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PRS S2 Standard 24 Satin Test

Die PRS S2 Standard 24 Satin ist die neue Version der beliebten S2 Gitarre in der 2016er Line des amerikanischen Herstellers. Auch dieses Instrument im Satin-Finish mit zwei splitbaren Humbuckern und einer PRS Tremolo Bridge wird in den USA hergestellt. Die offensichtliche Besonderheit unserer Testkandidatin ist ihre Behandlung mit mattem Acryllack, der dünn aufgetragen wird, was sich zum einen in der Optik bemerkbar macht, denn man sieht und fühlt die leichten Unebenheiten im Holz, aber laut PRS auch den Klang beeinflusst.

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Wie es heißt, bleibt dem Holz mehr Freiheit zu schwingen und der Hersteller spricht von langem Sustain und einem Ton, der die Charakteristik des Mahagoni-Korpus auch über Amp und Pedalboard transportiert. Ob sich diese Behauptung auch in der Praxis niederschlägt und was die preiswerte PRS sonst noch anzubieten hat, wird unser Test ans Licht bringen.

Details

Korpus

Die neuen S2 Satin Modelle kommen in drei Gruppen, nämlich als Singlecut, Standard 22 und Standard 24. Die Testgitarre, eine Standard 24, trägt die Bezeichnung Standard, weil sie das typische PRS Doublecut Shaping hat, das wir seit 1987 von Paul Reed Smith Gitarren kennen. Der Korpus ist bei der S2 Standard Satin wie gewohnt aus Mahagoni gefertigt und unser Modell ist in Vintage Cherry lackiert, einem dunklen Rot. Alternativ dazu ist sie auch in Charcoal, Vintage Mahogany oder McCarty Tobacco Burst erhältlich. Die elektronischen Bauteile beschränken sich auf zwei Humbucker-Pickups, zwei Regler und einen Blade Switch und sind auf einem dreilagigen schwarzen Kunststoff-Schlagbrett montiert.

Fotostrecke: 6 Bilder Die S2 im 2016er Look

PRS hat dem Instrument ein Tremolo mit steckbarem Hebel spendiert. Der Block ist mit vier Federn befestigt und die Saiten werden auf der Rückseite eingefädelt und laufen von dort über einzeln verstellbaren Saitenreiter. Die Brücke selbst ist mit sechs Schrauben am Korpus befestigt und liegt parallel zur Korpusoberfläche. Die Saitenreiter sind leicht abschüssig und bieten somit eine gute Auflagefläche für die rechte Hand. Das Tremolo ist schwebend eingestellt, es kann nach oben und unten “tremoliert” werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Gitarre verfügt über ein Tremolo mit steckbarem Hebel

Pickups

Die S2 Standard 24 Satin ist mit einem PRS S2 Vintage Bass am Hals und einem PRS S2 HFS Treble in der Stegposition bestückt. Die beiden Humbucker sind splitbar, dies geschieht, wenn das Tone-Poti herausgezogen wird. Neben dem Master Tone verfügen wir selbstverständlich auch noch über einen Volume-Regler, und geschaltet werden die Pickups über einen Dreiweg Blade Switch, der mir persönlich etwas viel Spiel in den einzelnen Positionen hat. Wie sich das im Laufe der Zeit bei harter Beanspruchung auswirkt, kann ich natürlich nicht vorhersehen, aber irgendwie wirkt der Schalter etwas wacklig im Vergleich zum Rest der Hardware, die sich auf gewohnt hohem Niveau befindet. Die drei Standardkombinationen Hals-Pickup einzeln, beide gemeinsam und Steg-Pickup einzeln sind damit abrufbar.

