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Fender Santa Ana Overdrive & Pugilist Distortion Test

Mit dem Fender Santa Ana Overdrive und dem Fender Pugilist Distortion stellt die Traditionsmarke zwei neue Verzerrer vor, die zu einer neuen, sechs Pedale umfassenden Effektserie gehören. Während im Santa Ana Pedal ein FET-basierter Overdrive steckt, soll das Pugilist Distortion Pedal klanglich in eine andere Richtung gehen und eine große Bandbreite an Distortionsounds abdecken.

Fender_Santa_Ana_und_Pugilist_TEST


Mit interessanten Features sind laut Produkttext beide ausgestattet. Der Overdrive soll sehr dynamisch auf den Anschlag und den Volume-Regler der Gitarre reagieren, von leicht angeraut bis zum singenden Leadsound, und der Distortion mit seinen beiden Gainstufen alles das abdecken, was in das Aufgabengebiet eines solchen hochwertigen Pedals fällt. Wir sind gespannt.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Stan Cotey, seines Zeichens Chefkonstrukteur bei Fender, zeichnet für die Entwicklung der neuen Pedalserie verantwortlich, und eines vorweg: Der gute Mann hat einige sehr interessante und vor allem nützliche Ideen einfließen lassen!
Unsere beiden Testkandidaten besitzen ein 126 mm x 95 mm x 63 mm (L x B x T) großes, eloxiertes Aluminiumgehäuse, das einen ausgesprochen wertigen Eindruck vermittelt. Der Santa Ana Overdrive bringt dabei 633 Gramm und der Pugilist Distortion mit 582 Gramm etwas weniger Gewicht auf die Waage.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Santa Ana Overdrive erscheint in rot eloxiertem Aluminiumgehäuse,…

Ein- und Ausgangsbuchsen sind an den Gehäuseseiten verschraubt, und sollen die Pedale mit einem Netzteil betrieben werden, kann dieses über die entsprechende Buchse an der Stirnseite angeschlossen werden. Allerdings ist ein solcher Energiespender nicht Teil des Lieferumfangs, aber ein Standard-Boss-9-Volt-Gleichstromnetzteil oder eine zentrale Spannungsversorgung sind vollkommen ausreichend. Wer Batteriebetrieb bevorzugt, wird über das leicht zu öffnenden Batteriefach erfreut sein. Das befindet sich an der Rückseite und wird von einem Magneten gehalten. Eine sehr gute Idee, denn wer hat schon Lust, Schrauben an der Unterseite zu lösen, um in das Innere des Pedals zu gelangen?!
Weitere Gemeinsamkeiten beider Pedale sind die beleuchteten Potis, die die jeweiligen Stellungen auch in absoluter Dunkelheit deutlich anzeigen. Diese LEDs lassen sich mit einem Kippschalter an der Stirnseite abschalten.

Fotostrecke: 5 Bilder Beide Verzerrer sind mit Ein- und Ausgangsbuchsen auf den Gehäuseseiten ausgestattet.

So weit die Gemeinsamkeiten. Seitens der Bedienelemente gibt es aber Unterschiede, auf die ich jetzt näher eingehen möchte.

Santa Ana Overdrive:

Das Santa Ana Overdrive Pedal besitzt in der oberen Reihe der Bedienelemente eine Dreiband-Klangregelung, bestehend aus Bass, Middle und Treble; auch ein Presence-Regler ist mit von der Partie. Mittig platziert befindet sich ein Kippschalter, der zwischen Voice A und B wählt und damit offenbart, dass hier zwei Overdrive-Klangfarben im Angebot sind, auf die ich im Praxisteil näher eingehen werde.
Interessanterweise verfügt das Pedal aber auch über einen Booster, der sich per Fuß an- und ausschalten lässt. Zudem kann zwischen einem Level- und einem Drive-Boost gewählt werden – zu diesem Zweck steht ein kleiner Schiebeschalter mit der Beschriftung FS Select an der Stirnseite des Santa Ana Overdrives bereit. Die beiden entsprechenden Regler Level und Drive funktionieren ohne Boost ganz traditionell, bei aktiviertem Boost und je nach Stellung des FS-Select-Schalters werden sie vom Booster in Anspruch genommen und sorgen zusammen mit diesem wahlweise für mehr Verzerrung (Drive), oder für mehr Ausgangslautstärke (Level). Welcher der beiden Modi aktiv ist, zeigen zwei rote LEDs neben den beiden Potis.
Erzeugt wird der Sound laut Fender durch eine moderne FET-Schaltung, die den Sound von Vintage-Amps erzeugen soll, ohne deren typischen Schwachstellen und Nebengeräusche.
“Reactive” ist zurzeit ein sehr beliebter Ausdruck, der von vielen Herstellern verwendet wird und auch bei unserem Testkandidaten darf der Zusatz nicht fehlen. Mit einem reaktiven Eingangssignal bezeichnet Fender die Fähigkeit des Pedals, dynamisch auf das Signal der Gitarre zu reagieren. Wird der Volume-Regler an der Gitarre heruntergedreht und/oder sanfter in die Saiten gelangt, soll auch der Ton cleaner werden, bei härterem Zupacken soll er entsprechend stärker zerren.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Santa Ana Overdrive ist mit sechs Potis, einem Mini-Switch und zwei Fußschaltern ausgestattet.

