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Blackstar HT Club 40 MKII 6L6 Test

Der Blackstar HT Club 40 MKII 6L6 Combo ist, wie die beiden Kürzel im Namen vermuten lassen, ein Facelift der ersten Generation und nun auch mit 6L6-Endstufenröhren statt der bisherigen EL34 erhältlich. Außerdem gibt der britische Hersteller der MKII-Ausgabe einen XLR Line-Out mit Speaker-Simulation, einen USB-Anschluss zu Recordingzwecken sowie einen Celestion Seventy 80 Lautsprecher statt eines Custom Celestion Speakers mit auf den Weg.

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Ansonsten halten sich die Briten bei der Neuausgabe weitgehend an die alte Weisheit “never change a winning team” oder so ähnlich, denn die Grundrezeptur mit zwei Kanälen und zwei Grundsounds pro Kanal ist auf jeden Fall geblieben. Preislich spielt der Combo in der Unter-Tausend-Euro-Liga, aktuell geht er für knapp 850 Euro über den Tresen. Das ist zwar etwas mehr, als für den MKI und die Standardausgabe des MKII mit EL34-Röhren aufgerufen ist, aber vielleicht rechtfertigt die Praxis ja den Preisunterschied.

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Details

Der Combo kommt im selben Outfit wie der von uns bereits getestete HT Club 40 und die MKII-Version. Ein solides Holzgehäuse ist mit schwarzem Tolex bespannt, an der Front verdeckt schwarzer Bespannstoff den Speaker und die Ränder umläuft schwarzer Keder – alles sehr sauber und sorgfältig gearbeitet. Getragen wird der Amp an einem großen Kunstledergriff an der Oberseite, soliden und rutschfesten Halt erhält er durch vier große Gummifüße an der Unterseite. Das Bedienfeld ist frontseitig positioniert, auf dem schwarzen Panel befinden sich Chickenhead-Regler und diverse Schalter zum Einstellen des Sounds. Einzig die Eingangsbuchse findet sich hier, die restlichen Anschlüsse sind an der Rückseite angebracht. Neben den zwei 6L6-Röhren in der Endstufe, die laut Hersteller für einen eher klaren Cleansound und amerikanisch orientierten Ton zuständig sind, hat man bei den Vorstufenröhren keine Veränderungen vorgenommen, hier glühen nach wie vor zwei ECC83-Röhren. Mit den Maßen von 615 x 545 x 260 mm (B x H x T) ist der Combo jetzt nicht als kompakter 12-Zöller einzuordnen, was sich natürlich auch auf das Gewicht auswirkt, denn mit 22,3 kg ist er nicht unbedingt ein Leichtgewicht, aber immerhin etwas leichter als die allererste Version, die 24,4 kg auf die Waage brachte.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Blackstar HT Club 40 MKII 6L6 besitzt ein solides, 615 x 545 x 260 mm (B x H x T) großes Holzgehäuse,…

Bedienfeld

Der Amp ist als Zweikanaler mit getrennter Klangregelung aufgebaut. Außer dem Input auf der linken Seite des Bedienfeldes finden man mit Volume, Bass und Treble dort die drei Regelmöglichkeiten für den Clean-Channel. Neben dem Volume-Regler sitzt der kleine Schalter, mit dem das Voicing angewählt wird. Hinter Voicing 1 verbirgt sich laut Hersteller ein amerikanischer Cleansound und bei Voicing 2 wird das britische Pendant dazu aufgerufen. Mit dem OD Select-Schalter wird der zweite Kanal (Overdrive) angewählt, der die daneben positionierte LED rot leuchten lässt, beim Clean Channel leuchtet sie gelb. Der Overdrive-Kanal ist etwas üppiger bestückt, denn neben Gain und Volume steht ein Dreiband-Equalizer mit Bass, Middle und Treble zur Verfügung und mit dem ISF-Regler (Infinitive Shape Feature) kann der Grundcharakter des Zerrsounds stufenlos verändert werden. Außerdem gibt es zusätzlich zwei Voicings, die mit dem Voicing-Schalter des Overdrive-Channels angewählt werden. Bei Voicing 1 klingt ein klassischer “Hot Rodded”-Overdrive-Sound, währen Voicing 2 mit einem aggressiveren Zerrverhalten mehr in die moderne Richtung geht.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Clean Kanal wird mit Volume, Bass und Treble-Regler gesteuert, der Voice-Taster bietet zusätzliche Klangvarianten.

