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Blackstar Debut 10E Test

Praxis

Für den Praxisteil habe ich den Ampsound mit einem Beyer Dynamic M160 Bändchenmikrofon eingefangen. Das Mikrofon war in ca. 30 cm Abstand platziert, um eher den Sound des Amps im Raum zu erhalten – die Direktabnahme bei nur 3″ großen Lautsprechern ist schon etwas knifflig. Der Amp liefert einen transparenten Cleansound, der sich auch bei voll aufgedrehtem Volume mit einer Singlecoil-Gitarre nicht zum Zerren bewegen lässt. Lautstärkemäßig verlässt man mit solch einer Einstellung zwar den ertragbaren Pegel der Zimmerlautstärke, aber es reicht noch nicht, sich gegen Drums und Bass durchzusetzen. Aber das ist auch nicht die Konzeption des Amps. Mit dem EQ-Regler kann der Klangcharakter entsprechend verändert werden, der vom Hersteller in der Stellung zwischen 7 und 10 Uhr als amerikanischer Sound mit strafferen Bässen und mehr Höhen beschrieben wird. Dreht man den Regler weiter auf, werden die Höhen weicher und der Bassbereich kommt etwas fülliger aus den Speakern. Auf jeden Fall handelt es sich hier um eine brauchbare und effektive Schaltung, um den Klang schnell an die angeschlossene Gitarre anzupassen. Hier sind zwei Cleansounds mit der Stratocaster.

Audio Samples
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Clean: Neutraler Sound (Stratocaster) Clean: EQ Check – 9 Uhr > 15 Uhr (Stratocaster)
Der Sound über die zwei 3“ Speaker ist zum Üben absolut in Ordnung, aber man ist aufgrund der beschränkten Regelmöglichkeiten doch recht limitiert.
Der Sound über die zwei 3“ Speaker ist zum Üben absolut in Ordnung, aber man ist aufgrund der beschränkten Regelmöglichkeiten doch recht limitiert.

Der Overdrive-Sound ist um ein paar Dezibel lauter, wenn er mit dem Schalter aktiviert wird, und liefert ein kerniges Mid-Gain-Brett, mit dem auch Singlecoil-Gitarren ordentlich rocken können. Der Gesamtsound ist natürlich keine hochwertige Angelegenheit – bei dem Preis und der Größe der Lautsprecher wäre es vermessen, einen Boutique-Sound zu erwarten. Aber generell ist das alles in Ordnung, denn die Speaker klingen auch bei höheren Lautstärken nicht kratzig, wobei das in der Regel das größte Problem ist, wenn man über kleine, preisgünstige Lautsprecher mit verzerrtem Sound spielt. Das Delay ist in seinem Mischungsverhältnis recht dezent eingestellt, was aber auch in Ordnung ist, denn so stört es prinzipiell nicht, sondern gibt dem Sound etwas Fülle. Die Delay-Zeit wird mit dem Delay-Regler vom kurzen Slapback-Echo bis zu einer Verzögerungszeit von ca. 500 ms eingestellt, bei der drei Echowiederholungen geliefert werden.

Audio Samples
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Overdrive: EQ 13 Uhr (Stratocaster) Overdrive: EQ 10 Uhr (Les Paul) Overdrive: EQ 15 Uhr – Delay 14 Uhr (Les Paul)

Nun hört ihr zwei Kostproben aus dem Phones-Out. Sobald sich ein Stecker in diesem Anschluss befindet, sind die internen Lautsprecher deaktiviert und man kann entweder leise über Kopfhörer spielen oder das Signal für Recordingzwecke nutzen. Der Klang mit Speakersimulation ist für Demoaufnahmen und Songskizzen in Ordnung. Da es beim Overdrive-Sound keine Möglichkeit gibt, den Zerrgrad am Amp zu regeln, bleibt hier die einzige Alternative, den Zerrgrad über das Volume-Poti an der Gitarre zu dezimieren. Die Reaktion auf diese Pegelveränderungen ist natürlich nicht so sensibel wie bei hochwertigen Röhrenamps, aber immerhin funktioniert es. Hier sind zwei Beispiele, bei denen der Zerrgrad über das Volume-Poti an der Gitarre verändert wird.

Audio Samples
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Line Out Overdrive: EQ 13 Uhr – Delay 13 Uhr (Les Paul) Line Out Overdrive: EQ 8 Uhr – Delay 10 Uhr (Stratocaster)
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