Pugilist Distortion:

Das Pugilist Distortion Pedal verfolgt ein anderes Konzept als das Santa Overdrive und besitzt zwei Gain-Engines mit jeweils eigenen Gain- und Tone-Reglern. Ein Level-Poti regelt die Ausgangslautstärke und ein Bass-Boost soll für den nötigen Schub im Frequenzkeller vor allem bei cleaneren Sounds sorgen. Beide Gain-Engines lassen sich mithilfe des Series/Blend-Kippschalters auf zwei verschiedene Weisen betreiben. Im Series-Modus hat der Blend-Regler keine Funktion, denn die beiden Gain-Engines werden hintereinander geschaltet, im Blend-Modus bestimmt er das Mischungsverhältnis der beiden.
Die in China gefertigten Pedale machen, wie bereits erwähnt, einen hochwertigen Eindruck und können dank der sinnvollen Ideen wie den beleuchteten Reglern oder dem Batteriefach gefallen.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Bedienoberfläche des Pugilist Distortion sind sechs Potis, zwei Mini-Schalter und ein Fußschalter zu finden.
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Praxis

Ich betreibe beide Pedale jeweils vor meinem clean eingestellten Marshall JVM 410, die angeschlossenen 2 x 12″ Box mit Vintage 30 Speakern nehme ich mit einem SM57 ab. Klanglich habe ich anschließend natürlich nichts verändert.
Los geht es mit dem Santa Ana Overdrive. Im ersten Beispiel ist der Amp ohne das Pedal zu hören.

Audio Samples
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Amp ohne Pedal

Im Folgenden spiele ich beide Voice Optionen an und beginne mit Voice A. im zweiten Beispiel ist dann Voice B zu hören. Alle Regler des Pedals zeigen auf 12 Uhr.

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Voice A Voice B

Die klanglichen Unterschiede sind klar auszumachen, Voice A klingt im Vergleich zu Voice B frischer und direkter. Voice B hingegen zeigt sich etwas dunkler und breiter im Klangbild. Auch was die Attacks betrifft, zeigen sich Unterschiede. Voice A arbeitet diese deutlicher heraus.
Als nächstes ist der Gainregler an der Reihe. Den bewege ich pro Durchgang von 9 Uhr auf 12 Uhr, 15 Uhr und ende mit der Maximalstellung. Auch hier nehme ich erst ein Beispiel mit Voice A und anschließend mit Voice B auf.

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Gain Check Voice A Gain Check Voice B

Beide Voice-Optionen decken eine recht breite Palette unterschiedlicher Crunchsounds ab und je nach Gainregler-Stellung geht es von angezerrt bis fett. Das gefällt mir sehr gut, denn das Santa Ana Pedal reagiert in der Tat auf unterschiedliche Spielweisen dynamisch und ermöglicht ein expressives Spiel.
Wie sich der Level und der Drive Boost im Klang unterscheiden, lässt sich im nächsten Beispiel heraushören. Erst ist ein Durchgang ohne Boost zu hören, dann mit Voice A und abschließend mit Voice B.

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Voice A Level Boost, Drive Boost Voice B Level Boost, Drive Boost
Das Santa Ana Overdrive Pedal liefert variable und authentische Zerrsounds.
Das Santa Ana Overdrive Pedal liefert variable und authentische Zerrsounds.

Die Boost-Funktion erweitert das Klangspektrum erheblich und erlaubt es beispielsweise, von einem Crunch- auf einen Lead-Sound zu schalten. Nur schade, dass das nicht per Fuß möglich ist.
Natürlich Interessiert mich auch die Klangregelung. Dafür positioniere ich Bass, Treble und Presence auf 15 Uhr, Mid zeigt auf 9 Uhr und der Drive-Regler steht in der Mitte. Auch hier nehme ich wieder ein File mit Voice A und Voice B auf.

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Voice A – Check Klangregelung Voice B – Check Klangregelung

Die Klangregelung zeigt sich effektiv und vermag es, denn Sound zu formen. Dabei geht sie aber behutsam mit dem Grundmaterial um und verbiegt den Klang nicht zu sehr.

Pugilist Distortion

Wie beim Santa Ana Overdrive nehme ich zuerst einmal ein Beispiel ohne Pedal auf.

Audio Samples
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Amp ohne Pedal

Und nun ein Beispiel mit allen Reglern in der Mittelstellung im Series-Mode.

