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Roland Cube Lite Test

Der Roland Cube Lite im bonedo-Test – Roland hat die beliebte Cube Amp Serie um ein weiteres Exemplar vergrößert, das im Gegensatz zu den Standard Cube-Amps nicht unbedingt nach Rock´n´Roll aussieht. Die Begründung dafür erfährt man gleich auf der Herstellerwebsite, denn hier wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Cube Lite in einem attraktiven Design für moderne Wohnräume konzipiert ist.

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Rock ‘n’ Roll ade? Langweilig und uncool oder eher der bekannte Wolf im Schafspelz, der mit unauffälligem Aussehen nach dem Ok der Gattin Einzug in die gute Stube hält und dann bitterböse Metall-Riffs ausspuckt? Im folgenden Test werdet ihr mehr darüber erfahren.

Details

Gehäuse/Optik

Zur optimalen Abstimmung mit dem Interieur des Raumes ist der Wohnzimmer-Amp in den drei Farben Weiß, Rot und Schwarz erhältlich. Zwei Stereolautsprecher und ein Subwoofer dienen der Soundübertragung, alle Speaker messen drei Zoll und die Gesamtleistung beträgt 10 Watt. Das reicht zwar schon für eine leicht erhöhte Zimmerlautstärke, für den Bandeinsatz ist das Gerät aber definitiv nicht geeignet. Der Cube Lite dient ausschließlich dem Training in den heimischen vier Wänden und dafür gibt es noch ein nettes Feature obendrauf, doch dazu später mehr.

Kommt in HiFi-Camouflage: Roland CubeLite
Kommt in HiFi-Camouflage: Roland CubeLite

Bedienfeld

Der Cube Lite ist mit drei unterschiedlichen Amp-Simulationen ausgestattet, die eine große Bandbreite an Gitarrensounds abdecken und über den Amp-Taster aufgerufen werden können. JC Clean steht für unverzerrte Töne, Crunch deckt alles zwischen leichter Übersteuerung und Mid Gain ab, und mit Extreme hat man ein Amp-Model für die hochverzerrten Sounds. Die Farbe der LED über dem Taster zeigt an, welches Modell gerade klingt: JC Clean – grün, Crunch – orange, Extreme – rot. Mit dem Drive-Regler wird der Verzerrungsgrad eingestellt und Volume bestimmt die Endlautstärke. Die Klangregelung findet mit Bass- und Höhenpoti statt. Ganz rechts außen wartet außerdem ein Split-Regler, der für die integrierte Effektsektion zuständig ist. Er bietet die Wahl zwischen Chorus und Reverb, wobei die Chorus-Intensität auf der ersten Hälfte (7 bis 12 Uhr) eingestellt wird, der Reverb startet kurz nach 12 Uhr und je weiter der Regler dann aufgedreht wird, desto stärker ist der Hall-Effekt zu hören.

Fotostrecke: 4 Bilder Rückansicht des Cube Lites mit Anschlüssen

Rückseite
Wie schon erwähnt sind alle Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite zu finden, neben der Buchse für das Netzteil und dem Gitarreneingang auch zwei Miniklinken-Anschlüsse. Dabei handelt es sich um den Kopfhörer-Ausgang und einen Aux-In mit regelbarer Lautstärke. Hier können MP3-Player oder andere Line Level-Zuspieler angeschlossen werden. Dieser Anschluss hat aber noch eine Zweitfunktion, die sich über das mitgelieferte 4-Pol Miniklinken-Kabel erschließt. Mit ihm kann eine Verbindung mit einem iOS-Gerät (iPhone, iPad, iPod Touch) hergestellt werden, die es ermöglicht, mit der Boss Cube Jam App Songs zum Jammen abzuspielen und eine Gitarrenspur dazu aufzunehmen. Das klingt interessant und macht neugierig.

Der Cube Lite muss mit einem externen Netzteil betrieben werden.
Der Cube Lite muss mit einem externen Netzteil betrieben werden.

