Anzeige

Citadel Overtuber Test

Mit dem Citadel Overtuber verneigt sich Citadel Electronics vor einem echten Klassiker unter den Röhren-Overdrives der späten Siebziger. Als Inspiration diente der legendäre BK Butler Tube Driver, der dank Gitarren-Ikonen wie Eric Johnson, Billy Gibbons und David Gilmour Musikgeschichte schrieb. Die noch junge Firma feierte erst kürzlich auf dem Guitar Summit 2025 ihren offiziellen Einstand – und das gleich mit sieben Pedalen auf einmal. Ob der Start geglückt ist, schauen wir uns heute mit dem Citadel Overtuber genauer an.

Citadel Overtuber Test
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sound und Dynamik
  • tolle Hommage an den BK Butler Tube Driver
  • effektive Klang- und Gain-Regelung
  • flexibler Einsatzbereich
Contra
  • keins
Artikelbild
Citadel Overtuber Test
Für 299,00€ bei

Citadel Overtuber – Das Wichtigste in Kürze

  • Röhren-Overdrive auf Basis des BK Butler Tube Drivers
  • Level-, Tone-, Body-, Girth- und Gain-Potis
  • Boost-Funktion
  • seitliche “Initial Status“-Buttons für Aktivierungszustand und Boost
  • True-Bypass
  • Herstellungsland: China
Affiliate Links
Citadel Overtuber
Citadel Overtuber Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Gehäuse und Bedienung des Citadel Overtuber

Der Citadel Overtuber kommt in einem dunkelblauen Metallgehäuse im Querformat mit den Maßen 87 x 136 x 57 mm. Das Pedal liegt satt in der Hand und vermittelt mit seiner hochwertigen Haptik und guten Verarbeitung sofort einen professionellen Eindruck. Auf der Oberseite finden sich fünf Regler: Level bestimmt die Ausgangslautstärke, Tone steuert die Höhen und Body kümmert sich um den Tieftonanteil. Der Girth-Regler beeinflusst die Sättigung der tiefen Frequenzen und arbeitet dabei eng mit dem Gain-Poti zusammen, das für die Gesamtzerrung verantwortlich ist. Unter den Reglern sitzen zwei Fußschalter, von denen einer das Pedal aktiviert und der zweite den Boost hinzuschaltet.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Overtuber ist ein Röhren-Overdrive auf Basis des legendären BK Butler Tube Driver.

Ein interessantes Feature sind die beiden seitlich versenkten Schalter, über die sich festlegen lässt, in welchem Zustand sich das Pedal nach dem Anschluss an die Stromversorgung befindet. So kann man etwa bestimmen, ob der Overtuber bereits aktiv ist oder ob der Booster angeworfen wurde. Das ist besonders praktisch für Player, die das Gerät als „always-on“-Pedal verwenden möchten. An der Stirnseite befinden sich In- und Output (jeweils 6,3-mm-Klinke) sowie der Netzteilanschluss. Der Overtuber benötigt 500 mA, was zunächst recht viel erscheint, sich aber durch die im Inneren verbaute Vorstufenröhre erklärt. Für den Batteriebetrieb ist das True-Bypass-Pedal nicht vorgesehen.

Ein interessantes Feature sind die beiden seitlich versenkten Schalter. So lässt sich bestimmen, ob der Overtuber bereits aktiv ist oder ob der Booster angeworfen wurde.
Ein interessantes Feature sind die beiden seitlich versenkten Schalter. So lässt sich bestimmen, ob der Overtuber bereits aktiv ist oder ob der Booster angeworfen wurde.

So werden die Klangbeispiele des Citadel Overtuber in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender-Bassman-Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Zum Überprüfen der Boost-Funktion steht ein Marshall Plexi bereit. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

So klingt der Citadel Overtuber

Stellt man alle Potis auf 12 Uhr, bekommt man sofort einen cremigen, angenehm weichen Overdrive-Sound, der sich deutlich von der Masse abhebt. Die Verzerrung wirkt dicht, hat fast schon einen „wolligen“ Charakter und erinnert stark an einen aufgedrehten Röhrenamp. Bei niedrigeren Gain-Einstellungen liefert das Pedal sehr organische, dynamische Break-Up-Sounds und macht sich damit auch hervorragend als subtiler Tonverdicker auf dem Pedalboard. Um den Zerrgrad richtig einzustellen, sollte man Girth und Gain im Zusammenspiel betrachten. Klassische Overdrive-Sounds gelingen am besten mit moderaten Girth-Werten und Gain im mittleren Bereich. Dreht man Girth weiter auf, werden die Bässe satter und der Sound gewinnt an Kompression. Bei extremen Einstellungen sind sogar leicht fuzzige Klangfarben drin. Hier lohnt das Ausprobieren, denn das interaktive Verhalten der beiden Regler eröffnet eine ganze Palette an feinen Klangnuancen. 

