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Backstage-Quickie: 10 Fragen an Admiral Fallow

Admiral Fallow besteht seit 2007, als der Singer/Songwriter Louis Abbott das Quintett aus der Musikszene Glasgows rekrutierte. Die Musik des Quintetts lässt sich am ehesten als eine Mischung von Folk und Pop beschreiben. 

Das liegt in großen Anteilen an der Instrumentierung: Nur akustische Instrumente kommen bei den Schotten zum Einsatz. Bei Admiral Fallow ist das aber keinesfalls eine Einschränkung. Im Gegenteil: Wenn die Klangfarbe des Hauptinstruments gerade nicht gefordert ist, wird fleißig mitgesungen, geshakert oder zu weiteren “exotischen” Instrumenten wie Flöte, Klarinette und Akkordion gegriffen.

Das Resultat ist eine beeindruckende klangliche Tiefe, die sich vor allem auf dem im Mai 2012 erschienen Album “Tree Bursts In Snow” bemerkbar macht. Produziert wurde der Zweitling wie das Debüt “Boots Met My Face” von Paul Savage, der in seinem Glasgower Studio schon an Alben Franz Ferdinand, Mogwai und Teenage Fanclub bastelte.

Auch live sind Admiral Fallow mittlerweile weit rum gekommen. Support Tourneen im Vorprogramm von The Futureheads, Paolo Nutini, Belle and Sebastian, The Low Anthem machten sie auch außerhalb der britischen Inseln bekannt. In der Heimat durften sie bereits gute Slots auf namhaften Festivals wie dem Glastonbury oder dem Cambridge Folk Festival füllen.

Im Gegensatz zu unseren anderen Backstage-Quickies hat sich in diesem Fall die ganze Band beteiligt. Die Fragen werden, wie sich das für ein echtes Musiker Kollektiv gehört, reih um beantwortet, was uns natürlich besonders freut! Hier sind die Antworten von Admiral Fallow im bonedo.de Kurzinterview:

1) Musik bedeutet mir…

… diese Frage ist zu umfassend, als das ich sie beantworten könnte. Aber ich schätze, dass die meisten Leute am Ende ähnliche Antworten geben würden. Bob Marley hat es folgendermaßen versucht auf den Punkt zu bringen “One good thing about music is when it hits you, you feel no pain”. (Phil Hague – Drums) 

2) Wenn ich kein professioneller Musiker geworden wäre, …

… wäre ich Kellner in irgendeiner Bar für den Rest meines Lebens. Ich bin von der Schule mit ziemlich schlechten Noten abgegangen und habe auch nichts anderes gelernt. Als ich ein kleiner Junge war wollte ich Profi-Fußballer werden, aber meine Hoffnungen wurden zunichte gemacht als ich mit elf festgestellt habe, dass ich scheiße gespielt habe. Seit dem ich mit der Schule fertig bin, hatte ich das große Glück von meiner Musik leben zu können. Wobei auch nichts schlimmes dabei ist, in einer Bar zu arbeiten. (Louis Abbott – Gesang)

3) Ich habe mein Instrument gewählt, weil… 

… meine Eltern mir eine Klarinette statt eines Saxophons gekauft haben. Ich wollte zwar immer Saxophon spielen, bin dann aber bei der Klarinette hängen geblieben. jetzt ist es traurigerweise zu spät für einen Wechsel.  (Kevin Brolly – Klarinette)

4) Ich glaube die wichtigste Musikequipment-Erfindung aller Zeiten…

… sind die, die es uns ermöglichen unsere Musik aufzunehmen. Die Entwicklungen in der Aufnahmetechnik Ende der 50er oder 60er haben uns an einen Punkt gebracht an dem fast jeder Aufnahmen in guter Qualität machen kann. Von 2- und 3-Spur-Recordern der 50er, über Multi-Track-Pioniere wie Les Paul und Tom O’Dowd, bis zu 24 oder 48-Spur-Geräten in den 70ern und der quasi unbegrenzten Anzahl an Spuren für heutige Aufnahmen an Laptops: Das Ausmaß dieser technischen Revolution ist irre! Es ist spannend zu überlegen wie es weitergehen wird. (Joe Rattray – Bass)