Fotostrecke: 7 Bilder Die Farbe unseres Testinstruments nennt sich “Vintage Cherry”

Hals

Der eingeleimte Hals ist wie der Korpus aus Mahagoni gefertigt und mit einem Palisandergriffbrett mit 24 Medium-Bünden bestückt. Zur besseren Lokalisierung der Position finden wir Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und an der Halskante. Der Hals mit dem Pattern Regular Profil liegt gut in der Hand, fühlt sich natürlich an und ist durch die dünne Lackierung sehr griffig. Mir persönlich gefällt das sehr gut, besonders bei schnellen Lagenwechseln bremst es hier weniger als bei einem stark lackierten Halsrücken. Die werkseitige Voreinstellung von Halsneigung und Saitenlage ist picobello, auch die Bünde sind sorgfältig poliert, Bendings und Vibratos laufen wie geschmiert. Letzteres gilt auch für den Sattel, denn hier hat Paul Reed Smith wieder sein Eigengebräu aus diversen Materialien verbaut, bei dem durch einen gewissen Grafitanteil für die Schmierung gesorgt ist und die Saiten auch bei heftigen Bendings und Tremolo-Aktionen nicht hängenbleiben – die Kerben sind außerdem optimal in Höhe und Breite ausgefeilt.

Fotostrecke: 3 Bilder Mahagoni-Hals mit Palisander-Griffbrett

Zur Stimmstabilität tragen auch die PRS Locking Mechaniken bei, die an beiden Seiten der Kopfplatte angebracht sind und ihre Arbeit ohne Beanstandung verrichten. Am Übergang Kopfplatte-Hals finden wir außerdem die Abdeckplatte, die den Zugang zum Halsstellstab schützt. Allerdings musste diese noch nicht bewegt werden – unser Testmodell ist vorbildlich eingestellt!

Fotostrecke: 5 Bilder Eine PRS-Kopfplatte, wie man sie kennt
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Praxis

Wir starten unseren Rundgang wie immer mit den unverzerrten Klängen und einem Überblick über die verschiedenen Sounds, die mit den Pickup-Kombinationen möglich sind. Hier sind die drei Einstellungen im normalen Humbucker-Modus, beginnend mit dem Hals-Pickup.

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Clean – Alle 3 PU-Kombinationen im Humbucker-Modus

Jetzt das Ganze im Split-Modus mit herausgezogenem Tone-Poti, bei beiden Pickups arbeitet nun nur noch eine Spule.

Audio Samples
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Clean – Alle 3 PU-Kombinationen im Singlecoil-Modus

Das Tremolo-System ist nicht nur gut eingestellt, sondern auch sehr stimmstabil – der Hebel sitzt fest und reagiert direkt. Trotz der Befestigung mit vier Federn ist es recht leichtgängig und ohne Kraftaufwand zu bedienen. Es kann einen Ganzton nach oben gehebelt werden, nach unten geht es fast bis zur kompletten Entspannung der Saiten.

Audio Samples
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Funktionsweise des Tremolos
PRS ist für eine Top-Verarbeitung bekannt - so auch bei dieser Gitarre
PRS ist für eine Top-Verarbeitung bekannt – so auch bei dieser Gitarre

Die beiden Pickups haben eine für Humbucker übliche Ausgangsleistung, die nicht allzu stark abfällt, wenn sie im Split-Mode gefahren werden. Sind beide Spulen aktiv, ist ein kräftiger Klang das Resultat, der in der Halsposition etwas fülliger wirkt, der Steg-Pickup kommt kantiger aus dem Speaker. Letzterer präsentiert sich aber nicht zu giftig, sodass er auch für Cleansound problemlos einsetzbar ist. Dreht man den Tone-Regler etwas zurück, erhält man mit dem Hals-Pickup einen recht warmen und angenehmen Sound, der sich gut für Jazz oder Blues eignet.

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Jazz Sound – Hals-PU, Tone-Regler leicht zurückgedreht

Die Pickups übertragen die Aktionen beim Anschlag sehr gut. Je härter man in die Saiten langt, desto schärfer wird der Ton, was neben den Grundsounds der Pickup-Kombinationen weitere individuelle Ausdrucksmöglichkeiten kreiert. Die Split-Kombination beider Pickups eignet sich sehr gut für drahtige Rhythmus-Sounds, egal, ob clean oder angezerrt. Ihr hört jetzt zwei Beispiele mit dieser Kombination, einmal ein Cleansound und dann einen leicht übersteuerten Klang mit einem vorgeschalteten Tube Screamer.

