Das Dunlop 535Q vor dem Amp
Getestet wird das 535Q mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X. Alle Reverb-Sounds kommen von einem Neunaber Wet Reverb.
Das Cry Baby überzeugt beim ersten Antesten mit einer soliden Verarbeitung, rutschfestem Stand und einer flüssig laufenden Wippe – in meinem Falle etwas zu flüssig. Ohne aufgelegten Fuß wandert sie von selbst in die Zehenposition zurück. Sicherlich kein unlösbares Problem, durch die Abwesenheit einer Justierschraube aber auch nicht auf Anhieb zu beheben.

Mit 6 wählbare Frequenzbereichen und Q-Control ist das CryBaby breit aufgestellt
Soundtechnisch zeigt sich das Cry Baby in den ersten beiden Range-Potitionen gewohnt angriffslustig und sorgt vor einem clean eingestellten Amp für leicht schneidende Wah-Sounds. Mit aufsteigendem Range-Bereich wird das Klangbild sanfter und erreicht seinen Sweet-Spot in den Positionen 3 und 4. Für zusätzliche Flexibilität sorgt dabei das Q-Poti, mit dem sich die Bandbreite des Filters von „weich“ zu „scharf“ variieren lässt. Auch die dunkler abgestimmten Positionen 4 bis 6 wissen je nach Anwendung zu überzeugen und liefern etwas weichere und „vokalere“ Sounds als ein Standard-Cry-Baby. Hier findet sich auch sehr brauchbare “Always-On-Settings“ in der Zehenposition, die sich als Mitten-Boost vor einem verzerrten Amps eignen.
Auch als Solo-Boost macht das „Multi-Wah“ eine gute Figur
Wer seinen Amp oder Verzerrer weiter in die Sättigung treiben möchte, kann dies über den schaltbaren Boost mit bis zu 16 dB Verstärkung realisieren. Besonders beim Solieren sorgt dieses Feature für das nötige Sustain, vor allem, wenn der Grundsound noch im Crunch-Bereich liegt. Insgesamt erweist sich das 535Q somit als enorm vielseitig, was klassische Wah-Sounds angeht. Schwer vorstellbar, dass man mit diesem WahWah nicht seinen Traum-Sound findet. Allenfalls Vintage-Puristen könnten auf der Suche nach einem noch weicheren oder mittenbetonterem Sound nicht vollends auf ihre Kosten kommen.
Wir starten den Praxisteil mit einer Übersicht über die 6 Frequenzbereiche vor einem clean eingestellten Amp am Rande zur Übersteuerung. Das Q-Poti befindet sich dabei in seiner Mittelstellung.
Weiter geht es vor dem verzerrten Amp. Wir hören erneut alle Frequenzbereiche mit einer langsamen Filter-Sweep-Bewegung.
Der Q-Faktor beeinfluss die Bandbreite der Filterbewegung und sorgt in höheren Positionen für einen akzentuierteren Wah-Sound.
Zum Abschluss hören wir das 535Q als Solo-Boost vor einem verzerrten Amp in drei unterschiedlichen Intensitätsstufen der Boost-Sektion.