In der Master-Sektion kann der Effektanteil des integrierten Digital-Reverbs mit dem Reverb-Level-Regler eingestellt werden und mit dem Master-Volume-Poti die Gesamtlautstärke. Letztere lässt sich bis auf Zimmerlautstärke drosseln. Der HT Club 40 MKII 6L6 liefert 40 Watt, wie der Name verrät, aber über den kleinen Power-Schalter wird die Leistung auf vier Watt reduziert. Ganz rechts auf dem Bedienfeld finden sich Power- und Standby-Schalter mit der dazugehörigen LED. Alle Bedienelemente machen einen sehr soliden und absolut tourtauglichen Eindruck.

Rückseite

Auf der Rückseite sind alle Anschlüsse versammelt. Es geht links los mit den Lautsprecheranschlüssen, drei an der Zahl. Der 16-Ohm-Ausgang ist für den internen Speaker reserviert, externe Lautsprecher können über die beiden anderen Anschlüssen kombiniert werden, die mit einem 8 Ohm oder zwei 16 Ohm Cabinets belegt werden können. Als Nächstes folgt die DI-Out-Sektion mit zwei Anschlüssen. Hier wird ein Signal mit integrierter Speaker-Simulation einmal über einen symmetrischen XLR-Anschluss für den Bühneneinsatz und über den Kopfhöreranschluss (Klinke) für das geräuschlose Jammen zuhause ausgegeben. Diese beiden Ausgänge funktionieren auch im Standby-Betrieb, ohne Lärm vom Lautsprecher. Bei der Speaker-Simulation kann per Schalter zwischen 1×12 und 4×12 gewählt werden. Für den Reverb gibt es auf der Rückseite einen weiteren Schalter, der zwischen den zwei Grundsounds Dark und Light wählt. Zum Anschluss externer Effektgeräte steht ein serieller Effektloop mit Send- und Return-Anschluss bereit, bei dem der Pegel zwischen +4 und -10 dB umgeschaltet werden kann. Der HT Club 40 MKII 6L6 wird mit einem 2-Wege-Fußschalter geliefert, der Kanäle und Voicing umschaltet. Angeschlossen wird dieser am 2-Way Footswitch-Anschluss, für einen optionalen 5-Wege-Schalter mit mehr Schaltmöglichkeiten steht die zweite Buchse (5-Way) bereit. Neu bei den MKII Amps ist der USB-Anschluss, über den man den Amp mit einem Computer verbinden und direkt über USB mit der integrierten Speaker-Simulation aufnehmen kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Rückseite gibt den hinter einem Lochblech montierten 12 ” Speaker frei.
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Praxis

Für den Praxisteil wird der Amp erst einmal mit einem Mikrofon (Neumann TLM-103) abgenommen, die Speaker-Simulation kommt später an die Reihe. Wir starten mit dem Clean-Channel bei neutraler Einstellung und ihr hört die beiden unterschiedlichen Voicings.

Audio Samples
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Clean: Voicing 1 – Klangregelung neutral (Stratocaster) Clean: Voicing 2 – Klangregelung neutral (Stratocaster)

