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Joyo Zombie II Test

Mit dem Joyo Zombie II stellt der chinesische Hersteller einen Nachfolger des von uns bereits getesteten Zombie Mini Amps aus der Bantamp-Serie vor, der mit einigen Neuerungen und zusätzlicher Ausstattung aufwarten kann.
Was vor allem ins Auge sticht, sind die getrennten Regelmöglichkeiten für die beiden Kanäle, die jetzt auch per Fuß geschaltet werden können. Der mit einer Röhrenvorstufe bestückte Joyo Zombie II bewegt sich klanglich eher in hart rockenden Gefilden

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, und was er dort zustande bringt, wird der folgende Test zeigen.

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Details

Zum Lieferumfang gehören ein externes Netzteil, ein Fußschalter zur Kanalumschaltung sowie ein passendes Klinkenkabel zum Anschluss des Schalters an den Amp. Eine Bedienungsanleitung liegt ebenfalls bei, die sich aber auch von der Herstellerwebsite des 2014 gegründeten Unternehmens herunterladen lässt.
Farblich orientiert sich der kleine Zombie II an seinem Vorgänger, er besitzt ebenfalls ein schwarz/graues Metallgehäuse mit den Abmessungen von 163 x 110 x 140 mm und ist damit exakt genauso groß beziehungsweise klein wie das Vorgängermodell. Seitens der Verarbeitung gibt es bei dem 1081 Gramm wiegenden Verstärker nichts zu bemängeln, ganz im Gegenteil macht er einen ausgesprochen robusten Eindruck.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Joyo Zombie II ist ein Hybrid Topteil für E-Gitarre, das mit einer 12AX7 Vorstufenröhre und einer 20 Watt Solid-State-Endstufe arbeitet.

Das aus zwei Teilen zusammengesetzte Gehäuse besitzt auf der Oberseite Lüftungsschlitze, die die verbaute 12AX7 Vorstufenröhre mit Frischluft versorgen. Verstärkt wird der Sound von einer 20 Watt Solid-State-Endstufe. Für den Transport steht ein Metallbügel bereit und sobald der Amp abgestellt wird, ruht er auf vier Gummifüßen. Im Vergleich zum Vorgängermodell besitzt unser Testamp zwei Reglerreihen, wobei beide, zumindest was die Benennung anbetrifft, identisch ausfallen und das individuelle Einstellen des Clean- und des Overdrive-Kanals bereitstellen. Mithilfe von Gain, Tone und Volume kann am Sound gefeilt werden, wobei der Tone-Regler die Höhen bedämpft beziehungsweise nach rechts gedreht hinzufügt. Ein kleiner Kippschalter wählt zwischen den beiden Kanälen, eine Funktion, die aber auch der mitgelieferte Fußschalter verrichtet, der in einem stabilen Metallgehäuse sitzt. Ist der cleane Kanal angewählt, leuchtet eine grüne LED, der Overdrive-Kanal wird von einer roten LED angezeigt.

Fotostrecke: 3 Bilder Lüftungsschlitze an Front, Oberseite und Rückseite sorgen für Frischluftzufuhr und Kühlung der Röhrenvorstufe.

Unterhalb des Wahlschalters befindet sich ein weiterer Kippschalter, der mit Bluetooth beschriftet ist und eine drahtlose Verbindung mit einem Bluetooth-fähigen Gerät wie beispielsweise einem Smartphone oder einem Computer ermöglicht. Wird die Bluetooth-Schnittstelle am Amp aktiviert, erscheint er im Auswahlfenster des sendenden Geräts und wird gekoppelt, sobald der Name des Verstärkers angewählt wird.
So lässt sich ganz einfach Musik über den Zombie II abspielen, zu der nach Herzenslust gejammt oder geübt werden kann.

Rückseite:

An der Rückseite ist links die Bluetooth-Antenne zu sehen, direkt daneben die Netzteilbuchse des mitgelieferten Stromspenders. Die Lautsprecher-Ausgangsbuchse befindet sich natürlich auch hier hinten und erlaubt den Anschluss einer 8- oder 16-Ohm-Box.
Es folgt ein Kopfhöreranschluss, der ein frequenzkorrigiertes Signal ausgibt und den angeschlossenen Lautsprecher stumm schaltet, sobald ein Kopfhörer eingesteckt wird.
Und last, but not least besitzt der kleine Amp auch einen Effekt-Einschleifweg, sehr schön!

