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ION Blockrocker Bluetooth Test

Ob Kleinkünstler-Performance, Gartenparty oder Baggersee-Afterhour – der ION Blockrocker Bluetooth möchte sich als mobiler Aktivlautsprecher für diverse In- und Outdoor-Szenarien empfehlen. Das All-In-One-System verfügt über einen Mikrofonanschluss, eine AUX- und Bluetooth-Schnittstelle und ist kompatibel zu MP3-Playern, iOS Geräten und Androiden, die sich über den USB-Port unterwegs auch nachladen lassen. Ein Mikrofon ist dem Lieferumfang beigelegt. Integriert ist auch ein AM/FM Tuner, sodass man beim Badeausflug mit der Clique an die Ostsee zwischendurch auch mal auf die Bundesliga-Konferenz umschalten kann, bevor es mit der Beach-Party weitergeht.  

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ION Blockrocker Bluetooth: Akkubetriebene Mini-PA für Street Performer und Partyeinsätze


Laut Herstellerangaben hält eine Akkuladung bis zu 12 Stunden, danach muss der Bursche wieder an einer Stromquelle Saft tanken. Das Gewicht liegt bei 12 kg, also was liegt also näher, als einen ausziehbaren Tragegriff und zwei Rollen einzubauen? Heraus kommt ein Party-Rollkoffer für unverbindliche 249,- Euro, der sich heute dem Bonedo-Test stellt. Interessiert? Dann bitte weiterlesen …

Details

Bluetooth-Lautsprecher kommen immer mehr in Mode, vor allem auch im Heimsektor. Doch anders als im Studio, im Wohnzimmer oder am Pool verlangt es auf der Straße nach einer gewissen Langlebigkeit. Hatte der erste Blockrocker noch viel Metall zu bieten, setzt der Nachkomme vermehrt auf Kunststoff – das hält das Transportgewicht in Schach. Die Verarbeitung leistet sich keine deftigen Ausreißer nach oben oder nach unten. Metall- und Plastikschoner an den Kanten sorgen dafür, dass es während der Reise im Kofferraum nicht zu Beulen am Gerät oder am restlichen Inhalt kommt. An den Seiten sind zwei etwas dünnwandige Griffmulden eingelassen, mit deren Hilfe sich der Bursche problemlos auf den Tisch hieven lässt, die Schale verbiegt dabei jedoch ein wenig. An der Unterseite ist ein 35-mm-Standard-Flansch für Boxenständer eingebaut. Damit man die Mini-PA bequem hinter sich herziehen kann, sind hinten zwei Rollen verbaut, die im Verbund mit den dicken Gummifüßen vorn zudem für sicheren Stand sorgen. Der zweistufig verstellbare Trolley-Griff ist nicht der Festeste seiner Art, aber normalen Beanspruchungen sollte er standhalten können. Mit Maßen von 375 x 280 x 445 mm ist das Teil nicht nur im Kofferraum, sondern auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu transportieren. Die mittlere Leistung beträgt laut Herstellerangaben 18 Watt RMS  bzw. 22 Watt Peak.

Fotostrecke: 5 Bilder ION Blockrocker Bluetooth: Akkubetriebene Mini-PA für Street Performer und Partyeinsätze

Im Studio ist heute das schneeweiße Modell zu Gast. Ziemlich adrett, vor allem, wenn es mit einem weißen iPad/Phone kombiniert wird, um am Pool zu chillen oder auf der Nordseeinsel am Strand zu tanzen. Für den suburbanen Afterhour-Flashmob in Berliner Industrial-Gefilden, unter der Autobahnbrücke, den täglichen Einsatz zum Breakdance und Rappen am Alex oder für die spontane Protestkundgebung am Boxhagener Platz würde ich zur schwarzen Variante tendieren.  
Grundsätzlich gibt es vier Arten der Sound-Ausgabe…

  1. Über das eingebaute AM/FM Radio. Hierzu ist zu sagen, dass es keine verschiedenen Senderspeicherplätze gibt, sondern der automatische Scan manuell einzuleiten ist, wobei der letzte Sender nach Ausschalten des Gerätes wieder verfügbar ist.  
  2. Über den 3,5 mm Aux-Eingang, der sich für alle Zuspieler mit Line-Pegeln empfiehlt.  
  3. Über den Mike-Input für Mikrofone und Geräte mit Instrumentenpegel
  4. Über die drahtlose Bluetooth-Schnittstelle für Mobile-Devices wie Tablets oder Smartphones.  

Sämtliche relevanten Anschlüsse und Bedienelemente dafür befinden sich an der Vorderseite. Die silberfarbenen Kappen der Potis wirken ein bisschen „Homebrew“, diese haben jedoch einen sehr angenehmen Drehwiderstand und regulieren die Lautstärke präzise. Der Batterieladestatus lässt sich auf der rechten Seite ablesen, wo auch der Kaltgeräteanschluss samt Einschaltknopf für den Netzteilebetrieb oder zum Laden des Akkus Platz gefunden hat. Dessen Ladestand wird von vier LED-Lampen (3x grün, 1x rot) signalisiert. LOW (rot) bedeutet Zeit für einen Boxenstopp.

