Chapman Ghost Fret Black Blood V2 Test

Mit der Chapman Ghost Fret Black Blood V2 stellt sich eine alte Bekannte vor, denn ich hatte das Vergnügen, die vorherige Version mit dem Zusatz Pro zu testen und bin natürlich um so gespannter, wie sich die neue Ghost Fret mit dem Zusatz V2 und der Farbgebung Dark Blood im heutigen Test schlagen wird.


Dass sie sich optisch an ihre anlehnt, ist offensichtlich und sollte vor allem die Freunde der hart rockenden Zunft ansprechen. Die Chapman Ghost Fret V2 wird in Indonesien gefertigt und lässt aufgrund des recht günstigen Verkaufspreises aufhorchen. Was sich sonst noch getan hat? Finden wir es heraus.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Geliefert wird die Chapman Ghost Fret in einem Karton, in dem sich auch ein Poliertuch sowie Werkzeug zum Einstellen der Halskrümmung befinden. Und sie fällt ins Auge, was nicht zuletzt an ihrer Explorer-Form und einer insgesamt wirklich ansprechenden Optik liegt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Chapman Ghost Fret Black Blood V2 fällt wegen ihrer Explorer-Form und ihrer ansprechenden Optik direkt ins Auge.

Das auf den Mahagonikorpus aufgeleimte geflammte Ahornfurnier ist nämlich im unteren Teil in einem satten Rot eingefärbt, das sich zum Hals hin verdunkelt und in tiefem Schwarz endet. Die Zargen wie auch die Rückseite des Korpus sind komplett schwarz gefärbt. Sämtliche Lackierarbeiten wurden tadellos ausgeführt, was auch für das Natur- oder Reveal-Binding gilt. Dabei wird der entsprechende Bereich beim Lackieren ausgespart, sodass wie in unserem Fall die Naturfarbe des Holzes die Decke optisch vom restlichen Korpus trennt und dem Ganzen eine edle Note beschert.

Die Decke selbst besitzt außer für die beiden Pickups keinerlei Ausfräsungen oder Shapings und ist flach wie ein Küchentisch. Das kennt man auch von der Gibson Explorer, die hier Pate stand und bereits 1958 das Licht der Welt erblickte.
Die Saitenschwingungen werden von zwei Chapman Primordial Zero Humbucker abgenommen, die sich mit dem Push/Pull Tone-Poti splitten lassen. Damit stehen sechs unterschiedliche Sounds zur Verfügung, auf die ich im Praxisteil näher eingehen werde. Die Doppelspuler besitzen Alnico 5 Magneten und weisen am Hals 10 kOhm und am Steg 16,5 kOhm auf – beide sind ohne Rähmchen direkt in den Korpus geschraubt. Geregelt werden sie mit einem Volume- und besagtem Tone-Regler, beide Potis mit schwarzen, griffigen Metallknöpfen, die sich samtig drehen lassen. Die Pickupwahl übernimmt ein Dreiweg-Kippschalter, der sich auf dem Horn unterhalb des Griffbretts befindet, beim Spielen nicht im Weg steht, sich aber trotzdem komfortabel erreichen lässt.
In der folgenden Grafik sind alle Pickup-Schaltvarianten zu sehen:

POSITION 1Steg PUSteg PU Coil Split (äußere Spule)
POSITION 2Steg PU + Hals PUSteg PU + Hals PU beide gesplittet (äußere Spule)
POSITION 3Hals PUHals PU Split (äußere Spule)
Fotostrecke: 7 Bilder Zwei Chapman Primordial Zero Humbucker in Steg- und Halsposition…

Rückseitig eingefädelt laufen die Saiten durch den Korpus zum Steg, einem Chapman String Through Hardtail, und treten von dort aus ihre Reise in Richtung Kopfplatte an. Die Brücke ermöglicht ein individuelles Einstellen jeder einzelnen Saitenauflage und besitzt im Gegensatz zur ansonsten komplett in Schwarz gehaltenen restlichen Hardware helle Reiterchen. Die Saiten kommen von Ernie Ball, aufgezogen ist ein Slinky Nickel Wound 10-46 Satz. Ein Blick auf die Rückseite zeigt die sechs schwarzen Metallhülsen, durch die die Saiten eingefädelt werden, und eine längliche sowie eine runde Ausfräsung, die jeweils mit versenkten Kunststoffdeckeln verschlossen sind. Über die runde Ausfräsung erreicht man die Rückseite des Dreiwegschalters, über die längliche die Elektronik.

