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MXR Octavio Fuzz Test

Mit dem MXR Octavio Fuzz legt die Jim-Dunlop-Marke einen der ältesten und legendärsten Gitarrenffekte überhaupt wieder in Serie auf und huldigt mit diesem Pedal dem klassischen Octave-Fuzz-Sound der 60er und 70er Jahre. Das ursprünglich von Roger Mayer entwickelte und anfangs “Octavia” getaufte Pedal erblickte bereits 1967 das Licht der Welt und kam in seiner vorerst finalen Version drei Jahre später auf Jimi Hendrix’ “Band of Gypsys”-Album zum Einsatz.
Damals hauste das Octavio noch in einem grauen Kasten in der Form einer Käseecke, mit allen Potis und Anschlüssen an der Stirnseite, und besaß weder eine LED noch einen Netzteilanschluss. Eben dieser Version nahm sich Dunlop bereits 2007 mit dem JH-OC1 an, verpasste dem Octavio wenig später mit dem JHM2 ein Standardgehäuse mit LED, legte es als JHM6 mit verändertem Design erneut auf und veröffentlichte es schließlich vor kurzem im Mini-Format als Teil der Authentic Hendrix Serie

MXR_M267_Octavio_Fuzz_TEST

. Höchste Zeit also, dass das Kult-Pedal unter dem MXR-Label einen festen Platz im Herstellerkatalog bekommt.

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Details

Das MXR Octavio sitzt in einem stabilen Metallgehäuse mit den Maßen 108 x 57 x 30 mm und wiegt 230 g. In Anlehnung an das Original wurde das Gehäuse in schlichtem Grau gehalten und besitzt nur zwei Potis, auf denen erfreulicherweise zwei Dunlop Protecting Covers sitzen. Das Output-Poti regelt die Gesamtlautstärke, die etwa ab der 15-Uhr-Stellung dem Bypass-Signal entspricht. Im Gegensatz zum klassischen Fuzz-Face hat unser Testkandidat somit noch einige Boost-Reserven auf Lager. Das Fuzz-Poti regelt den Grad der Verzerrung und gleichzeitig den Anteil der hohen Oktave im Signal. Auf der hinteren Hälfte sitzt der True-Bypass-Switch und die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich an den Seiten. Die Stromzufuhr erfolgt, wie bei MXR üblich, dicht hinter der Eingangsbuchse per 9V-Netzteil oder nach Lösen der Bodenplatte per Batterie, was bei gerade mal 5 mA Stromaufnahme eine echte Option darstellt. Das Pedal ist tadellos verarbeitet und macht einen sehr soliden Eindruck. Leicht geblendet von der äußerst strahlfreudigen blauen LED kann die Zeitreise beginnen

Fotostrecke: 9 Bilder Das MXR Octavio Fuzz-Pedal kommt im weißen Metallgehäuse,…
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Praxis

Das Octavio ist trotz seiner schlichten Erscheinung kein einfaches Pedal. Beim ersten Test wird schnell klar, dass sich Parameter wie Verzerrung oder Oktav-Anteil nicht so feinfühlig dosieren lassen, wie man es von einem aktuellen Pedal erwarten würde. Vielmehr muss man sich dem Chaos ein wenig hingeben und seiner Kreativität durch die Tonabnehmerwahl und die eigene Spielweise freien Lauf lassen. So findet man schnell zu lebendigen und authentischen Sounds, die ein hohes Suchtpotential in sich tragen.
Standesgemäß beginnen wir für den ersten Praxistest mit dem Halstonabnehmer einer Stratocaster vor einem clean eingestellten Budda Superdrive 80 Combo. Das Output-Poti bleibt zunächst in der neutralen 15-Uhr-Stellung und für das erste Beispiel soll die Funktion des Fuzz-Reglers beleuchtet werden. Dieses Poti arbeitet keineswegs linear. Vielmehr erkennt man bis zur 15-Uhr-Stellung nur leichte Veränderungen im Grad der Verzerrung, bevor es dann kurz vor der Maximalstellung ins Brachiale umkippt. Beim Spielen spürt man zudem, wie mit höheren Fuzz-Einstellungen die Kontrolle über die einzelnen Töne und das Sustain zunimmt. Ebenfalls charakteristisch für das Octavio ist eine Art Gate-Effekt, der bei niedrigeren Zerrgraden für absolute Ruhe in den Spielpausen sorgt, ab der 15-Uhr-Stellung jedoch schlagartig Nebengeräusche produziert. Nach einem Bypass-Check hören wir das Fuzz-Poti nacheinander in der Minimalstellung, auf 10 Uhr, 14 Uhr und Maximalstellung.