Fotostrecke: 2 Bilder ION Blockrocker Bluetooth: LEDs zeigen den Ladestatus des Akkus an
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Praxis

Das Gerät ist nach etwa sechs bis acht Stunden voll aufgeladen und wird mit Umlegen des Power-Schalters besaftet, woraufhin eine Zeile höher der Akku bereits seine Reserven preisgibt und am rechten Panel eine blaue LED statusmeldend aufleuchtet. Erste Amtshandlung: Den kleinen Dip-Switch in Stellung FM bringen und die Antenne rausziehen. Sie ist fest verbaut, also Obacht: Knickgefahr! Gescannt wird manuell. Vielleicht hätte sich der Hersteller hier auch zu vier bis fünf Speichertasten für die Lieblingsstationen durchringen können, dann müsste man die Fahndung nach Bundesligakonferenz beim samstäglichen Grillvergnügen am Baggersee nicht von Hand einleiten, aber ein signifikanter Beinbruch ist dies in meinen Augen nicht. Radio-Marsch. Wow, das ist cooler und klingt deutlich besser als ein „Kofferradio“ und manch schrebbelige „Boombox“.
Dann schließe ich das mitgelieferte Mikrofon an. Nicht um meine Fähigkeiten als Straßenprediger zu vertiefen, sondern der Sprachverständlichkeit des Testgespanns auf den Zahn zu fühlen. Dem Mikrofoneingang fehlt leider eine Clipping-LED, und es gibt keinen Equalizer, um das Signal an die Hintergrundmusik anzugleichen. Schade, aber nur ein wenig, wenn man sich vor Augen führt, wozu der Mikrofonweg hier wohl hauptsächlich eingesetzt werden könnte: Kleinkundgebungen aller Art, Fuzo-Rapper, Einkaufspassagen-Keyboarder, Gartenkaraoke, Sportclub-Anfeuerung und Aal-Verkauf. Der Versuch in freier Wildbahn zeigt, dass der Blockrocker laut genug und solange nicht voll aufgerissen, auch deutlich genug ist, um ein Dutzend Leute auf wenigen Metern Entfernung voll zu texten. Vor allem, wenn das Teil auf einem Ständer steht. Um auf dem Boden eine andere Abstrahlung zu erzielen, hätte vielleicht ein ausklappbarer 30-Grad Aufstellwinkel Sinn gemacht. Was vielleicht in einer Revision ebenfalls nicht schlecht wäre: ein regelbarer Kopfhöreranschluss und eine Mute-Funktion für den Hauptausgang. Das beigelegte ION-Mikro mit seinem Plastikgriff und dem fest ausgeführten, etwas locker sitzenden Kabel verfügt über einen Einschalter und klingt in meinen Ohren nicht wirklich hochwertig. Das hatte ich auch nicht erwartet, aber es reicht für die angepeilten Verwendungszwecke aus.

Fotostrecke: 2 Bilder Ein dynamisches Mikrofon gehört zum Lieferumfang

Da mein altgedienter iPod1 nicht über Bluetooth verfügt, binde ich diesen mittels AUX-In (Miniklinke) an und stelle ihn in die Aussparung auf der Oberseite, die zwar nicht optimal mit seinen Maßen übereinstimmt, aber zum Abstellen reicht es. Ein „richtiges“ Dock ist nicht vorhanden, sondern lediglich eine Ablage, das will hier klar festgehalten werden. Geladen wird der Apple, genau wie jeder andere MP3-Player oder das Smartphone, bei Bedarf über den USB-Port. Was nicht geht, ist den Blockrocker mit einer aufgestellten iSchleuder hinter sich herzuziehen, denn sie sitzen viel zu locker. Bei der Straßentanzparade also Gaffa einpacken. Was aus den Boxen ertönt, kann sich unter dem Aspekt „Spaßgerät für unterwegs“ definitiv hören lassen. Logischerweise kann der 2-Wege-Mono-Rocker anspruchsvolle Ohren konzeptionell nicht bedienen und lässt vor allem bei kleinen Lautstärken Durchschlagskraft vermissen. Letztlich hätte ihm deswegen auch zur Anhebung oder Absenkung der separater Frequenzbänder ein EQ gut getan oder zumindest einen Tone-Regler. Aber teilweise verfügen die modernen Player ja selbst über Equalizer oder Presets, mit denen sich was rausholen lässt. Drehe ich die Lautstärke auf halbe Fahrt, setzen sich Bass und Beat kräftig durch, und der Blockrocker kann durchaus punchen, wenngleich der Tiefbass präsenter sein könnte und es etwas an Brillanz in den Höhen mangelt. Ein Typ für spontane und geplante Tanzeinlagen im kleineren Personenkreis ist der Blockrocker dennoch.  
Den hat der Besitzer auf dem Tanzboden dann noch besser im Griff, wenn er nicht für jeden Titel oder jede Playlist zum Gerät laufen muss, sondern stattdessen die Musikauswahl vom Handy steuern kann. Das Zauberwort heißt „Bluetooth“, und die angegebene Reichweite liegt in diesem Fall bei etwa 15 Metern (Bluetooth 4.0). Aber Vorsicht: AM/FM, AUX, „Blauzahn“ und Mikro spielen gleichzeitig auf den Master-Ausgang aus, wenn man es ihnen gestattet. Sicherlich ist zu verstehen, dass unter dem Vorhaben, neben Instrumenten primär MP3-Player oder „Blauzähne“ einzubinden, auf Cinch-Schnittstellen verzichtet wurde. Schade finde ich es dennoch, und ich hätte auch gern ein „Geheimfach“ für Strom, USB und sonstige Kabel gesehen. Aber man kann anscheinend nicht alles haben.

