Die Auswahl an mobilen Säulensystemen ist mittlerweile so groß, dass sich für jeden Zweck kleiner oder mittlerer Beschallungsaufgaben eine wirklich passende und gut klingende Lösung im unteren vierstelligen Preisbereich finden lässt. Ob man als kleine Band, Duo, Solo-Artist, mobiler DJ oder FOH einer Galerie oder als Betreiber eines kleinen Clubs in Sachen Live-Sound unterwegs ist, die aktive Säulen-PA ist dabei. Und wenn nicht, bringt man sie eben selber mit, notfalls mit Bus und Bahn. Säulen-PAs reklamieren den portablen Performance-Bereich unter 2500 Watt Stereobetrieb für sich, entwickeln sich aber auch stetig weiter, wie wir am Beispiel der hier getesteten EVOLVE 30M aus dem Hause der Beschallungspioniere Electro-Voice sehen werden.
Details
Mit gesundem Selbstvertrauen präsentiert der renommierte Hersteller Electro-Voice sein jüngstes PA-Baby als „neuen Performancemaßstab im Bereich kompakter Säulenlautsprecher“. Die EVOLVE 30M ist dabei nicht Nachfolger der gut eingeführten EVOLVE 50 aus dem Jahr 2017/18, sondern gerade mal das zweite PA-Modell im bisher noch kleinen hauseigenen Pantheon der Säulenlautsprecher und soll die Serie konsequent in Anwendungsbereichen, wo Portabilität und kleinere Budgets bei „großem Sound“ gefragt sind, erweitern. Doch handelt es sich andererseits eben auch nicht um eine abgespeckte Version der EVOLVE 50. Laut Hersteller ist die EVOLVE 30M speziell designt worden, um die Gesamt-Performance von Säulen-PAs seiner Klasse und Kategorie auf das nächste Level hinauf zu katapultieren.
Könnte das „M“ in der Typenbezeichnung ein versteckter Hinweis auf einen gravierenden Unterschied beider Modelle sein? Sicher, es wäre zwar nicht das erste Mal, dass ein Hersteller seine Produkte überschwänglich erst über den Klee, dann über die Klippe der Sachlichkeit hinweg in den Abgrund der Übertreibung hinein lobt, doch ertappe ich mich instinktiv eher dabei, dass ich Electro-Voice schon im Vorfeld dieses Artikels innerlich zunicke.
Das ist etwas Persönliches.
Ich kenne den Sound von Electro-Voice.
Ich mag ihn.
Erfahrungsgemäß klangen ihre Anlagen bei allen Gelegenheiten, wo ich sie mal hören konnte, in der Regel voll und EV-typisch „just there“ – also präsent, linear und fett. Gerade im Mittenbereich – wo wir Menschen nun mal am besten hören – und auf den wir bewusst und unbewusst sehr achten, ist, solange die Raumakustik es zulässt, bei Electro-Voice noch nie von Werk aus ein Frequenzloch in der Abstrahlung gewesen, wie bei einigen anderen Lautsprecherbauern.
Jedenfalls atmen von uns Audiofüchsen viele bei einer Livesituation im Bürgerzentrum um die Ecke doch eher beruhigt durch die Hose wieder aus, wenn sie das oldschoolige „EV“-Logo auf der PA der Nacht erkennen.
Die EVOLVE 30M lag bei Markteinführung im Listenpreis bei ca. 1400,- EUR pro System, also im sehr attraktiven Budgetbereich und somit deutlich unter dem der älteren Schwester EVOLVE 50. Die Straßenpreisentwicklung betrachtend, ist eine Stereokombination mit zwei 30M-Säulensystemen nebst Array für Mitten und Top-End aber schon für ca. 2400,- EUR Gesamtpreis zu haben, während auch die EVOLVE 50 vor Kurzem ebenfalls günstiger wurde.
Der augenscheinlichste Unterschied „auf dem Papier“ ist erst einmal der mit 10- statt 12-Zoll etwas kleinere Subbasstreiber, der allerdings ebenfalls mit 500 Watt Class-D-Amp betrieben wird, wie schon die EVOLVE 50. Ansonsten sehen auf einen flüchtigen Blick hin zwar beide Systeme ähnlich aus, unterscheiden sich aber im Maßstab. Die 30M ist schlichtweg proportional kleiner und auch leichter.