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Series-Mode: Alle Regler mittig

Das Distortion-Pedal geht im Vergleich zum Santa Ana Overdrive saftiger ans Werk und liefert schon mit allen Reglern auf 12 Uhr einen breiten, um einiges verzerrteren Sound. Aber auch hier wird der Klang punchy und direkt wiedergegeben.
Im Blend-Modus positioniere ich im ersten Durchgang den Gain-A-Regler auf Maximum und Gain-B in der Mittelstellung, anschließend sind beide Regler in Maximalstellung zu hören. Alle anderen Potis zeigen auf 12 Uhr.

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Blend-Modus: Gain A max, Gain B mid -> Gain A max, Gain B max.
Der Fender Pugilist Distortion deckt eine große Bandbreite an Distortionsounds ab.
Der Fender Pugilist Distortion deckt eine große Bandbreite an Distortionsounds ab.

Hier wird ein fetter High-Gain-Sound geliefert, der an Intensität gewinnt, sobald der Gain-B-Regler ganz aufgedreht wird.
Für das nächste Beispiel drehe ich die Tone-Potis im zweiten Durchgang auf Rechtsanschlag, zuvor aber hört ihr einen Durchgang mit beiden Reglern auf 12 Uhr.

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Check Tone-Potis

Die Tone-Regler dünnen in der Maximalstellung den Bassbereich aus und verleihen dem Sound etwas Nasales, was für mehr Durchsetzungskraft sorgt.
Wie sich Series- und Blend-Modus im Klang unterscheiden, zeigt das letzte Beispiel.
Dazu stehen Gain-A und der Blend-Regler im Series-Modus auf Maximum, im zweiten Durchgang schalte ich dann auf Blend.

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Vergleich Series- und Blend-Modus

Hier wird die unterschiedliche Arbeitsweise der beiden Modi sehr deutlich. Im Blend Mode wird der Sound schlicht durchsichtiger und auch durchsetzungsfähiger.
Auf ein Beispiel mit dem Bass-Boost habe ich letztendlich bewusst verzichtet, da ich keinen wirklichen Unterschied heraushören konnte.

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Fazit

Der Fender Santa Ana Overdrive und der Fender Pugilist Distortion können gefallen, denn neben der wirklich sehr guten Verarbeitung bieten sie eine ganze Reihe gut klingender Zerrsounds, die in den unterschiedlichsten Musikstilen eingesetzt werden können. Zudem werten beleuchtete Regler und das magnetisch verschließbare Batteriefach für einen blitzschnellen Batteriewechsel die Praxistauglichkeit der Pedale auf und bieten einen hohen Nutzwert.
Das Preis-Leistungsverhältnis des Pugilist Distortion ist sehr gut, der Santa Ana Overdrive erscheint mit einem fast doppelt so hohen Preis im Verhältnis zu teuer.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • variable, authentische Zerrsounds
  • durchdachte Einstellmöglichkeiten
  • tadellose Verarbeitung
  • beleuchtete Regler
  • schneller Batteriewechsel
Contra
  • Status-LEDs zu hell
  • Pugilist Bass-Boost ohne signifikante Wirkung
  • Santa Ana im Vergleich zu teuer
Artikelbild
Fender Santa Ana Overdrive & Pugilist Distortion Test
Für 189,00€ bei
Im Fender Santa Ana steckt ein überzeugender ein FET-basierter Overdrive, lediglich der Preis erscheint zu hoch.
Im Fender Santa Ana steckt ein überzeugender ein FET-basierter Overdrive, lediglich der Preis erscheint zu hoch.
Technische Spezifikationen
  • Fender Santa Ana Overdrive
  • Hersteller: Fender
  • Modell: Santa Ana
  • Effekt-Typ: Overdrive
  • Herkunftsland: China
  • Arbeitsweise: Analog
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Bass, Middle, Treble, Presence, Level, Drive
  • Schalter: Bypass, Boost, Voice A/B, LEDs On/Off, Bypass True/Buffered, FS Select Drive/Level
  • Bypass Modus: wahlweise True oder Buffered Bypass
  • Stromversorgung: 9V Netzteil (optional)
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Abmessungen (L x B x T mm): 126 x 95 x 63
  • Gewicht: 633 Gramm
  • Ladenpreis: 179,00 Euro (April 2018)
Mit dem Fender Pugilist bringt der Hersteller einen gut verarbeiteten Distortion mit gut klingenden Zerrsounds auf den Markt.
Mit dem Fender Pugilist bringt der Hersteller einen gut verarbeiteten Distortion mit gut klingenden Zerrsounds auf den Markt.
Technische Spezifikationen
    Fender Pugilist Distortion
    • Hersteller: Fender
    • Modell: Pugilist
    • Effekt-Typ: Distortion
    • Herkunftsland: China
    • Arbeitsweise: Analog
    • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
    • Regler: Tone A, Gain A, Tone B, Gain B, Blend, Level,
    • Schalter: Blend, Bass Boost, LEDs On/Off
    • Bypass-Modus: True Bypass
    • Stromversorgung: 9V Netzteil (optional)
    • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
    • Abmessungen (L x B x T mm): 126 x 95 x 63
    • Gewicht: 582 Gramm
    • Ladenpreis: 99,00 Euro (April 2018)
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