Fazit
Schon immer war ich ein Fan von durchgehenden Hälsen – ich mag einfach das typische Schwingverhalten derartiger Instrumente und ihre noble Haptik. Meist wird Instrumenten dieses Typs allerdings auch eine gewisse Trägheit in der Ansprache nachgesagt. Bedenken im Sinne von “Da kann man ja nicht schnell drauf slappen!” wischt der Cort Artisan A4 schon nach den ersten Anspielminuten auf immer und ewig weg. Stattdessen geht der neue Zögling der Company ordentlich und mit aggressivem Grundton richtig gut nach vorne los. Dabei wird nicht versucht, bekannte Bassklassiker nachzuahmen, sondern eigenständige Wege beschritten, die absolut ihre Berechtigung haben und in der Band durchsetzungsstark punkten können!
Ich hätte mir einzig noch etwas mehr Tiefe und Wärme im Holzton gewünscht, aber immerhin haben wir es hier mit einem relativ günstigen Instrument zu tun. Da ist es schier unmöglich, auch noch die allerbesten Hölzer zu verbauen. Alles in allem empfinde ich das Grundkonzept des Artisan A4 als absolut stimmig; die Zutaten sind durch die Bank hochwertig und es macht wirklich Freude, diesen Flitzer “made in Indonesia” zu spielen.
Als echtes Manko sehe ich einzig die fehlende Möglichkeit, den Bass auch rein passiv spielen zu können. Ein “EQ on/off”-Schalter ist natürlich nett, macht aber nicht so viel Sinn, wenn der Bass letztlich immer noch auf eine Batterie angewiesen ist. Die Elektronik hingegen arbeitet tadellos und musikalisch. Zudem harmoniert sie perfekt mit den MK1-Tonabnehmern.
Eigentlich in jedweder Stilistik zuhause, kann ich den Cort A4 als Instrument für Fortgeschrittene und durchaus auch als Zweitbass für Vollprofis empfehlen.
- vielseitiger, lebendiger Sound mit eigenem Charakter
- tolles Holzfeeling
- sehr gute Bespielbarkeit
- top Verarbeitung
- sehr gute Abstimmung Tonabnehmer/Elektronik
- attraktiver Preis
- kein echter Passivbetrieb möglich
- Hersteller: Cort
- Modell: Artisan A4 Plus FMMH OPN
- Herstellungsland: Indonesien
- Korpus: Mahagoni mit Ahorn-Decke
- Hals: durchgehend, Ahorn/Wenige, Maching Headstock
- Griffbrett: Panga Panga, 305-mm-Radius
- Bünde: 24 / Large (2,7 mm)
- Mensur: 34″ (864 mm)
- Inlays: Abalone Dots mit schwarzem Kreis
- Mechaniken: Hipshot Ultralight
- Brücke: Hipshot Trans Tone 4
- Tonabnehmer: Bartolini MK1-4/F & MK1-4/R
- Elektronik: 1 x Volume, 1 x Blend, Bartolini MK-1 Dreiband-EQ, EQ-Schalter
- Hardware: Platin
- Saiten: D’Addario EXL165SL (105-045)
- Preis: 779,- Euro (Ladenpreis im Oktober 2018)
Theofilos Mitrentsis sagt:
#1 - 01.11.2018 um 21:21 Uhr
Ich hab' mir vor 2 Monaten einen A5 als 5-saiter zugelegt und bin begeistert.Einziger Schwachpunkt: Die Pickups.Durch den Wechsel mit entsprechenden Pickups aus den USA (Bartolini MK5) ist der Bass nun ein Wahnsinns-Instrument.Ich bin Profi-Musiker und hab' eine kleine Sammlung (12 mittlerweile) mit Instrumenten aus allen moeglichen Preislagen (300 bis 10.000 EUR) und der A5 ist zur Zeit mein Liebling.
lars.bonedo sagt:
#1.1 - 02.11.2018 um 08:28 Uhr
hallo theofilos!hatte dein bass denn auch schon diese bartolini-bestückung aus dem test? wenn ja: bestand da so ein großer unterschied zwischen den originalen und den replacement-bartolinis?viele grüße, lars
Antwort auf #1 von Theofilos Mitrentsis
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenTheofilos Mitrentsis sagt:
#1.1.1 - 03.11.2018 um 05:31 Uhr
Servus Lars !Der Bass hatte serienmäßig die Mk-1 Bartolini Pickups (Made in Korea oder Indonesien - bin mir nicht sicher).Solo gespielt und Zuhause klingen die gar nicht mal so schlecht. Ich würde sogar sagen dass sie Gut klingen.On stage (durch eine Eden 410xlt) sind sie ein bisschen harsch in den Höhen, was evtl in einer härteren Gangart wünschenswert ist, und unternrum ein bisschen schmalbrüstig.Die MK-5CBC hingegen (US-made) klingen runder. Satte Bässe und Tief-Mitten mit samtigen brillanten Höhen. Mit diesen Pickups (echt keine Übertreibung !) hebt der Bass ab.Der Bass klingt mit den neuen pickups wie ein Ken Smith.Er ist ausserdem wunderbar verarbeitet, die Hardware ist 1a, die H-saite klingt wahnsinnig straff und definiert und er hat mich gebraucht 400 Euro (im Neuzustand) gekostet - mit US Pickups insgesamt 650.Such' Mal in YouTube nach "cort bartolini mk5".Die Videos waren mit der Grund warum ich den Bass überhaupt gekauft habe.Soweit sogut - der Kommentar hat fast Artikellänge :)Ansonsten mein Kompliment an euch und Dich speziell - du bist ein richtig geiler Bassist :) es macht immer wieder Spass dir zuzuhören oder zuzuschauen :)MfGTheo der Weisswurst-GriecheP.S.In den etwas teureren ultra Modellen verbaut Cort die MK-5CBC (MK-4CBC beim 4-saiter) serienmäßig :)
Antwort auf #1.1 von lars.bonedo
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenlars.bonedo sagt:
#1.1.1.1 - 03.11.2018 um 08:22 Uhr
hi theo!vielen dank für das kompliment! freut mich sehr, dass dir gefällt, was ich mache. :-)ich habe mir gerade die clips angehört - uff, der klingt ja wirklich sensationell, und mit der nähe zu einem ken smith hast du auch nicht übertrieben. da ist auf einmal dieser typische "klick" im ton, hammer! gerade als fünfsaiter stelle ich mir diese kombi wirklich super vor. und dann auch noch zu diesem kurs! :-Ovielen dank für den erfahrungsbericht und viele grüße aus hannover, lars
Antwort auf #1.1.1 von Theofilos Mitrentsis
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenTheofilos Mitrentsis sagt:
#1.1.1.1.1 - 03.11.2018 um 15:35 Uhr
Servus Lars !Kein Problem - hab' ich gern gemacht !Weiterhin alles Gute :)MfGTheo
Antwort auf #1.1.1.1 von lars.bonedo
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenGeorg Janser sagt:
#2 - 06.09.2019 um 10:04 Uhr
Ich bin in einem großen Musikgeschäft über diesen Bass gestolpert. Optisch eher ein Mauerblümchen, ist er vom Sound dermaßen herausgestochen, dass die Konkurrenz von Fender bis Mayones (!) echt alt ausgesehen hat. Ist natürlich Geschmackssache, aber meinen Nerv hat der Bass zu 100% getroffen. Und als Hobbyzupfer sind mir auch die originalen Pickups gut genug. Super Test übrigens, wie immer.