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Lehle Mono Volume Test

Mit dem Mono Volume nimmt sich der in Voerde am Niederrhein ansässige Entwickler Burkhard Lehle nun erstmals der Lautstärkesteuerung per Pedal an. Mit ihren überaus hochwertigen elektronischen Helfern wie Splitter, Schalter, FX-Looper, Preamps und vielem mehr hat sich die Firma inzwischen weltweit einen hervorragenden Namen gemacht. Auch die bisher von uns getesteten Produkte aus den Werkstätten des Spezialisten konnten regelmäßig mit Bestnoten abschneiden.

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Auch bei unserem heutigen Kandidaten, dem Mono Volume, verrät bereits ein erster kurzer Blick in die Bedienungsanleitung, dass Lehle auch hier wieder mit einigen interessanten Features aufwarten kann. Ich bin gespannt!

Details

Auch wenn kleine Lösungen für das Pedalboard – wie beispielsweise die auf bonedo kürzlich getesteten Mini-Wah-Pedale zeigen – momentan schwer in Mode sind, hat sich Lehle bei seinem Mono Volume für eine in dieser Produktart typische “normale” Größe entschieden. So kommt unser Testkandidat mit seinen Maßen von 26 x 10 x 6,6 cm (T x B x H) recht ausladend daher und bringt mit gut 1,6 kg auch ein stattliches Gewicht mit. Dafür steht das Gerät dann aber mit vier Gummifüßen auch überaus fest am Boden und verlässt auch bei längeren “Volume Swell Orgien” nicht seinen Platz. Zusätzlich hat der Hersteller dem Pedal vier Schrauben beigelegt, mit denen es bei Bedarf auf dem Board fixiert werden kann. Für eine gute Haftung der Sohle ist die Oberseite des Schwellers zudem mit einer Gummierung versehen. Auch bei exzessivem Gebrauch sollte also nichts schief gehen.

Fotostrecke: 5 Bilder Mit 26 x 10 x 6,6 cm (T x B x H) hat Lehles Mono Volume “Normalgröße”

Aus technischer Sicht geht Lehle mit seinem Pedal einen neuen Weg und verzichtet auf ein übliches mechanisches Potentiometer oder auf einen optischen Sensor, wie ihn modernere Lautstärkepedale oft unter der Haube haben. Beim Mono Volume kommt dafür ein Magnet-Sensor zum Einsatz, der den sogenannten Hall-Effekt (benannt nach dem amerikanischen Physiker Edwin Hall) zur Messung der Stärke von Magnetfeldern nutzt. In der Praxis bedeutet dies, dass beim Regeln des Pedals nur der Magnet bewegt und dessen Abstand dabei vom Hall-Sensor gemessen wird. Der Sensor steuert dann den Blackmer VCA, einen in den USA produzierten spannungsgesteuerten Verstärker an, der ein mechanisches Potentiometer ersetzt.
Laut Hersteller lassen sich mit diesem verschleißfreien Verfahren deutlich präzisere Ergebnisse erzielen. Zudem wird, unabhängig von der Lautstärke, das gesamte Klangspektrum des Instruments übertragen, da die Eingangs- und Ausgangsimpedanz immer gleich bleibt. Betreiben lässt sich das Mono Volume mit einem einfachen 9V Netzteil – angeschlossen werden können zudem aber auch Netzteile mit 9-15 V DC oder 7-12 V AC Spannung. Die Versorgungsspannung wird dann laut Hersteller intern gleichgerichtet, gefiltert sowie stabilisiert und abschließend auf 18 Volt verdoppelt.

Fotostrecke: 4 Bilder Technisch geht Lehle beim Mono Volume neue Wege

Der Gesamt-Dynamikumfang des Pedals beträgt 110 dB, die Lautstärke ist regelbar von -92 dB bis 0dB. Zusätzlich hat Lehle seinem Schützling ein Poti spendiert, mit dem sich ein Boost von bis zu + 10 dB realisieren lässt. Dieses zusätzliche Volume-Poti sowie alle weiteren Anschlüsse wurden an der Vorderseite des Pedals untergebracht.
Neben dem Netzteilanschluss und dem Input und Output finden wir dort zusätzlich noch einen gebufferten Direct Out, mit dem beispielsweise Stimmgeräte oder weitere Amps angesteuert werden können. Wie der Direct Out ist auch der reguläre Ausgang niederohmig. Daher übernimmt das Gerät am Anfang einer Signalkette gleichzeitig die Aufgabe eines Buffers, der dafür sorgt, dass das Signal auch bei längeren Kabelwegen stabil bleibt.

Fotostrecke: 2 Bilder Alle Anschlüsse und Regler sind auf der Fronseite des Pedals untergebracht
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Praxis

Damit mein Gitarrensignal vorerst völlig frei von klanglichen Färbungen bleibt, schicke ich für den ersten Teil des Praxis-Checks das Signal aus dem Mono Volume Pedal in eine Lehle Sunday Driver XLR DI Box und gehe von dort aus in den Digitalwandler meines Motu Interfaces.
Um das Ergebnis auch nicht durch die Spielweise zu beeinflussen, nehme ich vorher eine Phrase auf meinen Ditto Looper auf, die ich dann immer wieder in Schleife laufen lasse.
Hören wir uns als erstes das Pedal in fünf Lautstärkestufen an.

