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Markbass CMD Super Combo K1 Test

Der Frank-Kanadier Alain Caron hat in den frühen 1980er-Jahren mit der Band Uzeb Fusion-Geschichte geschrieben und gehört sicherlich zu den renommiertesten Tieftönern auf diesem Planeten. Der Sechssaiter-Virtuose benötigt für sein komplexes Spiel hochwertige Bassverstärker, die den kompletten Dynamikumfang seiner Instrumente wiedergeben und den Sound möglichst unverfälscht und äußerst hochaufgelöst abbilden können. Mit Marco De Virgiliis – seines Zeichens Chef der italienischen Amp-Schmiede Markbass – fand Alain Caron bereits vor vielen Jahren einen kompetenten Partner für die Entwicklung eines Basscombos, der seinen hohen Ansprüchen gerecht wurde. Die jüngste Version des Alain Caron Signature-Combos hört auf den Namen Markbass CMD Super Combo K1 und verfügt über ein 3-Wege-Lautsprechersystem, das mit einer extrem kräftigen 1000-Watt-Endstufe befeuert wird.

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Details

Der hochkant stehende CMD Super Combo K1 ist auffallend schmal gebaut und nimmt deshalb selbst auf kleinen Clubbühnen erfreulich wenig Platz in Anspruch. Das robuste und aus 18 mm dickem Sperrholz gefertigte Bassreflex-Gehäuse misst 37,5 x 69 x 44 cm. Sämtliche Oberflächen wurden mit einem schwarzen Filzbezug versehen, und für den Schutz der acht Ecken sorgen große Kunstoffkappen.
Damit der Signature-Combo komfortabel transportiert werden kann, hat Markbass an beiden Seiten große Griffschalen eingelassen. Die sind auch nötig, denn der Super Combo sieht zwar relativ zierlich und kompakt aus, bringt aber dennoch stattliche 27,1kg auf die Waage. Klar, das ist nicht wenig, durch die schmale Bauweise kann der Combo aber durchaus auch alleine getragen werden, solange der Weg zur Bühne nicht allzu weit ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Stabile Griffschalen, kompakte Maße – der Markbass CMS Super Combo K1 …

Hinter einem stabilen Stahlgitter sitzt der mit 800 Watt belastbare 12-Zoll-Neodym-Woofer aus dem Hause Markbass, ein ebenfalls von Markbass entwickelter Mitteltöner, der mit bei einer Trenn-Frequenz von 1,5 kHz arbeitet, und schließlich ein Hochtonhorn, das den oberen Bereich ab 5,5 kHz übernimmt. Alain Caron hat sich bei seinem neuen Signature-Combo also offensichtlich für ein 3-Wege-System entschieden, damit der Sound seiner Bässe noch ebenmäßiger und klarer wiedergegeben werden kann.

Fotostrecke: 2 Bilder Um das Klangbild des Markbass K1 so transparent wie möglich abzubilden, …

Um den gesamten Dynamikbereich eine E-Basses übertragen zu können, benötigt ein Combo zudem eine potente Endstufe mit viel Headroom – den stellt das im Hause Markbass entwickelte 1000 Watt starke Class-D-Modul, das im neuen Alain Caron Super Combo zum Einsatz kommt, zweifellos bereit. An die interne Lautsprecher-Konfiguration des Combos gibt die Endstufe immer noch satte 600 Watt ab; die volle Leistung von 1000 Watt wird natürlich nur mit einer passenden Zusatzbox erreicht.
Damit wären wir auch schon beim Verstärkerteil des edlen Markbass-Combos angekommen, der neben seiner brachialen Endstufenleistung noch ein Fülle anderer Features zu bieten hat. So zum Beispiel ein extrem übersichtliches Front-Panel mit klar angeordneten Bedienelementen. Ganz links sitzt der Klinkeneingang für den Bass, darauf folgen der Gain-Regler und eine Clip-LED zum Einpegeln des Basssignals.
Im mittleren Bereich finden wir die Klangzentrale in Form eines Vierband-Equalizers mit den entsprechenden Regler für Bässe, Tiefmitten, Hochmitten und Höhen. Den Master-Regler für die Endlautstärke und den Line-Out-Regler für den Pegel des XLR-Ausgangs hat Markbass auf die rechte Seite der Front platziert. Hier liegt auch ein weiteres EQ-Tool, das wir auch von vielen anderen Markbass-Amps kennen – richtig, es handelt sich um den sogenannten VPF-Regler, mit dem die Mitten bei 380 Hz kontinuierlich abgesenkt werden können.

Fotostrecke: 4 Bilder Übersichtliches Frontpanel: dieses Reglerfeld ist selbsterklärend!

