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DW 5000 und 5002 AD4 und TD4 Pedale Test

Doch, es gibt sie noch, jene Produkte, die auch in unserer schnelllebigen Welt offenbar nicht an Aktualität verlieren und sich daher konstant gut verkaufen. Die Modelle der 5000er Pedal-Serie von DW können reinen Gewissens zu dieser Kategorie gezählt werden, denn seit ihrer Vorstellung Anfang der Achtzigerjahre werden sie ohne Unterbrechung angeboten. Besaßen die ersten Versionen noch eine schlankere Trittplatte und statt Bodenplatte ein einfaches Drahtgestell zur Stabilisierung sowie einfache Federaufhängungen statt kugelgelagerter Verbindungen, ist die Geometrie doch grundsätzlich gleich geblieben. Mittlerweile reicht ein flüchtiger Blick hinter die Bassdrum, um das Pedal aufgrund seines schwarz-roten Erscheinungsbildes und der typischen, als Rutsch-Stopp stilisierten Ziffern schnell als Mitglied der 5000er Reihe zu identifizieren. 

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In der vierten Generation gibt es allerdings wieder ein paar Details, welche die Turbo und Accelerator genannten Fußmaschinen noch etwas besser machen sollen als die Vorgänger. So versprechen die DW-Konstrukteure den Besitzern der neuen 5000er nicht nur einen besseren Halt auf allen Untergründen, auch Geschwindigkeits-relevante Details wie die Federaufhängung wurden überarbeitet. Was sonst noch verändert wurde, und ob sich die Modifikationen positiv bemerkbar machen, lest ihr auf den folgenden Zeilen. 

Details

Bei den heutigen Testexemplaren ist es ein bisschen wie mit diesen Rätseln, bei denen zwei scheinbar identische Bilder nebeneinander gestellt werden und man herausfinden muss, wo die Unterschiede liegen. Auf den ersten Blick sehen die neuen Modelle wie die alten aus, dann werden die Unterschiede allerdings doch klar. Für diejenigen, die noch keine Erfahrungen mit den DW 5000 Pedalen gemacht haben, folgt jetzt aber erst einmal die Beschreibung der Konstruktion und Ausstattung. Während der Käufer der Doppelfußmaschinen ein stabiles Case im Karton vorfindet, muss der Single-User auf eine Transportmöglichkeit verzichten. Ansonsten liegen den Pedalen zwei Inbusschlüssel, ein an der Bodenplatte fixierbarer Stimmschlüssel, verschiebbare Zusatzgewichte für die Beater sowie zwei Fußstopper bei. 

Komplett: Der Lieferumfang der Doppelpedale.
Komplett: Der Lieferumfang der Doppelpedale.

Insgesamt handelt es sich bei den Testmaschinen um zwei Typen – Turbo und Accelerator – derselben Grundkonstruktion. Dazu gehört der normale, zweisäulige Gussrahmen bei den Single-Pedalen sowie bei den Hauptpedalen der Doppelfußmaschinen und die Tatsache, dass alle vier Modelle von auf Zahnkränzen laufenden Doppelketten angetrieben werden. Bei den Slave-Pedalen der Doppelversionen kommt eine einsäulige Konstruktion zum Einsatz, welche die Positionierung neben der Hi-Hat Maschine erleichtern soll. Turbo (TD) bedeutet bei DW, dass ein runder Zahnkranz montiert ist, der die Kraft über den gesamten Trittweg linear auf den Beater überträgt. Accelerator (AD) Modelle hingegen sollen im Verlauf der Trittbewegung einen Beschleunigungseffekt bieten, welcher durch eine exzentrische Kettenblattform erzeugt wird. Abgesehen davon sind beide Modellvarianten identisch. 

Fotostrecke: 5 Bilder Gut zu erkennen: Accelerator (vorne) gegen Turbo.

