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Boss DD-200 Test

Das Boss DD-200 ist ein weiteres Digital-Delay des renommierten Herstellers, das der Saitenzunft die Sounds und Funktionen des schon länger erhältlichen DD-500in einem kompakteren Format aufs Pedalboard zaubern soll. Der geschrumpfte Echogenerator aus der neuen 200er Serie, die bisher vier Pedale umfasst, hat schon auf den ersten Blick zahlreiche Funktionen zu bieten, deren Bedienelemente dennoch äußerst übersichtlich angeordnet wurden.

Boss_DD_200_Digital_Delay_TEST


Der große Bruder konnte meinen werten Kollegen Thomas Dill vor einiger Zeit im Test absolut überzeugen. Die etwas Pedalboard-freundlichere Variante, die heute ihr Können zeigen muss, wartet nicht nur mit geringeren Abmessungen auf, sondern zeigt sich auch mit einem deutlich kleineren Preisschild. Wie sie sich in der Praxis schlägt, will ich nun herausfinden.

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Details

Lieferumfang/Gehäuse

Geliefert wird das Boss DD-200 in einem Pappkarton, der neben dem Pedal auch gleich drei AA-Batterien für die Stromversorgung bereithält. Eingesetzt werden die Batterien dabei in einem Fach an der Unterseite, dessen Deckel ganz einfach abgenommen werden kann. Das Pedal misst 101 x 138 x 65 mm (BxTxH) und bringt 610 g auf die Waage. Sowohl optisch als auch haptisch wirkt es sehr hochwertig und macht einen robusten Eindruck. Gefertigt wird es in Malaysia.

Fotostrecke: 3 Bilder Aus der neuen Boss 200er Serie erscheint heute das DD-200 Digital Delay im bonedo-Testlabor.

Anschlüsse

Das DD-200 bietet eine Signalführung in Stereo und stellt dafür an der Stirnseite je zwei Eingänge und Ausgänge bereit. Das Pedal arbeitet dabei mit einer Signalauflösung von 32 Bit/96 kHz. Neben den Inputs und Outputs befindet sich an der Stirnseite ein Eingang, der wahlweise für ein optionales Expression-Pedal oder aber auch für externe hauseigene Control-Schalter genutzt werden kann. Wie schon erwähnt, lässt sich das DD-200 mit drei AA-Batterien betreiben. Die meisten Spieler dürften aber dennoch auf ein 9V-Netzteil zurückgreifen, das ebenfalls an der Stirnseite angeschlossen wird. Die Stromaufnahme beträgt 225 mA. Ein Blick auf die linke Seite offenbart je eine MIDI-In- und Out-Buchse. Über die MIDI-Option lassen sich dabei die Speicherplätze umschalten. Außerdem steht ein USB-Anschluss bereit, der für Firmware-Updates vorgesehen ist.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Anschlüsse befinden sich auf der linken Gehäuse- und auf der Stirnseite des DD-200.

Bedienelemente und Funktionen

Obwohl das DD-200 eine Vielzahl von Funktionen und Modi bietet, präsentiert sich die Steuerung auf der Oberseite zum größten Teil selbsterklärend. Neben diversen LEDs informiert ein kleines Display über den Wert, der aktuell justiert wird. Ein gerastertes Poti stellt 12 verschiedene Delay-Programme bereit. Hier findet der Anwender sowohl klassische Delays in Form eines Digital-Delays, einer Analog-Delay- oder einer Tape-Delay-Simulation. Aber auch experimentelle Delay-Modi wie beispielsweise ein Pad-Echo oder ein Shimmer-Delay sind an Bord. Mehr dazu gleich im Praxisteil.

