ANZEIGE

Casio LK-S450 und CT-S400 Test

Praxis

Bedienkonzept

Persönlich gefällt die Bedienung des LK-S450 und des CT-S400 ausgesprochen gut. Im Gegensatz vielen vergleichbaren Keyboards ist die Anzahl der Bedienelemente sehr überschaubar. Für die Auswahl der Tones und Rhythms stehen weder Kategorie-Taster noch ein Zahlenfeld zur Verfügung, es gibt im Menü jedoch die Möglichkeit schnell durch die Kategorien ohne dezidierte Tasten zu scrollen. Das Bedienkonzept basiert auf dem gut lesbaren, grafikfähigen 8 x 3 cm großen LC-Display und dient nicht nur zur Anzeige von Parameterwerten und Namen, sondern enthält auch Schaltflächen, die mit den fünf darunterliegenden Tastern angewählt werden können. Je nach Menü ändern sich diese Schaltflächen und können ganz unterschiedliche Funktionen haben. 
Fotostrecke: 4 Bilder Im Tone-Menü des LK-S450/CT-S400 lässt sich zum Haupt-Klang noch ein Split- und ein Layer-Klang hinzufügen.

Das Anwählen eines Tones lässt sich auf folgende Weise bewerkstelligen: Man drückt die TONES Taste und dreht danach am Datenrad, um durch die vielen Tones zu scrollen. Sobald man das Datenrad dreht, ändert sich das 5-Tasten -Menü und zeigt auch Felder mit den Bezeichnungen „CAT-“ und „CAT+“ an. Damit lässt sich zur nächsten Kategorie springen, und so schneller suchen zu können. Mit BACK gelangt man zurück zum Tones-Menü, indem man z. B. auch den Split- und Layer-Modus aktivieren kann. Auch das Rhythm Menü funktioniert auf diese Weise. Zunächst zeigt das Display unten die Steuer-Felder für den Arranger (Intro, Variation, Fill-In usw.), beim Drehen am Rad ändern sich hier auch diese Felder in „CAT-“ und „CAT+“. Wenn man diese Vorgehensweise einmal verstanden hat, kommt man eigentlich schnell klar. Die Steuerung und Auswahl der Songs funktioniert ähnlich und auch die tiefergehenden Settings des LK-S450 sind einfach zu verändern. Hier ein paar Screenshots:

Fotostrecke: 4 Bilder Der Home Bildschirm wird angezeigt, wenn man auf die Taste HOME gedrückt hat.

Tastatur und Lautsprecher

LK-S450 und CT-S400 sind mit einer leicht gewichteten 5-Oktaven-Tastatur (61 Tasten) im Piano-Look ausgestattet, bei welcher alle Tasten – weiß und schwarz –eine leicht raue Oberfläche mit einem guten Grip bieten. Die Tastatur arbeitet recht leise und die Gewichtung ist ausreichend, um auch pianistisch gut spielen zu können. Die Anschlagdynamik lässt sich in drei Stufen von hart bis weich einstellen oder auch deaktivieren. Die Leuchttasten-Funktion des LK-S450 ist ausschaltbar.
Fotostrecke: 2 Bilder Die rot leuchtenden LEDs zeigen an, welche Taste gedrückt wird, oder gedrückt werden soll.

Die beiden ovalen 13 x 6 cm Lautsprecher und der 2 x 2,5 W Verstärker beider Keyboards erzeugen einen angenehmen, ausgewogenen Klang und bieten genügend Lautstärke. Die Bass-Reflex-Öffnungen auf der Unterseite der Instrumente erzeugen ordentlich Druck, was gerade bei Verwendung der Rhythms gut hörbar ist. Schaltet man den Surround-Effekt zu, wird ein breiter, virtueller Raumklang erzeugt, der allerdings im Kopfhörer-Betrieb nicht zur Verfügung steht.

Tones – die Klangfarben

LK-S450 und CT-S400 bieten 600 verschiedene Sounds und eine 48-stimmige Polyphonie. Das ist nicht besonders üppig, sollte aber ausreichen. Interessant ist, dass ausgerechnet das Casio CT-S1, welches mit derselben AiX Tonerzeugung ausgestattet ist, über eine 64-stimmige Polyphonie verfügt. Dabei könnte LK-S450 und CT-S400 schon wegen des implementierten Arrangers zusätzliche Stimmen gut gebrauchen. Die erwähnte AiX Klangerzeugung, die bisher nur der CT-X-Serie vorbehalten war, ist in Bezug auf Klangqualität ein großer Schritt nach vorne. Die akustischen und elektrischen Pianos sowie die Orgeln gewinnen klanglich dadurch und lassen sich auf den Tastaturen der beiden Casiotones gut spielen. Durch die DSP-Effekte, die fest mit den Sounds verbunden sind, wird der Klang lebendiger. Hier ein paar Audio-Beispiele:
Audio Samples
0:00
Stage Piano Pop Piano Phaser EP Galaxia EP Harpsichord 1 Organ Mix

Gitarren-, Strings- und Bläser-Sounds sind auch in großer Zahl vorhanden.

Audio Samples
0:00
NylonGuitarV DistGit 3 Strings Mix 80sSynthBrass Brass Sect1 BrassVelFall BreathySax Solo Trumpet OrchestraHit

Die Synth-, Pad- und Chor-Sounds klingen modern und können sich bei Keyboards dieser Preisklasse hören lassen.

