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DOD Overdrive Preamp 250 & Bifet Boost 410 Test

Mit dem DOD Overdrive Preamp 250 und dem DOD Bifet Boost 410 legt die amerikanische Traditionsfirma zwei Pedalklassiker aus den 70ern zum zweiten Mal neu auf. Gegründet wurde die Company von David Oreste Defrancesco, der als Pionier in Sachen Gitarrenpedalen gilt und bereits ca. 1974 den Overdrive-Preamp auf Basis des MXR Distortion+ entwickelte. Viele DOD-Urmodelle wurden 2013 wieder ins Programm aufgenommen, verschwanden jedoch nach nur zwei Jahren wegen eines Firmenwechsels wieder in der Versenkung. 10 Jahre später sind sie zurück und ich bin gespannt, ob der legendäre Sound geblieben ist.

DOD Overdrive Preamp 250 & Bifet Boost 410 – das Wichtigste in Kürze

  • Neuauflage zweier DOD-Pedalklassiker aus den 70er-Jahren
  • Overdrive-Preamp 250 als Hard-Clipping-Verzerrer
  • Bifet Boost 410 als Booster mit schaltbarem Buffer
  • True-Bypass-Signalführung
  • Netz- und Batteriebetrieb
  • Made in China

Gehäuse und Bedienung des DOD Overdrive Preamp 250 & Bifet Boost 410

Die beiden Pedale kommen in robusten Metallgehäusen mit den Maßen 116 x 74 x 54 mm, der Overdrive Preamp in einem Gold-Ton, der Booster in Schwarz. An den Pedalseiten befinden sich Ein- und Ausgang im 6,3 mm Klinkenformat und der Eingang für das optional erhältliche Netzteil ist an der Stirnseite anzutreffen. Hier werden die Pedale mit 9 Volt gefüttert, wobei der Stromverbrauch des Overdrive Preamp 250 schlanke 1,7 mA und der des Bifet Boost 410 8,9 mA beträgt. Die Bedienelemente finden sich auf der Oberseite, der Overdrive ganz spartanisch mit einem Gain- und Level-Regler, der Booster mit Volume und Tone. Letzterer besitzt zusätzlich einen Schalter, der den internen Buffer anwirft, falls dies gewünscht ist. Dieser ist auch dann aktiv, wenn das Pedal im Bypass ist. Die Potiknöpfe sind hier übrigens auffallend groß, sodass zur Not auch stehend mit dem Fuß Eingriffe vorgenommen werden könnten. Der mit vier Kreuzschrauben befestigte Boden ist ebenfalls aus Metall und verschließt das Batteriefach. Zum Lieferumfang gehören ein Sticker, ein Manual und anklebbare Gummifüße.

DOD Overdrive Preamp 250

Fotostrecke: 8 Bilder Der Overdrive Preamp 250 kommt in einem gelben Metallgehäuse.

DOD Bifet Boost 410

Fotostrecke: 8 Bilder Der DOD Bifet Boost 410 kommt im schwarzen Gewand.
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So werden die Soundfiles der DOD-Pedale aufgezeichnet

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Top oder einen Marshall Plexi und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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Der DOD Overdrive Preamp 250 in der Praxis

Wirft man das Pedal an, bekommt man einen sehr körnigen Overdrive-Ton, der tatsächlich wie der MXR Distortion + wirkt. Strenggenommen handelt es sich bei dem Pedal nämlich um einen Hard-Clipping-Distortion und weniger um einen Overdrive, auch wenn die Klangcharakteristik irgendwo zwischen diesen beiden Gattungen angesiedelt ist. Insgesamt merkt man, dass wir es hier mit einem Verzerrer der frühen Schule zu tun haben, der eben einen sehr speziellen Sound liefert und für Freunde dieser Vintage-Klangcharakteristik sicherlich Charme besitzt.

