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Deezer warnt: Fast ein Drittel aller neuen Uploads stammt von KI

KI und künstlich generierte Inhalte werden in der Musikbranche immer präsenter. Der französische Streamingdienst Deezer hat nun neue Zahlen veröffentlicht, die das ganze Ausmaß zeigen. Etwa 28 Prozent aller neu hochgeladenen Songs auf der Plattform stammen inzwischen vollständig von Künstlicher Intelligenz.

© Canva / Wikimedia Commons: Deezer

Laut Deezer seien rund 30.000 der täglich veröffentlichten Songs KI-generiert. Das ist eine klare Steigerung zu früheren Zahlen, die der Streamingdienst bekannt gab. Im Februar lag der Prozentsatz mit etwa 10.000 KI-Songs pro Tag lediglich bei zehn Prozent. Im April waren es schon 18 Prozent. Der KI-Content hat sich seit Anfang des Jahres insgesamt fast verdreifacht.

Deezer gab außerdem bekannt, dass die meisten Streams solcher KI-Songs als betrügerisch eingestuft wurden. Etwa 70 Prozent der Streams seien künstlich erzeugt oder mithilfe von KI manipuliert.

In Bezug zu diesen Zahlren erklärt Deezer-CEO Alexis Lanternier: „Nach einem massiven Anstieg im Laufe des Jahres macht KI-Musik inzwischen einen bedeutenden Teil der täglichen Track-Uploads ins Musikstreaming aus. Wir wollen Vorreiter darin sein, mögliche negative Auswirkungen für Künstler und Fans gleichermaßen zu minimieren.“

Wie geht Deezer gegen KI-Inhalte vor?

Weiter erläuterte Lanternier: „Unser Ansatz ist einfach: Wir entfernen vollständig KI-generierte Inhalte aus algorithmischen Empfehlungen und nehmen sie nicht in redaktionelle Playlists auf. So stellen wir sicher, dass die Auswirkungen auf den Honorarpool minimal bleiben und gleichzeitig ein transparentes Nutzererlebnis geboten wird. Und am wichtigsten: Wir bekämpfen weiterhin betrügerische Aktivitäten, den Hauptgrund dafür, dass überhaupt vollständig KI-generierte Inhalte hochgeladen werden.“

Erst Anfang des Jahres hat Deezer ein KI-Erkennungssystem eingeführt. Seit Juni versieht die Plattform Songs, die mithilfe von KI entstanden sind, mit einem sichtbaren Label. Zudem werden vollständig KI-generierte Stücke nicht mehr in algorithmischen Empfehlungen oder Playlists berücksichtigt.

Die Technologie soll in Zukunft noch ausgeweitet werden, unter anderem auf Deepfake-Stimmen. Denn gerade im Fall von verstorbenen Künstlern wird KI bereits kontrovers eingesetzt. Auf Spotify tauchten beispielsweise Songs auf, die angeblich von Countrymusiker Blaze Foley stammten, der seit 1989 tot ist. Tatsächlich handelte es sich um einen KI-generierten Fake mit passendem Cover-Artwork aus der Maschine.

KI-Content auf Streamingdiensten

KI-Musik auf Streaming-Plattformen wird immer häufiger, und das nicht nur bei Deezer. Auf Spotify sind bereits mehrere Fälle bekannt, in denen komplett künstlich erzeugte Künstlerprofile mit hunderttausenden Hörern auftauchten. Während manche Nutzer diese Experimente mit neuer Technologie spannend finden, gibt es eine stark wachsende Gegenbewegung.

Zahlreichen Fans und Musikern reicht es nicht, KI-Musik nur zu kennzeichnen, wie es Deezer tut. Stattdessen fordern sie, KI-generierte Songs überhaupt nicht auf Streamingdiensten zuzulassen. Wie die Deezer-Berichte zeigen, steigt die Zahl an KI-Künstlern stetig, während echte Musiker weiterhin um ihr Einkommen auf Streamingdiensten kämpfen müssen. Ob andere Streamingdienste dem Vorbild von Deezer folgen, künftig klare Grenzen ziehen oder KI-Musik in ihre Plattform integrieren, ist noch unklar. Sicher ist, die Debatte um KI-Musik wird weiterhin heiß diskutiert.

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