Fotostrecke: 3 Bilder Die untere Hälfte der Rückseite gehört den Anschlüssen und der links sitzenden Bluetooth-Antenne.
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Praxis

Ich verbinde den Zombie II mit meiner Universal Audio OX Box und wähle eine mit Vintage 30 Speakern bestückte Box aus. Los geht es mit einer Telecaster und allen Reglern des cleanen Kanals in der Mittelstellung.

Audio Samples
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Telecaster Clean All Mid

Heraus kommt ein direkter, in den Mitten ausgehöhlter Sound, der für meinen Geschmack jedoch zu steril klingt. Allerdings sollte man aber auch die Zielgruppe in Betracht ziehen, und die dürfte die überwiegende Zeit eher im Overdrive-Kanal verbringen und den cleanen Kanal somit eher selten bemühen.
Als Nächstes möchte ich herausfinden, wie sich der Gain-Regler bemerkbar macht, und stelle ihn zu diesem Zweck im ersten Durchgang auf 9 Uhr, dann in die Mittelstellung und abschließend auf 15 Uhr.

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Telecaster Gain Check

Der kleine Amp ist auch mit deutlich aufgedrehtem Gain-Regler nicht zum Zerren zu bewegen, dafür erscheint mir der Klang aber etwas dicker. Die Telecaster bekommt etwas mehr Bauch, was wiederum für mehr Wärme im Klang sorgt.
Mal schauen, ob der Tone-Regler ähnlich subtil ans Werk geht.

Audio Samples
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Telecaster Tone Check

Der Tone-Regler macht sich definitiv beherzter an die Arbeit als der Gain-Regler, zumindest hier im cleanen Kanal. Nach links gedreht lassen sich die Höhen leicht zähmen, nach rechts gedreht lässt sich selbst der muffigste Humbucker auffrischen.
Im nächsten Beispiel verwende ich ein Dunlop Univibe, das ich mit dem Effekt-Einschleifweg des Zombie 2 verbunden habe.

Audio Samples
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Telecaster Univibe

Das funktioniert erwartungsgemäß ziemlich gut und dank des Effektes dickt der Sound auch ordentlich an.
Bevor es mit dem Overdrive-Kanal weitergeht, möchte ich herausfinden, wie eine mit Humbuckern bestückte Music Man Reflex im cleanen Kanal klingt. Dazu drehe ich alle Regler wieder in die Mittelstellung. Ob die modernere Reflex im Vergleich zur traditionellen Telecaster ähnlich klinisch klingt?

Audio Samples
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Music Man Reflex All Mid
Der Joyo Zombie II ist klar auf High-Gain getrimmt, was er souverän meistert, die Clean-Sounds klingen aber etwas steril.
Der Joyo Zombie II ist klar auf High-Gain getrimmt, was er souverän meistert, die Clean-Sounds klingen aber etwas steril.

Das lässt sich ganz klar mit einem “Ja” beantworten. Auch mit der Music Man liefert der Amp einen in den Mitten zurückhaltenden, sterilen Cleansound, der mich leider nicht so recht überzeugen kann.
Weiter geht es mit dem Overdrive-Kanal. Zu diesem Zweck verwende ich wieder die Music Man Reflex für die folgenden Beispiele. Zuerst alle Regler auf 12 Uhr:

Audio Samples
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Music Man All Mid

Schon mit allen Reglern in der Mittelstellung kommt ein stark verzerrter Klang zustande, der deutliche Hochmittenanteile besitzt und mich an ein vorgeschaltetes Wah-Pedal erinnert, das halb durchgetreten wird.
Auch hier möchte ich herausfinden, was der Gain-Regler bewirkt. Ich spiele ihn wieder auf 9, 12, 15 Uhr und in der Maximalstellung an.

Audio Samples
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Music Man Gain Check

Mit dem Gain-Regler in der 9-Uhr-Stellung präsentiert sich ein satter Overdrive-Sound, der sich mit zunehmender Reglerstellung verdichtet und in der Maximalstellung für einen sehr dichten High-Gain-Sound sorgt, der beim Achteln auf der tiefen E Saite für ordentlich “chug” sorgt.
Nun kommt der Tone-Regler an die Reihe. Erst in der Minimal-, dann in der Mittel- und abschließend in der Maximalstellung.

