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Sirus DI USB/BT Test

Die Digitalisierung nimmt allenthalben mächtig an Fahrt auf. Selbst analoge Anachronismen wie die gemeine DI-Box gibt es nun in einer digitalen Variante. Zumindest wenn man sich eine Sirus DI USB/BT zulegt. Diese spielt eine USB-Audio-Summe oder einen Bluetooth Stream über zwei symmetrische XLR-Buchsen aus. Das klingt nach einem interessanten Problemlöser und ist demnach ein Fall für unseren Testparcours.

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Details

Die Sirus DI kommt in „all black“. Das gilt für die Hardware sowie den Karton. Dicke Styroporecken schützt das Gehäuse. Die DI-Box wird begleitet von einer abnehmbaren Bluetooth-Antenne, einem USB-Kabel und einer gedruckten Gebrauchsanweisung. Die schützenden Styroporecken sind eher eine Geste, anstatt Notwendigkeit. Das mattschwarz lackierte Gehäuse der DI-Box besteht aus massivem Metall und dürfte auch größere Kollisionen problemlos überstehen. Die Bedienelement werden durch zusätzliche Bumper Ecken geschützt, was der Sirus DI uneingeschränkte Road-Tauglichkeit verleiht.

Fotostrecke: 3 Bilder Verpackung der Sirus DI USB/BT

Die Bedienelemente sind dem Signalfluss nach getrennt. Auf einer Seite befinden sich die Ausgänge in Form von zwei symmetrischen XLR-Buchsen in Kombination mit einem Ground Lift, der bei Brummproblemen die Masse über den PIN 1 trennt. Auf der anderen Seite haben wir die Eingänge, die allerdings rein digital vorliegen.
Für die USB-Audio-Verbindung liegt ein USB-Kabel bei, das zum einen für die Audio-Verbindung dient, aber auch die notwendige Stromversorgung sicherstellt. Steht die USB-Verbindung, dann wird gleichzeitig auch der interne Akku aufgeladen, was über eine „Charge“-LED angezeigt wird. Richtig gelesen, die DI-Box verfügt über einen internen Akku, was die Einsatzmöglichkeiten erweitert und den Einsatz vereinfacht.

Fotostrecke: 3 Bilder Symmetrische XLR-Ausgänge samt Ground Lift

Die beiliegende Antenne dient dem Bluetooth-Empfang. Für die Kopplung mit einem Bluetooth Device stehen der „BT Power“-Taster und die „Status“-LED bereit. Sowohl für den USB- als auch für den Bluetooth-Stream notiere ich separate Volume-Potis. Sehr gut! Die Ausstattung komplettieren ein Kopfhörerausgang im Miniklinkenformat und ein Schalter, der die Ausgabe der Musiksignale von Stereo- auf eine Dual-Mono-Ausgabe umschaltet.

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Praxis

Der Einstieg in den Praxisteil stellt sich als erfreulich einfach heraus. Meine erste Amtshandling bestand darin, das USB-Kabel über einen passiven USB-Hub mit meinem Rechner zu verbinden. Die spannende Frage, ob der interne Akku der Sirus-DI-Box sich auch über einen passiven Hub laden lässt, ist schnell geklärt. Ja, das funktioniert. Die „Charge“-LED leuchtet rot auf, gleichzeitig installiert sich die USB-Audioschnittstelle und kapert die Audiowiedergabe meines Windows-10-Rechners vom Fleck weg. In der Windows-Sound-Ausgabe wird die DI-Box als „Alctron DI2750N“ aufgeführt. Keine Treiberinstallation, kein Firmware Terror – die DI-Box von Sirus funktioniert einfach. Ob tatsächlich Sound ausgegeben wird, evaluiere ich mit einem KRK-Kopfhörer, den ich an die Kopfhörerbuchse andocke. Bingo – hier ertönt Bugge Wesseltofts Piano aus den Ohrmuscheln.
Was mich überrascht, ist die erstaunlich gute Klangqualität. Transparent, aufgeräumt und frei von Artefakten wie Brummen oder Rauschen. Ich gebe zu, das hätte ich für diesen Preis nicht unbedingt erwartet. Die Lautstärke lässt bequem über das USB-Volume-Poti einstellen. Wenn es sein muss, dann gibt der Kopfhörerausgang sogar einen ordentlichen Pegel aus, mehr als man für normales Musikhören zu Hause benötigt. Für den DJ-Einsatz unter Vollgas im Club könnte der Maximalpegel vielleicht nicht immer reichen.

Fotostrecke: 2 Bilder Das USB-Kabel lädt den Akku auch über einen passiven USB-Hub

