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Bose F1 Complete Bundle Test

Praxis

Aufbau

Beim Auspacken der Boxen aus der Kartonage sollte man die Kisten lieber seitlich hinlegen, denn das Gewicht ist für manchen Anwender sicher eine Nummer zu groß. Das Übereinanderstellen des Lautsprechersystems sollte sicherheitshalber zu zweit bewerkstelligt werden, auch weil an den Seiten des Hochtonsystems Griffe fehlen und das Stacken daher etwas problematisch ist.
Der am Sub integrierte Hochständer macht auf den ersten Blick keinen ganz so stabilen Eindruck, doch die Praxis widerlegt dies: Das System steht sicher und der kleinen Kabelkanal tut sein Übriges dazu. Die Oberkante des gestackten PA-System liegt nun etwa bei einer Höhe von 2,00 Metern. Das dürfte ausreichen, um die Hochtonanteile weit in den Raum über die Köpfe der Zuhörer auszustrahlen. Wenn nicht, hilft wie immer das gute, alte Bühnenpodest.
Das Bose F1 System lässt sich in drei Varianten betreiben: 

  • zwei 812er als Fullrange ohne Sub
  • zwei 812er mit einem Subwoofer
  • zweimal Model 812 mit zwei F1 Woofern im Stereobetrieb

Soundcheck

Beim Betrieb der Topteile ohne Woofer erzeugt man zwar auch schon einen respektablen Sound, doch es fehlen natürlich die tiefen Anteile im Bassbereich oder besser gesagt in der Magengrube, denn die 812er können diesen Druck nicht erzeugen. Bei einer akustischen Darbietung oder bei reinem Gesang hingegen, strahlt das Bose-System und natürlich auch der Besitzer. Beim Anschluss eines Mikrofons direkt an die F1 Model 812 war keine zusätzliche Entzerrung nötig, der Klang stellt sich im Gesang wie in der Sprachbeschallung gut dar, mir persönlich jedoch fehlt die Möglichkeit, die Stimme im unteren Bereich schlanker zu machen.
Ich spiele was von Marcus Miller ab und es klingt fast so, als würde er vor einem stehen. Die Höhen und Mitten werden laut und deutlich abgebildet, die Signale klingen sauber. Die PA macht in Anbetracht der Baugröße einen fast schon unglaublichen Dampf. Den Bassbereich kann man fast schon unangenehm gestalten, ohne dabei die Grenze zur Verzerrung zu erreichen. Respekt. Da ist reichlich Headroom vorhanden. Die Kickdrums haben Punch, die Pickup-Bässe beglücken im Frequenzband oben und unten.
Aber die Bose F1 Model 812 mit Woofer besticht auch mit leisem, filigranen Sound: Akustische Instrumente perlen fast in der Wiedergabe. Es kommt zu keiner Verfremdung des Originalsignals und die Stereobreite ist enorm breit und durchsichtig. Die Möglichkeit zur Änderung des Abstrahlwinkel ist klasse. Kein Aufschrauben der Systeme, sondern nur ein Fingertipp und schon strahlt die PA horizontal in die gewünschten Richtungen. Diese Mechanik ist allerfeinste Ingenieursarbeit.
Im Doppelpack mit Subwoofer ist er natürlich da, der Rumms in den Tiefen, nur muss am Eingangsregler der Woofer etwas höher angefahren werden, um ordentlich Schalldruck zu generieren. Der liegt bei 132 dB Spitze. Klar, oder? Wenn die Topteile und der Woofer sehr weit auseinander stehen, dann sollte man vor Ort mit dem Phasendreher im Bass arbeiten. Eine klangliche Verbesserung oder Verschlechterung lässt sich zwar nicht vorhersagen, es lohnt aber immer, einen Gehörtest zu fahren.
Wenn ein DJ die Cinch-Eingänge am F1 Model 812 benutzt, dann sollte die Verkabelung des Systems laut Herstellerangaben anders herum geführt werden. Das Audiosignal wird erst in das Topteil gespeist und aus dem XLR-Ausgang wird der Woofer mit Audioinformation versorgt. Der Ausgangspegel liegt hinter dem Regler des Topteils. Ein direktes und getrenntes Einpegeln der zwei Systeme ist so etwas knifflig.

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