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Cleaner Funk Sound – Beide PU gesplittet Crunchy Blues Sound – Beide PU gesplittet

Schaltet man nun auf den Hals-Pickup im Humbucker-Modus um, erhält der Klang etwas mehr Fülle. Hier ist die gleiche Amp/Overdrive-Einstellung mit dem Hals-Pickup.

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Blues Sound – Hals-PU im Humbucker-Modus
Die 2016er S2 zeigte sich im Test sehr vielseitig
Die 2016er S2 zeigte sich im Test sehr vielseitig

Die beiden Tonabnehmer haben einen sehr homogenen Klang, und wenn umgeschaltet wird, erwischt man sich nicht bei dem Gefühl, auf einmal ein ganz anderes Instrument zu hören. Bei vielen Gitarren ist das der Fall, weil die Sounds der Tonabnehmer sich stark unterscheiden. Nicht so bei dieser Gitarre, und das finde ich persönlich sehr gut. Auch in punkto Dynamik gibt es nichts zu beanstanden, man kann sehr gut bei einem verzerrten Sound den Zerrgrad über den Anschlag steuern. Das hört ihr auch im nächsten Beispiel, da habe ich zuerst den Halspickup angewählt und einmal sehr leicht, beim zweiten Durchgang etwas härter angeschlagen. Beim dritten Durchgang wurde mit dem Steg-Pickup gespielt und richtig hart angeschlagen.

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Dynamic Picking – erst Hals-PU, dann Steg-PU

Mit diesen Humbuckern sind natürlich auch Einsätze im Metallgewerbe möglich. Für krasse moderne Sounds haben sie zwar etwas zu wenig Biss und Output, aber eine zünftige Säge kommt auf jeden Fall ordnungsgemäß aus den Speakern.

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High Gain Metal Sound
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Fazit

Die neue PRS S2 Standard 24 Satin überzeugt beim ersten Kontakt durch ihre sehr gute Bespielbarkeit und die optimale werkseitige Voreinstellung, so wie man das auch bisher vom Hersteller gewohnt war, der Hals fühlt sich dabei durch die dünne Lackierung sehr angenehm und natürlich an. Die Pickups liefern eine hohe Bandbreite an Sounds und durch die Möglichkeit, sie zu splitten, sind auch drahtige Sounds im Angebot. Dazu glänzt sie mit einer sehr guten Klangübertragung und Dynamik. Die Gitarre ist sehr vielseitig und eignet sich für Einsatzbereiche in niedrigen wie in hohen Zerrgraden. Lediglich für harte, moderne Metal-Sounds würde ich sie nicht empfehlen. Eine sehr gute Allround-Gitarre mit Charakter.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Pickups
  • Verarbeitung
  • werkseitige Voreinstellung
  • Humbucker splitbar
  • stimmstabiles Tremolo
Contra
  • Blade-Switch etwas wacklig
Artikelbild
PRS S2 Standard 24 Satin Test
Für 1.295,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: PRS
  • Herstellungsland: USA
  • Model: S2 Standard 24 Satin
  • Finish: Satin Vintage Cherry (Nitro)
  • Korpus: Mahagoni
  • Hals: Mahagoni
  • Profil: Pattern Regular
  • Griffbrett: Palisander
  • Halsbr.Sattel: 42 mm
  • Halsbr. 12.Bd.: 52 mm
  • Mensur: 635 mm
  • Bünde: 24
  • Mechaniken: PRS S2 Locking Tuners
  • Pickups: PRS S2 Vintage Bass (Hals), PRS S2 HFS Treble (Steg)
  • Regler: Volume, Tone (Push/Pull)
  • Brücke: PRS designed Tremolo
  • Gewicht: 3,5 kg
  • Zubehör: Gigbag
  • Preis: 1.395,00 Euro UVP
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Die Farbe unseres Testinstruments nennt sich "Vintage Cherry"

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