Audio Samples
0:00
Stratocaster –> Neck Pickup (off/on)
OutputFuzz
15:00min/10:00/14:00/max
Das MXR Octavio erzeugt authentische und praxistaugliche Octave-Fuzz-Sounds.
Das MXR Octavio erzeugt authentische und praxistaugliche Octave-Fuzz-Sounds.

Wir bleiben in der Maximalstellung des Fuzz-Potis und wechseln bei der Stratocaster auf den Stegtonabnehmer. Das Ergebnis ist eine dicke, cremige Verzerrung mit der richtigen Portion Dreck in den hohen Frequenzen. Die Oktave erscheint hier eher subtil und größere Akkorde werden von chaotischen Interferenzen begleitet.

Audio Samples
0:00
Stratocaster –> Bridge Pickup
OutputFuzz
15:00max

Mit dem Halstonabnehmer einer Telecaster soll nun der für dieses Pedal charakteristische und bis heute sehr beliebte Synth-Effekt erzeugt werden. Hierzu dreht man bei maximalem Fuzz-Level das Volume-Poti an der Gitarre um etwa ein Viertel zurück und erhält einen Ringmodulator-ähnlichen Effekt mit deutlich hörbarer Oktave. Dieser Sound funktioniert am besten mit einem Singlecoil-Halstonabnehmer, während man Noten im Bereich des 12. Bundes spielt.

Audio Samples
0:00
Telecaster –> Neck Pickup (Volume on 8)
OutputFuzz
15:00max

Von Roger Mayer ist überliefert, dass Jimi Hendrix sein Octavio gerne auch hinter einem weiteren Fuzz-Pedal einsetzte und hierzu das Output-Level komplett aufriss. Das Fuzz-Level bleibt in diesem Beispiel in der Minimalstellung. Wir bleiben bei der Telecaster und schalten im zweiten Durchgang ein altes Boss FZ-3 Pedal vor das Octavio.

Audio Samples
0:00
Telecaster –> Bridge Pickup (Fuzz into Octavio, off/on)
OutputFuzz
maxmin

Schlussendlich wollen wir im letzten Beispiel hören, wie sich das Octavio mit dem Bridge-Humbucker einer Les Paul vor einem bereits angezerrten Amp schlägt. Das Fuzz-Poti wird dabei auf 13-Uhr gedreht und das Output-Poti geht wieder in die neutrale 15-Uhr-Stellung zurück. So entsteht ein toller Leadsound mit schier endlosem Sustain, der sich auch erstaunlich gut für Akkorde eignet.

Audio Samples
0:00
Les Paul –> Bridge Pickup into driven Amp (off/on)
OutputFuzz
15:0013:00
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Fazit

Das MXR Octavio bietet authentische Octave-Fuzz-Sounds mit hohem Suchtpotential. Trotz seines simplen Aufbaus mit nur zwei Potis lassen sich dem Pedal mit verschiedenen Gitarren und Tonabnehmereinstellungen eine Vielzahl praxistauglicher Sounds entlocken. Das Octavio reagiert sensibel auf die Spielweise, die Art der gespielten Noten und die Stellung des Volume-Potis der Gitarre. Dabei wohnt dem Pedal stets eine gewisse Unberechenbarkeit inne, die es dem Spieler nicht immer leicht macht, aber eine spannende Herausforderung darstellt. Wer sich für Vintage-Fuzz-Sounds interessiert, auf moderne Errungenschaften wie Netzteilbetrieb, LED und True Bypass nicht verzichten möchte, und zudem keine Angst vor ein bisschen Chaos hat, ist hier genau an der richtigen Adresse.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • authentische Sounds
  • hohe Flexibilität trotz simpler Bedienung
  • saubere und robuste Verarbeitung
Contra
  • keins
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MXR Octavio Fuzz Test
Für 158,00€ bei
Authentische Vintage-Fuzz-Sounds mit einer Prise Chaos und Unberechenbarkeit sind das Credo des MXR Octavio Fuzz.
Authentische Vintage-Fuzz-Sounds mit einer Prise Chaos und Unberechenbarkeit sind das Credo des MXR Octavio Fuzz.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: MXR
  • Modell: M267 Octavio Fuzz
  • Typ: Octave Fuzz-Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Output, Fuzz
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang) oder Batterie
  • Stromaufnahme: 5 mA
  • Abmessungen: 108 x 57 x 30 mm (BxTxH)
  • Gewicht: 230g
  • Ladenpreis: 169,00 Euro (Mai 2020)
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