Cube Jam App

Die App kann kostenlos für die entsprechenden Geräte im iTunes Store heruntergeladen werden. Das Haupt-Display des Players ist sehr übersichtlich gestaltet, links der Fader für den Eingangspegel mit virtueller LED-Kette, auf der rechten Seite der Master Level, ebenfalls mit Aussteuerungsanzeige. Dazwischen sind zwei fette Buttons für Record und Mix. Wenn man zum geladenen Song etwas aufgenommen hat, ändert der Rec-Level Fader seine Funktion und dient zum Justieren des Pegels der aufgenommenen Spur. Stimmen die Lautstärkeverhältnisse, muss einfach nur der Mix Down Button gedrückt werden und beide Signale werden zusammengemischt und intern in der Library unter einem neuen Namen abgelegt. Jetzt kann man entweder den neuen Song laden und eine weitere Gitarrenspur einspielen oder den Song ins Netz stellen (Facebook, Soundcloud, Dropbox, etc.), damit zum Beispiel ein Kollege seinen Senf dazugeben kann. Ein sehr gutes Tool, um auf einfachste Weise Ideen auszutauschen. Zum Üben gibt es noch ein paar nette Funktionen, die man bei den Bedienelementen findet:
Speed
Das Tempo des geladenen Tracks kann in Zehn-Prozent-Schritten nach unten und oben verändert werden. Dazu gleich ein Beispiel, einmal der Backing Track im Originalzustand und dann mit veränderter Geschwindigkeit (80% und 70% langsamer).

Audio Samples
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Backing Normal Slow 80 Slow 70

Center Cancel
Signale in der Stereomitte lassen sich mit der Aktivierung dieser Funktion ausblenden, je nach Aufnahme sind das in der Regel Soli oder Lead-Vocals.
Pitch
Die Tonhöhe des aufgenommenen Songs kann in Halbtonschritten (-6 bis +6 Halbtöne) nach oben und unten verschoben werden. Auch hier gibt es eine akustische Kostprobe, das vorher bereits angespielte Backing einmal einen Halbton und dann drei Halbtöne nach unten verschoben.

Audio Samples
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Pitch 1 Down Pitch 3 Down

A/B
Wer nur eine kurze Passage im Song heraushören oder üben möchte, kann mit den Markern A und B die Stellen markieren und dann im Loop abspielen lassen.
Die Jam App macht einen guten Eindruck, vor allem, weil sie grafisch sehr übersichtlich gestaltet ist und sich dadurch sehr einfach bedienen lässt. Sie ist mit allen nötigen Funktionen ausgestattet, die man zum Üben und Jammen benötigt. Einziges Manko ist die Tatsache, dass man immer nur zu einem bestehenden Track aufnehmen kann. Wem jetzt gerade das Killer-Riff einfällt und es mal eben schnell ganz isoliert aufnehmen möchte, der kommt hier nicht weiter. Bei der Aufnahme kann man zwar den geladenen Track ausblenden, aber im Mixdown Modus ist die Lautstärke des Backings nicht einstellbar, sodass man es herunterregeln und nur das Monster-Riff archivieren könnte. Das ist aber nicht so dramatisch, denn mit der Sprachmemo-Funktion aus den iPhone-Dienstprogrammen zum Beispiel geht das einwandfrei.

Praktisch: Rolands Cube Jam App
Praktisch: Rolands Cube Jam App
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Praxis

Im Gegensatz zur „großen“ Jamstation JS-10 (Boss) hat man beim Cube Lite jeglichen Schnickschnack weggelassen, und das ist meines Erachtens auch gut so. Nur Regler, kein Display und auch keine große Menge an unterschiedlichen Amp-Models. Das Teil findet unauffällig auf dem Büro-Schreibtisch seinen Platz und in der Mittagspause kann der Anwalt seine Traveller-Guitar aus der Schublade ziehen und sich mit einem Blues in E mental auf das nächste Beratungsgespräch mit dem Scheidungsklienten einstimmen. Dabei wird es keinem auf die Nerven gehen, denn mehr als Zimmerlautstärke ist nicht drin, und wenn man den Cube Lite weit aufdreht, wird auch der Klang blechern. Seine Stärken und auch die klare Konzeption liegen im geringeren Schalldruckbereich, der tatsächlich auch hochverzerrte Sounds noch kraftvoll zu Gehör bringt. Der Gesamtsound ist eher warm und nicht so bissig, wie man es von so kleinen Lautsprechern erwarten würde. In dieser Hinsicht macht das 2.1 System eine recht gute Figur.