Der Sub misst nur noch 448 x 332 x 432 mm und wiegt sehr orthopädenfreundliche 15,8 kg. Die Säule ist mit 620 x 95 x 157 mm ebenfalls etwas kleiner als bei der EVOLVE 50 und wiegt bis zu 2,7 kg. Darin ist schon das Gewicht der Distanzstange enthalten, die auf 600 x 48 x 55 mm kommt. Insgesamt entspricht die Höhe des final zusammengesteckten Säulensystems exakt 199,7 cm und passt somit in jede erdenkliche Raumsituation, solange es keine beengte Hobbit-Höhle ist, wo Gandalf schon drinsitzt und gerade nicht weiß, wo hin er seinen Riesenhut ablegen soll.
Das kann doch nicht alles sein? Fehlt hier etwas? Nein, hier stehen zwei EVOLVE 30M mit insgesamt 2000 Watt Leistung abfahrtbereit zum nächsten Gig
Die EVOLVE 30M ist, wie ihr Schwestermodell EVOLVE 50, in den Farben Weiß und Schwarz erhältlich. Gerade weiße Anlagen sind bei mobilen DJs mit häufigen Hochzeitseinsätzen aktuell sehr beliebt, fügen sich diese doch auf Bilden und Videos einfach besser in die helle visuelle Gestaltung und Deko eines Familienfestes ein. Als Kölner Electro-, Breaks- und Techno-Aficionado fällt mir persönlich spontan die Anregung ein, für illegale Outdoor-Raves in anliegenden Parks und Wäldern doch auch mal eine limitierte Version mit Camouflage-Muster herauszubringen.
Ernsthaft, ich denke, dass ist in Zeiten ständig zunehmender Outdoor-Raves eine Überlegung wert. Der Trend geht eindeutig zu kleineren Anlagen hin, die örtliche Ordnungsamt-Mitarbeiter im Sommer nicht sofort ausfindig machen können.
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Praxis
Auspacken, aufbauen, anschmeißen
Einmal aus der Kartonage ausgepackt, war die EVOLVE 30M im Test geradezu blitzschnell aufgebaut. Beim ersten Mal schaut man kurz hier und da neugierig an den einzelnen zerlegten Teilen entlang und drüber und drunter und auch mal gründlicherweise ins beigefügte Handbuch hinein, aber eigentlich kann man sich Letzteres glatt sparen.
Wer die Anlage schon mal aufgebaut hat, schafft den Komplettaufbau eines Stereosystems mit zwei Subs, zwei Distanzstangen und dem Array notfalls in unter einer halben Minute – Wette gilt!
Dank magnetverriegelnder Anschlüsse, die auch für eine korrekte elektrische und stabile Audioverbindung sorgen, wackelt – einmal zusammengesteckt – rein gar nichts. Selbst ein leichter Schubser, der einen betrunkenen Gast im Rempelmodus simulieren sollte, gibt mir das Gefühl von „robust verarbeitet“, „livetauglich“ und „problemresistent“ zurück
Zum Lieferumfang eines EVOLVE 30M Säulensystems gehört eine gepolsterte Transporttasche für die drei Säulenelemente, die ebenfalls reichlich Platz für alle benötigten Kabel hat.
Für die meisten PKW-Gigs zu Hochzeiten und dergleichen sollten sich Flightcases also erst einmal erübrigen, denn die gepolsterten Taschen bieten durchaus soliden Schutz vor leichten Stößen und vor allem Kratzern oder Flecken. Die gepolsterte Tasche für den Sub empfiehlt sich natürlich auch, muss aber gesondert erworben werden. Sie schlägt im Fachhandel mit ca. 50,- EUR zu Buche.
