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Apogee Element 46 Test

Apogee ist für seine schick konzipierten und hochwertigen Lösungen für Audiointerfaces am Mac bekannt. Die portablen Systeme Duet und Quartet erfreuen sich noch immer großer Beliebtheit, genau wie die Flaggschiffe Ensemble und Symphony. Sie alle sind aber nicht ganz billig.

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Hier setzt die neue Element-Serie an, die eine neue Control-Software mit sich bringt. Dadurch lassen sich alle Interfaces kombinieren und auch gemeinsam nutzen. Der Clou: Die Hardware wird auf das Nötigste reduziert und kommt gänzlich ohne Bedienelemente aus.
Dadurch wird das Ganze nicht nur günstiger, sondern auch „remote“ einsetzbar. Das in etwa vergleichbare Element 46 kostet rund ein Drittel weniger als das Quartet und die Bedienung erfolgt am Rechner mittels Software. Gesteuert werden kann das Gerät mit einer Fernbedienung, direkt aus den Logic-Kanalzügen oder drahtlos per iPad und iPhone.

Details

Elementar reduziert

Das Wichtigste zuerst: Apogee bleibt „Mac only“. Zur neuen, hardwarereduzierten und auf Thunderbolt basierenden Element-Serie gehören neben unserem heutigen Testkandidaten Element 46 das kleine Element 24 und das große Element 88 sowie die Element Control Remote genannte Fernbedienung. Die Ziffern der Produktnamen beziehen sich auf deren Anzahl an Ein- und Ausgängen. Das Element 46 verfügt also über 4 Eingänge und 6 Ausgänge.

Fotostrecke: 2 Bilder Einfacher geht es kaum: Vier Preamps mit Combobuchse, zwei Kopfhörerausgänge, …

Vier Eingänge mit Preamp, sechs analoge Ausgänge

Für das Apogee Element 46 heißt das konkret: vier Vorverstärker mit Combo-Buchse für Mic-, Instrument- und Line-Signale sowie sechs Line-Outs. Die Ausgänge sind dabei in einen symmetrischen XLR Main-Out (2×1) und zwei unabhängige Kopfhörerausgänge (2×2) aufgeteilt. Hinzu kommen ein Optical I/O für ADAT, S/PDIF und SMUX sowie ein BNC Word Clock-I/O.

75 db Gain Preamps mit allen Schikanen

Ferner besteht die Möglichkeit, Stereo-Submixe von und zu der Steuersoftware zu schicken, sodass sich das Interface insgesamt auf 16 Ins und 18 Outs beläuft.
Die Preamps sind in typischer Apogee-Tradition äußerst potent und liefern mit bis zu 75 dB Gain reichlich Verstärkungsleistung. Der Gain lässt sich dabei präzise und digital einstellen. Ferner bieten die Preamps einen Low-Cut, Phasenumkehr, 48V-Phantompower, Impedanzanpassung für Instrumente und einen Stereo-Link (G) sowie den allseits bekannten Apogee Soft-Limiter.

Fotostrecke: 2 Bilder +4dBu, -10dBV, Mic und Instrument – das sind die Optionen für die vier Preamps und alle die man brauchen könnte. Und 75 dB Gain sind ebenfalls ordentlich!

Lieferumfang

Genau wie die Verpackung ist auch das Interface äußerst pragmatisch verarbeitet. Es verzichtet auf jeglichen Schnörkel und ist sehr solide gefertigt. Schicke Alu-Seitenteile heben das Stahlblech-Gehäuse ein wenig vom Boden und sorgen so für ausreichend Zirkulation, denn warm wird die kompakte Kiste schon. Ein Thunderbolt-Kabel ist leider – wie bei fast alle Thunderbolt-Gerätschaften – nicht Teil des Bestandteils. Mehr gibt es zum Gerät selbst nicht zu sagen.

Fotostrecke: 4 Bilder So richtig klein ist das Netzteil leider nicht …
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Praxis

Performance

Die Installation verlief reibungslos, lediglich die Zwangs-Registrierung zum einfachen Treiber-Download nervt. Ist das Interface allerdings einmal erkannt, überzeugt es mit äußerst guten Latenzwerten, die Nähe von Thunderbolt zum PCI-Bus zahlt sich also aus. Das Handbuch findet ihr übrigens hier.

Fotostrecke: 8 Bilder Zwangsregistrierungen … nerven!

Sound

Kommen wir zum Klang: Hier macht man Apogee nix vor. Klare Höhen, detaillierte Mitten, knackige Bässe. Ein Unterschied zu meinem RME UFX+ ist so gut wie nicht zu hören. Wenn wir es drauf ankommen lassen, könnte man sagen, dass Apogee weniger harte Höhen hat. Hierbei handelt es sich aber nur um Nuancen, die im Alltag kaum zu Unterschieden führen dürften.
Auch bei den Preamps gibt es keinerlei Schwächen zu vermelden. Mit bis zu 75 dB Gain sind sie äußerst kräftig und setzen jedem noch so schwachen Mikro reichlich Leistung entgegen. Hinzu kommt eine kompetente Soft-Limit-Funktion, obwohl ich es immer besser finde, konservativ zu pegeln.