Audio Samples
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Gitarren-Loop in fünf Lautstärkestufen

Und tatsächlich klingt das Signal völlig gleich, egal in welcher Lautstärke. Diesen Umstand kann man auch noch einmal überprüfen, indem man eines der leiseren Beispiele lauter abspielt und dann auf der vorherigen Ausgangslautstärke mit einem lauteren Abschnitt vergleicht.
Auch der Direct Out unterscheidet sich klanglich in keiner Weise vom regulären Ausgang des Pedals. Im folgenden Beispiel habe ich dasselbe Audiobeispiel nacheinander über beide Ausgänge abgespielt.

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Klangvergleich Standard Out und Direct Out

In seinem Verlauf reagiert das Pedal wirklich absolut feinfühlig. Ich nehme einen weiteren Loop auf, spiele diesen ab und fahre anschließend den Schweller ganz langsam einmal runter und wieder hoch. Die Einstellung des Schweller-Widerstands ab Werk passt übrigens für meinen Geschmack sehr gut.

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Audio Samples
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Regelverlauf: Volume erst ganz langsam runter, dann hoch

Legt man das Mono Volume Pedal an den Anfang seiner Signalkette, hat man durch dessen niederohmiges Signal auch bei längeren Kabelwegen einen gleichbleibenden Sound. Um das noch einmal zu demonstrieren, habe ich drei Mal dasselbe Riff in den schon etwas angefahrenen Clean Channel meines Engl Gigmaster 15 gespielt. Im ersten Durchlauf hängt nur ein drei Meter langes Kabel zwischen Gitarre und Amp, im zweiten Durchlauf liegen 12 Meter Instrumentenkabel und vier Bodenpedale zwischen Gitarre und Verstärker. Abschließend schalte ich das Lehle Mono Volume Pedal vor diese Signalkette.

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Signaltreue bei Verwendung unterschiedlicher Kabellängen

Wie man gut hören kann, gibt das Mono Volume Pedal dem Signal seine Frische wieder zurück!
Durch die Möglichkeit, das Ausgangssignal des Pedals noch um +10 dB zu verstärken, lässt sich das Mono Volume auch als Booster nutzen. Gleichzeitig finde ich dieses Feature aber auch beim Erzeugen von Klangflächen sehr hilfreich, da bei länger stehenden Akkorden am Ende auch noch ein bisschen Luft nach oben bleibt.
Auch hierzu abschließend ein Beispiel. Ich gehe dafür aus dem Mono Volume in einen Chorus und ein Delay und danach in den Amp.

Audio Samples
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Mono Volume als Booster (+10dB)
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Fazit

Mit dem Mono Volume liefert Lehle erneut ein stimmiges und absolut hochwertiges Produkt ab, mit dem sich dank seiner Magnet-Sensor-Technologie sehr feinfühlig und präzise arbeiten lässt. Auch die ausgegebene Signalqualität lässt wirklich keine Wünsche offen. Zudem fungiert das Mono Volume gleichzeitig als Buffer und ist so ein klanglicher Stabilisator bei längeren Kabelwegen. Keine Frage, dass auch der Preis von knapp 200 Euro für dieses hierzulande hergestellte Pedal absolut gerechtfertigt ist.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hochwertige und robuste Verarbeitung
  • herausragende Signalqualität
  • Direct Out Option
  • Gain Poti mit +10dB Verstärkung
Contra
  • keins
Artikelbild
Lehle Mono Volume Test
Für 198,00€ bei
Auch bei diesem Thema punktet Lehle!
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Technische Spezifikationen
  • Volume-Pedal
  • verschleißfrei durch Präzisions-Magnet-Sensor
  • ohne mechanisches Potentiometer
  • Lautstärke von -92 dB (stumm) bis 0 dB (Unity Gain) oder +10 dB (Boost mit Poti einstellbar)
  • keine Höhendämpfung / kein Soundverlust
  • Versorgungsspannung wird gleichgerichtet, gefiltert, stabilisiert und auf 18 Volt verdoppelt
  • Gesamt-Dynamikumfang von 110 dB durch Einsatz eines Blackmer VCA
  • Low-Friction-Gleitlager
  • fein einstellbare Bremse
  • gebufferter Direct-Out als Ausgang für Tuner oder zweiten Amp
  • Maße: 26 x 10 x 6,6 cm (T x B x H)
  • Preis: 215,00 Euro UVP
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Profilbild von Shane McGill

Shane McGill sagt:

#1 - 13.02.2016 um 16:01 Uhr

0

"Keine Frage, dass auch der Preis von knapp 200 Euro für dieses hierzulande hergestellte Pedal absolut gerechtfertigt ist." - Na ja, ein bisschen Fragen sollte man schon...

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