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Sire Larry Carlton A4-G Test

Die Sire Larry Carlton A4-G ist das Grand-Auditorium-Modell der neuen Akustikgitarren-Serie, die vom indonesischen Gitarren- und Basshersteller in Zusammenarbeit mit der Gitarrenlegende vorgestellt wurde. Beschränkten sich die Larry-Carlton-Instrumente zu Beginn ausschließlich auf E-Gitarren, ist nun neben der vorliegenden Grand Auditorium auch eine Dreadnought mit im Programm.

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Beide Versionen gibt es in zwei Preiskategorien, die mit A3 und A4 betitelt sind. Wie vom Hersteller gewohnt, geht aber selbst die zum Test angetretene A4 mit momentan knapp 500 Euro zu einem sehr moderaten Kurs über die Ladentheke. Trotz der günstigen Preise kommen alle Gitarren erstaunlicherweise mit einem Tonabnehmersystem, bestehend aus Piezo-Pickup und Kondensatormikrofon.Na, neugierig geworden? Ich auch. Zeit, den Karton zu öffnen!

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Details

Lieferumfang und erster Eindruck

Auch die Sire Larry Carlton A4-G wird ohne Tasche oder Koffer geliefert, was beim aufgerufenen Preis nicht verwundert. Im Karton liegen aber dennoch ein Schlüssel zum Nachstellen der Halsneigung sowie ein optionales Schlagbrett bei, das die Decke vor Kratzern schützt. Die Akustikgitarre bringt exakt 2,3 kg auf die Waage, kommt in Grand-Auditorium-Bauweise und fällt dementsprechend etwas größer aus – ein Eindruck, der von der recht ausladenden Zarge zusätzlich untermauert wird. Die erste Begutachtung bescheinigt der Sire Larry Carlton A4-G eine ordentliche Verarbeitung. Dennoch hätte man beim Auftragen des Hochglanzlacks ruhig etwas sparsamer sein können, wie sich am Halsfuß der Gitarre zeigt.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Larry Carlton nicht nur auf der E-Gitarre unterwegs ist, zeigt die Sire Larry Carlton A4-G.

Korpus

Beim Korpus setzt die Grand Auditorium auf eine Kombination aus gerösteter Fichte für die Decke und Mahagoni für Boden und Zargen. Im Falle des Bodens und der Decke bekommt der Spieler dabei massive Hölzer geboten. Lackiert ist die Gitarre in einem klassischen und schön anzuschauenden Vintage Sunburst Finish, alternativ ist das Modell aber auch im Natural-Look erhältlich. Verziert und nochmals optisch aufgewertet wird das Korpusdesign durch eine Fischgräten-Randeinlage. Die Saiten werden in einem Steg aus Palisander fixiert und laufen über eine Stegeinlage aus Knochen. Ansonsten sind bereits ab Werk zwei Gurtpins vormontiert.

Fotostrecke: 5 Bilder Der recht wuchtige Palisander-Saitenhalter beherbergt sechs Pins mit farbigen Akzenten,…

Hals

Der Hals ist ebenfalls aus Mahagoni, weist ein C-Shape-Halsprofil auf und besitzt ein Palisandergriffbrett mit einem Radius von 16″, dessen Griffbrettkanten wie bei den E-Gitarren aus dem Hause Sire abgerundet sind. Die 20 tadellos eingesetzten und bearbeiteten Bünde werden von Streifeneinlagen begleitet, die lediglich das halbe Griffbrett unter den Basssaiten einnehmen und denen der kürzlich getesteten Gibson G-200 durchaus ähnlich sind. Die Mensur beträgt 648 mm und der Knochensattel misst 43 mm. In Stimmung gebracht werden die Saiten von hauseigenen Sire Acoustic Diecasting Standardmechaniken.

Fotostrecke: 5 Bilder Hals und Korpus sind fest miteinander verbunden und am Halsfuß ist ein Gurtpin montiert.

