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Allen & Heath ZED Power 1000 Test

Hurra, ein Powermixer: Mit 1000 Watt Leistung, 12 Kanälen, digitalem Effektgerät, USB-Schnittstelle und ultrakompakten Maßen im robusten Gehäuse bringt der ZED Power 1000 von Allen & Heath neuen Schwung in eine zurzeit nicht übermäßig hippe Gerätegattung. Und wo Allen & Heath draufsteht, freuen wir uns über britischen Sound vom Feinsten. Ob die Vorfreude gerechtfertigt ist, verrät der folgende Test.

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Allen & Heath ZED Power 1000 Powermixer

Details

Man mag es kaum glauben, doch der ZED Power 1000 belegt nicht mehr Fläche als zwei DIN-A4-Blätter und wiegt gerade mal 10,3 kg. Das mit Kunststoffblenden verzierte Gehäuse ist aus solidem Metall gefertigt, zum Transport gibt es auf der Unterseite einen bequemen Tragegriff. Auf der Rückseite sitzen ganz links der Netzschalter nebst Kaltgerätebuchse, darüber lässt sich per Schalter der Ausgangspegel anpassen (0 dB/-30 dB). Zwei Speakon-Buchsen liefern 2 x 500 Watt an 4 Ohm aus der Class-D Endstufe; ein leiser, Chromgitter-geschützter Lüfter sorgt für kühle Luft im Innern. Das gedruckte Handbuch (immerhin!) erklärt in englischer Sprache, was unser Proband so alles kann.

Ein vielseitiger Powermixer mitsamt USB-Schnittstelle für Recordings und Playbacks. Im Bild zu sehen: der Lieferumfang.
Ein vielseitiger Powermixer mitsamt USB-Schnittstelle für Recordings und Playbacks. Im Bild zu sehen: der Lieferumfang.

Kanalzüge und Klangregelung

Die ersten acht Kanalzüge besitzen XLR-Mikrofoneingänge und Klinken-Inputs nebst 100-Hz-Trittschallfilter. Es folgt eine mittengerasterte Dreiband-Klangregelung sowie eine gemeinsame Phantomspeisung. Die Höhen bedient ein „Kuhschwanz” bei 12 kHz mit ± 15 dB. Der Mittenbereich von 120 bis 4000 Hz arbeitet semiparametrisch; die gewählte Frequenz lässt sich ebenfalls um ± 15 dB anpassen. Der Bassregler greift bei 80 Hz. „Record” schickt das Eingangssignal auf die Recording-Summe und das USB-Interface. Der mittlere Schalter aktiviert die PFL-Funktion und darunter sitzt der Mute-Taster inklusive roter Kontroll-LED. Alles an Bord also. Für jeden Kanal gibt es außerdem einen Monitor-Ausspielweg (Pre-Fader ) sowie einen Effekt-Send (Post Fader) zum eingebauten Effektprozessor.

Fotostrecke: 3 Bilder Allen & Heath ZED Power 1000 Gesamtansicht.

Im Kanal 7 und 8 gibt es einen Unterschied in der Konfiguration, denn die Line-Eingänge besitzen eine höhere Eingangsimpedanz und sind so für den direkten Anschluss von Instrumenten oder Pick-ups geeignet. Rechts schließen sich zwei Stereo-Line-Wege mit je zwei Monoklinken an, deren Klangreglung auf die beiden Kuhschwanzfilter für Höhen und Bässe reduziert ist. Die übrigen Bedienelemente entsprechen denen der Mikrofonwege. Leichtgängige 60-Millimeter-Fader schließen die Kanalzüge ab. Sie reagieren butterweich und lassen ein sehr sensibles Mischungsverhältnis der verschiedenen Eingangssignale zu. Das Summenmodul sitzt rechts.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Summenmodul des ZED.

Aufnahmen lassen sich entweder über die beiden Recording-Cinch-Buchsen oder die USB-Schnittstelle aufzeichnen. Eine weitere Klinkenbuchse steuert ein externes Basssystem an. Zwei symmetrische XLR-Buchsen liefern das Summensignal vor den integrierten Endstufen, wobei zwei Stereoklinkenbuchsen darunter als Einschleifpunkte dienen. Eine separate Ansteuerung der Endstufen ist über zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen möglich. Die letzte Klinkenbuchse in dieser Reihe liefert das Summensignal des Aux-Weges.
Im linken Teil des Summenmoduls liegt das Effektgerät mit seinen 16 Presets. Zum Repertoire gehören Hallräume, Delay-Programme, ein Flanger und ein Chorus. Ein Tap-Taster bestimmt die Delay-Geschwindigkeit. Der FX-Return lässt sich auch auf den Monitorweg routen und anteilig pegeln. Ein gelber Fader führt den Effektanteil der Summe zu, der Record-Knopf schickt ihn auf den USB-Bus. Hier gibt es ebenfalls PFL-Taster und einen Mute-Schalter. Dessen Funktion kann auch ein externer Fußschalter übernehmen.
Der neunbandige, grafische Summen-EQ verfügt über 30 Millimeter lange Schieberegler bei 83, 125, 250 und 500 Hz sowie bei 1, 2, 4, 8 und 16 kHz (±12 dB) und einen Bypass-Schalter. Ein 65-Millimeter-Masterfader bestimmt den Ausgangspegel und zwei zwölfstellige LED-Ketten dienen der optischen Kontrolle. Wird in einem Kanal der PFL-Schalter betätigt, zeigen sie den Eingangspegel dieses Kanals hinter der Klangreglung und vor dem Kanal-Fader an. Die Phantomspeisung wird für alle Kanäle zentral aktiviert.

