ANZEIGE

Chameleon Labs 7603 und 7603-XMod Test

Der Chameleon Labs 7603 tritt als Vorverstärker für Mikrofon- und Linesignale auf, der gehobene Ansprüche bedienen möchte.

Auch wenn die Konkurrenz für Studiogeräte dieser Art zahlreich ist, bringt der 7603 einige Features mit, die ihn für viele Sound-Freunde zu einer interessanten Alternative machen sollten. Wir haben für euch deshalb die Standardversion und die XMod-Variante des Preamps getestet.
Falls euch der Herstellername nicht geläufig sein sollte, sei hier noch kurz darauf hingewiesen, dass Chameleon Labs in den vergangenen Jahren mit einigen Audiogeräten für Interesse gesorgt haben. Die in Seattle ansässige Firma von Marcelo Vercelli hat sich auf die Fahne geschrieben, “pure Analoggeräte” herzustellen, die bezahlbar sind. Der 7603 orientiert sich dabei an klassischen britischen Preamps wie dem Neve 1076. Gegenüber den Originalgeräten jener Zeit und auch heutigen Mitbewerbern sollen die Chameleon-Preamps deutlich geringere Rauschpegel, höhere Verstärkungsgrade und bessere Dynamikkontrolle bieten, so verspricht uns der Hersteller. Wie gut das im Fall des Modells 7603 funktioniert, soll unser Test zeigen.
# Kaufberater Mikrofon-Vorverstärker

Details

Auftritt und Innereien des Chamäleons

Fotostrecke: 5 Bilder Box

Der Lieferumfang des Chameleon Labs 7603 beschränkt sich auf das Wesentliche. In seiner einfachen Kartonage wird das Rackgerät (eine HE) gut und sicher gelagert. Ein Kaltgerätekabel liegt dem Preamp ebenso bei wie ein englischsprachiges Manual, das auch Hinweise zum Anschluss und ersten Einpegeln des Verstärkers gibt.
Wirft man einen Blick ins Innere des Chamäleons, stellt man fest, dass der diskret aufgebaute Signalweg des Preamps eine hochauflösende Signalverstärkung und geringe Rauschanteile ermöglichen soll. Die beiden Varianten des Preamps unterscheiden sich äußerlich lediglich durch die unterschiedliche Bedruckung des Gerätenamens. Auch hinsichtlich der Features sind sie identisch.
Im Inneren wartet der XMod allerdings mit Carnhill-Übertragern auf, während die Standardvariante ausschließlich auf selbstentwickelte Eingangs- und Ausgangsübertrager setzt. Letztere befinden sich in einem Mu-Metallgehäuse, das aus einer Eisen-Nickel-Legierung besteht. Dadurch sollen die Transformer optimal vor äußeren magnetischen Einflüssen abgeschirmt werden. Hier wird also sinnvolle Qualität geboten. Die Carnhill-Transformer der XMod-Variante sollen den Sound des Vorverstärkers noch näher an klassische Neve-Preamps heranbringen, die schon in den 70er-Jahren ebenfalls auf Übertrager aus dem Hause Carnhill zurückgriffen. Durch ihren Einsatz soll ein deutlich transparenterer Sound mit akzentuierteren Transienten möglich und die Möglichkeit eröffnet werden, auch größere Verstärkungsgrade noch verzerrungsfrei umzusetzen. Im Frequenzspektrum wird von fetteren Bässen, kraftvolleren Mitten und seidenweichen Höhen berichtet. Genau darauf werden wir im Praxis-Check hören.

Fotostrecke: 6 Bilder Bis auf die Geru00e4tebezeichnung sind beide Geru00e4te von auu00dfen identisch.

Die Features

Die Rückseite des Vorverstärkers stellt je einen Line- und einen Mikrofoneingang in symmetrischer XLR-Ausführung bereit. Außerdem ist ein ebenfalls symmetrischer Mono-XLR-Ausgang verbaut. Ein Kaltgeräteanschluss dient zur Stromaufnahme und verfügt über eine separate Sicherung.
Auf der Vorderseite ist ein DI-Eingang vorhanden. Dieser hochohmige Klinkeneingang (100 kOhm) dient zum Direktanschluss von Instrumenten. Zwei Kippschalter sorgen für die Auswahl der entsprechenden Eingänge. Line- und Mikrofoneingang haben je separate Eingangsübertrager. Beim XMod-Modell ist der Mikrofoneingang mit dem höherwertigen Carnhill-Übertrager ausgestattet. Außerdem findet sich auf der Front ein Kippschalter für die Impedanzwahl zwischen 300 und 1200 Ohm für die meisten aktuellen Mikrofone. Dadurch wird der Vorverstärker flexibel, was die Mikrofonwahl angeht.
Außerdem können der Vorverstärkungsgrad per Poti geregelt, Phantomspeisung hinzugeschaltet und bei Bedarf die Equalizer-Sektion hinzugeschaltet werden. Auch ein Phasenumkehrschalter fehlt nicht. Der EQ-Bereich besteht aus einem Hochpass-Filter, einem Sweep-EQ mit festem Gütefaktor im Mittenband sowie Kuhschwanzfiltern für Bässe und Höhen.
Selbstverständlich ist auch das Ausgangssignal regelbar. Der Regelbereich reicht hier von -60 bis +20 dB. Das vorhandene VU-Meter kann wahlweise den Eingangs- oder den Ausgangspegel anzeigen. Auch hierfür steht wiederum ein Kippschalter bereit. Ein weiterer Kippschalter lässt euch für den Anzeigebereich des VU-Meters wählen, ob es geringe oder hohe Signalpegel abbilden soll. Und zu guter Letzt wurde auch für den Ein-/Aus-Schalter des Geräts ein … ihr ahnt es bereits … Kippschalter gewählt. Eine Power-LED fehlt zwar, doch hat das VU-Meter eine Hintergrundbeleuchtung, die ebenfalls deutlich machen kann, ob der Preamp eingeschaltet ist. Bevor ich es vergesse: Ein- und Ausgang verfügen über je eine LED, die auf Signalübersteuerungen hinweist. Ein Feature, das nicht unerheblich ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Preampsektion des 7603 bietet etliche Auswahlschalter und ein doppelt skaliertes Gain-Poti.

Innere Werte

Werfen wir auch noch einen Blick auf die technischen Spezifikationen, die uns Chameleon Labs für den 7603 mit auf den Weg geben. Der Signal-Rausch-Abstand soll bei Vollaussteuerung des Ausgangs bei 116 dB liegen, wobei der maximale Spannungspegel +28 dBu und der Verstärkungsbereich +20 dB für Linesignale und +70 dB für Mikrofonsignale beträgt. Der Frequenzgang des Chamäleons reicht laut Hersteller von 10 Hz bis 50 kHz. Das alles liest sich wirklich gut, sodass wir gespannt sein können, wie sich der Vorverstärker in der Praxis bedienen lässt und wie Standard- und XMod-Variante klingen.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.