Drei Merkmale unterschieden die aktuelle Generation von der alten

Rot lackierte Bodenplatten sollen einen stabilen Stand gewährleisten, auf der Unterseite derselben entdecke ich dann den ersten Unterschied zu den 3er Versionen. Statt Klettstreifen kommt bei den 4ern eine vollflächig verklebte Gummierung zum Einsatz. Damit sollen die neuen 5000er auch auf glatteren Böden besseren Halt finden, und auch der zuweilen heftige Kampf beim Lösen der Pedale von Teppichböden dürfte damit der Vergangenheit angehören. Eine beidseitig kugelgelagerte Federaufhängung stellt die zweite Veränderung dar, Reibungsverluste sollen dadurch weiter minimiert werden. Das bekannte Delta-Scharnier zur Verbindung von Trittplatte und Fersenteil blieb unangetastet, auf der anderen Seite des Pedals gibt es allerdings die auffälligste Modifikation zu bestaunen, nämlich die sogenannte Tri Pivot Toe Clamp. Dabei handelt es sich um eine flexible, aus drei schwenkbaren Gummiplättchen bestehende Spannreifenklemmung. Damit soll die Maschine nicht nur sicherer und lackschonender an der Bassdrum stehen, auch leichte Schrägstellungen des Pedals soll die neue Vorrichtung ausgleichen können. Die Bedienung erfolgt seitlich neben der Trittplatte per Flügelschraube. Als Einstellungswunder kommen die 5000er Pedale immer noch nicht daher, per Stimmschlüssel kann zwar der Schlägelwinkel verändert werden, dies hat aber auch die Veränderung der Trittplattenhöhe zur Folge. Immerhin erleichtert eine Skala das Wiederfinden verstellter Positionen. In den Genuss des vierten Unterschieds werden nur Käufer der Single-Version kommen, deren Antriebsachse ist jetzt nämlich rot eloxiert, beim Doppelpedal hat man sich dieses optische Feature gespart. Die Verarbeitungsqualität aller Testpedale ist makellos und solide. 

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Praxis

Besonders die neue Tri Pivot Befestigung ist ein echter Gewinn

Im Praxistest machen die vier Testexemplare genau das, was man von guten Fußmaschinen erwartet: Sie lassen sich leicht positionieren, besitzen ausreichend viele Einstellmöglichkeiten und sind – bei Bedarf – sehr schnell. Aber der Reihe nach. Zunächst muss die Tri Pivot Befestigung zeigen, was sie kann, denn schließlich müssen die Pedale erst einmal an der Bassdrum befestigt werden. Dies funktioniert wirklich gut, die drei kleinen Gummi-Auflagepunkte lassen schnelles Fixieren zu, ich habe zudem den Eindruck, dass sie bei kräftigen Bassdrum-Schlägen weniger Energie von der Bassdrum zurück ins Pedal transferieren als dies bei anderen Pedalen der Fall ist. Auch eine nicht ganz mittige Positionierung des Reifens gleicht die Klemmung – bis zu einem gewissen Grad – aus. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Rasterung für die Verstellung von Beater-Winkel und Trittplattenhöhe.

Bei der Justierung fehlt mir persönlich nichts, alles ist schnell einstellbar, ein ganz kleiner Makel besteht allerdings in der Tatsache, dass die Einstellung des Beater-Winkels am Doppelpedal – zumindest mit dem mitgelieferten Stimmschlüssel – eine Demontage der Welle voraussetzt. Auch Fans erweiterter Individualisierung ihrer Fußwerkzeuge werden nicht unbedingt glücklich mit den 5000ern, denn eine getrennte Verstellung von Beater- und Trittplattenwinkel ist nur durch ein Versetzen der Kette am Zahnkranz möglich. Eine Operation, die man nicht mal eben so im Handumdrehen bewerkstelligt. Konkurrenzmodelle vom Schlage einer Pearl Eliminator sind hier eindeutig im Vorteil. Trotzdem dürften die meisten Drummer mit den Laufeigenschaften der Testmodelle mehr als zufrieden sein. Die kugelgelagerte Federaufhängung scheint die Pedale noch etwas leichtfüßiger zu machen, auch die Slave-Pedale schwingen lange und sauber aus, wenn man die Beater per Hand zurück zieht. 