Pickupsystem

Für die elektrische Verstärkung kommt bei der Sire Larry Carlton A4-G eine Kombination aus Piezo-Pickup und Kondensatormikrofon zum Einsatz. Letzteres ist im Korpus verbaut und kann dem Piezo-Signal hinzugemischt werden. Ähnlich wie beispielsweise bei den Gitarren von Taylor wurden dabei an der oberen Zarge drei flache Potis platziert, die für Master-Volume, Tone und Mic-Mix zuständig sind. Auf den schwarzen Reglern ist ein kleiner gummierter Punkt zu finden, der die Einstellung markiert. Zudem rastet das Tone-Poti in der Mittelstellung ein. Allerdings ist die jeweilige Einstellung bei ungünstigen Lichtverhältnissen eher schlecht abzulesen und man sollte sich vor dem Gang auf die Bühne eingeprägt haben, welche Aufgabe das jeweilige Poti übernimmt, da diese nicht weiter beschriftet sind.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Sire Larry Carlton A4-G ist mit einem Pickupsystem ausgestattet, das auf eine Kombination aus Piezo-Pickup und Mikrofon zurückgreift.
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Praxis

Die Sire Larry Carlton A4-G spielt sich sowohl im Sitzen als auch im Stehen bequem und neigt am Gurt nur ganz geringfügig zur Kopflastigkeit. Die bereits erwähnte ausladendere Zargentiefe macht sich dabei schon bemerkbar und die Haptik der Gitarre hängt auch von der Größe der spielenden Person ab. Der Hals liegt mit seinen abgerundeten Griffbrettkanten angenehm in der Hand, wobei sich Spieler mit vermehrtem Handschweiß vielleicht an der Hochglanzlackierung der Halsrückseite stören könnten. An dieser Stelle hilft also ebenfalls nur ein eigener Test. Bei den ersten offenen und breiten Akkorden fällt mir zuerst die trockene und holzige Bassansprache des Instruments auf. Nicht weiter verwunderlich bei dieser Korpusgröße ist dabei der recht volle Grundklang. Dennoch bleibt die Gitarre in ihrer Lautstärke-Entwicklung eher zurückhaltend und präsentiert ansonsten ein weiches und nicht allzu spritziges Klangverhalten. Allgemein wird der Grand Auditorium eine gewisse Vielseitigkeit aufgrund ihrer Baugröße nachgesagt, da sie quasi zwischen den Welten einer mittelgroßen Gitarre und einer großen Vertreterin wie der Dreadnought wandelt. Diesen Ruf bestätigt auch unser vorliegendes Modell, das durchaus vollmundige Strummings produzieren kann, gleichzeitig aber auch für solistische Spielweisen zu haben ist. Insgesamt empfinde ich die Gitarre klanglich als recht unkompliziert und verschiedenen Spielweisen entgegenkommend. Dass sie in ihrem dynamischen Spektrum etwas zurückhaltender bleibt, dürfte sich außerdem auf der Bühne in höheren Lautstärken positiv bemerkbar machen.
Bevor wir einen genaueren Blick auf das Tonabnehmersystem werfen, gibt es drei Aufnahmen in unterschiedlichen Spielweisen, bei denen ein Neumann TLM 103 Mikrofon in etwa auf Höhe des 12. Bunds vor der Gitarre steht.

Audio Samples
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Solo Guitar Flatpicking (Mikrofon) Strumming (Mikrofon) Ballad Fingerpicking (Mikrofon)
Die Sire Larry Carlton A4-G entpuppt sich klanglich als recht unkompliziert und verschiedenen Spielweisen entgegenkommend.
Die Sire Larry Carlton A4-G entpuppt sich klanglich als recht unkompliziert und verschiedenen Spielweisen entgegenkommend.