Schnörkellos: Roland Cube Lite
Schnörkellos: Roland Cube Lite

Hörbeispiele

JC Clean Amp in mittlerer Einstellung.

GitarreAmpDriveVolumeBassTrebleCho/Rev
StratJC Clean12121212Off
Audio Samples
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Clean

Jetzt das Ganze mit aktiviertem Chorus Effekt.

GitarreAmpDriveVolumeBassTrebleCho/Rev
StratJC Clean12121212On
Audio Samples
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Clean Chorus
GitarreAmpDriveVolumeBassTrebleCho/Rev
TeleCrunch9121410Off
Audio Samples
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Tele Crunch

Crunch Mode mit maximalem Gain.

GitarreAmpDriveVolumeBassTrebleCho/Rev
SGCrunch17111312Off
Audio Samples
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SG Crunch

Extreme Mode mit reichlich Gain.

GitarreAmpDriveVolumeBassTrebleCho/Rev
SGExtreme15111413Off
Audio Samples
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Extreme

Reverb-Effekt mit dem Crunch Mode.

GitarreAmpDriveVolumeBassTrebleCho/Rev
Les PaulCrunch1013121114
Audio Samples
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Reverb
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Fazit

Der Cube Lite ist ein unkomplizierter Sparringspartner für Zuhause, Büro oder Gitarrenunterricht. Er kommt mit drei Ampmodellen, die im Zerrgrad alle nötigen Bereiche abdecken. Alles wird über traditionelle Regler eingestellt, editieren über ein Display ist nicht angesagt, und das ist auch gut so. Man wird nicht abgelenkt und kommt schnell zur Sache. Die drei kleinen Lautsprecher erzeugen einen warmen Klang, der seine Vorteile im niedrigen Schalldruckbereich, also einer dezenten Zimmerlautstärke, ausspielt. Auch hochverzerrte Rock-Riffs kommen angenehm aus den Speakern. Insgesamt ist die Klangübertragung und dynamische Ansprache natürlich nicht mit der eines amtlichen Gitarrenverstärkers zu vergleichen, aber für ein solches Gerät absolut in Ordnung. Sehr gut hat mir die Einbindung der Cube Jam App gefallen, mit der man JamTracks abspielen und eine Spur mit dem Ampsound auf ein iOS Gerät (iPhone, iPad, iPod Touch) aufnehmen kann.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • einfache Bedienung
  • klein und unauffällig
  • Cube Jam App
Contra
  • Klangübertragung
  • dynamische Ansprache der Amp-Modelle
Artikelbild
Roland Cube Lite Test
Für 131,00€ bei
Fällt kaum auf: Roland Cube Lite
Fällt kaum auf: Roland Cube Lite
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Roland
  • Modell: Cube Lite
  • Typ: Übungs-Gitarrenverstärker
  • Ausgangsleistung: 10 Watt
  • Lautsprecher: 3 x 3“ Roland Speaker (2.1 System)
  • Bedienfeld Regler: Drive, Volume, Bass, Treble, Chorus/Reverb
  • Bedienfeld Schalter: Amp Type
  • Rückseite: Power-Schalter, Phones Output, Stereo Aux In, Aux Volume, Input, DC-In
  • Abmessungen: 250 x 147 x 135 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 1,7 kg
  • Lieferumfang: Netzkabel, 4-Pol Miniklinke Kabel (für iPhone, iPad, iPod Touch)
  • Preis: € 179,- (UVP)
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