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Denon DN-410X Test

Die Pro-Audio-Sparte von Denon bietet eine reichhaltige Auswahl an DJ-Equipment und PA-Komponenten. Heute liegt der Denon DN-410X, ein analoger Zehnkanal-Rackmixer mit Bluetooth-Konnektivität auf dem Tisch. Mit seinen 19 Zoll und drei Höheneinheiten mutet der Mischer sehr nach einem DJ-Tool an, zumal sich übersichtlich neben der Mastersektion vier Mono- und drei Stereokanäle auf der Frontplatte tummeln. Der Preis liegt bei empfohlenen 452 Euro. Wie sich das Gerät schlägt, lest ihr im Folgenden.

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Denon DN-410X, analoger Zehnkanal-Rackmixer

Details

Das Gehäuse besteht aus solide verarbeitetem Metall und wie es sich für einen Rackmixer gehört, befinden sich die Anschlüsse auf der Rückseite. Zum Einschleifen von Mikrofonen und Instrumenten hat Denon zusätzliche XLR-Combobuchsen auf der Frontplatte angebracht.
Mono- wie Stereokanäle verfügen über einen Gain-Poti mit Peak-LED, einen Zweiband-EQ (12 kHz, 80 Hz, ±15 dB), ein Aux-Pre-Poti, ein Aux-Post-Poti, Pan und einen 60-Millimeter-Fader. Die Monokanäle können per Klinke mit einem Line-Signal oder via XLR mit einem Mikrofon versorgt werden. Zuschaltbare Phantomspeisung erlaubt den Einsatz von Kondensatormikrofonen. Zusätzlich bietet sich die Möglichkeit, externe Effekte per Insert einzuschleifen. Der Stereokanal 5/6 wird über ein Stereoklinkenpaar gefüttert, bei Kanal 7/8 kommt ein Cinch-Pärchen dazu. Stereokanal 9/10 wird über die Bluetooth-Antenne bzw. den frontseitig verbauten Miniklinkeneingang versorgt. Unter diesem befindet sich der Record-Output (ebenfalls Stereo-Miniklinke), darunter die Combobuchsen für den Input 1 und 2.

Fotostrecke: 7 Bilder Denon DN-410X

Die Mastersektion beherbergt eine zehnstellige LED-Kette nebst LEDs für die Phantomspeisung und Power-on. Es folgt der 60 Millimeter lange Masterfader, der Aux-Return-Regler und die Kopfhörerbuchse mit Lautstärkepoti. Darüber befinden sich der Bluetooth-Wahlschalter und seine blaue Aktivitäts-LED. 
Rückseitig befinden sich die beiden Aux-Send-Klinkenbuchsen, ein Stereo-Return, ein Monitor- und Master-Ausgang jeweils als Klinkenbuchsenpaar. Daneben sehen wir die Bluetooth-Antenne, den Betriebsschalter mit Spannungswahlschalter, die Wippe für die Phantomspeisung und die Netzbuchse mit extern erreichbarer Schmelzsicherung.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein übersichtliches Design von vorn.
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Praxis

Das Pult hinterlässt einen amtlichen Eindruck, da macht Denon keiner was vor. Obschon die Potis nicht mit der Frontplatte verschraubt sind, ist das Handling des Pultes gut und die Verarbeitung solide. Die großzügige Raumaufteilung von zehn Kanälen auf 19 Zoll mag manchen als Platzverschwendung erscheinen, wer aber Redner, Musiker oder Entertainer und Mix-Engineer in Personalunion ist, wird sich über eine übersichtliche Bedienung freuen.
Der Klang über die Line-Kanäle ist sauber und satt. Mit einer Gesamtverstärkung von 70 dB ab Mikrofon-Input bis Master-Output verfügt das Pult über ordentlich Leistung. So auch der Kopfhörerausgang, Verstärkung bis zum Abwinken und sauber in der Übertragung.

Berührungsfreundlich und aufgeräumt.
Berührungsfreundlich und aufgeräumt.