Auch vor dem Mikrofon kann sich die Gitarre absolut hören lassen und glänzt mit einem gefälligen und unkomplizierten Sound. Beim Anspielen des Tonabnehmersystems sorgt das interne Kondensatormikrofon für eine dynamischere Auflösung. Allerdings darf man es mit der Dosierung des Piezo-Pickups im Mischverhältnis nicht übertreiben, da der Klang ansonsten etwas zu harsch und quäkig wird. Im folgenden Audiobeispiel könnt ihr den Piezo-Pickup gemeinsam mit dem internen Mikrofon am Beispiel eines perkussiven Fingerstyle-Grooves hören.

Audio Samples
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Fingerstyle-Groove (Piezo-Pickup & intern. Mikrofon)

Leider produziert das Tonabnehmersystem ein deutlich hörbares Eigenrauschen, das sich umso mehr bei dynamischen Spielweisen bemerkbar macht und den Gesamteindruck trübt. Hier kommt ein abschließender Vergleich, bei dem ihr zunächst ein Fingerpicking über das Neumann-Mikrofon hört. Anschließend spiele ich das gleiche Beispiel nur mit dem Piezo-Pickup und zu guter Letzt wieder mit einer Mischung aus Piezo und internem Mikrofon. Am prominentesten tritt das Rauschen zutage, wenn nur der Piezo-Pickup in Betrieb ist.

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Fingerpicking (Mikrofon) Fingerpicking (Piezo-Pickup) Fingerpicking (Piezo-Pickup & intern. Mikrofon)
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Fazit

Die Sire Larry Carlton A4-G entpuppt sich im Test als gut klingende und angenehm bespielbare Grand Auditorium-Akustikgitarre, die bei verschiedenen Spielweisen eine tolle Figur macht. Ausgestattet mit einem Pickup-System, das sowohl ein Piezo-Element als auch ein internes Mikrofon mitbringt, scheint das Instrument wie für den Bühnenalltag gemacht. Etwas getrübt wird dieser Eindruck leider vom recht prominenten Grundrauschen des Pickup-Preamps. Hier ist also noch Luft nach oben. Unterm Strich bestätigt Sire aber dennoch auch beim vorliegenden Modell seinen Ruf, gute Gitarren für einen sehr moderaten Preis zu fertigen.

Mit der Sire Larry Carlton A4-G erhält man eine gut klingende und angenehm bespielbare Akustikgitarre mit bühnentauglichem Pickup-System.
Mit der Sire Larry Carlton A4-G erhält man eine gut klingende und angenehm bespielbare Akustikgitarre mit bühnentauglichem Pickup-System.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Sire
  • Modell: Larry Carlton A4-G
  • Typ: Akustikgitarre in Grand-Auditorium-Bauweise mit Cutaway
  • Herkunftsland: Indonesien
  • Finish: Vintage Sunburst
  • Decke: massive Fichte (geröstet)
  • Zargen: Mahagoni
  • Boden: massives Magahoni
  • Steg: Palisander
  • Stegeinlage: Knochen
  • Hals: Mahagoni
  • Griffbrett: Palisander
  • Griffbrettradius: 16“
  • Sattel: Knochen
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Halsprofil: C-Shape
  • Bünde: 20 (2,0 mm „Small“)
  • Mensur: 25,5“ (648 mm)
  • Pickup & Preamp: Piezo-Pickup und Kondensator-Mikrofon, Sire SIB Acoustic EQ
  • System
  • Stimmmechaniken: Sire Acoustic Diecasting Standard
  • Hardware: verchromt
  • Gewicht: 2,3 kg
  • Ladenpreis: 499,00 Euro (November 2021)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung
  • angenehme Bespielbarkeit
  • weicher Grundklang
  • internes Mikrofon sorgt für einen dynamischeren verstärkten Sound
Contra
  • erhöhtes Grundrauschen des Tonabnehmersystems
Artikelbild
Sire Larry Carlton A4-G Test
Für 479,00€ bei
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Die Decke ist aus gerösteter Fichte gefertigt, Boden und Zargen bestehen aus Mahagoni.

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