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Thomann Gitarren Set G13 Test

Das Thomann Gitarren Set G13 mit allem, was der Einsteiger in die Welt des Rock’n Roll braucht: Von der Strat-Style E-Gitarre über den Verstärker bis hin zum Plektrum gibt es mit dem Gitarren-Set für ganze 111 Euro die ultimative Komplettausstattung.

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Natürlich lässt das prall gefüllte Set beim Blick auf das Preisschild aufhorchen und wir wollen der Frage nachgehen, was zu diesem Preis möglich ist und wo die Grenzen liegen.

Details

Optik/Verarbeitung:

Das Set besteht aus einer Harley Benton ST-20 Strat-Style Gitarre, einem Harley Benton HB-10G Combo, und damit auch im Stehen gespielt werden kann, liegt ein schwarzer Nylongurt bei. Plektren und ein drei Meter langes Instrumentenkabel dürfen ebenfalls nicht fehlen, und für die ersten Schritte hat Thomann sogar ein Lehrbuch inklusive CD mit in den Karton gepackt.

Fotostrecke: 7 Bilder Alles in einem Bundle: die Harley Benton ST-20 SB Standard Series E-Gitarre,…

Gitarre:

Unsere E-Gitarre lehnt sich in ihrer Form deutlich an die legendäre Strat an, allerdings in unserem Fall mit einem Korpus aus Linde, aber mit allen Ausfräsungen des Vorbildes versehen und lackiert in einem attraktiven Two-Tone-Sunburst. Linde ist ein beliebtes Tonholz, das auch bei wesentlich teureren Gitarren zum Einsatz kommt, allerdings besteht das Original meist aus Erlenholz. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die ST-20 orientiert sich im Design ganz klar an der legendären Strat,…

Die drei ST-Style Singlecoil-Tonabnehmer stecken in weißen Kunststoffkappen, sind in ein weißes, dreilagiges Schlagbrett geschraubt und lassen sich wie gewohnt in der Höhe feinjustierten. Ein Fünfwegschalter bietet die bekannten Pickup-Positionen und ein Volume-Poti für die Lautstärke sowie zwei Tonregler dürfen natürlich auch nicht fehlen. Auch sie sind mit weißen Kunststoffknöpfen versehen und lassen sich angenehm bedienen.

Fotostrecke: 6 Bilder Wie bei Strat-Modellen üblich, ist auch die ST-20 mit drei Single-Coil-Pickups bestückt.

Wie beim Original befindet sich die Klinkenbuchse auf der Oberseite des Instrumentes und ist, wie das synchronisierte Tremolo, verchromt. Im Karton ist auch der schraubbare Tremoloarm zu finden, der die auf dem Korpus mit sechs Schrauben befestigte Konstruktion in Bewegung versetzt. Allerdings nur nach unten, denn das Tremolo liegt ab Werk auf dem Korpus auf. Die Saitenreiterchen lassen sich zum Einstellen der Höhe dank des mitgelieferten Inbusschlüssels justieren, für die Oktavreinheit wird wie beim Original ein Kreuzschlitz-Schraubendreher benötigt.
Ein Blick auf die Rückseite zeigt die Ausfräsung des Tremolofachs, das mit einer weißen Kunststoffplatte abgedeckt ist, die sechs Ausfräsungen aufweist, durch die die Saiten ganz praktisch in das Tremolo eingeführt werden können. Der mitgelieferte Gurt wird an den ausreichend dimensionierten Gurtpins angebracht, die zum Schutz des Lacks mit weißen Filzplättchen unterlegt sind.

Fotostrecke: 4 Bilder Das klassische Tremolo liegt ab Werk auf dem Korpus auf.