Alle Anschlüsse auf der Rückseite des Verstärkerteils sind trotz der Gehäusetiefe von 44 cm relativ unkompliziert erreichbar, denn Markbass hat auf der Oberseite eine rechteckige Abdeckung angebracht, die mit einem Handgriff entfernt werden kann. Drückt man den mit Klettband befestigten Deckel nach oben, erhält man Zugang zu den beiden Speakonanschlüssen für die Lautsprecher, zu einem Effektweg mit den entsprechenden Send- und Return-Klinken, zur Tuner-Out-Klinke für den Anschluss eines Stimmgerät, und schließlich zu einem XLR-Ausgang, der das Signal an ein Pult oder das Recording-Equipment weiterleitet. Mit einem kleinen Schalter kann der Line-Out vor oder nach den Equalizer geschaltet werden, und zur Beseitigung von Nebengeräuschen steht ein Groundlift-Schalter zur Verfügung.

Fotostrecke: 4 Bilder Auch die Rückseite des Alain-Caron-Basscombos …
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Praxis

Gekühlt wird der Verstärker des CMD Super Combo K1 mit einem kleinen Lüfter auf der Rückseite. Der Ventilator nimmt zwar unmittelbar nach dem Einschalten des Amps seinen Dienst auf, der Geräuschpegel bleibt aber sehr niedrig, sodass der Combo problemlos im Wohnzimmer als Übe-Amp oder auch in einer Studioumgebung eingesetzt werden. Mich hat der Lüfter beim Üben zu Hause jedenfalls nie gestört – und meine Toleranzschwelle ist diesbezüglich bekanntlich recht niedrig.
Ich habe den neuen Signature Combo von Markbass aber nicht nur in den eigenen vier Wänden getestet, sondern auch zu einigen Gigs und Proben mitgenommen. Im täglichen Umgang fand ich den Transportfaktor des Combos aufgrund des stattlichen Gewichts von 27 kg zugegebenermaßen nicht ganz optimal. Manchmal sind die Wege zum Proberaum oder zur Bühne eben doch etwas weiter und man will ja auch nicht immer die Kollegen um Hilfe bitten. Wer eine extrem mobile Combolösung sucht, sollte das Gewicht bei seiner Kaufentscheidung deshalb auf jeden Fall berücksichtigen.

Bekannter Pate: der Kanadier Alain Caron wurde mit der Band Uzeb zum Fusion-Superstar!
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Ebenfalls nicht optimal gelöst sind die tief im Combogehäuse sitzenden Anschlüsse des Verstärkerteils. Auf dem normalen Weg sind die Buchsen so gut wie nicht erreichbar und von außen kann man die Position der einzelnen Ein- und Ausgänge ohnehin nicht erkennen. Also muss jedes Mal die mit Klettband befestigte Abdeckung von innen hochgedrückt werden. Klar, so funktioniert es natürlich einigermaßen, der Deckel wirkt auf mich aber ehrlich gesagt eher wie eine Notlösung denn ein gut durchdachtes Feature.
In Sachen Handhabung muss mein Testkandidat also zwar ein wenig Kritik einstecken, aus klanglicher Sicht hat mich der neue CMD Super Combo K1 hingegen auf Anhieb überzeugt! Bereits nach den ersten Tönen wird klar, dass der Combo bei neutraler EQ-Einstellung im Wesentlichen nur den Sound des Basses wiedergibt. Egal, ob ich meinen passiven Jazz Bass oder einen meiner aktiven Fünfsaiter verwendet habe, der Combo hat stets den Charakter des jeweiligen Basses perfekt zur Geltung gebracht!

Überaus satter und deteilraicher Sound: der K1 überzeugt klanglich auf voller Linie.
Überaus satter und deteilraicher Sound: der K1 überzeugt klanglich auf voller Linie.

Das Dreiwege-Lautsprechersystem liefert einen extrem natürlichen Sound mit ebenmäßigem Frequenzverlauf, und zwar von den Tiefbässen des Zwölfzöllers bis hin zum obersten Bereich des Tweeters. Ich konnte meine Bässe deshalb selbst in dichten Bandsounds immer gut hören und orten, auch wenn der Combo meistens auf dem Boden stand.
Wer mehr Farbe im Klang braucht, kommt mit den EQ-Werkzeugen des Markbass-Combos schnell ans Ziel. Schade ist allerdings, dass Markbass beim CMD Super Combo auf den Markbass-typischen VLE-Filter verzichtet hat. Einige Markbass-User stellen ihren Sound nämlich nur mithilfe der beiden Filter VPF und VLE ein, und ich war bei früheren Tests von Markbass-Verstärkern auch immer sehr von den Klangmöglichkeiten der beiden Regler angetan.
Aber wie auch immer, der VPF-Filter ist immerhin an Bord und entfaltet auch beim Alain Caron Combo seine Wirkung: Dreht man im Uhrzeigersinn, wird der Sound zunehmend gescoopt und wirkt dadurch größer und mächtiger. Gezielteres Feintuning erlaubt der Vierband-Equalizer, der sich jedoch in der Abstimmung in einigen Punkten vom Markbass-Standard-EQ unterschiedet: Der Bassregler greift etwas höher bei 60 Hz (Little Markt III: 40 Hz) und boostet keine unerwünschten Dröhnfrequenzen. Selbst bei starken Anhebungen bleibt das Low-End des Combos transparent und relativ knackig.