ION Blockrocker: Das iPad lässt sich über Aux-In oder Bluetooth einbinden.
ION Blockrocker: Das iPad lässt sich über Aux-In oder Bluetooth einbinden.

Das Gerät erinnert zwar ein wenig an einen weißen Gitarren-Amp auf Rädern, diese Aufgabe würde ich aber eher waschechten Saiten-Verstärkern überlassen. Beim Alleinunterhalter-Keyboard hätte ich weniger Bedenken. Ich gebe zu, 18 Watt RMS sind nicht die Welt, und das System ist in Sachen Klangqualität und Lautstärke eher für den Hobbyeinsatz oder für gelegentliche semiprofessionelle Anwendungen prädestiniert. Aber verglichen mit einem tragbaren Radiorecorder oder den meisten anderen iPod/Pad-Docks ist die Kiste wiederum laut und druckvoll. Ich denke daher, die meisten Anwender werden sich den Blockrocker zulegen, um eine Street-Performance hinzulegen, bei der man auch mal schnell in die nächste S-Bahn springen kann, um an einem anderen Ort weiterzumachen (der Saft reicht für einen Arbeitstag aus) oder um spontane Outdoor-Partys zu feiern, ihn als Beschallungssystem für den Campingplatz, die Gartenparty oder die Maiwanderung einzuplanen. Und das kann er gut.  

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Fazit

So unterschiedlich wie die Einsatzszenarien für den ION Blockrocker Bluetooth sind, so unterschiedlich wird im Einzelfall die Beurteilung ausfallen. Nein, die monaurale Mini-PA auf Rädern ist nichts für HiFi verwöhnte Ohren und größer angelegte Partys. Ferner lässt er bei kleinen Lautstärken Durchschlagskraft vermissen. Drehe ich den „Rocka“ jedoch weiter auf, so bis maximal drei Uhr (bevor es beginnt zu zerren), kann er im Rahmen seiner Möglichkeiten mit einem lauten und satten Sound punkten, der durchaus zum Street-, Beach- oder Pool-Dancing im kleineren Personenkreis verleiten kann. Und schon steigt auch der Spaßfaktor kräftig mit, denn das Gerät kann man dank Trolley-Griff einfach hinter sich herziehen, hält bis zu 12 Stunden bei mittleren Lautstärken durch und ist über Nacht wieder geladen. Für den Kleinkünstler, Karaoke-Fan oder Straßenredner ist ein Mikrofonanschluss verbaut, der auch Hobby-Rappern bis zu einem gewissen Grad gerecht werden kann, auch wenn keinerlei Optionen zur Klangregelung geboten werden. Ob die Musik aus dem FM/AM-Tuner kommt, vom MP3-Player, der iMaschine, Garage Band, iTunes oder einem Androiden, spielt keine Rolle, denn neben einer Aux-Schnittstelle ist auch Bluetooth im Spiel. Unterm Strich ist der ION Blockrocker Bluetooth ein interessanter, leicht zu bedienender und gut zu transportierender Outdoor-Lautsprecher mit hoher Akkulaufzeit für breit gefächerte Einsatzszenarien. Das ist mir 3,5 Bewertungssterne wert.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Hoher Spaßfaktor
  • Vielseitige Verwendungsmöglichkeiten
  • Gute Akkuleistung
  • Ladevorrichtung für Mobilgeräte
  • Sehr gut zu transportieren
  • Ordentliche Standfestigkeit
  • Gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Mikrofoneingang
Contra
  • Keine Equalizer
  • Verzerrt bei hohen Lautstärken
  • Tragegriffe und Trolley könnten widerstandsfähiger sein.
  • Klingt etwas gedrungen
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