Anzeige

Celestion G12 Blue Test

Der Celestion Blue im bonedo-Test – Ein modifizierter Radiolautsprecher von Celestion wurde 1950 zum ersten Gitarrenlautsprecher überhaupt. Das damalige Modell G12 T530 wurde in unterschiedlichen Konfigurationen gebaut, die sich vor allem durch ihre Farbgebung voneinander unterschieden. Der beliebteste Lautsprecher der Serie wurde das blaue Modell, das irgendwann standardmäßig in den Vox AC30 eingebaut wurde und so in den 60er Jahren Musikgeschichte schrieb.

Celestion_Blue_G12_006FIN


Natürlich hatte der Speaker auch einen wesentlichen Anteil daran, dass der AC30 zur Verstärkerlegende wurde. Brian May, The Edge und andere AC30 Spieler schwören auf den hellen und klaren Ton dieses Speakers. 
Hier geht es zurück zu unserem Testmarathon Gitarrenlautsprecher

Details

Der Celestion Blue möchte nicht unbedingt von einem 100 Watt Amp angebrüllt werden, was bei höheren Lautstärken auch problematisch werden könnte, denn er verträgt gerade einmal 15 Watt. Ein Leisetreter ist er deshalb aber noch lange nicht, denn sein Kennschalldruck liegt bei 100 dB, und wer schon mal einen AC30 auf die Ohren bekommen hat, der weiß, was 30 Watt bedeuten können. Unser Testmodell ist mit einem Alnico-Magneten bestückt, weshalb der Lautsprecher auch oft als Alnico Blue bezeichnet wird. 

Der Frequenzbereich geht von 75 Hz bis 5 kHz bei einer Resonanzfrequenz von 75 Hz. Gewichtsmäßig schlägt er schon etwas heftiger zu Buche, 4,2 kg sind angesagt. Auch dieses Modell ist in 8 oder 15 Ohm erhältlich. 

Anzeige

Praxis

Der Praxistest wurde in sechs Disziplinen mit unterschiedlichen Sounds durchgeführt. Dabei standen immer verschiedene Anforderungen an die Klangübertragung im Fokus. Einzelheiten dazu und zum benutzten Equipment findet ihr hier auf der Übersichtsseite des Testmarathons.

Clean

Wer Cleansounds mit seidigen Höhen mag, der kommt hier voll auf seine Kosten. Die Kombination Twin und Strat ist sehr gut in Szene gesetzt. Der Ton ist brillant, klingt aber absolut angenehm in den Ohren und entspricht voll und ganz meiner Erwartung. Die Bässe sind nicht so voluminös, sondern eher dezent und knackig mit einer direkten Ansprache. 

Audio Samples
0:00
Clean

Crunch

Das ist eine Kombination, die man kennt und die einem vertraut vorkommt. Der Blue harmoniert wunderbar mit dem Crunchsound des AC30. Auch hier sind meine klanglichen Erwartungen erfüllt, der Sound hat ordentlich Höhen, ist aber nicht giftig oder aggressiv. 

Audio Samples
0:00
Crunch

Mid Gain

Auch mit dem Marshall Plexi macht der Lautsprecher eine recht gute Figur, der Ton ist aber schon etwas spezieller. Man hat hier, wie erwartet, eine solide Packung Höhen, dafür aber etwas weniger warme Mitten und Bässe. Für kernige Singlenote-Riffs auf den tiefen Saiten sind bestimmt andere Lautsprecher besser geeignet. Wer es aber gerne crisp und klar mag, auch bei höheren Verzerrungsgraden, der wird hier ordnungsgemäß bedient. Was die Übertragung der Anschlagsdynamik und die Darstellung der unterschiedlichen Zerrsounds betrifft, gibt es nichts zu bemängeln. 

Audio Samples
0:00
Mid Gain

High Gain Lead

Hier gehen die Geschmäcker auseinander. Bei diesem Leadsound ist mir der Blue eine Spur zu nasal, die Sechziger lassen deutlich grüßen. Wer allerdings ein Liebhaber von Brian May und seinem Sound ist, der kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Die Aufgabenstellung, den Unterschied zwischen den beiden Tonabnehmer darzustellen, hat der Lautsprecher auf jeden Fall gut gemeistert.

Audio Samples
0:00
High Gain Lead

High Gain Low

Der markante Höhenbereich ist auch bei den High Gain Sounds stark vertreten. Durch den knackigen Bassbereich erzielen tiefer gestimmte Gitarren gute Ergebnisse und solche mit einem etwas wuchtigeren Grundsound erhalten mehr Klarheit in den tiefen Frequenzen. Die Ansprache und das Spielgefühl sind auf jeden Fall positiv; auch was die Transparenz bei der Übertragung von Akkorden bei höheren Verzerrungsgraden betrifft, kann man nicht meckern. 

Audio Samples
0:00
High Gain Low

Metal

Bei Metalsounds mit abgesenkten Mitten ist mir der Blue etwas zu zahm. Hier braucht man im Bassbereich mehr Kraft und wesentlich härter klingende Höhen. 

Audio Samples
0:00
Metal
Anzeige

Fazit

Der Celestion Blue ist der Spezialist für Clean- und Crunchsounds mit Betonung im oberen Frequenzbereich. Die Höhen kommen sehr klar und seidig aus dem Lautsprecher, der Bassbereich ist knackig und schlank. Wer ein sattes Mittenbrett benötigt, der wird hier leider nicht bedient, unser Testkandidat ist eben kein Allrounder, sondern eher ein Charakterspieler mit klaren Präferenzen, und die liegen vor allem im Vintage-Bereich. Bei höheren Zerrgraden packt er auch gerne mal die Säge aus, daher würde ich ihn für modern klingende High Gain Sounds nicht unbedingt empfehlen. Mit einem Fender- oder Vox Amp geht allerdings in Kombination mit dem Blue die Sonne auf. Der Speaker verträgt nur 15 Watt – ein 100 Watt Topteil wäre hier fehl am Platz. Der Blue ist eher dazu geeignet, einem leistungsschwächeren Amp Gehör zu verschaffen, denn die Durchsetzungsfähigkeit ist sehr gut. Allerdings hat dieser Klang auch einen stolzen Preis.
Hier geht es zurück zu unserem Testmarathon Gitarrenlautsprecher

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Clean- und Crunchsounds
  • knackiger Bassbereich
  • Vintage-Ton
Contra
  • geringe Belastbarkeit
  • High Gain und Metalsounds
  • hoher Preis
Artikelbild
Celestion G12 Blue Test
Celestion_Blue_G12_006FIN

Technische Daten

Hot or Not
?
Celestion_Blue_G12_006FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Exploring the NUX Amp Academy Stomp | Sound Demo with Various Playing Styles
  • Funk Rock Riffing with the NUX Amp Academy Stomp!
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!