Die Potis sind sehr schlicht und auch die Möglichkeiten der Klangformung entsprechend eingeschränkt. Unity Gain liegt in etwa bei einer Level-Stellung von 11 Uhr, sodass noch ausreichend Boost-Reserven zur Verfügung stehen. Die Dynamik ist erstaunlich gut für einen Hard-Clipper und Low-Gain-Bluessounds sind auf jeden Fall problemlos möglich. Dennoch muss man ganz klar sagen, dass das Pedal vor einem vollständig cleanen Amp nur bedingt seine Trümpfe ausspielen kann und bei hohem Gainsetting auch leicht fuzzige Züge aufweist. Fährt man den Amp jedoch in den Break-Up oder nutzt, wie weiter unten, einen bereits verzerrten Marshall, versteht man, warum sich der Overdrive Preamp 250 so großer Beliebtheit bei Gitarristen wie Yngwie Malmsteen, Mike Einziger oder Josh Klinghoffer erfreut hat. Hier verdichtet er die Zerrtextur zu einem cremigen Rhythm- und Leadsound mit viel Sustain.

GainLevel
12:0012:00
Audio Samples
0:00
Mid Setting – Pedal Off/On – Les Paul
GainLevel
9:0013:00
Audio Samples
0:00
Low Gain Setting – Stratocaster
GainLevel
14:0013:00
Audio Samples
0:00
Mid Gain Setting – Les Paul
GainLevel
Min-Max12:00
Audio Samples
0:00
Gain Knob Check – Les Paul
GainLevel
15:0015:00
Audio Samples
0:00
Vor angezerrtem Marshall Plexi – Les Paul
Der Bifet Boost erfüllt praktischerweise gleich zwei Aufgaben und kann einerseits als gut klingendes Bufferpedal punkten, macht aber auch als Booster eine tolle Figur.

Der DOD Bifet Boost 410 in der Praxis

Auch der Bifet Boost zeigt sich schlicht, aber effektiv in seiner Ausstattung. Das Volume-Poti bestimmt den Pegel-Boost, wobei ca. in der 10-Uhr-Stellung Unity-Gain anzutreffen ist. Dass hier auch etwas Spielraum nach unten ist, finde ich grundsätzlich eine gute Option. Dadurch kann das Pedal auch als Negativbooster fungieren, der zu heiße Pickups abschwächen kann, wenn man die Vorstufe seines Amps nicht so stark anfahren will. Der Tone-Regler arbeitet als Tilt-EQ und flexibilisiert den Booster noch einmal ordentlich in seiner klanglichen Ausrichtung. Dabei handelt es sich um eine Bauform, die rund um eine Centerfrequenz die Höhen anhebt und Bässe um das gleiche Verhältnis beschneidet. Zu bassige Frequenzen können bei Humbuckern deutlich abgemildert werden, wohingegen Singlecoils etwas mehr „Fleisch“ erhalten. Insgesamt erledigt der Bifet Boost seinen Job tadellos und kann einem Amp oder einem nachgeschalteten Pedal ordentliche Gainreserven entlocken, ohne dabei zu stark zu färben. Und er bietet sich bei niedrigeren Werten als tolles „always-on-pedal“ an, das den Sound etwas andickt und sogar noch eine Tonformung zulässt. Das Aktivieren des Buffers macht sich primär in der Bypass-Stellung des Pedals bemerkbar. Hier hört man im ersten Beispiel sehr gut, wie meinem Gitarrenton beim Einsatz eines 6 Meter langen Kabels etwas Höhen zurückgegeben werden, ohne dass diese zu aufdringlich erscheinen.

VolumeToneBuffer
Off/On
Audio Samples
0:00
Buffer Off/On – Pedal Off/On – Les Paul
VolumeToneBuffer
12:0013:00On
Audio Samples
0:00
Mid Setting– Stratocaster
VolumeToneBuffer
10:00-Max12:00On
Audio Samples
0:00
Volume Check– Les Paul
VolumeToneBuffer
15:00Min-MaxOn
Audio Samples
0:00
Tone Check– Les Paul
VolumeToneBuffer
13:0013:00On
Audio Samples
0:00
Vor angezerrtem Marshall Plexi – Stratocaster

Wie klingen beide Pedale im Verbund?

Zum Abschluss möchte ich es mir nicht nehmen lassen, die beiden DOD-Pedale in Kombination zu hören. Zu diesem Zweck lasse ich den Preamp Overdrive in einem halbwegs mittigen Setting und blase ihn ordentlich mit dem Bifet Boost an. Das funktioniert ganz hervorragend und man erhält dicke Leadsounds mit viel Sustain. Die Nebengeräusche sind natürlich höher, halten sich aber in einem sehr erfreulichen Rahmen.