Der Ahornhals ist mit dem Korpus verschraubt und besitzt ein Palisandergriffbrett mit 22 sauber eingesetzten Bünden. Diese könnten für meinen Geschmack etwas besser poliert sein, aber das lässt sich schnell und einfach beim nächsten Saitenwechsel mit etwas feiner Stahlwolle selbst bewerkstelligen. Bei der Orientierung helfen weiße Punkteinlagen im Griffbrett und kleinere an der Halskante. Auf dem Weg in Richtung Mechaniken überquert der ab Werk aufgezogene Saitensatz in .009-.042er Stärke einen weißen, 42 mm breiten Sattel, in dem die einzelnen Saiten spielfrei durch die vorgesehenen Fräsungen laufen. Der Zugang zum Hasstab befindet sich offen zugänglich hinter dem Sattel, der benötigte Inbusschlüssel liegt der Gitarre bei. Zwei Saitenniederhalter bringen die D-G sowie H-e Saiten auf das Niveau der Mechaniken, sodass sie halbwegs parallel zur Kopfplatte auf die Öffnungen treffen. Die Kopfplatte ist, wie die Halsrückseite, nicht lackiert und bietet einen natürlich-“holzigen” Griff. Bei den Mechaniken wurde auf die verchromte Druckguss-Variante zurückgegriffen, die ihren Job solide erledigen und die Saiten zuverlässig in Stimmung bringen und halten. Die Kopfplatte ist an die Form des Originals angelehnt und versprüht in Kombination mit dem Korpus das altbekannte Flair einer Strat. Die Gitarre besitzt eine Mensur von 648 mm und bringt 3279 Gramm auf die Waage, was für ein komfortables Bespielen am Gurt sorgt.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf dem Ahornhals befindet sich ein Palisandergriffbrett mit 22 Bünden .

Verstärker:

Der kleine Combo bringt schlanke 4281 Gramm auf die Waage und ist in ein schwarzes Kunststoffkleid gehüllt. Die Ecken werden von schwarzen Metallschonern geschützt, die allesamt mit dem Gehäuse verschraubt sind. Der 289 x 286 x 150 mm kleine Verstärker lässt sich dank des Gummigriffs komfortabel transportieren und steht sicher auf vier Gummifüßen.

Fotostrecke: 4 Bilder Der kleine Harley Benton HB-10G Gitarren Combo wiegt etwas mehr als 4 kg.

Die Bedienfläche beherbergt einen Dreiband-EQ, bestehend aus Bass, Middle und Treble, einen Volume- und einen Gain-Regler sowie einen Channel-Select, der zwischen den beiden Kanälen Overdrive und Boost wählt. Der Gain-Regler bleibt im cleanen Kanal arbeitslos und erwacht erst im Overdrive-Kanal. Zwei Mini-Klinkenbuchsen dienen zum Anschluss eines Kopfhörers und eines Audio-Players wie CD- oder MP3-Spieler und anderen. Natürlich fehlen auch nicht die Klinkenbuchse zum Anschluss des Instrumentes und der obligatorische An-Aus-Schalter.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienfeld beginnt links mit dem Eingang, dem Kanal-Umschalter und Gain-Regler.

Unterhalb des Bedienfeldes schützt schwarzer Stoff den 6″ Lautsprecher, der die 10 Watt der Endstufe an die Außenwelt weitergibt und bestens zum optischen Erscheinungsbild des kleinen Würfels passt. Bei dem Combo handelt es sich um einen Transistorverstärker mit Tube Emulating Circuit (TEC), der, wie der Name schon sagt, einen Röhrenamp emulieren soll. Ich bin gespannt, wie er zusammen mit der dazugehörigen Gitarre klingt.

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Praxis

Trocken angespielt zeigt sich die ST-20 von ihrer drahtigen Seite und mit einem durchschnittlich langen Sustain. Die Bespielbarkeit im Stehen wie auch im Sitzen ist, wie von einer Strat nicht anders gewohnt, dank der Ausfräsungen im Korpus sehr komfortabel, da sich das Instrument förmlich an den Musiker anschmiegt. Die Saitenlage ermöglicht ein müheloses Spielen ohne großen Kraftaufwand, wobei mir aufgefallen ist, dass die Oktavreinheit nicht optimal eingestellt wurde. Das lässt sich natürlich dank der Saitenreiterchen selbst bewerkstelligen, allerdings ist es fraglich, ob die angesprochene Kundschaft bereits über die nötigen Kenntnisse verfügt.
Den Combo habe ich mit einem SM57 abgenommen, das Signal mit einem Tube-Tech MP2A Preamp verstärkt und in ein AVID HD i/o weitergeleitet. Die Audiofiles wurden natürlich nicht weiter bearbeitet.
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Combos, wobei ich alle fünf Pickup-Positionen anspiele und mit dem Hals beginne. Im ersten Durchgang strumme ich, im Zweiten schlage ich die Saiten etwas härter an und spiele einige funky Akkorde.