Audio Samples
0:00
EDM ThemeSyn HouseChordSy VocalChopSy1 X SynthLead1 PadChoir Mix

Rhythms – die automatische  Begleitsektion

Der Arranger von LK-S450 und CT-S400 bietet 200 Rhythms, zehn weitere User Rhythms können bei Bedarf über einen USB-Stick in das Gerät geladen werden. Die Dateiendungen für geladene Rhythmen sind „AC7“, „CKF“ und „Z00“. Die Rhythms verfügen über ein Intro, zwei Variationen, zwei Fill-Ins und ein Ending. Über das ACCMP-Feld lassen sich zudem alle Begleitspuren ausschalten, sodass nur die Drum-Spur läuft. Leider ist es nicht möglich, die Spuren einzeln zu muten, um so den Rhythm auszudünnen. Immerhin bieten die beiden Variationen eine unterschiedliche Dichte. Mit SYNC START wartet der Arranger, bis ein Akkord im Begleitungsbereich angespielt wird. Hier ein paar Audio-Beispiele, bei denen ich meistens die “One Touch Presets” verwendet habe. Durch längeres Drücken der RHYTHM Taste stellt sich automatisch ein passender Sound für die rechte Hand ein.
Audio Samples
0:00
16BeatBallad Dance Pop E Dance Pop E FunkPop Funk Soul Hard Rock Rock Anthem Reggae Samba 2 Steady Jazz

Die Rhythms sind geschmackvoll programmiert und profitieren von der AiX Sound Engine. Das Angebot umfasst noch viele weitere Rhythms, z. B. auch eine umfangreiche World-Kategorie mit vielen indischen und chinesischen Rhythms.

Songs – Titel zum Hören, Lernen und Üben

Die 160 werksseitig gebotenen Songs im LK-S450 bieten bekannte Melodien, die mit der LESSON-Funktion genutzt werden können, um z. B. nur die rechte Hand zu üben, während das Keyboard die linke Hand übernimmt, womit das Instrument auch für Lernzwecke eingesetzt werden kann.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Song Menü des LK-S450. Mit COUNT wird das Metronom eingeschaltet.

In einem Lesson Modus wartet das LK-S450 auf den nächsten richtigen Ton und gibt sogar an schwierigen Stellen den Fingersatz vor. Eine weibliche Stimme gibt Anweisungen z. B. „Five“, wenn der kleine Finger der Hand an der Reihe ist. Die Leuchttasten sind natürlich für diese Übungen sehr hilfreich, denn sie zeigen den korrekten Ton schon optisch an. Am Ende einer Lesson wird im Display eine Leistungsbewertung abgegeben. Von Casios Website steht ein komplettes Songbook mit den Noten der ersten 110 Stücke zum Download bereit. Songs 111 – 160 sind Exercises (Übungen), die nicht notiert sind und einfach nachgespielt werden sollen. Selbst kann man 200 User-Songs einladen und abspeichern. Im CT-S400 sind das nur zehn. Noch interaktiver wird das Lernen in Verbindung mit der kostenlosen Chordana Play App, die man optional sogar kabellos auf dem eigenen Tablet oder Handy betreiben kann. Zusätzlich zu den in der App integrierten Musikstücken ist es möglich weitere MIDI-Files zu importieren und somit beliebige weitere Stücke zu erlernen. Beide Keyboards bieten auch eine MIDI-Recording-Funktion, mit der sogar Multitrack-Aufnahmen (5 Songs à 6 Spuren) möglich sind.

Sonstiges

Die Verwendung des optionalen Bluetooth-Adapters WU-BT10 habe ich schon im Test des Casio CT-S1  beschrieben. Damit lässt sich – wenn an das Instrument angesteckt – Audio empfangen sowie MIDI senden und empfangen. Auch die kostenlose Chordana App habe ich im CT-S1 Test vorgestellt. Da das LK-S450 über Leuchttasten und die interne Lesson-Funktion verfügt, ist der Lesson Mode der Chordana App hier nicht unbedingt ein großer Vorteil, wobei die dadurch gegebene Erweiterungsmöglichkeit mit anderen MIDI-Files – wenn man alle integrierten Stücke fertig geübt hat – eine tolle Sache ist. Die Belegung der fünf Felder im Home Display lässt sich nach eigenen Wünschen verändern (HOME CUSTOM), was für diese Preisklasse recht ungewöhnlich ist. Die AUDIO-IN-Buchse auf der Rückseite in Kombination mit dem Mikrofon-Anschluss beim LK-S450 machen Lust auf den Karaoke Modus. Das Mikrofon-Signal kann auch mit einem Effekt belegt werden. Normalerweise ist das ein Reverb, im Karaoke-Modus aber können das auch ein Echo oder ein Chorus sein. Auch die Systemeffekte Reverb und Chorus lassen sich verändern, wozu 20 verschiedene Reverb-Variationen, zehn Chorus-Typen, zehn unterschiedliche EQ-Programme und 17 Scale Tunings im Angebot sind. Die DSP-Effekte sind jeweils fest mit den Sounds verbunden und können nicht verändert werden. Ein „Chord Book“ zeigt die Töne eines unbekannten Akkords.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Belegung der fünf Felder im Home Fenster lässt sich an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Auf einen USB-Stick lassen sich beispielsweise die MY SETUP Registrierungen, die Mehrspuraufnahmen oder auch ein komplettes Backup ausgelagert und später zurückgeladen werden. Damit sind die Daten beider Keyboards archivierbar. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. 

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.