In den Grundeinstellungen kann das angewählte Delay-Programm dann über drei etwas größere Potis eingestellt werden, die sich um das Delay-Tempo (Time), die Länge der Wiederholungen (Feedback) und um den Effekt-Anteil (E.Level) kümmern. Das Time-Poti ist ebenfalls gerastert, was einer gezielten Einstellung durchaus entgegenkommen dürfte. Drei weitere, etwas kleinere Potis sorgen dann für die Feineinstellung des angewählten Delay-Modes. Dabei hält das Parameter-Poti je nach Modus verschiedene Einstellungen bereit. Das Tone-Poti arbeitet in der Mittelstellung neutral. Dreht man es weiter auf, werden die Höhen angehoben. Unter 12 Uhr werden dagegen die Höhen abgesenkt. Last, but not least, regelt das Mod-Depth-Poti die Stärke einer zusätzlichen Modulation auf dem Delay-Signal.
Der mit On/Off betitelte Fußschalter aktiviert oder deaktiviert selbstverständlich das Gerät. Wie bei Boss-Pedalen üblich, arbeitet auch das DD-200 mit einem Buffered Bypass. Über den Memory/Tap-Fußschalter wird das Delay-Tempo eingegeben. Außerdem kann hier bei längerem Halten auch einer der vier Speicherplätze per Fußbefehl angewählt werden. Drückt man beide Fußschalter gleichzeitig, gelangt man außerdem in den Looper-Modus. Hier steht dem Anwender ein simpler Phrase-Looper mit 60 Sekunden Aufnahmezeit zur Verfügung.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienfeld bietet einiges an Einstellmöglichkeiten, dazu sind sieben Potis, ein LED-Display, zwei Mini-Taster und zwei Fußpedale vorhanden.

Bevor es in den Praxisteil geht, sollen natürlich auch die beiden kleinen Taster auf der Oberseite nicht unerwähnt bleiben. Hier lässt sich eine rhythmische Einteilung des eingegebenen Tempos aktivieren (Tap Division). Das Pedal interpretiert den Tap-Tempo-Wert dabei zwischen zwei Betätigungen typischerweise immer als Viertelnote. Das heißt, alle anderen Intervalle richten sich nach diesem Wert. In der Bedienungsanleitung werden diese Verhältnisse sehr übersichtlich in Prozentzahlen dargestellt. Hält man den Tap-Division-Schalter gedrückt, können außerdem die Regler/Schalter gesperrt bzw. entsperrt werden. Über den Memory-Schalter lassen sich vier Presets speichern. Steht die Preset-Anzeige auf MAN, sind dagegen die momentanen Einstellungen aktiv. Drückt man Memory- und Tap-Division-Schalter gleichzeitig, wird der Menu-Modus aktiviert. Hier können dann einige tiefergehende Einstellungen vorgenommen werden, die beispielsweise die Expression-Zuweisungen oder das Ausklangverhalten beim Deaktivieren betreffen. An dieser Stelle lohnt sich in jedem Fall ein Blick ins Handbuch.

Der augenscheinliche Unterschied zum großen Bruder, dem Boss DD-500, liegt natürlich in einem kompakteren Format mit einfacherem Display und weniger Bedieneinheiten, weshalb der Anwender beim DD-200 Doppelbelegungen der Schalter in Kauf nehmen muss und sich die Navigation im Menü demgemäß etwas weniger komfortabel gestaltet.
Aber auch die Delay-Modi sind nicht durchgehend identisch. Neben deutlich weniger Speicherplätzen soll außerdem an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass das DD-200 nur mit einem Buffered-Bypass dienen kann. Das DD-500 dagegen bietet auch die Möglichkeit, auf einen Relais-basierten True-Bypass umzuschalten.

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Praxis

Wie schon in der Detailbeschreibung erwähnt, gestaltet sich die Bedienung des DD-200 im Praxisalltag sehr einfach. Beim ersten Anspielen des Pedals zeigt sich außerdem, dass trotz der übersichtlichen Bedienung in den einzelnen Modi einige Variationen klanglicher als auch rhythmischer Natur schlummern.
Um euch die volle Bandbreite der Delay-Modi aufzuzeigen, zeichne ich die meisten Audiofiles über beide Ausgänge in Stereo auf. Dennoch habe ich das Delay stellenweise auch im Einschleifweg meines Amps geparkt, mit dem es sich bestens versteht. Ob die Beispiele mono oder stereo sind, könnt ihr den Beschriftungen entnehmen.
Die ersten vier Modi des DD-200 widmen sich größtenteils den Klassikern unter den Delay-Simulationen und lassen sich auch unter der Abteilung “Brot-und-Butter-Echos” verbuchen. Was ich hier geboten bekomme, gefällt mir sehr gut.
Aber hört selbst.

Audio Samples
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Standard Delay (Stereo) Analog Delay (Mono) Tape Delay (Stereo) Drum Delay (Stereo)

Beim Analog- und Tape-Delay lässt sich sehr schön der Grad der Verzerrung bestimmen, sodass dem Sound auch mithilfe ganz leichter Verzerrungen das gewisse Etwas verliehen werden kann.
Spezielleren Delaysounds in Richtung Ambient bietet das DD-200 ebenfalls. Dabei sorgt auch hier das Parameter-Poti für Abwechslung und soll deshalb genauer unter die Lupe genommen werden. Die zusätzliche Modulation, die für alle Modi bereitsteht, fällt größtenteils eher subtil aus, was mich persönlich aber nicht stört. Ganz im Gegenteil, eher hatte ich bei den meisten Modi durchaus das Gefühl, dass ein wenig Modulation passend wäre. Hier kommen vier weitere Beispiele.