Fotostrecke: 3 Bilder Rückansicht des ZED Power 1000.
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Praxis

Erste Hörtests mit Live-Musik sorgen für gute Stimmung: Der Class-D-Verstärker produziert saubere, transparente Verstärkung mit silbrigen Höhen und im Bass- wie Mittenbereich wird keine Wärme vermisst. Der Verstärker hat außerdem reichlich Reserven.
Der eingebaute 9-Band-EQ arbeitet dank praxisnaher Eckfrequenzen äußerst effektiv. Der Punch für die Bassdrum kommt mit leichter Anhebung des 125 Hz Reglers, und eventuell nervige Mitten lassen sich ebenfalls sehr einfach mit dem Fader korrigieren. Bei sprachlastiger Beschallung wirkt schon die kleinste Anhebung der Höhen im Summensignal Wunder. Den Dreibändern in den Kanälen möchte ich ebenfalls saubere Arbeit bescheinigen. Selbst bei extremer Anhebung der Höhen rauscht es nicht.
Der interne Effektprozessor liefert ebenso schöne wie vielseitige Sounds und macht Outboard-Lösungen häufig überflüssig. Mit nur einem Monitorweg ist man natürlich am Limit, aber für viele Anwendungen reicht es. An der PFL-Summe hängt im Übrigen ein gut klingender Kopfhörerverstärker, der ein sehr sauberes und lautes Signal produziert.
Da man die Endstufe abkoppeln kann, lässt sich das Mischpult auch ohne Amp nutzen. Andersherum erlauben zwei Klinkenbuchsen den Zugriff auf die integrierten Endstufen. Das Mischpult wird dann von den Verstärkern getrennt.

Fotostrecke: 2 Bilder British Sound trifft auf Powermixer

Die USB-Schnittstelle arbeitet bidirektional, kann also Signale wiedergeben oder zweikanalig an ein Aufnahmemedium leiten. Die Record-Schalter in den Kanalzügen entscheiden, welche Signale mitgeschnitten werden. Das Interface arbeitet „class compliant”, es müssen computerseitig also keine speziellen USB-Treiber installiert werden. Als Sample-Rates stehen 16, 32, 44,1 oder 48 kHz zur Verfügung.  

Audio Samples
0:00
Intro trocken Intro mit Hall Sprecher Trocken Sprecher mit Delay Strings Trocken Strings TapDelay
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Fazit

Vielseitigkeit, Preis und Ausstattung stehen beim Allen & Heath ZED Power 1000 ganz oben. So ist man für die unterschiedlichsten Beschallungsszenarien bestens gerüstet, USB-Recording inklusive. Aufgrund der kompakten Maße und des geringen Gewichts lässt sich der ZED unkompliziert zum Gig transportieren. Das gute integrierte Effektgerät spart zudem das Mitschleppen externer Signalprozessoren. Ein Blick auf den Allen & Heath ZED Power 1000 lohnt also, zumal das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr stimmig ist.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Kraftvolle 1000-Watt-Endstufe
  • Integriertes, gut klingendes Effektgerät
  • Sehr flexible Anschlussmöglichkeiten
Contra
  • Keine deutsche Bedienungsanleitung
Artikelbild
Allen & Heath ZED Power 1000 Test
Für 799,00€ bei
Allen & Heath ZED Power 1000 Powermixer
Allen & Heath ZED Power 1000 Powermixer
Technische Spezifikationen
  • 2 x 500 W an 4 Ohm Ausgangsleistung
  • 2 x 285 W an 8 Ohm
  • Class-D-Technik
  • 2 x Speakon-Ausgänge
  • 8 XLR-Mikrofon/Line-Eingänge
  • 2 x 6,3 mm Klinkenbuchsen Stereo-Eingänge
  • 12 x 65-mm-Fader
  • 1 x 6,3-mm-Klinkenbuchse Aux-Send
  • 1 x 6,3-mm-Klinkenbuchse FX-Send
  • 9-Band-Master-EQ
  • 16 Studioeffekte mit Tap-Tempo-Taster
  • Record-Bus mit USB-Anschluss und Cinch-Buchsen
  • Abmessung (BTH): 465 x 348 x 140 mm
  • Gewicht 10,3 kg
  • UVP: 1199,- Euro
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Allen & Heath ZED Power 1000 Powermixer

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