Bifet Boost 410:

VolumeToneBuffer
15:0015:00On

Overdrive Preamp 250:

GainLevel
12:0012:00
Audio Samples
0:00
Bifet Boost vor Overdrive Preamp
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DOD ist es geglückt, zwei Pedalklassiker wiederzubeleben und sich dabei in puncto Sound und Verarbeitung treu zu bleiben. Der DOD Overdrive Preamp 250 liefert den gewohnten Sound, der, obwohl es sich hier technisch gesehen um ein Distortionpedal handelt, tatsächlich sehr „overdrivig“ und warm klingt. Seine Kerndisziplin ist sicherlich das Anfahren von bereits leicht zerrenden Amps, aber auch im Lowgain-Sektor überzeugt die Zerrtextur mit einer erfreulich lebendigen Dynamik. Der Bifet Boost erfüllt praktischerweise gleich zwei Aufgaben und kann einerseits als gut klingendes Bufferpedal punkten, macht aber auch als Booster eine tolle Figur. Da Unity-Gain bei 10 Uhr liegt, sind hier genug Gainreserven nach oben vorhanden, um jedem Amp eine amtliche Zerre zu entlocken. Besonders positiv ist der effektive Tone-Regler hervorzuheben, mit dem man sehr sinnvolle Eingriffe vornehmen kann. Insgesamt haben wir es hier mit gelungenen Reissues zum angemessenen Preis zu tun!

Beide Pedale, der DOD Overdrive Preamp und Bifet Boost 410, generieren klassische Sounds und empfehlen sich als gelungene Reissues zweier Klassiker.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • robustes Gehäuse
  • klassischer Sound
  • Bifet Boost 410 mit schaltbarem Buffer
  • Preamp Overdrive mit guter Dynamik
Contra
  • keins
Artikelbild
DOD Overdrive Preamp 250 & Bifet Boost 410 Test
Für 109,00€ bei
  • Hersteller: DOD
  • Name: Overdrive Preamp 250
  • Typ: Overdrive-Pedal
  • Herkunft: China
  • Regler: Gain, Level
  • Schalter: On/Off
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3 mm Klinke), Netzteileingang
  • True Bypass: ja (Bifet Boost 410: schaltbar)
  • Batteriebetrieb: ja
  • Gewicht: 239 g
  • Ladenpreis: 109,00 Euro (Juni 2023)
  • Hersteller: DOD
  • Name: Bifet Boost 410
  • Typ: Booster/Buffer
  • Herkunft: China
  • Regler: Volume, Tone
  • Schalter: On/Off, Buffer On/Off
  • Stromverbrauch: 8,9 mA
  • Gewicht: 254 g
  • Ladenpreis: 99,00 Euro (Juni 2023)
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Kommentieren
Profilbild von Mac

Mac sagt:

#1 - 15.10.2024 um 10:17 Uhr

0

"[...] und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks [...]" Ich falte auch! Und zwar mich, vor lachen! Ach, wenn der Tester sich einer höheren Sprachebene befleißigen will - schenkt dem Menschen doch mal ein Grammatik-Lehrbuch bitte... Ah, bonedo mit seinen Faltungen - you gotta love it!😋🏴‍☠️

Profilbild von Haiko (Bonedo)

Haiko (Bonedo) sagt:

#2 - 15.10.2024 um 18:22 Uhr

0

Hallo Mac, unter einer Faltung (zu englisch "convolution", wie Convolution Reverb = Faltungshall) versteht man den mathematischen Prozess zur Erstellung einer Impulsantwort (IR). Im Zeitbereich lässt sich die Impulsantwort mithilfe des Faltungsintegrals berechnen. Diese Begriffe werden von praktizierenden Musikern synonym verwendet und in aller Regel auch so verstanden. Achtung jetzt wird sich eines noch höheren Sprachstils befleißigt: "Die Impulsantwort, auch Gewichtsfunktion oder Stoßantwort genannt, ist das Ausgangssignal eines Systems, dem am Eingang ein Dirac-Impuls zugeführt wird. Sie wird in der Systemtheorie zur Charakterisierung linearer zeitinvarianter Systeme (LTI-Systeme) benutzt. Der Dirac-Impuls wird gern für theoretische Betrachtungen verwendet, da er ein unendlich weites, kontinuierliches Frequenzspektrum besitzt und das invariante Element der Faltung darstellt." Weiterführende Informationen gibt es hier: https://www.bonedo.de/artikel/impulse-responses-und-gitarrenboxen/ Beste Grüße Haiko

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