Audio Samples
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Shimmer (Stereo) Tera Echo (Stereo) Pad Echo (Stereo) Pattern (Stereo)
In Sachen Klangqualität ist das Boss DD-200 absolut überzeugend.
In Sachen Klangqualität ist das Boss DD-200 absolut überzeugend.

Durch die gebotene Variabilität der Modi, ist es umso erfreulicher, dass das DD-200 auch mit vier Speicherplätzen dienen kann. Und auch die Tap-Tempo Eingabe inklusive der zugehörigen Notenwerte ist für den Live-Alltag absolut Gold wert.
Hören wir uns nun noch vier Beispiele zu den weiteren Modi des DD-200 an.

Audio Samples
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Lo-Fi (Mono) Dual (Stereo) Ducking + externer Reverb (Stereo) Reverse (Mono)

In Sachen Klangqualität kann mich auch dieses Produkt aus dem Hause Boss absolut überzeugen, wobei der gepufferte Bypass ebenfalls in keiner Phase negativ auffällt.
Zu guter Letzt werfen wir noch einen genaueren Blick auf den Looper. Zum Aktivieren des Looper-Modus müssen beide Fußschalter gleichzeitig gedrückt werden. Vorab sollte man sich entscheiden, ob das momentan angewählte Delay-Programm mit aufgenommen werden soll. Denn sobald man im Looper-Modus ist, kann das Delay nicht mehr deaktiviert oder angepasst werden. Der Looper ist in seiner Funktionalität sehr simpel aufgebaut. Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich zunächst, dass nach der Aufnahme sofort die Overdub-Phase aktiviert wird. Erst bei nochmaliger Betätigung des linken Fußschalters geht das Pedal in den Play-Modus.
Je nachdem, wie man arbeitet, kann dies aber auch von Vorteil sein. Eine Undo-Funktion gibt es leider nicht. Die Lautstärke des abgespielten Loops lässt sich ebenso nicht verstellen. Ansonsten macht der Looper ohne Beanstandungen, was er soll. Insgesamt also ein nettes Add-On. Natürlich möchte ich euch auch eine Aufnahme des Loopers nicht vorenthalten. Dabei war die Delay-Sektion deaktiviert.

Audio Samples
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Looper Beispiel + ext. Reverb
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Fazit

Mit dem Boss DD-200 ist ein sehr gut klingendes, vielseitiges und dennoch funktionales Delay-Pedal am Start. Sowohl die klassischen Brot-und-Butter-Sounds als auch die spezielleren Delays konnten im Test überzeugen. Hat man sein Preset gefunden, lässt sich dieses zudem bequem auf einem der vier Speicherplätze ablegen. Auch wenn das kleinere DD-200 im Gegensatz zu seinem großen Bruder an manchen Stellen verschlankt wurde, hatte ich im Test nicht den Eindruck, dass mir im Live-Alltag etwas fehlen würde. Wer ein recht kompaktes und dennoch variables Delay sucht, könnte mit dem Boss DD-200 glücklich werden.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • hohe Klangqualität
  • Variabilität
  • einfache Bedienung
  • vier Speicherplätze
Contra
  • keins
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Boss DD-200 Test
Für 246,00€ bei
Das Boss DD-200 Digital Delay punktet mit einfacher Bedienung, sehr guter Klangqualität und variablen Effekten.
Das Boss DD-200 Digital Delay punktet mit einfacher Bedienung, sehr guter Klangqualität und variablen Effekten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Boss
  • Modell: DD-200
  • Typ: Digital Delay
  • Fertigungsland: Malaysia
  • Anschlüsse: Input A/B , Output A/B, CTL1,2/EXP, Netzteil, Micro USB, Midi In & Out
  • Regler/Schalter: On/Off, Memory/Tap, Mode, Time, Feedback, E. Level, Param, Tone, Mod Depth, Tap Division, Memory
  • Stromversorgung: 9V Netzteil oder 3x AA Batterien
  • Stromaufnahme: 225mA
  • Bypass: Buffered Bypass
  • Abmessungen: 101 x 138 x 65 mm (BxTxH)
  • Gewicht: 610 g
  • Ladenpreis: 249,00 Euro (Oktober 2019)
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