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Radial Engineering Catapult RX4, TX4, Mini TX und RX Test

Die Idee ist nicht ganz neu und im Grunde ist es erstaunlich, dass die Firma Radial Engineering mit ihrer Catapult-Serie erst jetzt auf der Party erscheint. Immerhin gilt die kanadische Firma mit Sitz in Vancouver als äußerst innovativ, was das Produktportfolio betrifft. Das ist so richtig aus dem Leben, denn die interessantesten Gäste erscheinen immer erst später am Abend. Ob das auch für die Catapult-Produktlinie gilt, haben wir für euch untersucht.
Das Konzept hinter den kleinen Helfern ist so simpel wie genial. Ein geschirmtes Standard-CAT5- oder CAT6-Kabel verfügt über acht Signalleitungen, die es ermöglichen, vier symmetrische Analogsignale zu übertragen. Anstatt also vier einzelne XLR-Kabel für die Verkabelung eines In-Ear-, Amp- und Zuspieler-Racks zu legen, bieten die Catapult Extender eine schnelle, saubere Vierkanal-Verkabelung mit Hilfe nur eines Netzwerkkabels. Zeit, die alten Subcores einzumotten?

Details

Radial Catapult Mini TX und RX

Hier ist der Unterschied zwischen der TX und RX am einfachsten zu erklären. Bei XLR-Armaturen sind alle Eingänge stets weiblich. Daher ist die RX (Receiver = Empfänger) Version mit XLR-Female-Armaturen versehen. Hier soll also ein Signal empfangen werden. Das Gegenstück, das Radial Catapult Mini TX, ist demnach mit XLR-Male bestückt. Soviel zu den Unterschieden der beiden Einheiten. Der Rest ist absolut identisch.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Lieferumfang der Mini-Version

Catapult RX4 und TX4

Wow – das sind mal fette Kisten! Und auch nicht gerade leicht. Daher ist der verchromte Griff weniger der Optik, sondern dem Gewicht geschuldet. Im Gegensatz zu den Mini-Varianten, sind die großen Catapult-Testkandidaten mit einer blauen Glanzlackierung versehen. Diese Extender bieten die gleichen Möglichkeiten wie die Mini-Version, haben darüber hinaus aber noch zusätzliche Features im Gepäck. Ein Feature ist die Möglichkeit, auch AES/EBU-Signale zu verteilen.
Da AES/EBU per Default stets stereo angelegt ist, können die großen Catapult-Einheiten somit in der digitalen Domäne gleich acht Signale (vier Mal Stereo-AES/EBU) übertragen. Darüber hinaus lassen sich die großen Catapult-Einheiten auch als Splitter verwenden. Jeder der vier Ein- und Ausgänge wird auf der gegenüberliegenden Seite parallel auf vier XLR-Armaturen wieder ausgegeben.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Lieferumfang der großen Catapult Version

Typische Anwendungen

Mal sehen, wie es mit der Fantasie des Autors bestellt ist. Wozu könnte man die Teststellung verwenden? Was mir zuerst einfällt, ist die Verwendung als vierfach Sub-Multicore. Für die Standard-Bandnummer liegen meist vier Monitore auf der Bühnenkante. Sind diese aktiv, dann können wir diese perfekt mit den Catapult-Einheiten mit Signal versorgen.
Gleiches gilt für Gesangsmikrofone auf der Bühnenkante. Statt vier einzelne XLR-Strippen zur Stagebox zu ziehen, nehmen wir die Catapult Mini und ein CAT5-Kabel, um die unnötige Kabelwurst zu vermeiden. Kabelintensiv sind unter anderem auch In-Ear-Racks. Mit den Catapult lassen sich vier oder acht In-Ear-Strecken über ein, zwei CAT-Kabel schnell und unauffällig quer über die Bühne verbinden. Das gleiche Spiel bei der Amprack-Verkabelung, wo vieles in Vierer- oder Achterschritten geschieht. Die Verkabelung von Controllern (z. B. 4 in/8 out) und Endstufen lässt sich ebenfalls mit den Catapults bewerkstelligen.
Besonders praktisch in Festinstallationen, wo die Endstufen aus Lüftungs- und Nebengeräuschgründen vielleicht in einem anderen Raum als die Speaker-Controller stehen. Die größeren Catapults eignen sich zudem als unkomplizierte Lösung, um wichtige Signale zu splitten. Die Presse benötigt einen separaten Split der Podiumsmikrofone? Kein Problem!
Nicht wenige Tonkollegen bevorzugen es, Verstärker oder Speaker-Controller direkt mit einem AES/EBU-Signal anzufahren. Ein 110-Ohm-AES-Signal lässt sich problemlos über ein CAT5e- oder CAT6-Kabel versenden. Dafür bieten sich die größeren Catapult-Einheiten an, da diese für diese Aufgabe zertifiziert sind.

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