Gitarren Tonleiter mit 5 einfachen Tricks merken

Da man auf der Gitarre eine enorme Auswahl hat, identische Noten und Tonkombinationen zu spielen, ist sie ein sehr komplexes Instrument, wenn es darum geht, innerhalb einer Tonart alle möglichen Skalentöne und Pattern in den Griff zu bekommen. Vieles erscheint gerade am Anfang wenig logisch und die Fülle an Skalen-Fingersätzen, die man auch noch in allen Tonarten beherrschen soll, kann ziemlich erdrückend wirken.

(Bild: © Shutterstock / Elnur)
(Bild: © Shutterstock / Elnur)


Dennoch gibt es ein paar Ideen und Kniffe, wie man den vielen Tonleitern auf der Gitarre Herr werden kann und wie auch das Spielen über wechselnde tonale Zentren leicht zu meistern ist. Eigentlich fußen alle Übungen auf zwei Grundprinzipien: eine Lage – alle Tonarten oder alle Lagen – eine Tonart, und von diesen Methoden möchte ich euch ein paar an die Hand geben:

Griffbretteinteilung in CAGED-System C-Dur
Griffbretteinteilung in CAGED-System C-Dur

1. Griffbretteinteilung in CAGED-System und Three-Note-per-String-Pattern

Zu Beginn empfiehlt es sich, die Skalenpattern in Positionen einzuteilen. Diese können zum einen nach dem CAGED-System erfolgen, das heißt, jedem Pattern wird ein Akkordgriffbild (C, A, G, E und D Schema) zugewiesen und anhand der Chordshapes, verbunden mit dem Grundton, findet man schnell den korrekten Fingersatz in jeder Tonart. Hier ein Beispiel in C-Dur:

Die Einteilung in Three-Notes-per-String-Pattern (3 NPS) ist insbesondere für das Spielen von Skalensequenzen und Läufen sehr praktikabel, auch wenn hier ein paar Lagenwechsel erforderlich sind und die Shapes eine leicht diagonale Ausrichtung erfahren. Ihr seht hier die C-Dur Tonleiter als 3 NPS:

Three-Notes-per-String-Pattern C-Dur
Three-Notes-per-String-Pattern C-Dur

2. Skalensequenzen

Hat man seine Skalenpattern auswendig parat, empfiehlt es sich, ein paar Sequenzen durch die Griffbilder zu jagen, um die Scale etwas intensiver zu durchdringen. Eine Sequenz ist im Prinzip eine Tonabfolge, die auf jeder Stufe angepasst an die Tonart wiederholt wird und dadurch natürlich auch einen hohen musikalischen Wert hat, der über die reine technische Übung hinausgeht – nicht umsonst ist das “Sequenzieren” eine sehr beliebte Motiverarbeitung, und das seit dem Barock.
Diese Sequenzen können nun entweder Notengruppen sein (Dreiergruppen, Vierergruppen), Intervalle (Terzen, Quarten, etc..) oder aber harmonische Strukturen (Dreiklänge, Vierklänge, deren Umkehrungen, etc).
Hier ein Beispiel für eine G-Durtonleiter in Vierergruppen:

G-Durtonleiter in Vierergruppen
G-Durtonleiter in Vierergruppen

3. Horizontale Skalenübungen

“Horizontal” bedeutet auf der Gitarre, auf einer oder mehreren Saiten durch alle Pattern innerhalb der Tonarten zu gehen, ganz im Gegensatz zum vertikalen Lagenspiel. Durch diese Übungen lernt man, das statische Patterndenken etwas aufzubrechen und die einzelnen Skalenbilder elegant miteinander zu verknüpfen.
Hier ein Beispiel für eine horizontale Sequenz auf der e- und h-Saite in der Tonart Am:

Horizontale Sequenz in der Tonart A-Moll
Horizontale Sequenz in der Tonart A-Moll

4. Lagenweise durch die Tonarten

Bei dieser Übung suchen wir uns eine feste Lage aus, die wir nur um einen Bund nach oben oder unten verlassen dürfen. Nun notieren wir uns eine 12-Tonreihe in einer x-beliebigen Reihenfolge, wie z.B.:

Eb  G  E  G#  C  A  F  C#  Bb  Gb  B  D
Die Töne markieren unsere Grundtöne, bzw. die Tonarten, und nun spielen wir diese Tonleitern innerhalb der gewählten Lage, plus/minus einem Bund, also z.B. die Eb Dur Scale, G-Dur Scale, E-Dur Scale etc. in der dritten Lage.
Durch diese Übung werdet ihr extrem fit in allen Tonarten und auch das Spielen über Changes wird euch extrem leicht fallen.
Ein Beispiel für die dritte Lage sähe so aus:

Lagenweise durch die Tonarten
Lagenweise durch die Tonarten

5. Improvisation mit Eingrenzung

Bei dieser Übung geht es darum, die Tonleiter nicht nur visuell und motorisch, sondern auch über den Sound besser kennenzulernen. Dazu sucht ihr euch ein Playback aus und improvisiert, allerdings setzt ihr euch eine Einschränkung wie z.B.:

  • nur die g-Saite benutzen
  • nur die g und A-Saite benutzen
  • nur Pattern 3 benutzen
  • nur die Noten g,a,c,d (in C-Dur benutzen) usw.

Bei der Wahl der Einschränkungen sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt, es empfiehlt sich allerdings, selbstkritisch zu sein und zu überprüfen, was besonders schwer fällt. So kenne ich z.B. viele Anfänger, die sehr ungern Pattern 4 benutzen. Warum nicht mal ein Solo spielen, mit der Vorgabe, nur dieses Pattern zu verwenden?
Und damit wünsche ich euch viel Erfolg bei euren Skalenübungen!

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