürlich direkt zwei Auslegerpärchen, die auch auf anderen Stativen genutzt werden können, etwa auf TM oder T1, mit denen man nicht so hoch hinaus kommt. Und man spart sich an vielen Stellen der Mikrofonierung einen zweiten Ständer, etwa wenn es um das Miking innerhalb eines Drumsets geht: Tom und Snare oder sogar in Verbindung mit dem IO-Vector oder der Klammer IO-C Tom, Snare oben und unten sind denkbar. Dank der stabilen, standfesten und aufbauflexiblen Grundständer kommt man auch mit dem Ständerwerk des Schlagzeugs nicht so schnell ins Gehege. Was ebenfalls generell sehr praktisch und ein Vorteil gegenüber den klassischeren Auslegern O1 und Orbit Mini ist: Da ragt nichts weit in die andere Gegenrichtung. TO ist eben auch in räumlich besonders beengten Verhältnissen eine geniale Lösung. Wohl kaum ein Studio wird drei oder vier dieser Erweiterungen benötigen, mit einem O2X und ein oder zwei O2 lässt sich der Großteil an Aufgaben abdecken. Und vielleicht ist stattdessen doch die Anschaffung eines kleinen TM sinnvoller und flexibler? Das muss man selber entscheiden.

Fazit

Triad-Orbit hat mit IO-Vector, T-ES, IO-A2A, O2X und GB-3 Grav Bags wirklich hilfreiche, sinnvolle Erweiterungen für seine Grundständer TM, T1, T2 und T3 im Angebot. Allen gemein ist allerdings, dass sie nicht gerade preiswert sind. Ich bin jedoch auch bei diesen Produkten der Auffassung, dass sich der hohe Preis rechnet, wenn man wirklich viel damit arbeitet: Gutes, durchdachtes und zuverlässiges Werkzeug ist eben leider etwas teuerer.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • einfache Flexibilisierung bestehender TO-Systeme
  • praktisches und flexibles Stereo- und Multimikrofonwerkzeug (IO-Vector)
  • Skala auf Auszügen (IO-A2A, O2X)
Contra
  • teilweise durchaus kostspielig
Artikelbild
Triad-Orbit IO-Vector, T-ES, IO-A2A, O2X, GB-3 Grav Bags Test
Für 149,00€ bei
Triad_Orbit_Music_2
Features und Spezifikationen
    Triad-Orbit IO-Vector
    • Adapter, vor allem für Stereo- und Doppelmikrofonierung
    • flexible Konfiguration mit verschiedenen Anschlussstücken (Lieferumfang) und weiterem Zubehör
    • Preis: € 89
    Triad-Orbit O2X
    • Doppelgalgen
    • insgesamt vier Teleskoparme im Lieferumfang
    • Preis: € 359
    Triad-Orbit IO-A2A
    • Teleskoparm mit Skala, 40 bis 63 cm
    • Preis: € 44
    Triad-Orbit T-ES
    • Verlängerung um einen Meter
    • Preis: € 49
    Triad-Orbit GB-3
    • Bundle aus drei Gewichtssäcken, kombinierbar
    • Preis: € 53
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