Der Cleansound kommt mit einem ordentlichen Bassfundament, das sich verstärkt bemerkbar macht, wenn der Amp auf dem Fußboden steht. Der Sound von Voicing 1 geht klar in die amerikanische Ecke, hat aber nicht ganz so perlige Höhen wie mancher Fender Amp. Beim zweiten Voicing wird es etwas rauchig, die Vorstufe beginnt bei mittlerem Volume schon etwas zu übersteuern und man hört den Vox/Marshall-Einfluss, aber mit eigenem Charakter. Der erste Kanal hat eine recht große Bandbreite an Sounds im Angebot, die von Ultra-Clean bis zum Mid-Gain-Brett mit Humbucker-Gitarren reichen. Die dynamische Ansprache bei verzerrten Sounds ist in diesem Kanal sehr gut, im dritten Beispiel gibt es davon eine Kostprobe. Das Anfüttern mit externen Overdrive-Pedalen klappt auch, allerdings ist der Amp eher keine neutrale Pedal-Plattform, mir fehlt in diesem Kanal zu diesem Zweck der Mittenregler bzw. ein neutralerer Frequenzgang. Aber zum Zerren gibt es ja einen Overdrive-Channel. Hier sind einige weitere Beispiele mit dem Clean-Channel.

Audio Samples
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Clean: Voicing 2 – Volume 15 Uhr (Stratocaster) Clean: Voicing 1 – Volume 12 Uhr (Telecaster) Clean: Voicing 2 – Volume max. – Anschlagsdynamik (SG)

Der Reverb ist von digitaler Herkunft und liefert im Bright-Modus einen etwas kürzeren Nachhall mit mehr Höhen, beim Dark-Mode ist dann Federhall-Style angesagt, was mir persönlich besser gefällt. Aber an einen richtigen Federhall kommt das Ganze klanglich nicht heran.
Jetzt geht es an den Overdrive-Kanal, und der liefert bei mittlerem Gain bereits ein sattes Zerrbrett. Auch hier hört ihr zuerst die beiden Voicings mit mittlerer Einstellung aller Regler.

Audio Samples
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Overdrive: Voicing 1 – Klangregelung neutral (SG) Overdrive: Voicing 2 – Klangregelung neutral (SG)
Der Blackstar HT Club 40 MKII 6L6 glänzt mit amtlichem Schalldruck und guter Durchsetzungsfähigkeit - ideal für moderne High-Gain-Sounds.
Der Blackstar HT Club 40 MKII 6L6 glänzt mit amtlichem Schalldruck und guter Durchsetzungsfähigkeit – ideal für moderne High-Gain-Sounds.

Es folgt der Test zur Gain-Bandbreite bei beiden Voicings, danach hört ihr die klanglichen Auswirkungen der Einstellung des ISF-Reglers.

Audio Samples
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Overdrive: Gain Check Voicing 1 – Gain auf 8, 10, 13, 15, 17 Uhr (SG) Overdrive: Gain Check Voicing 2 – Gain auf 8, 10, 13, 15, 17 Uhr (SG) Overdrive: ISF Check Voicing 1 – ISF auf 7, 10, 14, 17 Uhr (Stratocaster) Overdrive: ISF Check Voicing 2 – ISF auf 7, 10, 14, 17 Uhr (Stratocaster)

Was den Zerrgrad anbetrifft, ist hier allerhand los. Von leichter Verzerrung bis zur modernen High-Gain-Keule hat der HT Club 40 MKII 6L6 alles im Angebot, und mit dem ISF-Regler kann noch etwas Finetuning betrieben werden. Der Höhenbereich des Amps ist recht hart und bei Zerrsounds kann es auch mal ziemlich bissig klingen, aber mit höheren Einstellungen des ISF-Reglers kann man den Grundsound etwas wärmer gestalten. Was etwas harsch klingen mag, wenn man die Gitarre allein hört, setzt sich aber in der Band recht gut durch. Stilistisch ist der Amp sehr vielseitig einsetzbar, vor allem moderne High-Gain-Sounds lassen sich recht überzeugend spielen. Mit tiefer gestimmten Gitarren hat unser Testkandidat auch keine Probleme, auch dort werden Riffs auf den tiefen Saiten sauber wiedergegeben. Hier hört ihr noch einmal eine Bandbreite aus dem klanglichen Angebot des Overdrive-Channels.