1/5 Blitzschnell montiert, magnetisch verriegelt – das Array der EVOLVE 30M mit 6 x 2,8 Zoll großen Neodym-Treibern mit 120° horizontalem und 40° vertikalem Öffnungswinkel
2/5 Electro-Voice entwickelt und entwirft Live-Beschallungstechnologie seit 90 Jahren
3/5 Orthopädenfreundliche 15,8 kg und ein schwielenfreundlicher Tragegriff
4/5 Klick, klack, auf Zack! Die Öffnung für die magnetische und elektrische Verriegelung des Arrays im Sub strahlt Vertrauen aus
5/5 Distanzstange, Kabelverbindung und Array stecken – dank mechanischer und magnetischer Verriegelung – fest im Sub
M wie Mehrwert
Das „M“ im Produktnamen lässt ein Alleinstellungsmerkmal der EVOLVE 30M gegenüber ihrer großen Schwester EVOLVE 50 erahnen. M steht für „Mixer“. Die Anlage ist mit einem voll programmierbaren und fernsteuerbaren 8-Kanal-Digitalmixer ausgestattet, der die eine oder andere Brot- und Butter-Funktionalität einfacherer Performance- und Band-Setups vollends abdeckt. Der Submixer kann in solchen Fällen auch mal zuhause bleiben.
Die Rückseite der Kerneinheit der EVOLVE 30M, die den Subbass aber auch die 2x 500 Watt Class-D-Verstärkerstufen enthält, ist daher für ein Säulenlautsprecher entsprechend außergewöhnlich anschlussfreudig. So findet man hier mit vier symmetrische und mit zuschaltbarer Phantomspeisung ausgestattete Combobuchsen à la Neutrik, die Inputs 1-4, einen XLR/TRS-Stereo-Line-Eingang, 1x Cinch-In, 1x 3,5 mm Stereo Miniklinken-In, einen Hi-Z-Instrumenteneingang und den drahtlosen Bluetooth- Audioeingang. Sogar ein Anschluss für ein Pedal zum Bypassen/Aktivieren der internen DSP-Effekte ist am Start. Die EVOLVE 30M kennt die vier Betriebsmodi MUSIC, LIVE, SPEECH sowie CLUB. Wer erst mal gerne linear startet, wählt den EQ-Modus LIVE aus, dessen Kurve definitiv die geradeste im Set ist.
Mit dem internen Mixer können z. B. an Kanal 1 bis 4 angeschlossene Instrumente oder Mikrofonsignale mit einem softwarebasierten „One Parameter“-Compressor verdichtet oder mit den beiden internen Aux-Returns/Effektloops FX1 und FX2 mit klassischen Studioeffekten wie Reverb, Chorus, Delay usw. aus einer Auswahl von 23 Presets garniert werden.
Der komplette interne Mixer lässt sich von hinten mit nur einem drückbaren Poti, das gleichzeitig auch der Master-Volume-Regler ist, bedienen. Spaß macht so etwas nicht, aber im Notfall ist es gut zu wissen, dass das auch funktioniert. Für den professionellen Einsatz hat sich Electro-Voice etwas anderes überlegt. Vorbei sind die Zeiten, wo man mitten im Gefecht hinter die Säulen-PA hechten musste, nur um eine Kleinigkeit am Pegel nachzubessern.
Rückansicht des EVOLVE 30M-Subs mit dem Mixerpanel und den Combobuchsen
App-Steuerung: EV QuickSmart Mobile App
Der Besitzer einer EVOLVE 30M mischt und fernsteuert seine Anlage bequem per iOS oder Android-App und steht dabei souverän im Stereodreieck, wo auch ein FOH sein Ohrenpaar und den Rest von sich hinstellen würde. Die sogenannte EV QuickSmart MobileApp bringt die dafür notwendigen und wirklich absolut selbsterklärlichen Menüs des internen DSP-Mixers auf moderne Smartphones oder noch besser auf das übersichtliche Querformat von Tablets.
Die App erlaubt dabei konsequenterweise die volle Kontrolle sämtlicher Aspekte der PA, man taucht also förmlich in die Funktionsvielfalt der EVOLVE 30M ein. Die leider nur im Google Playstore downloadbare QuickSmart Mobile Anwendung (Lieber Hersteller: Bitte für Notfälle unbedingt auch auf der Herstellerseite einen apk-Download anbieten!) nutzt dabei die sogenannte Bluetooth Low Energy-Technologie (BTLE). Dieser moderne Kurzstrecken-Drahtlosstandard senkt den Stromverbrauch durch schnelle und durchsatzstabile Verbindungen und ermöglicht so relativ niedrige Latenzen von 6 ms.