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Clean: Alle fünf PU-Positionen, Strumming Clean: Alle fünf PU-Positionen, Funky Style

Die ST-20 liefert für meinen Geschmack für den aufgerufenen Preis ausgesprochen gut klingende Cleansounds, egal, ob einfach nur gestrummt oder rhythmisch gespielt. Die typisch glockigen Stratsounds kommen hier schön zur Geltung und laden zum Jammen ein. Sehr gut!
Ich schalte in den Overdrive-Kanal und drehe den Gain-Regler von der Minimalstellung über 9 Uhr, 12 Uhr und 15 Uhr hin zur Maximalstellung. Dabei zeigen alle weiteren Regler des Amps auf 12 Uhr.

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Gain Check: Gain-Regler auf Min./9/12/15/Max.

Da die Gitarre ja bekanntlich von Haus aus einen glockigen und auch höhenreichen Sound liefert, führt sich die Klangästhetik natürlich auch im Overdrive Kanal fort. Wer glaubt, das Strats mit Singlecoils und Heavy Metal nicht zusammenpassen, der sollte sich einmal durch die Geschichte der Rockmusik hören, denn bekanntlich wurden unzählige Klassiker mit eben dieser Kombination aus zerrendem Amp und Singlecoils aufgenommen.
Es folgt ein Beispiel mit Drop-D-Tuning, dabei wird die tiefe E-Saite um einen Ganzton auf D heruntergestimmt. Beim Amp habe ich die Mitten ganz herausgedreht, dabei aber den Bass- wie auch den Treble-Regler auf 14 Uhr gestellt, eine Einstellung, die auch als “Scoop”-Sound bezeichnet wird. Der Gain-Regler zeigt dabei ebenfalls auf 14 Uhr.

Audio Samples
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High Gain: Drop-D-Tuning, Scoop Sound
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Hier kann sie mich nicht überzeugen, dafür ist die im Bassbereich zu dünn, in den Mitten zu schlank und in den Höhen zu glockig. Aber das muss sie auch nicht, denn meist werden dafür sowieso Humbucker-bestückte Gitarren oder weniger höhenlastige Singlecoils verwendet.
Im letzten Audiofile bringe ich Bass und Treble wieder in die 12-Uhr-Position, der Mittenregler zeigt auf 15 Uhr.

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High Gain: Mehr Mitten, erst Steg- dann Hals-Pickup

Das Mehr an Mitten bekommt der Gitarre ganz gut und verleiht dem Sound etwas mehr Gewicht und Durchsetzungskraft. Dabei bleibt der Grundcharakter bestehen, nur eben mit etwas mehr “Fleisch”.

Sonstiges:

Das im Lieferumfang des Sets beigelegte Lehrheft samt CD erklärt in mehreren Kapiteln die grundsätzlichen Begrifflichkeiten von Gitarren und Verstärkern, Spielhaltung, den Einsatz eines Plektrums etc. und das in drei Sprachen (Deutsch, Französisch und Englisch). Außerdem werden das Lesen von Tabulatur, Akkorddiagramm und die Basics der Notenschrift erläutert, um die zum Üben bereitstehenden Songs in Angriff nehmen zu können. Die CD bietet von jedem notierten Song einmal die Version mit Lead- und ohne Lead-Gitarre zum Mitspielen, und dort liegt meiner Meinung auch das Problem, denn hier werden mehr als nur Grundkenntnisse abverlangt, die im Buch nicht weiter behandelt werden. Dem fortgeschrittenen Gitarristen bietet das Heft dafür aber eine ganze Reihe vernünftig produzierter Songs, die zum Mitspielen einladen.
Bevor es in die Zielgerade geht, möchte ich noch kurz auf den Kopfhörerausgang des Combos zu sprechen kommen. Der ist meiner Ansicht nach leider nicht zu gebrauchen, da der ausgegebene Sound viel zu höhenlastig ist und eher an einen Transistorverstärker aus den Anfangstagen erinnert, deren Klang mehr Ähnlichkeiten mit einem Elektrorasierer hatte als mit einem Gitarrenverstärker.