Audio Samples
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Overdrive: Gain auf 9 – Voicing 1 (Stratocaster) Overdrive: Gain auf 10 – Voicing 2 (Melody Maker) Overdrive: Gain auf 15 – Voicing 1 (Les Paul) Overdrive: Gain auf 14 – Voicing 2 (Les Paul)

Als Nächstes steht die Speaker-Simulation im direkten Vergleich zum mikrofonierten Signal. Der Speaker-Simulator ist in Ordnung, kann aber mit der klanglichen Güte beispielsweise von Two Notes Simulationen, wie sie bei manchen Revv-Amps integriert sind, nicht mithalten. Zum Üben ist das ausreichend, aber auf der Bühne oder beim Recording würde ich bei der Abnahme des Amps auf jeden Fall ein Mikrofon oder einen höherwertigen Speaker-Simulator bevorzugen.

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Overdrive: Speaker mit Mikrofon abgenommen (Les Paul) Overdrive: DI Out mit 4×12 Simulation (Les Paul) Overdrive: DI Out mit 1×12 Simulation (Les Paul)

Zum Abschluss hört ihr den Amp noch im Bandkontext. Alle Gitarren wurden mit dem HT Club 40 MKII 6L6 aufgenommen. Zusätzliche Effekte kamen aus der DAW (Delay) oder waren im Einschleifweg geparkt (Chorus).

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Overdrive: Speaker mit Mikrofon abgenommen (Les Paul)
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Fazit

Der Blackstar HT Club 40 MKII 6L6 ist ein sehr universell einsetzbarer Combo. Mit den zwei Kanälen deckt der Amp eine große Bandbreite an Sounds ab, der Clean-Channel sorgt für die klassischen Sounds und kann auch zerren, und das mit einer guten dynamischen Ansprache. Beim Overdrive-Channel geht es dort weiter, wo der Clean-Channel aufhört. Der Kompetenzbereich liegt hier besonders in den modernen High-Gain-Sounds, die recht druckvoll und transparent wiedergegeben werden. Der Schalldruck ist klar ausreichend für einen Clubgig, wenn man das Publikum auch mal von der Bühne aus beschallen möchte. Ansonsten ist der Amp sehr gut verarbeitet, mit guten Bauteilen bestückt und daher auch für den permanenten Einsatz auf der Bühne geeignet.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung, hochwertige Bauteile
  • zwei Kanäle mit je zwei Voicings
  • amtlicher Schalldruck, gute Durchsetzungsfähigkeit
  • moderne High-Gain-Sounds
  • gutes Dynamikverhalten bei Mid-Gain-Sounds (Channel 1)
  • wirksame ISF-Schaltung
  • USB-Out
  • DI-Out mit XLR-Anschluss
Contra
  • keins
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Blackstar HT Club 40 MKII 6L6 Test
Für 699,00€ bei
Wer einen universell einsetzbaren Combo mit klassischen Clean- und modernen High-Gain-Sounds im kompakten Format sucht, der wird beim Blackstar HT Club 40 MKII 6L6 fündig.
Wer einen universell einsetzbaren Combo mit klassischen Clean- und modernen High-Gain-Sounds im kompakten Format sucht, der wird beim Blackstar HT Club 40 MKII 6L6 fündig.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Blackstar
  • Modell: HT Club 40 MKII 6L6
  • Typ: Gitarrenverstärker Combo
  • Herkunft: China
  • Ausgangsleistung: 40 Watt
  • Röhrenbestückung: 2x ECC83, 2x 6L6
  • Lautsprecher: Celestion Seventy-80
  • Bedienfeld Regler: Volume, Bass, Treble (Clean Channel), Gain, Volume, Bass, Middle, Treble, ISF (Overdrive Channel), Reverb Level, Master Volume
  • Bedienfeld Schalter: Clean Voice, OD Select, Overdrive Voice, Power (40 W, 4 W), Pow-er, Standby
  • Rückseite Anschlüsse: Netzkabel, 3x Speaker Out, DI Output (XLR), Line Out/Phones, Send, Return (Effektloop), 2x Footswitch (2-fach, 5-fach), USB
  • Abmessungen: 615 x 545 x 260 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 22,3 kg
  • Lieferumfang: Fußschalter (2-Wege)
  • Verkaufspreis: 849,00 Euro (August 2020)
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