USB-Audio können wir mit Bestnoten von der Checkliste streichen. Wie sieht es in puncto Bluetooth aus? Ich drücke die Bluetooth-Power-Taste an der DI-Box und die Status-LED feuert eine kleine Light Show ab, indem sie zwischen Rot und Grün wechselt. Begleitet wird das von einer kleinen Melodie, die über den Kopfhörerausgang abgespielt wird. Ich öffne die Bluetooth-Einstellung in meinem iPhone X. Dort erscheint der Kandidat in der Geräteauswahl als „Sirus DI USB/BT“. Ich drücke auf „verbinden“ und eine Tonfolge im Kopfhörer und die nun grün leuchtende Status-LED an der Hardware bezeugen eine bestehende Verbindung. Respekt, auch die Bluetooth-Verbindung lässt in Puncto Klangqualität nichts anbrennen. Kein Rauschen, Knacksen oder andere Nebengeräusche, die den Musikgenuss schmälern.
Als Nächstes teste ich die Reichweite der Bluetooth-Verbindung. Maximal zehn Meter sind im Manual angegeben. Die Praxis zeigt: Dreizehn Meter und ein Mauervorsprung führen zu konstanten Verbindungsabbrüchen. Zehn Meter mit Sichtverbindung funktionieren tadellos, solange man nicht die Antenne abdeckt. In einem Umkreis von zwei Metern kann man die Antenne komplett mit einer Hand umschließen und die Verbindung bleibt trotzdem stabil. Ohne angeschraubte Antenne kommt dagegen keine Verbindung zustande. Die Sirus DI performt somit genau wie angepriesen. Keine Beanstandung meinerseits. Die XLR-Ausgänge agieren klanglich auf dem Niveau des Kopfhörerausgangs. Die Kippschalter für den Ground Lift und die Monosummierung möchten mit Nachdruck betätigt werden und das ist gut so. Eine unabsichtliche Aktivierung ist damit weitestgehend ausgeschlossen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die DI im Praxistest

Wir müssen noch über den verbauten 1.200 mAh starken Lithium-Akku sprechen. Selbst mit einem optionalen USB-Netzteil dauert eine vollständige Aufladung wie angegeben sechs Stunden, was erstaunlich lang ist. Als Entschädigung performt die voll aufgeladene Zelle bis zu vierzig Stunden am Stück, weshalb sich Vor- und Nachteile hier die Waage halten. 
Ich habe die Sirus DI-Box fünf Stunden am Stück simultan mit USB- und Bluetooth-Audiosignalen gefüttert, ohne dass es Ausfälle oder Klangartefakte zu beanstanden gab. Ich gebe zu, das Teil gefällt mir und es empfiehlt sich für alle möglichen Standardaufgaben, wenn es um eine unkomplizierte Verbindung von Audiozuspielen an Mischpulte oder Ampracks geht. Dank der Kopfhörerbuchse, den beiden Volume-Potis und der langen Akkulaufzeit bietet sich das Teil auch zum Musikhören oder Binge-Watching mit Kopfhörern an. Zudem dürfte der simultane Betrieb beider Audioquellen in diesem Preissegment Seltenheitswert besitzen. Daher ein „Daumen hoch“ für die Sirus DI USB/BT!

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Fazit

Es kommt nicht häufig vor, dass mir in meiner Funktion als Tester ein Gerät derart gut gefällt, dass ich es direkt dem eigenen Materialpark einverleibe. Die Sirus DI USB/BT ist allerdings so ein Gerät.
Überzeugend verarbeitet, unkompliziert in der Bedienung, klasse Sound und praxisnahe Features wie ein simultaner USB- und Bluetooth-Betrieb, Kopfhöreranschluss, lange Akkulaufzeit und Volume-Potis für jede Schnittstelle. Das Teil gehört für mich in jeden Technikerkoffer. Vor allem wenn man den sensationell günstigen Preis in Betracht zieht. Ich habe schon ein Plätzchen in meinem Tourcase für die DI-Box freigeräumt. Willkommen Sirus DI USB/BT!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr günstig
  • Bluetooth- und USB-Audio
  • Miniklinken-Kopfhörerausgang
  • Volume Potis für Bluetooth- und USB-Audio
  • Bluetooth- und USB-Audio simultan verwendbar
  • Akku- und Netzteilbetrieb
  • Mono/Stereoschalter
  • sehr lange Akkulaufzeit
  • Ground Lift
Contra
  • lange Akkuladezeit
Artikelbild
Sirus DI USB/BT Test
Für 79,00€ bei
Bestnoten für die Sirus DI USB/BT
Bestnoten für die Sirus DI USB/BT
Technische Spezifikationen
  • Modell: Sirus DI USB/BT
  • Gehäuse: Metall
  • Bluetooth-Schnittstelle: ja, BT Version 4.0
  • Schnittstelle USB: ja, 2.0
  • integrierter Akku: 40 Stunden Laufzeit
  • Ausgänge: 2 x XLR
  • schaltbarer Ground Lift: ja
  • Frequenzgang: 20 Hz – 20.000 Hz
  • Dynamikbereich: 90 dB
  • Ausgangsimpedanz: 250 Ohm
  • Zubehör: USB-Kabel, Antenne
  • Abmessungen (B x H x T): 146 x 90 x 40 mm
  • Gewicht: 450 g
  • Preis: 69,– Euro
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Kommentieren
Profilbild von Norbert Binder

Norbert Binder sagt:

#1 - 11.01.2021 um 09:52 Uhr

0

Wie ist denn die Latenz, vor allem über USB? Kann das meine Soundkarte ersetzen? Z. B. für meine Keyboard-Sounds aus dem Laptop oder für unseren E-Drummer?

    Profilbild von Christian Boche

    Christian Boche sagt:

    #1.1 - 12.01.2021 um 17:18 Uhr

    0

    Hi Norbert, die Sirus DI hat ja keinen eigenen ASIO Treiber. Sie nutzt den einfachen USB Audio Codec für die Wiedergabe. Dieser ist für realtime Audio Anwendungen nicht schnell genug.

    Antwort auf #1 von Norbert Binder

    Antworten Melden Empfehlen
Profilbild von asdf

asdf sagt:

#2 - 19.09.2025 um 23:15 Uhr

0

Also eine Review vom Bluetooth-Receiver, welche nicht mal checkt, welche Codecs der Receiver kann - und insbesondere ob dieser Apt-X unterstützt oder nicht, das ist SEHR SCHWACH. So eine Review braucht keiner !!!

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