Mikrofone

Es wird also Zeit, den Mikrofonvorstufen auf den Zahn zu fühlen. Hierzu schließe ich ein Shure SM58 für die dynamische Fraktion und ein Neumann TLM 103 für die phantomgespeiste Großmembran-Partei an. Die frontseitigen Buchsen haben beim Signalfluss Vorrang gegenüber den rückseitigen, bei den Kanälen 1 – 4 genießen zudem die Mikrofonkanäle gegenüber den Line-Ins Priorität.
So sinnvoll es ist, wesentliche Anschlüsse nach vorne zu bringen, so bedauerlich ist es, dass ausgerechnet der Schalter für die Phantomspeisung auf der Rückseite liegt. Bei einer Festinstallation kann es durchaus einige Akrobatik verlangen, diesen Schalter zu betätigen. Ich hoffe, dass die nächste Revision den Schalter auf die Frontplatte bemüht, Platz genug ist ja. Für den Mikro-Test müsst Ihr mit einem kleinen Hörspiel meinerseits Vorlieb nehmen.

Audio Samples
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Vocals TLM103 Vocals SM58 Vocals EQ-Test-SM58

So gut die Sprache übertragen wird, die Vorstufen haben eine deutliche Rauschfahne, die beim Reindrehen der Höhen unangenehm zischelt. Punkt zwei sind die EQs, auf denen die Standardwerte von 12 kHz und 80 Hz vermerkt sind, die aber doch bedeutend anders klingen, als ich es aus dem Pro-Audio-Sektor gewohnt bin. Die Bässe sind teilweise hohl und bauchig und die Höhen klingen so scharf, dass ich lieber auf eine Höhenanhebung verzichte, die ein SM58 eigentlich schon braucht…   Einen Pluspunkt heimst die Peak-LED ein, die Übersteuerungen frühzeitig anzeigt und zusammen mit dem Headroom des Pults von 24 dB ausreichend Spielraum zum Reagieren gibt.
Da das DN-410X keinen Hi-Z-Eingang hat, ist der direkte Anschluss von passiven Instrumenten nicht zu empfehlen. Abschließend teste ich den Bluetooth-Eingang, laut Hersteller beträgt die Reichweite 30 Metern. Das ist tatsächlich nicht zu viel versprochen und auch eine 30 Zentimeter dicke Wand hält das DN-410X nicht davon ab, ein sauberes Signal zu empfangen. Hier zwei Klangbeispiele.
Das zweite Soundfile habe ich übrigens von dem Notebook gesendet, das ich auch zur Aufnahme verwende. Es bildet sich eine Art digitale Schleife und im Hintergrund ist ein leichtes Raspeln zu vernehmen. Falls ihr also mitschneiden wollt, nutzt zum Abfeuern von Playbacks und Einspielern zur Sicherheit ein anderes Gerät.

Audio Samples
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Bluetooth-Test-iMac Bluetooth-Test-MacBook
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Fazit

Denons DN-410X ist ein übersichtlicher, analoger Zehnkanal-Rackmixer mit vier Mikrofonkanälen für Festeinbauten in Bars, Restaurants, Tagungsräumlichkeiten und anderen Lokalitäten. Die Bluetooth-Schnittstelle erlaubt schnelles und bequemes Abspielen von Playbacks und Playlisten. Solokünstler lassen sich unkompliziert über die frontseitigen Anschlüsse einbinden. Wermutstropfen sind die recht rauschanfälligen Mikrofonvorverstärker und die suboptimal klingenden EQs. Davon abgesehen, bietet das Pult gute Verstärkerleistung und einen ausreichenden Klang für 379 Euro.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Bluetooth-Anbindung
  • Guter Klang der Line-Kanäle
  • Übersichtliches Design
  • Intuitiv zu Bedienen
  • Gute Haptik
  • Geringes Gewicht
  • Solides Metallgehäuse
  • Mikrofonkanal 1 und 2 frontal speisbar
Contra
  • Mikrofonvorstufen rauschen
  • EQs suboptimal
  • Kein PFL
  • Phantomspannung bei Rack-Montage schlecht schaltbar
Artikelbild
Denon DN-410X Test
Für 359,00€ bei
Denon DN-410X, analoger Zehnkanal-Rackmixer
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