Dean Zelinsky Private Label Strettavita BT Custom Z-Glide TS Test

Praxis

Der schlanke Body der Strettavita liegt gut am Körper und trocken angespielt hat die Gitarre eine recht direkte Ansprache, was man von der etwas trägeren Les Paul nicht immer erwarten kann. Die werkseitige Voreinstellung ist ok, die Oktavreinheit passt, aber man hätte bei der Halsneigung nicht so sparsam sein sollen. Die tiefe E-Saite und A-Saite schnarren im trockenen Zustand, das überträgt sich leider auch auf die Pickups und ist über den Amp genau so zu hören. Bei höher verzerrten Einsätzen kann man das schon mal vernachlässigen, aber wenn es sauberer und unverzerrt klingen soll, muss doch noch etwas nachgearbeitet werden.
Der Z-Glide Hals ist gewöhnungsbedürftig, am Anfang fühlt er sich sehr ungewohnt rau an, aber bei mir hat sich dieses leichte Unbehagen nach einigem Spielen verflüchtigt. Man sollte sich tatsächlich etwas Zeitnehmen und hier auf keinen Fall den ersten Eindruck entscheiden lassen. Ich hatte bereits beim Test der Tagliare erwähnt, dass das Holz durch die etwas rauere Struktur ein leichtes Vintage Feeling bietet und ich kann mir vorstellen, dass dies mit der Zeit noch besser wird, wenn die Gitarre gespielt und der Hals dadurch noch etwas glatter wird.
Sechs unterschiedliche Sounds hat unsere Kandidatin in petto, und die werden wir uns nun der Reihe nach mit einem unverzerrten Amp anhören. Einmal alle drei Kombinationen mit den beiden Humbuckern, dann alle drei Kombinationen im Split-Mode, der immer für beide Humbucker gilt, wenn das Tone-Poti hochgezogen ist.

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Clean 1 Clean 2 Clean 3 Clean Split 1 Clean Split 2 Clean Split 3

Die Humbucker haben mächtig Pegel und klingen recht warm, die Höhen sind nicht so stark ausgeprägt. Selbst der Steg-Pickup hat noch eine enorme Präsenz in den tiefen Frequenzen. Die Split-Positionen sind dagegen wesentlich dünner, und mit der schnellen Ansprache der Gitarre lassen sich sehr gut knackige Rhythmus-Sounds erzeugen. Hier ein Beispiel mit einem cleanen Funk-Groove mit beiden Pickups.

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Funk Split 2

Mit der Gitarre lassen sich durch die Split-Funktion recht schnell unterschiedliche Sounds abfeuern. Das ist eine enorme Bereicherung, vor allem ist das Ganze pegel- und soundmäßig gut aufeinander abgestimmt.  Hier ist ein Beispiel, bei dem ich zuerst den Hals-Pickup im Split-Modus genutzt habe, danach als Humbucker und zum Schluss auf den Steg-Pickup (Humbucker) gewechselt bin.

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Sound Change 3 1

Der Steg-Pickup klingt mir persönlich etwas zu verwaschen und undefiniert. Da wären weniger Bässe auf jeden Fall mehr. Auch mit der Klangübertragung ist es nicht so toll, einzelne Töne bei Akkorden gehen etwas unter, mir fehlt hier eindeutig die Transparenz. Wer mit HighGain oder Metalsounds unterwegs ist, sollte auf jeden Fall die Höhen am Amp oder Verzerrer etwas stärker ins Geschehen bringen und die Bässe weiter als bei anderen Gitarren zurücknehmen, dann kommt man auch hier an sein Ziel.

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Metal 1

Mit dem Tone-Poti lässt sich der Sound bei Bedarf noch etwas dumpfer gestalten. Das bietet sich vor allem im HighGain-Bereich an, um etwas andere Zerrsounds zu erzeugen. Der Regelweg ist gut eingestellt, zuerst werden die Höhen ab ca. 2 kHz nur leicht abgesenkt, im letzten Viertel greift er etwas drastischer zu. Für extreme Sounds lohnt es sich durchaus, den Regler auch einmal komplett zurückzunehmen. So geschehen im nächsten Beispiel, zuerst ist das Tone-Poti komplett abgedreht, dann voll auf. Der Steg-Pickup ist im Einsatz.

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Tone 1

Das Volume-Poti hat einen weiten Regelweg. Um den Sound am angezerrten Marshall zu entzerren, muss man es weit zurücknehmen. Lautstärke und Höhen gehen dabei aber nicht extrem verloren, sodass man wirklich gut in Old-School-Manier mit den Bedienelementen arbeiten kann. Vor allem in Verbindung mit der Splitfunktion sind feine Abstufungen im Zerrbereich machbar. Ihr hört drei Einstellungen des Steg-Pickups nacheinander: 1. Volume weit zurück – Split Mode. 2. Volume weit zurück – Humbucker Mode. 3. Volume voll auf – Humbucker Mode.

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Dyna Poti 1
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