Audio Samples
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Music Man Tone Check

Deutlicher als im cleanen lassen sich die Höhen im Overdrive-Kanal manipulieren und erweitern hier auf jeden Fall das Einsatzgebiet des Amps. Mir gefällt der Klang westlich der 12-Uhr-Stellung gut, denn dort wird ein fetter, breiter Klang generiert, bei dem die Höhen zwar erhalten bleiben, aber deutlich zurücktreten.
Für das nächste Beispiele binde ich ein altes Ibanez Delay-Pedal in den Effekt-Einschleifweg des Verstärkers ein.

Audio Samples
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Music Man All Mid Delay

Auch das Delay wird erwartungsgemäß in den Sound eingewoben und liefert den gewünschten Effekt ohne Wenn und Aber.
Wie sich der Zombie 2 mit einer auf Drop A heruntergestimmten Baritongitarre verträgt, zeigt das nächste und auch letzte Beispiel. Hier habe ich den Gain-Regler auf 15 Uhr positioniert und schultere eine Cyan Hellcaster.

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Hellcaster Drop A Gain 15

Und genau hier spielt der kleine Amp seine Stärken komplett aus. Die auf “A” heruntergestimmte H-Saite wird knackig und trocken wiedergegeben, was für das moderne Spiel unverzichtbar ist. Sehr beeindruckend, was der kleine Verstärker hier abliefert, so macht das Spaß! Ich kann mir gut vorstellen, dass der Amp auch in einem Produktionsumfeld genau hier Freunde finden dürfte.
Die 20 Watt Ausgangsleistung reichen zwar nicht für eine Bandprobe aus, aber ganz sicher, um es sich mit seinen Nachbarn zu verscherzen. Und auch der Kopfhörerausgang kann durchaus gefallen, der Klang ist weit vom berüchtigten Rasiererklang entfernt.
Und noch ein paar Worte zur Bluetooth-Schnittstelle: Die Verbindung mit meinem Smartphone gelang vollkommen reibungslos und ermöglichte ohne Probleme das komfortable Übertragen von Musik.

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Fazit

Recht überzeugend, was der Joyo Zombie II als Nachfolger des Bantamp Zombie-Amps abliefert. Die Verarbeitung ist sehr gut, er ist nach wie vor extrem handlich und kann mit seinen 20 Watt ordentlich Krach erzeugen. Das reicht zwar nicht für die Bandprobe, aber zuhause und/oder im Studio allemal! Seine Stärken liegen im High-Gain-Metier, wo er souverän performt und sich auch bestens mit sehr tief gestimmten Gitarren versteht. Clean kann er zwar auch, was für meine Ohren aber recht steril klingt. Für die Powerballade zwischendurch sollte es aber reichen, bevor wieder mächtig losgerifft wird. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • geringe Abmessungen und Gewicht
  • Bluetooth-Schnittstelle
  • amtlicher Sound im Overdrive-Kanal
Contra
  • Clean-Kanal klingt etwas steril
Artikelbild
Joyo Zombie II Test
Für 129,00€ bei
Zum Toasten reicht die Wärmeentwicklung des Joyo Zombie II nicht aus, aber heiße und amtliche High Gain Sounds liefert er problemlos ab.
Zum Toasten reicht die Wärmeentwicklung des Joyo Zombie II nicht aus, aber heiße und amtliche High Gain Sounds liefert er problemlos ab.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Joyo
  • Bezeichnung. Zombie II
  • Typ: Gitarren-Topteil mit Röhrenvorstufe
  • Herkunft: China
  • Kanäle. 2 x Gain, Tone, Volume
  • Röhrenbestückung: 1x12AX7
  • Endstufe: Class D Solid State
  • Effektweg: Ja
  • Abmessungen: 163mm x 110mm x 140mm
  • Gewicht: 1081 Gramm
  • Besonderheiten: Phones mit Speaker Simulation, Bluetooth Empfänger
  • Ladenpreis: 189,00 Euro (März 2021)
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Zum Toasten reicht die Wärmeentwicklung des Joyo Zombie II nicht aus, aber heiße und amtliche High Gain Sounds liefert er problemlos ab.

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