Bis zu sechs EVOLVE 30M Systeme sind auf diese Weise gleichzeitig steuerbar und im vollen Funktionsumfang programmierbar, wobei selbstverständlich die Laufzeitenkorrektur per Delay individuell pro System auf bis zu 100 m Distanz eingestellt werden kann. Des Weiteren sind natürlich diverse 3-Band-EQs pro Kanal einstellbar oder wahlweise auch mal ein 6-Band-EQ einsetzbar, wenn man einen möchte.
Am ehesten wird man sich eine der übersichtlichen Mixing-Pages auf den Schirm holen, wo alle Zuspieler und die Summe bequem und akkurat eingestellt werden können. Wer einmal mit der App gearbeitet hat, will auf keinen Fall gerne wieder in das Hardware-Menü hinten am Gerät.
Sicher, anspruchsvollere Mixing-Setups oder eine ganze Ska-Band werden mit dem internen DSP-Mixer nicht mischbar sein, da wird man natürlich weiterhin einen Submixer zum Gig mitnehmen, aber trotzdem geht hier wirklich allerhand. Bleibt nur zu hoffen, dass der Hersteller hier die Software auch weiter pflegt und vielleicht über die nächsten Jahre auch mal mit Updates und neuen Features veredelt. Ich hätte da jetzt schon eine wichtige Anregung für ein Update – eine Kleinigkeit nämlich, die noch jedes Mal vergessen wurde, wenn ein Hersteller Delay-Presets in einem Gerät versteckt: Delays sind auf der Bühne nicht schön, wenn sie gegen das Tempo des Songs ankämpfen, ich möchte diese daher ein-tappen können! Gerne einfach global per virtuellen Tap-Button in einem dafür vorgesehenen App-Menü, was mit den 6 ms Latenz des Bluetooth-Netzwerkes auch ziemlich gut funktionieren sollte.
Ach ja, auch das Verbinden von zwei EVOLVE 30M-Säulensystemen zu einer Stereo-PA ist geradezu lächerlich einfach. Einfach per symmetrischer XLR-Verbindung aus dem MIX OUT des als links aufbauseitig definierten Sub raus und direkt wieder rein in den linken Kanal (Input 5) des rechten Subs. Alternativ lässt sich über Bluetooth pairen, was im Jahre 2020 wirklich sehr, sehr fix geht.
1/3 Die vier „schnellen“ EQ-Presets der EVOLVE 30M: MUSIC, LIVE, SPEECH und CLUB
2/3 EV QuickSmart Mobile App in der Mixer-Darstellung
3/3 Drei verschiedene Ansichten in der übersichtlichen EV QuickSmart Mobile App
Sound?
Auf dem Papier schafft die „kleine“ EVOLVE 30M einen Frequenzgang von 51 – 20.000 Hz bei -3 dB Ausgangspegel und etwas „clubtauglichere“ 45 – 20.000 Hz, wenn sie auf -10 dB steht. Mit maximal 123 dB SPL ist sie theoretisch 4 dB leiser als die EVOLVE 50, die 127 dB SPL schafft. Aber mal ganz ehrlich: Wer nicht gerade im Freifeld eine Rockerhochzeit mit 500 trinkbegeisterten Kutten mit einer EVOLVE 30M beschallen muss, wird selten Grund haben, diese voll aufzudrehen. 123 dB SPL sind höllisch laut, vor allem in geschlossenen Räumen mit niedriger Decke. Eine Hochzeit kann man damit auch souverän aus Versehen wegblasen und zur verfrühten Scheidung treiben, daher ist auch die EVOLVE 30M ein ernsthaftes PA-Tool für ernsthafte PA-Piloten, die wissen, dass es auch mal zu laut sein kann
Zum Ausfahren und Ausprobieren der Test-PA habe ich das 2001 bei Metropolis gemasterte Albums „Solaris“ von Drum’n’Bass-Pionier und Sounddesign-Mastermind Rupert Parkes alias Photek mal komplett angespielt, da es nicht nur einen perfekt präsenten „UK-warmth“-gesättigten Mittenbereich besitzt, sondern auch reichlich fett produzierte monströse D’n’B-Bässe unter 65Hz featuret und man damit den Subbass besser beurteilen kann als – sagen wir mal – mit Helene Fischers größten „Tanzerfolgen“.