Die vier Maschinen im Praxistest.
Die vier Maschinen im Praxistest.

An den DW Beatern scheiden sich die Geister, Fans von ordentlich Punch und Druck sind verzückt, wer gern schnelle Schlagfolgen spielt und ein allgemein flinkeres Fußgefühl mag, wird um den Austausch gegen leichtere Modelle nicht herum kommen. Mir gefallen alle vier Maschinen sehr gut, das Gefühl in den Füßen ist präzise und angenehm, schnelles Spiel ist mit allen Typen möglich. Wie zu erwarten, besitzen die Accelerator Modelle eine leichte „Nick-Tendenz“, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn der Schlägel sich vorwiegend im Bereich des Fell-Anschlagpunktes bewegt. Subjektiv wirkt diese Auslegung dann etwas leichter.

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Fazit

Mechanisch äußerst solide, in der Praxis sehr gut handhabbar und schnell in den Laufeigenschaften, so lassen sich unsere Testkandidaten beschreiben. Auch die vierte Generation der DW 5000er Modelle kann im Test überzeugen und dürfte für all jene Drummer interessant sein, die ein sehr gut verarbeitetes, schnelles Pedal suchen, das von der Grundkonstruktion her alles besitzt, was eine Profifußmaschine braucht. Als Makel müssen die fehlende Tasche beim Single-Pedal sowie die fehlende Möglichkeit, den Beater-Winkel unabhängig vom Trittplattenwinkel einzustellen, genannt werden. Auch der Preis fällt höher aus als bei den meisten vergleichbaren Konkurrenzmodellen. Freunde schneller Schlagfolgen dürften zum exzentrisch arbeitenden Accelerator-Kettenblatt greifen, wer eine gleichmäßigere, rundere Kraftübertragung mag, könnte sein Traumpedal mit der Turbo-Variante finden. Ein persönlicher Check wird hiermit wärmstens empfohlen. 

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr gute Laufeigenschaften
  • stabile, praxisgerechte Konstruktion
  • neue Ausstattungsmerkmale wirken sich positiv auf Handling und Laufeigenschaften aus
Contra
  • beschränkte Einstellungsmöglichkeiten
  • keine Tasche im Lieferumfang der Single-Versionen
  • preislich oberhalb besser ausgestatteter Konkurrenzmodelle angesiedelt
Artikelbild
DW 5000 und 5002 AD4 und TD4 Pedale Test
Für 285,00€ bei
Die DW 5000er Pedale sind keine Einstellungswunder, dafür schnell und solide.
Die DW 5000er Pedale sind keine Einstellungswunder, dafür schnell und solide.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: DW
  • Typenbezeichnung: 5000TD4 und 5000AD4 Single Pedal
  • 5002TD4 und 5002AD4 Double Pedal
  • Antrieb: Doppelkette, linear (TD); Doppelkette, exzentrisch (AD)
  • Bodenplatte: ja
  • Fersenteil/Trittplattenverbindung: kugelgelagertes Delta Scharnier
  • Trittplattenwinkel verstellbar: ja, in Abhängigkeit zum Schlägelwinkel
  • Schlägelwinkel verstellbar: ja, in Abhängigkeit zum Trittplattenwinkel
  • Art des Schlägels/Beaters: Zweiwege-Beater (Filz/Hartgummi)
  • Befestigung am Spannreifen: seitlich, per Flügelschraube
  • Tasche/Case im Lieferumfang: nur bei Doppelpedalen
  • Zubehör: Stimmschlüssel, zweimal Inbusschlüssel, Fußstopper
  • Besonderheiten: keine
  • Herstellungsland: Taiwan
  • Preise (UVP): 5000AD4 und TD4: 265,00 EUR
  • 5002AD4 und TD4: 541,00 EUR

Seite des Herstellers: dwdrums.com

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Gut zu erkennen: Accelerator (vorne) gegen Turbo.

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