5) Von all meinen Musikaufnahmen bin ich am stolzesten auf…

… den letzten Song unseres letzten Albums. Wie viele unserer Song ist “Oh, Oscar” entstanden indem ich eine kleine Nummer im Kopf hatte und der Band erklärt habe. Es ist ziemlich simpel, mit ein paar kurzen Versen. Das Arrangement ergab sich dann recht schnell und natürlich aus den Proben heraus, was uns letztlich zu der Produktion führte, die sich auf dem Album befindet. Ich glaube wir haben es nur ein paarmal gespielt, bevor wir es aufgenommen haben. Andere Songs des Albums mit komplexerem Arrangement nahmen den Großteil unserer Zeit in Anspruch während der Aufnahmephase. Als wir nur noch eine Stunde für die Session hatten, fingen wir an das Equipment für “Oh, Oscar” aufzubauen. Ich war äußerst müde und hatte schon ein paar Gläser Wein getrunken. Das hat mich wohl etwas zu entspannt gemacht. Wir haben dann den ersten Take genommen, der nicht so perfekt ist – aber genau das gefällt mir daran. Es gibt kleine Fehler und der Gesang ist nicht ganz sicher vorgetragen – die Lyrics wurden erst kurz vor der Aufnahme fertig geschrieben.
Mir hat das gezeigt was möglich ist, wenn man nicht unter Druck steht. Das war wirklich eine schöne Art zu arbeiten.  (Louis Abbott)

6) Mein wahrscheinlich schönster Moment auf der Bühne war…

… der Auftritt in Queen’s Hall, Edinburgh, Anfang des Jahres. Es war für uns eine dieser magischen Nächte in denen alles geklappt hat, wir alle glücklich waren und man das Gefühl hatte am Ziel angekommen zu sein. Es war eine ziemlich große Halle, aber das Publikum lieferte eine perfekte Mischung aus Aufmerksamkeit und Enthusiasmus, was eine wirklich aufregende Atmosphäre geschaffen hat. (Sarah Hayes – Gesang/Flöte)

7) Wenn ich im Musikbusiness das Sagen hätte, wäre das Erste was ich ändern würde…

… ich denke, ich würde die Erfindung von Musik-Downloads rückgängig machen. Für mich ist es die schlimmste Art des Musikerwerbs und einer der einfachsten Wege sie zu klauen. Es wäre großartig, wenn jeder wieder anfangen würde Tonträger im Plattenladen zu kaufen. (Kevin Brolly) 

8) Ich bekam eine Chance auf eine Musikerkarriere, weil…

… es genau das war was ich wollte, seitdem ich zehn Jahre alt war. Ich denke, Musik kann sehr lohnend sein, weil man so vielfältige Möglichkeiten hat. Das schließt zum Beispiel Unterrichten, gemeinnützige Arbeit, Auftritte, Komponieren und Aufnehmen mit ein. Es ist harte Arbeit und nicht immer leicht über die Runden zu kommen, aber ich bin froh, dass ich es schaffe beruflich das zu tun was ich liebe. Klingt kitschig, ist aber so. (Sarah Hayes) 

9) Mein Tipp für junge Musiker, die eine Karriere im Musikbusiness starten wollen, ist…

… einfach rausgehen und anfangen mit vielen Musikern unterschiedlicher Genres zu spielen. Das war der beste Weg für mich herauszufinden, welche Musik ich mag und was ich in der Zukunft vertiefen will. Wenn man die die die ganze Zeit das gleiche spielt wird es schnell langweilig. Sich in neuen Dingen zu versuchen hält die Kreativität aufrecht und kann so in alle Projekte fließen.
Sofern man sich auf eine Band konzentrieren möchte, rate ich: Geht raus und spielt Gigs wie blöde. Baut Kontakte zu lokalen Promotern auf und Leuten, die euch helfen eure Musik zu verbreiten. Das Internet ist heutzutage extrem wichtig für Werbezwecke. Meldet euch deshalb bei Seiten wie Bandcamp oder Soundcloud an und lasst die Leute eure Musik hören. Man kann günstig Aufnahmen von zu Hause aus machen oder in kleinen Studios, aber mit erfahrenen Produzenten in großen Aufnahmestudios zu arbeiten, kann bei eurer Musik Wunder wirken. Also zieht beides in Erwägung, wenn ihr ein Demo plant. (Joe Rattray)   

10) What makes the music go round?

Die schottische Folk-Band im Kurzinterview. (Foto: Owen Richards)
Die schottische Folk-Band im Kurzinterview. (Foto: Owen Richards)

Jeder möchte Musik nachempfinden und genießt dieses merkwürdige Gefühl Privates und Persönliches mit vielen Leuten gleichzeitig zu teilen. (Phil Hague)

Für alle die die Band noch nicht kennen: hier ist für einen Eindruck das Video zum Song “Guest of the Government”:

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Die schottische Folk-Band im Kurzinterview. (Foto: Owen Richards)

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