Die Genres auf diesem Album reichen von Vocal House zu Ambient und atmosphärischem D’n’B, Dub-Ambient-Elementen, allesamt garniert von reichlich Obertonstruktur und einem exakt dosierten High-Range oberhalb von 12 kHz. Alles in allem also eine perfekte Sache, um einen Full-Range-Test zu absolvieren. Mein Test vollzog sich in geschlossen (Studio-) Räumen, wo ich erwartungsgemäß schon eine gefühlte Clublautstärke bei 35 – 40 % aufgedrehter PA erreichte.
Elektro-Voice EV Evolve 30M: exzellenter Sound
Was soll ich sagen? The EVOLVE 30M sounds like an Electro-Voice should! Die gelieferten 120 Grad an Schallstreuung (bei 40 Grad vertikaler Streuung, die stehendes und sitzendes Publikum erreichen sollte), die für ein Säulensystem wirklich gut sind, zermatschen nicht das Stereobild oder verringern gar die kostbare Phantommitte. Nein, die EVOLVE 30M füllt tatsächlich den Raum aus und knickt dabei aber nicht lasch irgendwo ein. Und obwohl diese Anlage sich nicht an die Zielgruppe von Soundsystem-Aficionados richtet, wirkt der Subbass zwar nicht ultradick, klingt andererseits aber auch überhaupt nicht beschnitten oder dünn. Der Tiefbassbereich ist exakt da, ohne übertrieben zu wirken. Ich bin mir sicher, dass der 10-Zoll-Sub sich mit derselben 500 Watt-Leistung des Class-D-Verstärkers, der auch an der EVOLVE 50 bei einem 12-Zöller sein Werk unten rum verrichtete, einfach recht wohl fühlt, weil er verzerrungsfrei beschickt wird.
Mit ein bisschen Feingefühl ließe sich mit den DSP-gestützten Equalisermöglichkeiten der 30M sogar in einer kleinen Halle für 150 Leute – und vorausgesetzt die Akustik ist mit Molton auf den zwei auf Eck stehenden Wänden leicht gedämpft und scheppert nicht – auch ein Full-Range-Sound für ein gepflegtes, kleines Rave-Gewitter herauskitzeln, das nichts vermissen lässt. Vielleicht müsste man die beiden Säulen für einen präziseren Bass weiter als gewohnt zusammenschieben, aber das würde dank der tollen Streuwirkung der EVOLVE-Serie wahrscheinlich gar nicht negativ auffallen.
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Fazit
Electro-Voice hat sich offensichtlich Zeit bei der Entwicklung der EVOLVE-Serie gelassen und das sieht und hört man. Mit weniger Eifer, Präzision und Liebe hätten sie sicher schon vor 4-5 Jahren auf dem Markt der Säulen-PAs mitmischen können, doch dann wäre sicher nicht so gelungene Produkte wie die EVOLVE 50 (zum Test) und nun die EVOLVE 30M mit integriertem „Vollwert-Mixer“ und noch mehr Portabilität dabei herausgekommen. Wer die einzelnen Teile dieses Systems aus der Kartonage packt, erfreut sich schon beim Anfassen, Auspacken und Aufbauen an der wirklich tollen, soliden und wertigen Verarbeitung, die dann auch auf Fotos und im Einsatz jedem einen souveränen Eindruck zu vermitteln weiß.
Für wirklich nicht viel Geld bekommt man eine moderne Säulen-PA mit moderner Bluetooth-Anbindung und einsteiger-/profitauglicher App-Steuerung, die sich nicht hinter wertigen Mitbewerberprodukten, beispielsweise von BOSE, verstecken muss. Es haben wohl bereits Leute das Lager gewechselt, hört man.
Wo andere Billigsysteme immer noch Badewannen-EQs als Grundeinstellung im Frequenzgang haben, bleibt der alte Hase Electro-Voice, schließlich ein mehrfach historisch verdienter Lautsprecher- und Mikrofonpionier, der mit der EVOLVE 30M seinen mittenaufgelösten, präsenten, druckvollen Sound treu, der unverfälschten Livesound lieber gehörrichtig abbildet.