Audio Samples
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Acoustic – Stereo Acoustic – BPM CR-73 Acoustic – SM 57 Acoustic – BPM CR-73 / Softlimit Shaker – Stereo Shaker – BPM CR-73 Shaker – SM 57 Bass – DI

Software

Mit der neuen Element-Serie hält eine neue Software Einzug, die sich nicht mehr an das fluffige, helle alte Apple-Design hält, sondern schwarz im Groben und bunt im Detail ist. Im Prinzip ändert sich aber nicht so viel: Es können bis zu vier Submixe erstellt werden, wobei diese auch wieder in die DAW zurückgeführt werden können. Ferner stehen dedizierte Playback-Kanäle zur Verfügung um auch Submixe aus der DAW in den Mixer zu bringen ohne dafür extra Output-Kanäle zu opfern. DSP-Effekte oder Ähnliches finden sich zwar nicht, braucht es bei der guten Performance aber auch nicht unbedingt – hier kann man auf DAW-Effekte zurückgreifen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die neue Element Software ist dunkel gehalten, bietet aber auch bis zu vier Submixe sowie reichlich separate Playback Channels. Die Bedienung ist logisch und geht im Nu in Fleisch und Blut über.

Was könnte besser sein? 

Das Interface ist grundsätzlich sehr gut konzipiert und für die meisten Musiker-Belange sicherlich ausreichend mit I/Os versorgt. Trotzdem: Nur einen symmetrischen Line-Out finde ich hier schon mager. Ein zweiter wäre wünschenswert, allein um diesen für ein zweites Paar Monitore verwenden zu können. Sicherlich kann man auch einen der Kopfhörerausgänge zweckentfremden. So richtig toll ist das aber nicht, da man in Verbindung mit der Remote eigentlich auf einen zusätzlichen Monitorcontroller verzichten möchte. Ein AES I/O hätte dem Interface ebenfalls gut gestanden – nur ADAT finde ich heutzutage etwas schwach.
Nichtsdestotrotz ist keine dieser Anmerkungen als Mangel zu verstehen, da Apogee die Interfaces nicht als mehr bewirbt, als das Element 46 letzten Endes ist. Dennoch: Was die Modularität betrifft, habe ich meine Zweifel, ob dies tatsächlich so Anwendung findet, da Thunderbolt weder die günstigste noch längstmögliche oder zukunftsträchtigste Verkabelungsvariante ist. Ein Hauptvorteil mehrerer Interfaces liegt doch in der grundsätzlichen örtlichen Ungebundenheit – was im Vergleich zu Dante oder AVB hier jedoch aus genannten Gründen allein physikalisch nicht möglich ist. Ferner finde ich, dass die Zeiten, in denen man sich Gedanken um Zukunft und Erweiterungsmöglichkeiten von Computerzubehör machte – und dazu zählt für mich auch ein Audiointerface – vorbei sind. Wenn die tatsächliche Erweiterung ansteht, hat sich ohnehin schon so viel getan, dass man meist mit einem neuen Interface mit entsprechend neuen Schnittstellen und Preamps bzw. I/Os besser fährt. Just sayin´.

Die Seitenteile sind gleichzeitig die Füße, welche das Interface auch thermisch besser zirkulieren lassen.
Die Seitenteile sind gleichzeitig die Füße, welche das Interface auch thermisch besser zirkulieren lassen.
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Fazit

Die neue Element Serie von Apogee ist ein interessantes Konzept, um günstig an die Qualität und den Sound des Premium-(und „Apple-only“-)Herstellers zu kommen. Günstiger heißt bei Apogee trotzdem nicht billig. Trotzdem: Mit dem Element 46 erhält man vier souveräne, äußerst kräftige Preamps sowie einen hochwertigen Kopfhörerausgang und einen Stereoausgang. Die Wandler sind nach wie vor qualitativ sehr weit vorne einzuordnen, wenngleich auch andere Hersteller nachziehen. Der größte Vorteil bleibt die schicke Integration in OS X und das hürdenfreie Bedienkonzept.

Pro
  • vier kräftige Preamps
  • solides Gehäuse
  • Modularität
Contra
  • Mac only
  • keine Netzteil-Verriegelung
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Features
  • Thunderbolt Audiointerface
  • vier Preamps
  • Stereo XLR Out ADAT I/O Systemanforderungen: Mac mit ThunderboltAnschluss (iMac, Macbook Pro, Macbook Air, Mac Pro), min. 4 GB RAM, 8 GB empfohlen, OS: 10.10 oder höher, freier Thunderbolt-Port
  • Thunderbolt-Kabel nicht im Lieferumfang enthalten
  • kompatible Software: Jeder Mac mit Core Audio kompatibler Software
  • empfohlene Anwendungen: Logic Pro, Pro Tools, Ableton Live, GarageBand, MainStage, Final Cut, Digital Performer, Studio One, Cubase und Nuendo
Preise
  • Element 24: 772,31 €
  • Element 46: 1188,81 €
  • Element 88: 1962,31 €
  • Element Control: 260,61 €
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • vier kräftige Preamps
  • solides Gehäuse
  • Modularität
Contra
  • Mac only
  • keine Netzteil-Verriegelung
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Apogee Element 46 Test
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