Fotostrecke: 4 Bilder Eine Chapman String Through Hardtail Bridge dient zur Aufnahme der…

Für eine verbesserte Ergonomie sorgt an der Rückseite ein sogenannter Tummy Cut, auch Rippenspoiler genannt. An der unteren Zarge lässt sich der Klinkenstecker in eine Strat-Style-Klinkenbuchse einstecken, die dank ihrer Positionierung das Kabel gerade in Richtung Gurt führt und bei ihm eingefädelt für eine Zugentlastung sorgt. Dort wie an der Zarge oberhalb des Halses befindet sich jeweils ein schwarzer Gurtpin. Damit sie den Lack nicht beschädigen, sind die beiden mit kleinen Filzplättchen unterlegt.

Bei der Chapman Ghost Fret handelt es sich um eine Set-Through Neck-Konstruktion, was bedeutet, dass der Ahornhals in eine tiefe Halstasche eingeleimt wird, die ihn sehr viel weiter im Mahagoni-Korpus verankert als einen normal eingesetzten Hals, den sogenannten Set-Neck. Die Konstruktion soll nicht nur die Stabilität erhöhen, sondern kommt in der Regel auch Schwingungsverhalten und Sustain zugute. Der Vollständigkeit halber soll gesagt sein, das es noch eine weitere Variante gibt, für die das ebenfalls gilt und die sich Neck-Through nennt. Bei ihr reicht der Hals von der Kopfplatte bis zum Korpusende und der Korpus selbst besteht häufig nur aus zwei Teilstücken, die rechts und links am verlängerten Hals angesetzt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Ahornhals ist über eine Set-Through Neck-Konstruktion mit dem Korpus verbunden.

Bei unserer Kandidatin ist der Übergang von Hals zum Korpus verrundet und ermöglicht so ein problemloses Bespielen der obersten Lagen. Das Griffbrett besteht aus Macassar Ebenholz, in das 22 Jumbo-Nickelbünde eingesetzt und akkurat weiterbearbeitet wurden. Sehr gut! Das von Chapman-Gitarren bekannte Infinity-Inlay im zwölften Bund darf ebenso wenig fehlen wie weiße Pearl-Inlays im Griffbrett und in der Halskante, die den Weg auf dem Griffbrett weisen. Die Form des Halses gibt der britische Hersteller mit C-Shape an und in der Tat liegt die satinierte Rückseite angenehm satt in der Hand, ist dabei aber keinesfalls klobig oder fett und fühlt sich mit ihrer matten Lackierung ausgesprochen natürlich an. Die Saiten laufen über einen schwarzen, 43 mm breiten Graph Tech TUSQ XL-Sattel in Richtung Mechaniken, die wie die Brücke aus eigenem Hause stammen und die Saiten geschmeidig in Stimmung bringen. Zwei Saitenniederhalter bringen zudem die vier tiefen Saiten auf das Niveau der Mechaniken. Die etwas versetzt angebrachte Kopfplatte besitzt die vom Hersteller bekannte charakteristische Reversed-Form und ist schwarz lackiert, wobei der Firmenname natürlich auch nicht fehlen darf. Der offene Zugang zum Dual-Action-Halsstab befindet sich wie gewohnt direkt hinter dem Sattel.
Die tadellos gefertigte Ghost Fret Black Blood V2 bringt 3672 Gramm auf die Waage und besitzt eine Mensur von 628 mm.

Kommentieren
Profilbild von Oliver Winschewski

Oliver Winschewski sagt:

#1 - 10.05.2019 um 08:39 Uhr

0

Gut klingende Gitarre im Video...aber mir fiel auf einem Bild auf, dass die Hülsen auf der Bodyrückseite nicht akkurat gesetzt sind. Das hat sicherlich keine weiteren Auswirkungen und man sollte natürlich den günstigen Preis berücksichtigen, nur ist die Verarbeitung dann eben nicht "tadellos".Gruss, Olli

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.