Sicher, ein Anfänger denkt vielleicht im Vergleich, dass die Klein-PA eines anderen Herstellers aufgrund einer Mittensenke „wärmer“ und weicher und weniger anfällig für Raumakustik klingt, aber das wird dem Profi, der für das Indoor-Bandspektakel auch ein paar Meter Molton mit einkalkuliert hat, sicher nicht beeindrucken. Schließlich weiß er doch, dass die EVOLVE in richtig „getreateten“ Räumen gegen jede Badewanne gewinnen wird und im reflexionsarmen Freifeld sogar Begeisterungsstürme auszulösen vermag.
Und bis auf die im Handbuch fehlende Übersicht zu den im DSP-Modul unter FX1 und FX2 einsortierten 23 Effekt-Presets fällt mir ganz ehrlich kein negativer Kritikpunkt ein. Daher folgt hier eine absolute Kaufempfehlung.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
Preis-Leistungs-Verhältnis
exzellente Verarbeitung und Sound
portabel und in Sekunden aufgebaut
Bluetooth-Pairing von bis zu sechs Systemen
8-Kanal-Mixer mit DSP-Effekten und Hi-Z-Input
App-Support für Android & iOS
Contra
keine Preset-Informationen (Chorus, Hall, Delay, Flanger) im Handbuch
Zum Contra Punkt im Fazit: die mangelnde Info in Bezug auf die Effekte ist für mich insofern nicht nachvollziehbar, da in der App die Einstellungen sich ziemlich schnell von selbst erklären. Sehr schön, man kann nach dem Soundcheck das Phone/iPad getrost zur Seite legen, wer möchte kann auf Knopfdruck die Einstellungen abspeichern, so dass sie nach einem Stromausfall gleich wieder präsent sind.
Danke für den Testbericht. Ich hätte dazu ein paar Fragen in die Runde: Hängt ihr, wie im Fazit beschrieben, Molton bei kleinen IndoorGigs auf? Ernsthaft, da wird man doch eher die Mitten wegdrehen... Wieso kriegt RCF mit der Evox J8 auch eine horizontale Abstrahlung von 120° hin und EV braucht dazu einen Kunsttoffleiste vor den Hochtönern? Hat jemand die Evolve 30M schon mit der neuen Bose L18 pro verglichen, die soll anscheinend "hochwertiger" sein... :-). Freu mich auf eure Meinungen!
Hi Martin!
Ich hab jetzt erst, leider Jahre nach dem Test, diese Message hier entdeckt.
Also eine Entzerrung der mitten ändert ja nicht viel an den Reflexionen einer Akustik. Der Molton (Ideal an zwei auf Eck angrenzende Wände mit etwas Abstand und vorhangmäßig "gewellt" aufgehangen, erledigt die Nachhalllaufzeiten und machtden Raum weniger plärrig und aggressiv. Gerade dann entfaltet sich die an die Fletcher-Munson-Kurve (Kurven gleicher Lautheit)-angepasste Mittenpräsenz der ElectroVoices. Kurz: Wir haben die höchste neurologische Hörsensibilität im Bereich von 1 bis 5,5 KHz.
Siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke
Englischer Artikel ist mal wieder ausführlicher:
https://en.wikipedia.org/wiki/Equal-loudness_contour
Danke für die Antwort! Ich Spiel ja viel als Einzelkämpfer in Pubs, da kann ich leider nicht mit Molton, wie vielleicht bei Galas arbeiten. Gewohnt bezüglich dem Aufbau und Feedback bin ich die Bose-Systeme seitlich oder hinter mir. Jetzt bin ich zu EV gewechselt, was doch eine große Umstellung ist. Interessant wäre für mich auch ein Artikel über die Positionierung oder der Vergleich von PA-Systemen in verschiedenen Räumen. Vielleicht könntet ihr da ja mal eine Beitrag machen, nur so als Inspiration. :-) Stichwort: Bose/RCF/EV Vergleich in verschiedenen Räumen. Danke auf alle Fälle mal für die Tipps und Anregungen!
Hallöchen,
Wie kann ich schnell die Lautstärke verändern/erhöhen (Evolve 8 Box via Bluetooth mit iPhone verbunden, Pegel Steuerung am Handy bereits ausgereizt/am Maximum?) Mastervolumenknopf nur randrücken und lauter drehen? Oder muss man sich dann noch lange durchs Menü klicken um einfach nur das Mastervolumen zu erhöhen, was leider unpraktisch ist während der Nutzung Sportkurse/Outdoor…
Oder ist über die App Mastervolumen einspeichern möglich?
