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Redsound RS-LG12 Test

Praxis

Für den Praxistest gibt es wie bei den übrigen aktiven Fullrange-Lautsprecherboxen auch hier den folgenden Versuchsaufbau: Ich habe meinen Kemper Profiler über den Monitor-Output direkt an die Redsound RS-LG12 angeschlossen. Der Equalizer dieses Ausgangs ist neutral eingestellt, damit ich auch direkte Vergleichsmöglichkeiten zu den anderen Boxen und zu meinem Referenz-Sound aus den Abhörboxen der Regie (Genelec 8050A) habe. Die Box wurde anschließend mit unterschiedlichen Amp-Profilen und Gitarren getestet. Eigentlich hätte ich euch gerne einen amtlichen Audiovergleich wie beim Speaker-Test oder dem Pickup-Marathon geliefert, aber das ist aufgrund der unterschiedlichen Lautsprecher-Konstruktionen und Konstellationen leider nicht ohne Weiteres mit identischer Mikrofonierung einzufangen. Deshalb gibt es “nur” Worte. Bei den Profilen waren verschiedene Amps (Fender, Divided by 13, Dumble, Vox, Marshall, Mesa Boogie) aus dem Angebot von Michael Britt und das Friedman Profil aus dem bonedo Audio-Vergleich am Start. Außerdem habe ich den Einsatz mit Akustik Gitarre (Nylon & Steelstring) getestet, auch über den Profiler, allerdings mit dem Profil einer Reddi Tube DI, das Kollege Oliver Poschmann für einen bonedo Bass-Test erstellt hat und das auch ausgesprochen gut mit der Akustik-Gitarre funktioniert.

Frequenzgang – Vergleich mit Studio-Speaker

Die LG12 ist etwas stärker im tieferen Mittenbereich, daher nicht hundertprozentig linear. Dem Breitbandlautsprecher fehlt in den Höhen ein wenig der Glanz, aber durch die stärkeren tieferen Mitten bietet die Box einen sehr guten E-Gitarrenton, und wer Gitarrenspeaker gewohnt ist, wird sich sofort wohlfühlen. Die Bässe kommen knackig und präzise, und auch der Anschlag bei Riffs auf tiefen Saiten ist sehr gut hörbar, auch bei Downtunings.

Die RS-LG12 liefert authentische klassische Ampsounds, im Zusammenspiel mit Akustikgitarren fehlt es ein wenig an Höhen.
Die RS-LG12 liefert authentische klassische Ampsounds, im Zusammenspiel mit Akustikgitarren fehlt es ein wenig an Höhen.

Wiedergabe von verschiedenen Amp-Sounds

Die Box ist sehr gut für mittige E-Gitarrensounds geeignet. Ein typisches Mittenbrett mit britischer Prägung wird amtlich wiedergegeben. Generell klingen die klassischen Amp-Profile oder ihre Boutique-Kollegen mit der LG12 so, wie man es von einer Kombination Gitarre und Amp gewohnt ist. Der leicht modifizierte Frequenzgang wirkt sich bei E-Gitarrensounds sehr positiv auf das Bühnen-Monitoring aus. Wer sich im High-Gain Mid-Scoop-Bereich aufhält, dem könnte unter Umständen etwas Schärfe in den Höhen fehlen. Auf der anderen Seite kann man aber auch etwas bissigere Amp-Modelle oder Profile bei hoher Lautstärke durch den Speaker jagen, ohne dass sich Plomben lösen. Auch bei den crispen Sounds á la Fender oder Vox kommen die typischen Sparkle-Höhen für mein Empfinden nicht hundertprozentig, da ist der BlueAmps Spark eine Nasenlänge vorn.

Sound mit Akustik Gitarre

Das Thema mit dem Höhenbereich setzt sich auch bei der Wiedergabe von Akustikgitarren fort. Mir fehlen bei der Steel String auf jeden Fall die brillanten Höhen. Diese leichte Unausgewogenheit im Frequenzbild hat dann auch zur Folge, dass zum Beispiel die Steelstring beim Akkordspiel über sechs Saiten zu undefiniert klingt. Auch wenn man die Höhen am Monitor-EQ des Profilers weiter aufdreht, ist zwar etwas mehr Brillanz geboten, aber ein wirklich voller und natürlicher Sound will sich nicht einstellen. Der Eingriff in die Klangregelung lässt sich nicht verheimlichen.

Schalldruck – Abstrahlverhalten – Rauschen

Die Redsound LG12 liefert trotz ihrer geringen Abmessungen einen satten Ton, den man der Box auf den ersten Blick nicht unbedingt zutraut, und das mit einem absolut bühnentauglichen Schalldruck. Sie setzt sich problemlos gegen Bass und Drums durch und generiert auch bei hohen Lautstärken keinen blökenden oder unangenehmen Sound – der Klang bleibt über das gesamte Lautstärkespektrum recht stabil. Dazu kommt ein leichtes Kompressionsverhalten der Endstufe, das für ein angenehmes Spielgefühl sorgt. Im Gegensatz zu einer typischen Gitarren-Lautsprecherbox hat die LG12 ein angenehmes Abstrahlverhalten, man hört sie sogar dann noch gut, wenn sie auf dem Boden positioniert ist und man selbst einen Meter von ihr entfernt steht.

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Profilbild von Lino Pelle

Lino Pelle sagt:

#1 - 26.11.2017 um 09:32 Uhr

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The best cab for digital system!!!

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