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Fazit

Das Thomann Gitarren Set G13 beinhaltet alle Zutaten für einen vernünftigen Start ins Gitarrespielen. Dabei liefert die ST-20 Strat Style E-Gitarre die typischen Sounds und kann mit einer sehr guten Bespielbarkeit punkten. Allerdings müsste bei der Endeinstellung genauer auf die Oktavreinheit geachtet werden, aber abgesehen davon gibt es, vor allem angesichts des Preises, nichts zu beanstanden. Der Combo kann ebenfalls überzeugen, er punktet clean wie verzerrt, wobei man allerdings immer die 10 Watt berücksichtigen sollte, die er über einen 6″ Speaker ausgibt. Aber in erster Linie geht es ja darum gehen, dem Einsteiger einen guten Sound zum Üben bereitzustellen, und genau das tut er.
Das Preis-Leistungsverhältnis des kompletten Sets ist sehr gut.

Übersicht der getesteten Bundles: Vergleichstest Einsteigersets E-Gitarre

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • gute Verarbeitung
  • guter Sound
  • gute Bespielbarkeit
Contra
  • Werkseinstellung der Gitarre
  • Kopfhörersound des Combos
Artikelbild
Thomann Gitarren Set G13 Test
Für 149,00€ bei
Insgesamt bietet das Gitarren-Set eine überzeugende und preiswerte Kombination von Gitarre und Verstärker für den Einsteiger.
Insgesamt bietet das Gitarren-Set eine überzeugende und preiswerte Kombination von Gitarre und Verstärker für den Einsteiger.
Technische Spezifikationen
    Gitarre:
    • Bezeichnung: Harley Benton ST-20 SB Standard Series
    • Korpus: Linde
    • Hals: Ahorn, verschraubt
    • Griffbrettradius: 350 mm
    • Griffbrett: Palisander
    • Halsprofil: modernes C
    • Sattelbreite: 42 mm
    • Bünde: 22
    • Mensur: 648 mm
    • Pickups: 3 x ST-Style Singlecoils
    • Schalter: 5-Weg
    • Regler: 1 x Volume, 2 x Tone
    • Mechaniken: geschlossen
    • Steg: synchronisiertes Tremolosystem mit schraubbarem Tremoloarm
    • Hardware: verchromt
    • Gewicht: 3279 Gramm
    • Besonderheiten: Double Action Halsstab
    Verstärker:
    • Bezeichnung: Harley Benton HB-10G Combo
    • Bauart: offen
    • Leistung: 10 Watt
    • Kanäle: 2 (Clean, Overdrive)
    • Effekteinschleifweg: Nein
    • Speaker: 6“ Custom Voiced Speaker
    • EQ: 3-Band
    • Abmessungen: (H x B x T) 289 x 286 x 150mm
    • Gewicht: 4279 Gramm
    • Herstellungsland: Indonesien
    Thomann Gitarren Set G13 Preis: 111,00 Euro (Ladenpreis 22.11.2017)
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      Insgesamt bietet das Gitarren-Set eine überzeugende und preiswerte Kombination von Gitarre und Verstärker für den Einsteiger.

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      Profilbild von FLOYD HENDRIX

      FLOYD HENDRIX sagt:

      #1 - 26.08.2021 um 08:03 Uhr

      0

      Die Thomann Set sind erstklassig !! Einzig der Harley Benton HB10G sollte dem HB-20G weichen. Und diese dümmlichen "Lernhefte" sollte man weglassen. Anfänger die, dies diese Sets wegen dem "Lehrbuch" kaufen und der Meinung sind, dass man mit so einem "Lernbuch" Gitarre lernt unterliegen ein Trugschluß, denn 99% diese "Lernbücher" sind SCH...ßE. Dann kauf lieber ein Set ohne diesen Mist und nehmt Unterricht. Denn die Erfahrung zeigt das diese Sets früher oder Später bei E-bay landen, da der Gitarrenlehrling der Meinung ist, er habe kein Talend zum spielen, das Gegenteil ist der Fall, die "Lernhefte" sind MIST !!! Das ist aber nicht nur bei den Heften so die bei den Thomann-Sets dabei sind, das trifft auf 99% ALLER "Lernhefte" zu !!!! Lasst das Heft weg und kauft ein Set mit dem Harley Benton Combo HB20R.

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