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Klaus E. Kaupp sagt:
#1 - 15.05.2022 um 15:29 Uhr
Zum Contra Punkt im Fazit: die mangelnde Info in Bezug auf die Effekte ist für mich insofern nicht nachvollziehbar, da in der App die Einstellungen sich ziemlich schnell von selbst erklären. Sehr schön, man kann nach dem Soundcheck das Phone/iPad getrost zur Seite legen, wer möchte kann auf Knopfdruck die Einstellungen abspeichern, so dass sie nach einem Stromausfall gleich wieder präsent sind.
Martin sagt:
#2 - 15.06.2022 um 12:19 Uhr
Danke für den Testbericht. Ich hätte dazu ein paar Fragen in die Runde: Hängt ihr, wie im Fazit beschrieben, Molton bei kleinen IndoorGigs auf? Ernsthaft, da wird man doch eher die Mitten wegdrehen... Wieso kriegt RCF mit der Evox J8 auch eine horizontale Abstrahlung von 120° hin und EV braucht dazu einen Kunsttoffleiste vor den Hochtönern? Hat jemand die Evolve 30M schon mit der neuen Bose L18 pro verglichen, die soll anscheinend "hochwertiger" sein... :-). Freu mich auf eure Meinungen!
Bob Humid sagt:
#2.1 - 11.11.2023 um 15:00 Uhr
Hi Martin! Ich hab jetzt erst, leider Jahre nach dem Test, diese Message hier entdeckt. Also eine Entzerrung der mitten ändert ja nicht viel an den Reflexionen einer Akustik. Der Molton (Ideal an zwei auf Eck angrenzende Wände mit etwas Abstand und vorhangmäßig "gewellt" aufgehangen, erledigt die Nachhalllaufzeiten und machtden Raum weniger plärrig und aggressiv. Gerade dann entfaltet sich die an die Fletcher-Munson-Kurve (Kurven gleicher Lautheit)-angepasste Mittenpräsenz der ElectroVoices. Kurz: Wir haben die höchste neurologische Hörsensibilität im Bereich von 1 bis 5,5 KHz. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke Englischer Artikel ist mal wieder ausführlicher: https://en.wikipedia.org/wiki/Equal-loudness_contour
Antwort auf #2 von Martin
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMartin sagt:
#2.1.1 - 06.12.2023 um 18:45 Uhr
Danke für die Antwort! Ich Spiel ja viel als Einzelkämpfer in Pubs, da kann ich leider nicht mit Molton, wie vielleicht bei Galas arbeiten. Gewohnt bezüglich dem Aufbau und Feedback bin ich die Bose-Systeme seitlich oder hinter mir. Jetzt bin ich zu EV gewechselt, was doch eine große Umstellung ist. Interessant wäre für mich auch ein Artikel über die Positionierung oder der Vergleich von PA-Systemen in verschiedenen Räumen. Vielleicht könntet ihr da ja mal eine Beitrag machen, nur so als Inspiration. :-) Stichwort: Bose/RCF/EV Vergleich in verschiedenen Räumen. Danke auf alle Fälle mal für die Tipps und Anregungen!
Antwort auf #2.1 von Bob Humid
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRiedo sagt:
#3 - 07.04.2023 um 13:57 Uhr
Was muss ich am meisten beachten wegen der Phantomspeisung, damit nichts kaputt geht?? Danke
Bob Humid sagt:
#3.1 - 11.11.2023 um 15:02 Uhr
Mikrofone immer bei heruntergepegelten Inputgain rein stecken, dann hoch erst hochdrehen!
Antwort auf #3 von Riedo
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenNoerchen sagt:
#4 - 02.05.2024 um 11:50 Uhr
Hallöchen, Wie kann ich schnell die Lautstärke verändern/erhöhen (Evolve 8 Box via Bluetooth mit iPhone verbunden, Pegel Steuerung am Handy bereits ausgereizt/am Maximum?) Mastervolumenknopf nur randrücken und lauter drehen? Oder muss man sich dann noch lange durchs Menü klicken um einfach nur das Mastervolumen zu erhöhen, was leider unpraktisch ist während der Nutzung Sportkurse/Outdoor… Oder ist über die App Mastervolumen einspeichern möglich?