Citadel Overtuber Test

Die beiden EQ-Potis greifen sehr musikalisch in den Grundsound ein und arbeiten effektiv. Mit dem Tone-Regler lassen sich Höhen unkompliziert anpassen, während das Body-Poti das Bassfundament formt. Wird die Boost-Funktion aktiviert, legt der Zerrgrad ordentlich zu und singende Leads mit reichlich Sustain gehen mit dem Overtuber mühelos von der Hand. In Kombination mit einem leicht angezerrten Marshall Plexi spielt das Pedal außerdem seine Stärken als Booster aus. So entstehen wunderbar authentische Vintage-Rock-Leads, die einem das Gefühl geben, der Amp stehe auf Rechtsanschlag. Klar, der Overtuber ist trotz enormer Gainreserven kein High-Gain-Pedal, aber alles von Blues bis zu Classic- oder 80s-Rock wird hier tadellos umgesetzt.

Audio Samples
0:00
Mid Setting – Pedal Off/On – Les Paul Low Gain – Stratocaster Mid Gain – Stratocaster Mid Gain – Les Paul High Gain – Les Paul Girth Check – Les Paul Gain Check – Les Paul Boost Off/On – Les Paul Marshall Plexi – Pedal Off/On – Les Paul
Anzeige

Fazit

Der Citadel Overtuber trumpft als tolle Hommage an den BK Butler Tube Driver. Die Verarbeitung, aber auch das moderne Design sind erstklassig und das Pedal hinterlässt einen sehr wertigen Eindruck. Klanglich überzeugt es mit einem ausgesprochen musikalischen und dynamischen Zerrsound, der sich klar von typischen Overdrives absetzt. Der Grundcharakter ist cremig und warm und bietet schon fast eine Amp-ähnliche Textur. Stilistisch würde ich den Overtuber im Bereich Blues bis Classic und sogar 80s-Rock ansiedeln, wobei ihm auch die Funktion als nahezu cleaner Tonveredler gut zu Gesicht steht. Besonders das feine Zusammenspiel von Girth- und Gain-Poti eröffnet eine große Bandbreite an Klangfarben, von subtiler Sättigung bis zu fuzzartigen Sounds. 

Die EQ-Sektion arbeitet effektiv und erlaubt gezielte Eingriffe in Höhen und Bässe, während die Boost-Funktion für zusätzliches Sustain und singende Leads sorgt. Insgesamt präsentiert sich das Pedal als vielseitiger, charakterstarker Overdrive mit eigenständiger Klangsignatur, der sowohl in modernen Setups als auch in Vintage-Umgebungen eine exzellente Figur macht. Klar, der Preis ist für ein Produkt aus Fernost sicherlich kein Pappenstiel, allerdings gibt es sowohl hinsichtlich des Sounds als auch der Verarbeitung absolut nichts zu beanstanden.

Ein modernes Pedal mit Vintage-/Röhren-Feeling: Der Citadel Overtuber zeigt, wie breit das Spektrum eines einzelnen Overdrives sein kann.
Ein modernes Pedal mit Vintage-/Röhren-Feeling: Der Citadel Overtuber zeigt, wie breit das Spektrum eines einzelnen Overdrives sein kann.
  • Hersteller: Citadel
  • Name: Overtuber
  • Type: Overdrive-Pedal
  • Herstellungsland: China
  • Regler: Level, Tone, Body, Girth, Gain
  • Schalter: On/Off, Boost (Footswitch), 2x Initial-Status-Buttons (On/Off & Boost)
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3-mm-Klinke), Netzteileingang (9 V)
  • True Bypass: ja
  • Batteriebetrieb: nein
  • Stromverbrauch: 500 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 87 x 136 x 57 mm
  • Gewicht: 387 g
  • Ladenpreis: 299,00 Euro (Dezember 2025)

Herstellerseite: https://www.citadel-electronics.com/products

Hot or Not
?
Citadel Overtuber Test

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Exploring the Warm Audio Tube Squealer | In-Depth Sound Demo
  • Texas Blues Sounds with the Warm Audio Tube Squealer!
  • Great Blues Tone! Fender American Ultra Luxe 60s Strat HSS