JBL LSR 2325P Test

Die LSR 2325P ist das nächste Produkt der Testreihe “Aktive Nahfeldmonitore“. Ihr Hersteller JBL ist zweifelsohne eine Instanz, auch im Consumer-Markt. Unter der Firmenbezeichnung JBL Professional wird hingegen alles vermarktet, was man zur gewerblichen Beschallung benötigt, angefangen bei PA-Systemen über Installationslautsprecher und Studiomonitoren in allen Größen bis hin zu mächtigen Kinolautsprechern. Der amerikanische Hersteller ist aber vor allem als Chassis-Produzent erfolgreich und deshalb findet man auch in Lautsprechern anderer Hersteller nicht selten Treiber von JBL.

JBL-LSR2325P_01_Front01

Nahfeldmonitore von JBL habe ich in Musikstudios bisher eher selten angetroffen, umso gespannter bin ich auf unsere Kandidatin LSR 2325P.

DETAILS

Die 2300-Serie ist die günstigste Studio-Monitor-Range im Portfolio des amerikanischen Unternehmens, das zusammen mit den Marken Infintiy, Crown, AKG, Studer, Soundcraft, Lexicon und Harman/Kardon zur Harman International Inc. gehört.

Die LSR 2325P ist die kleinste Box im vierteiligen 2300er-Besteck, das neben der größeren LSR 2328P auch einen Subwoofer namens LSR2310S sowie einen Monitorcontroller MSC1 beinhaltet. Letzterer bietet zusätzliche Raumkorrekturfeatures, ist allerdings nicht Bestandteil dieses Tests.

Wie die 5 am Ende der Modellbezeichnung unseres Testobjektes verrät, handelt es sich um ein System mit 5-Zoll-Tieftöner. Entgegen dem Trend, Hightech-Materialien zu verwenden, besteht dieser überwiegend aus Papier. Gut so, denn Papier sorgt aufgrund der hohen inneren Dämpfung für wenig Membran-Resonanzen im Nutzbereich. Im Hochtonbereich hingegen kommt ein typischer Silk-Dome-Treiber zum Einsatz. Beide sind natürlich magnetisch geschirmt, getrennt wird bei 1,7 kHz.

Wie üblich dienen auch hier zwei unabhängige Endstufen der getrennten Leistungsversorgung der Treibereinheiten (“Bi-Amping”). Der Tieftonbereich erhält 50, der Hochtöner 35 Watt.

Auch bei JBL sitzt der Hochtöner in einem Waveguide, was einer homogeneren Abstrahlcharakteristik sehr dienlich ist. Das Besondere in diesem Fall ist die elliptische Aussparung, alle andere setzen auf runde Ausführungen. Diese spezielle Bauweise hat natürlich auch einen “catchy” Namen und hört deshalb auf das Akronym EOS, was für “Elliptical Oblate Spheroidal” steht.

Als weitere Besonderheit ist die LED in der länglichen, horizontalen Vertiefung zwischen Hoch- und Tieftoneinheit zu nennen, die blau leuchtend den aktiven Schaltzustand verkündet. Da man nicht direkt auf die LED schaut, sondern sich zwischen Betrachter und Emitter ein diffuses Stück Kunststoff befindet, wird man nicht unangenehm geblendet. Unter dem Tieftöner befindet sich das Logo aus Aluminium. Insgesamt wirkt der Speaker sehr futuristisch, was durch die abgeschrägten Gehäusekanten zusätzlich unterstrichen wird. In gewissen Lichtsituationen wirkt die Front sogar wie ein Trapez.

Das Konstruktionsprinzip dieses Gehäuses ist uns im Rahmen des Testmarathons schon öfters begegnet. Auch in diesem Fall besteht es überwiegend aus schwarz foliertem MDF und einer vorderen Schallwand aus Kunststoff. Die Maße sind 187x303x258 mm (HxBxT) und das Gewicht liegt bei rund 8 kg pro Speaker. 

Natürlich handelt es sich auch bei dieser Box um einen Bassreflex-Lautsprecher mit einem ebenfalls elliptisch geformten Bass-Port auf der Rückseite. Die untere Grenzfrequenz des Systems ist mit 43 Hz angegeben, bei einem Abfall von -10 dB. Das ist für mein Empfinden zwar nicht der optimale Messpunkt, entspricht aber immerhin der Wahrheit und wird auch so kommuniziert.

Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich das Anschlussfeld. Neben einem XLR-, einem symmetrischen Klinken- sowie einem unsymmetrischen Cinch-Anschluss finden sich hier auch Hauptschalter und Stromanschluss. Ein Umschalter für den 115V-Betrieb ist ebenso an Bord wie das feingerasterte Levelpoti, das gut übersetzt ist und nicht zu viel Gain bietet. 

Zwei Filter vervollständigen die Rückseite: Der HF-Trim bietet wahlweise +/- 2,5 dB Shelving ab 7 kHz und der LF-Trim +2 dB bzw. -3 dB Shelving unterhalb von 120 Hz. Das sollte in den meisten Fällen ausreichen. Einen High-Pass vermisse ich nicht, das wäre dann die Aufgabe eines optionalen Subwoofers. 

Die Standfläche ist zusätzlich mit einem Schaumstoff-Pad beklebt, was eine leichte Entkoppelung vom Untergrund und besseren Halt auf glatten Flächen bedingt. Zwar brachten auch einige wenige Boxen in unserem Test Schaumstoffunterlagen mit, aber Standard ist es noch längst nicht. Standardisiert dagegen sind die Löcher im Boden, die der Aufnahme von Wandhalterungen oder Stativen dienen (vier M6).

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.