Die Anfänge der Firma Markbass gehen zurück bis in die späten 1990er-Jahre.
Die Anfänge der Firma Markbass gehen zurück bis in die späten 1990er-Jahre.

Die Einsatzfrequenz des Höhenreglers wurde dagegen etwas nach unten verlagert, er bearbeitet das Spektrum nämlich bei 5,5 kHz (Little Mark III: 10 kHz). Mit einer starken Anhebung wird der Sound deshalb deutlich drahtiger und aggressiver, die Frequenzen klingen durch den Tweeter aber nie harsch. Beide Mittenregler wurden auf die bewährten Einsatzbereiche bei 360 Hz und 800 Hz getrimmt und wirken gewohnt effektiv – mehr Tiefmitten-Growl oder durchsetzungsstarke Hochmitten sind mit der Mittensektion jederzeit abrufbar.
Über mangelnde Klangflexibilität muss man sich beim CMD Super Combo also keinerlei Gedanken machen – ebenso sieht es erfreulicherweise beim Thema “Leistung/Lautstärke” aus. Obwohl die Endstufe an die interne 8-Ohm-Lautsprecherkombination “nur” 600 Watt Leistung abgibt, war ich mit dem Combo bei allen Gigs stets laut genug. In der Tat liefert der Combo wirklich brachiale Lautstärken, doch mein Basssound blieb auch bei heftigen Pegeln stets extrem voluminös und clean, sodass ich nie das Bedürfnis hatte, eine Zusatzbox anzuschließen. Die Performance des Markbass CMD Super Combo K1 ist wirklich sehr beeindruckend!
Nachfolgend findet ihr einige Hörbeispiele, damit ihr euch einen Eindruck vom tollen Sound des Combos machen könnt:

Audio Samples
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Flat-Stellung aller Regler Bass-Boost, LoMid- & HiMid-Boost, Treble-Cut VPF: 12h, Slapping Vintage-Sound: Bass-Boost, LoMid-Boost, Treble-Cut
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Fazit

Markbass nennt den neuen Signature-Combo von Alain Caron selbstbewusst “Super Combo”, und in der Tat kommt der CMD Super Combo K1 zumindest aus klanglicher Sicht einer ultimativen Combolösung schon ziemlich nahe! Trotz seiner kompakten Bauform liefert er einen sehr erwachsenen, extrem klaren und detailreichen Grundsound, der sich mit den EQ-Tools im Handumdrehen in verschiedenste Richtungen trimmen lässt. Die hohe Klangqualität behält der relativ kompakt gebaute Combo auch bei beeindruckend hohen Lautstärken bei, sodass er auch bedenkenlos bei größeren Gigs als vollwertige Bassanlage eingesetzt werden kann. Wer einen erstklassig klingenden und flexiblen Combo sucht und bereit ist, ein etwas höheres Gewicht in Kauf zu nehmen, sollte sich den Markbass CMD Super Combo K1 deshalb auf jeden Fall einmal ganz genau anhören.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • neutraler und ebenmäßiger Sound
  • beeindruckende Leistung/Performance
  • hervorragend abgestimmter, flexibler EQ
  • tadellose Verarbeitung
Contra
  • recht hohes Gewicht
  • Zugang zu den Anschlüssen nicht optimal gelöst
Artikelbild
Markbass CMD Super Combo K1 Test
Für 1.399,00€ bei
MarkBass_CMD_Super_Combo_K1_008FIN
… ist trotz seines nicht ganz leichten Gewichts …
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Markbass
  • Modell: CMD Super Combo K1
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Gehäuse: 18 mm Sperrholz, Bassreflex, Filzüberzug (schwarz), Griffschalen, Stapelecken
  • Leistung: 600 Watt @ 8 Ohm, 1000 Watt @ 4 Ohm
  • Lautsprecher: 12“ Custom Neodym Markbass, 5“ Custom Markbass (x-over 15 kHz), 1“ Comression Tweeter (x-over 5,5 kHz)
  • Regler/Schalter: Gain, Low (60 Hz), Mid Low (360 Hz), Mid High (800 Hz), High (5 kHz), VPF (380 Hz cut only), Master, Line-Out, Grindlift, Pre/Post EQ, Power
  • Anschlüsse: Input Klinke, Tuner Out Klinke, Effekt Send/Return Klinken, symmetrischer XLR Line-Out, 2 x Speakon
  • Sonstiges: Lüfterkühlung
  • Abmesssungen: 37,4 x 69 x 44 cm ( B x H x T)
  • Gewicht: 27,1 kg
  • Preis: 1.499,- Euro (Ladenpreis im Juni 2018)
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